Elektrik - Crashkurs

  • Hast du nie die Sicherungen ausgeschaltet um die USV zu testen...


    Grundsätzlich sollte man in einem Mehrparteienhaus immer und regelmäßig die Zuordnung überprüfen. Es gibt böse Menschen die gerne Stromkosten sparen wollen...
    Das gilt auch für die Steckdosen im Waschraum etc

  • Die Sicherungen für den Keller sind im verschlossene Hausanschlussraum. Zu dem hat der normale Mieter keinen Zugang. Nur die Sicherungen für die Wohnungen sind auch in den Wohnungen. Nunja, nun weiß ich, was ein "K2-Schlüssel" ist und wozu man ihn in Hamburg benötigen könnte :winking_face:

  • Wenn das so ist würde ich mal prüfen ob dort nur Sicherungen oder auch ein Fehlerstromschutzschalter vorhanden ist.
    Und einen K2 besorgen, dann hast du ungehinderten Zugang wenn die Spannung mal weg ist

  • Tja, was glaubst Du, was ich gemacht habe - ca. 5 Minuten nachdem ich meinen eigenen K2 hatte ...
    Außerdem: Wäre dort ein FI, hätte mein 230V-230V Frequenzumrichter für meine Standbohrmaschine schon ab und zu selbigen rausgeschubst.

  • Im Keller? Gar nicht. Der Schutz fremder Personen besteht in einem Vorhängeschloss an meiner Kellertür.
    Ich weiß, heutzutage kann sich keiner mehr vorstellen, ohne FI die Volljährigkeit zu schaffen...

  • Was interessieren fremde Personen...
    Du weisst auf die Unfähigkeit von Fachleuten hin, aber selber sind dir anerkannte Regeln egal, muss halt jeder selber wissen was er tut. Also immer brav die Frau mit damit beauftragen etwas aus der TK zu holen....

  • Besagter TK-Schrank hängt - wie bereits erwähnt - an einer USV. Diese trennt galvanisch.
    Ansonsten sehe ich keine größere Gefahr als an ca. 90% aller anderen E-Installationen von vor Mitte 1980 auch. Nur weil es inzwischen gute Schutzmaßnahmen gibt, heisst es nicht, das man ohne diese fast unweigerlich dem Tode geweiht ist. Ich habe meine ersten elektrotechnischen Gehversuhe im (bis heute) FI-freien Haus meiner Eltern gemacht. Probleme gab es keine.
    Simple Regel: Wissen, was man tut.


    Ergänzung - um dies hier nicht in einen Chat ausufern zu lassen: Ich befürworte sehr wohl den Einsatz von Personenschutzeinrichtungen. Insbesondere dort, wo man nicht so genau abschätzen kann, wer da irgendwann irgendein Zeugs an die Dosen hängt. Das ist bei mir nicht der Fall.

  • Zitat von Porken;159479

    Nach unserer Rückkehr nach Hause stellte sich heraus, das unser TK-Schrank im Keller aus war - und zwar deswegen, weil unser Keller keinen Strom hatte.


    Klingt nach einem teuren "Spaß". Auf dem finanziellen Schaden hat man euch vermutlich dann auch noch sitzen gelassen.



    Um aber noch mal was sinnvolles zum Thread beizutragen: Auch in den meisten Tag-X-Szenarios sollte sich immer noch ein Elektriker finden lassen. Erst in einem Szenario der Kategorie Weltuntergang wäre das nicht mehr möglich und in diesem Fall hat man vermutlich eh keinen Strom mehr (außer natürlich man hat eine PV-Anlage). Damit will ich keineswegs das löbliche Bestreben nach mehr eigener Kompetenz in Frage stellen, gedenke aber es für mich selbst gelassen anzugehen :face_with_rolling_eyes:


    Zum Thema FI: Die sind tatsächlich in vielen Wohnungen noch nicht verbaut. Würde ich mir heute allerdings ein Haus kaufen, so wäre das mit das erste was ich einbauen ließe. Sicher ist sicher.


    Gruß
    Rübe

  • Zitat von Rübe;159497

    Klingt nach einem teuren "Spaß". Auf dem finanziellen Schaden hat man euch vermutlich dann auch noch sitzen gelassen



    Das dachte ich in den ersten paar Minute auch. Ich hatte mir die Adresse und den Namen des Kontrolleurs des Verteilerschrankes rausgeschrieben. Immerhin war der gesamte Inhalt der TK-Schrankes ... nunja ... wieder lebendig.
    Allerdings hat besagter Nachbar (dessen Kellerstromrechnung auf meine Kappe lief) in seinem Keller nichts gehabt, außer Schrott. Nicht mal nen TK-Schrank. Mein Keller hingegen, der auf seine Kappe lief ... nunja. Ich würde sagen, das Wort "Werkstatt" beschreibt es recht gut :face_with_rolling_eyes:


    Ich habs dann mal so auf sich beruhen lassen. Natürlich wurde nach Feststellen des Aufklemmfehlers dieser beseitigt. Die inzwischen zahlreich auf dem Boden ligenden HEW-Plomben hab ich vorsichtshalber mal eingesammelt...

  • Zum Elektro-Hausinstallations-DoItYourself:
    Die Theorie dahinter ist nicht so schwierig, die sollte man sich unbedingt aneignen. Beim Strom sieht man halt nichts, und Netztspannung ist nicht sehr fehlertolerant.
    Dann gibt es ganz viele Regeln bezüglich dem, was man bei der Wahl des Installationsmaterials einfach wissen muss. Diese Vorschriften sind im Wesentlichen durch die Unfallstatistiken der elektrotechnischen Vereine zustande gekommen.


    Häufig ist es nötig, die Verdrahtung von gebraucht erworbenen Geräten und Maschinen zu überprüfen und ggf. zu ersetzen. Bei alten Lampen sind meistens die Kabelisolationen im Bereich der Leuchtmittel brüchig; oft ist auch das Metallgehäuse nicht geerdet. Bei Maschinen ist durch die Vibrationen bei unsorgfältiger Kabelführung manchmal die Isolation durchgescheuert, oder einzelne Drähte haben sich vom Klemmbrett gelöst oder sind gebrochen. Es gibt auch Spezialisten, die Verlängerungen und Anschlusskabel aus Kabel mit Volldraht statt mit Litze herstellen.
    All das sollte gnadenlos und gründlich repariert werden. Bei Geräten und Lampen mit Metallgehäuse und zweipoligem Stecker rüste ich immer eine Schutzerdung und einen dreipoligen Stecker nach, auch wenn das dann nicht mehr dem Originalzustand der früher 30er Jahre entspricht.
    Ebenso sollte bei allen Werkstattmaschinen eine Unterspannungsauslösung vorhanden sein. Sie verhindert, dass Maschinen selbsttätig anlaufen können, weil ein Stromausfall war oder das Kabel gezogen statt der Schalter betätigt wurde und dann der Strom wieder kommt.



    Von Drehstrom (3x400V) würde ich erst mal die Finger lassen.


    Man hat vor allem damit zu tun, wenn man Maschinen mit grösserer Leistungsaufnahme verwendet, also Brennholzkreissägen, bessere Hochdruckreiniger, Gastromaschinen und dergleichen. Hier gibt es manchmal Probleme, wenn der Motor falsch herum dreht.
    Das Problem lässt sich durch Vertauschen von beliebigen zwei Polleitern im Anschlusskabel lösen, aber man sollte wissen, was man tut, und nicht einen Polleiter mit dem Neutralleiter oder der Erdung vertauschen. Es gibt dazu Stecker mit Polwender, aber meistens hat man die nicht gerade zur Hand.
    Sehr oft findet man noch vierpolige Drehstromkabel, die für den Anschluss von Drehstrommotoren verwendet werden. Da der Neutralleiter für Drehstrommotoren nicht benötigt wird, kann auf diesen verzichtet werden. In einem solchen Kabel muss der Schutzleiter (und nicht der Neutralleiter!) zwingend angeschlossen werden, sonst ist das Gehäuse der Maschine nicht geerdet, was böse Folgen haben kann.
    Manchmal wird in der 5poligen Kupplung eines vierpoligen Drehstromkabels der Neutralleiterkontakt mit Schutzerde verbunden. Sinn der Sache ist, dass so verhindert wird, dass das Kabel zum Anschluss eines Gerätes mit unsymmetrischer Last benutzt wird. Jeder der drei Polleiter von Drehstrom hat ja gegen neutral 230V Spannung. Das sind z.B. Baustromverteiler, wo auch noch 230V-Steckdosen vorhanden sind. 230V-Geräte würden mangels Neutralleiter nicht funktionieren oder hätten, wenn der Neutralleiter fehlt und 2 Geräte gleichzeitig auf verschiedenen Polleitern benutzt werden, undefinierte Spannung. Ist der Neutralleiter geerdet und tut man es doch, so fliegt der (hoffentlich vorhandene) Fehlerstromschutzschalter der Drehstromdose.
    Besser aber ist es, prinzipiell nur 5polige Drehstromkabel zu verwenden.


    Ich sehe etwas Fachkenntnis weniger als Prep-Vorsorge denn als naheliegende Massnahem zur Unfallverhütung.

  • Zitat

    Ob das jemanden weiterbringt, der sich in der E-Technik / Elektroinstallation allgemeine Grundlagen aneignen will,
    wage ich zu bezeifeln.


    Ich kann nicht viel schlechtes über EUP berichten. Hab im Laufe meines Lebens so rund ein Dutzend kennen gelernt. Es ist besonders hervorzuheben das sich keiner überschätzt hat und sie immer ihre Grenzen kennen. Denn das Schlimmste sind Leute die glauben alles zu verstehen, alles zu wissen und alles zu können.... Z.b. erinnere ich mich an einen Mechanikermeister in einer Maschinenbaufirma der mal einen EUP Kurs machen musste u.A die komplette Verkabelung, anschlissen, Pläne lesen usw alles machte. Wenn er nicht weiter wusste fragte er bei den Elektriern um Rat. Kann mich nicht daran erinnern das er mal einen richtigen Bockmist gebaut hat.


    Natürlich muss es es diese Kurse wohl auch in unterschhiedlich grossen Umfang geben. Da gibt es Leute die von wochen- und monatelangem Zeitaufwand berichten, andernorts liesst man davon das die Leute schon nach einem Samstag und einer Butterbrezel ihren Persilschein bekommen. Was da genau gelehrt wird, würd ich auch mal gerne wissen. Werden die zuerst auf einen elektrischen Stuhl gesetzt um ihnen die Gefaren von elektrischem Strom zu verdeutlichen?:devil:

  • Bedingt durch mein Ingenieursstudium (ein paar Semester E Technik und E Versorgung gehörten auch dazu) hab ich wohl Grundkenntnisse. Meiner Erfahrung nach vergisst man viel wenn man es nicht regelmäßig braucht. Was bleibt ist dann ein gefährliches Halbwissen.
    Mehr als Stecker und Lampen anschließen tu ich daher i.d.R. nicht, für fest installierte Verdrahtungen am Haus lasse ich einen Elektriker kommen.


    12 V Geschichten am Auto oder Wohnwagen halte ich für unproblematisch.

  • Zitat von rotbaer;159621


    12 V Geschichten am Auto oder Wohnwagen halte ich für unproblematisch.


    Jein.


    Bedingt durch die Kleinstspannung droht die als Mensch keine Gefahr, das ist korrekt. Der Körper-Innenwiderstand ist hoch genug, um auch beim direkten Berühren der Pole einer Autobatterie keine kritischen Ströme fließen zu lassen.
    Was allerdings hakelig werden kann, sind leistungshungrige Verbraucher. Grade aufgrund der geringen Spannung ergeben sich bei leistungshungrigen Verbrauchern sehr schnell hohe Ströme - und an diesem Punkt sind Fragen wie Leitungslänge, Leitungsquerschnitt, Kontakte, ggfs. zusätzliche Sicherungen, usw. definitiv ein Thema.

  • In der Autoelekrik (zwar nur 12v aber ordentich Ampere dahinter) kann ich meist schneller einen imposannten Kabelbrand fabrizieren als an 230V. Auch da kann es nicht schaden ein EUP zu sein, anstatt eben nur Isoierband-Pfuscher. Es geht erstmal darum den Sinn beisielsweise einer Aderendhülse, eines Kabelschuhs oder einer Zugentlastung zu verstehen.


    Sicher: ein Mc Guyer braucht das alles nicht.


    Beruflich ist sogar jede Firma, egal welche Branche und sei es eben die Finanzbranche, laut Unfallverütungsvorschrift verpflchtet einen "Anlagenverantortlichen" zu benennen. Es kann also nicht schaden wenn man hier weitere Augaben übernehmen kann. Das nur mal so am Rande vermerkt. War mir vor kurzem auch neu.

  • Hallo!


    So, noch mal kurz zum Startthema: Eine kleine Dummieinführung bezüglich kleiner Solaranlagen etc. habe ich bei einem Bekannten in diesem Buch -> http://www.amazon.de/gro%C3%9F…8227?tag=httpswwwaustr-21 gefunden. Nebenbei habe ich noch einiges Nützliches und einiges Unsinniges gefunden. Eine Kaufempfehlung kann ich also nicht unbedingt geben. Mir hats aber immerhin ein Stück weiter geholfen.


    Schöne Grüße, Scholle

  • Hallo,


    ich werde hier mal nach und nach meine Elektriker-Ausrüstung aus der Praxis mit Fotos dokumentieren. Als erstes mein Köfferchen für einfache230V- Elektroinstallationsarbeiten im Haushalt (Lampen montieren, Schalter und Steckdosen setzen usw.).


    Das Set ist so seit gut 10 Jahren im Einsatz, unnötiges ist rausgeflogen, ist sozusagen das aus meiner Sicht minimal notwendige und sinnvolle Werkzeug.


    Auf dem zweiten Bild von links nach rechts:


    - VDE-Isolierband in verschiedenen Farben
    - Steckdosentester (zeigt Phasenfehler an)
    - 2poliger Spannungsprüfer
    - Crimpzange für Aderendhülsen
    - "Dosenabmantler" zum Entfernen von Kabelmänteln und zur Abisolierung von Leitungsadern auch unter beengten Platzverhältnissen (in Abzweigdosen z.B.)
    - Seitenschneider mit 1000V-Isolation


    darunter


    - CD-Marker-Stift zum Beschriften von Leitungen
    - Satz VDE-Schraubendreher
    - div. kleinere Schraubendreher


    Im Koffer ist noch das wichtigste Kleinmaterial drin
    - Aderendhülsen für 0,75/1,5/2,5 qmm
    - Wago-Steckklemmen (für Einzeldrähte)
    - Wago-Hebelklemmen (auch für Litzen bis 4qmm zulässig)
    - Lüsterklemmen (kaum noch, seit es die Steckklemmen gibt)
    - Schrauben, Dübel, Schrumpfschlauch, Kabelbinder


    Grüsse


    Tom

  • Interessant, was ich vermisse, ist eine Spitz- oder Telefonzange, am liebsten gebogen. Damit kann man z.B. schöne Ösen biegen (um den PE-Leiter bei älteren Steckdosen anzuschrauben) oder bei beengten Platzverhältnissen den Draht doch noch in die Klemme schieben, ohne sich die Finger zu brechen.


    Aber wenn Du sagst, dass dieses Set funktioniert, ist es natürlich ok. Vielleicht hast Du ja einfach geschicktere Finger als ich.:)


    lg
    melusine

  • Hallo Melusine,


    da ich bei meinen Elektroinstallationen eigentlich nur noch Teile mit Steckklemmen verbaue - auch Steckdosen (alte Steckdosen und Schalter fliegen bei mir bei Installationsarbeiten grundsätzlich raus) hab ich die letzte Drahtöse vor vielen Jahren zuletzt gebogen. Aber ich gebe Dir recht, dafür brauchts eine Spitzzange.


    Grüsse


    Tom