Victorinox Messer

  • Hallo S&P-Mitglieder,


    ich habe mir soeben nochmals die Doku über die Geschichte des Victorinox Taschenmesser angesehen.

    Wirklich sehr sehenswert!

    Hier ist die Doku:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Erlaubt mir nun den Faden etwas weiter zu spinnen:

    Wie kann es sein, dass ein äußerst hochwertiges Victorinox Taschen-, Rettungs-, oder Army-Messer,…


    • an dessen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten sehr viele Ingeneure und Feinmechaniker gearbeitet haben,
    • das zig Millionen Franken Entwicklungskosten voraussetzte,
    • dessen Herstellung aus Hunderten von einzelnen Arbeitsschritten besteht
    • und das grundsätzlich nur aus besten und allerbesten Materialien gefertigt wird, die für die Messerfertigung für Geld zu haben sind,...




    …. so sollte doch zwangsläufig die Frage aufkommen, warum dieses extrem hochwertig verarbeitete Qualitätsprodukt so preisgünstig ist?!



    Siehe z.B. hier für 58 Euro!


    Quellennachweis:


    http://www.ebay.de/itm/Victori…6rden&hash=item1e88f13bea



    Während feststehende „Nobel“-Messer, die mit dem gleichen Stahl verarbeitet wurden und nur einen winzigen Bruchteil an Arbeitsaufwand und Innovation erforderten, mitunter das 6-8 fache kosten.

    Als Bäckereibesitzer versuche ich das mal bezüglich der Betriebswissenschaft „logisch“ zu erklären:

    Mein fiktiver Konkurrent Bäckermeister Schulze verkauft sein Sahneschnittchen für 175 Euro,…

    …ich hingegen verkaufe meine 3-stöckige Sahnehochzeitstorte für 48 Euro.


    Wie kann man diese exorbitante Diskrepanz einem intelligenten Verbraucher plausibel erklären?


    Gruß Jörg

  • Hallo Survival Asia,


    vermutlich weil es sich dabei um ein Massenprodukt handelt. Messer mit Feststehender Klinge trägt fast keiner im Alltag bei sich (am Gürtel oder gar Schlüsselbund).


    Ein Multifunktionsmesser wie die Victorynox jedoch schon öfters.


    Klar sind die schön ausgereift und haben tolle möglichkeiten (Pinzette, Zahnstocher, Schraubenschlüssel, Dosenöffner und was weiß ich nicht alles).


    Allerdings haben diese auch einen Nachteil!


    Ich selber habe ein Wenger Rangergrip 179 (Wenger und Victorynox ist heute ein Konzern).


    Bei diesem Messer war ich anfangs hoch begeistert durch die Öffnung des Messers => durch die Lasche mit einer Hand zu öffnen und ebenfalls schließen!
    Jedoch stellte sich nach ca 6Wochen heraus, das durch feinstpartikel an Fussel oder ähnliches das Messer immer schwergängiger wurde, ich bin nicht unbeholfen, habe mit 8bar
    Druckluft das ganze erst einmal freigeblasen => Erfolglos. Anschließend das ganze mit Bremsenreiniger vom Öl und Fett befreit und mit Leichtlauffett geschmiert. Es ging immernoch nicht besser.


    Das Ganze habe ich auch mit normalem Öl probiert (Balistol) ebenfalls keine besserung.


    Beim Support wurde mir genau meine vorgehensweise geschildert womit ich es probieren könnte -> keine besserung.



    Mein Damaliger Klassenkamerad hatte das selbe messer, jedoch ohne den Wellenschliff. Die Klinge hatte dellen drinne, wurde nicht kostenfrei ausgetauscht.


    Der Dosenöffner ist zwar gut, allerdings sehr mühsam und das Griffstück des Messers, schleift am Dosenrand so dass dieses nach mehrmaligem benutzen nicht mehr so schön aussieht.


    Ich denke bei einem gut durchdachten Messer dürfte so etwas nicht passieren (gegebenfalls durch Anpassung des Griffstückes oder verlängerung des Dosenöffners was aus Platztechnischen Gründen MÖGLICH! ist).


    Um nochmal zu dem Thema Preis zu kommen, es wird wenig Material verwendet im vergleich zu Robusten Messern, klar die Entwicklungszeit hat natürlich gedauert, jedoch arbeitet die Firma seit ewigkeiten damit und hat dem entsprechendes Know How und brauch nicht jedes Messer "neu" Entwickeln. Letzendlich ist es doch auch nur ein Baukasten-System!


    Mora Messer mit Griff, Feststehender Klinge sind im Übrigem auch schnäppchen und echt gut zu gebrauchen (und Missbrauchen! Holzstämme die fast so dick waren wie das Messer an sich wurden Problemlos mehrfach gespalten und die Klingen sind 1a scharf!)



    Gruß Chris

  • Der Preis wird wohl durch die Menge gemacht. Die Materialkosten an und für sich dürften nicht so hoch sein.
    Victorinox hat eines der besten Preis/Leistungen der Welt was Messer angeht.


    Auch der grösste Teil meiner Küchenmesser sind von Vic und ich habe es nie bereut.


    Die Schweiz ist nicht nur ein Käse, Uhren und Schoggi Land! Sondern auch in Maschinen, Waffen und Messer oberste Liega.
    Eigentlich alles was mit Präzision zu tun hat.
    Viele Schweizer sind sogenannte "Tüpflischieser" (etwas Obergenau nehmen) was auch ein Stück weit unseren Wesenzug erklärt und andere Nationen oft nicht verstehen.


    Aber du hast Recht. Machmal frage ich mich auch wie die Preisgestaltung bei anderen Herstellern abläuft. Da stehen Preis Leistung in einer falschen Relation und das bei Firmen mit viel grösserem Warenausstos.


    Bei Messern gibt es nur wenige gute Hersteller. Deutsche Firmen in Solingen und Victorinox. Wenger wurde ja von Vic übernommen. Die waren innovatiever als Vic aber in der selben Liega. Ob in Sheffield noch namhafte Hersteller am Werke sind weiss ich jetzt nicht. Da sind so viele gute Hersteller in Solingen und Sheffield eingegangen, der globalisierung sei Dank...Schaaaaade.
    Nur noch überall dieser Noname Schrott aus Asien. Japan natürlich ausgenommen. Das sind die Schweizer asiens.


    Auf jeden Fall ist ein Besuch bei Vitorinox so ein, zwei mal im Jahr bei mir Pflicht. Leider komme ich dann immer in Erklärungsnot meiner BEVA gegenüber.


    Kann ich jedem nur Empfehlen wenn jemand mal auf dem Weg ins Tessin oder Italien ist.
    (Öffnungszeiten des Fabrikladens auf deren HP. Nicht dass ihr umsonst ab der Autobahn geht. Ist aber nur ein Umweg von 5 Minuten und man ist wieder auf der Bahn.)
    Aber Vorsicht. Ein Abstecher lohnt sich wirklich nur wenn man in der Nähe ist. Sonst tut es ein normaler Verkaufspunkt auch. Die Preise sind im Fabrikladen nicht oder nur minimal tiefer als sonst im Laden. Nur bei der Zweitwahlecke lohnt es sich wirklich. Einmal im Jahr haben die auch Restpostenverkauf. Da werden auch alle anderen Artikel (Uhren, Kleider, Parfüm.....) die Victorinox verteibt zu günstigen Preisen unter die Menge gebracht.


    Gruss, Worber

  • Hallo Prydae,

    Du hast geschrieben:

    Zitat


    vermutlich weil es sich dabei um ein Massenprodukt handelt.



    Ich wusste, dass diese Antwort kommt. Daher habe ich sie auch nicht im ersten Kommentar aufgegriffen.

    Lass uns nun betriebswirtschaftlich realistisch sein und bleiben bei der Bäckerei:

    Die fiktive Großbäckerei Müller & Sohn, die eine vollständig computergesteuerte Fertigungsanlage besitzt, produziert pro Tag 50.000 Vollkornbrote und bietet sie in den Discountern für 1,20 Euro das Stück an.

    Ich hingegen kann mit meiner Mini-Bäckerei nicht mit diesem Brot-Konzern preislich konkurrieren, da ich weitaus höhere Rohstoffpreise und längere Produktionszeiten habe.


    Aber was mache ich einfach?

    Ich verkaufe mein Vollkornbrot für einen exorbitant hohen Preis von 12 Euro, obwohl ich selber weiß, dass der Preis in keiner Weise arbeitstechnisch bzw. Rohstoff investmentmäßig gerechtfertigt ist.

    Wenn nun ein Kunde zu mir kommt, und mich fragt, wie ich in Herr Gott’s Namen auf so einen utopischen Verkaufsreis komme, erzähle ich ihm etwas von „besonderer Qualität und außergewöhnlichen historischen Arbeitstechniken“.

    Solange er kein gelernter und betriebswirtschaftlich geschulter Bäcker ist, solange glaubt er mir das vielleicht sogar,…aber auch nur vielleicht.

    Wenn er jedoch geschulter Bäcker ist, wird er mich sofort als unverschämter Wucherer oder gar als Betrüger entlarven.


    Und genau das geschieht nicht nur beim fiktiven Beispiel von Vollkornbrot, sondern nahezu überall in der freien Marktwirtschaft in absoluter Realität.


    Gruß Jörg

  • Hallo @ll,


    Zu dem Bild oben mit dem Rettungsmesser von Vic noch ein Wort...


    Diese sogenannten "Einhandmesser" Sind in Deutschland Verboten,was ja jeder weiss.


    Habe ein Deutsches Soldatenmesser,mit Einhand bedienung,nach einem Tipp von einem bekannten,der seins zu Vic geschickt hat um eine "Normale" Klinge ein Bauen zu lassen,Kostenlos wohlgemerkt,habe ich es auch Versucht...nach langem Hin und Her ging es bei meinem Messer leider nicht:-(


    Habe dann "Das Auge" von der Einhand Klinge weggeflext,entgratet und nachgeschliffen...und Voila...Jetzt ist es "Gesetzeskonform" und immer "am Mann" :-)))


    Nur mal so als Tipp....


    Gruss Kraftwerk

  • Guten Morgen Jörg,


    nunja.. bei solchen extremen Beispielen kommen auch extreme Resultate bei raus.


    Warum kaufe ich selber lieber beim Bäcker als im Supermarkt.. wo die doch jetzt alle auf eierlegendeWollmilchsau umsteigen.. sprich.. so ne "tolle" Backstraße haben...
    Der Bäcker meines Vertrauens verkauft das gleiche Vollkornbrot vielleicht 5-10% teurer...


    Umgekehrt weiß ich nicht, ob das Supermarkt-Brot überhaupt Brot ist.. es sieht zwar so aus.. aber hmm.. Lebensmitteldesigner ist ein hochbezahlter Job :winking_face:


    Ansonsten kann ich auch dort beipflichten, das ein Produkt für eine spezielle Zielgruppe bereits sehr eingeschränkt im "Gewinn" ist, wogegen das obenaufgeführte Messer selbst das Schlüsselbund einer Omi optisch aufwerten würde... und wenn sie es am Tag 2x benutzt, hat es seinen Zweck bereits erfüllt.. Massenprodukt.. also für die Masse...


    Generell ist aber die heutige Marktwirtschaft ein sehr kranker, unehrlicher Bereich geworden... (irgendwer in diesem Forum brachte ein nettes Wort ins Spiel: @senseless) also ich mag über selbige heute nicht besonders gern reden :winking_face:


    (Hatte selber 4 Jahre ein Einzelhandelsgeschäft, mit Angestellten usw.)


    Beste Grüße
    Andreas

  • Deine Argumentation greift mir persönlich ein wenig zu kurz...


    Denn wie du sagst, wird der Preis an einem Produkt auch beeinflußt von:


    Zitat von Survival-Asia;167306
    • an dessen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten sehr viele Ingeneure und Feinmechaniker gearbeitet haben,
    • das zig Millionen Franken Entwicklungskosten voraussetzte,
    • dessen Herstellung aus Hunderten von einzelnen Arbeitsschritten besteht
    • und das grundsätzlich nur aus besten und allerbesten Materialien gefertigt wird, die für die Messerfertigung für Geld zu haben sind,...


    Der Einfluß auf den Preis des fertigen Produkts ersten Beiden Punkte stehen in umgekehrt proportionalen Verhältnis zu den abgesetzten Stückzahlen.


    Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Du entwickelst jede Woche ein neues Brot, von dem Du dann ca. 50 Stück über die Woche verkaufen wirst. Dafür experimentierst du mit Teig und backst zur Probe. Im Zuge der Produktentwicklung Verbrauchst du Zutaten und Energie im Wert von 50€.


    Somit trägt jedes der zu verkaufenden 50 Laibe Brot 1/50 der Entwicklungskosten. Also 1€.


    Der Großbäcker gegenüber macht das gleiche, nur größer. Und weil es bei Ihm auf wesentlich engere Toleranzen ankommt, entwickelt er genauer und tüftelt professioneller. Dafür verbraucht er mehr Zutaten, sagen wir im Wert von 5000€ und beschäftigt einen Lebensmittelchemiker für 1500€ (Brutto, inkl. Lohnnebenkosten / Woche). Da er aber 50.000 Laibe verkauft, trägt jedes dieser Laiber 0,13€ an Entwicklungskosten.


    Hier soweit so gut, das erklärt, warum er das gleiche/ähnliche Produkt, günstiger Entwickeln kann.


    Und weil er eben so viel Produziert, kann er sich automatische Teigmischer, Förderbänder, Gärschränke etc. leisten. Deswegen fertigt er in einer Stunde auch 2000 Brote. Und während du irgendwann auch mal schlafen musst, laufen seine Öfen, Maschinen, Teigmischer usw. Rund um die Uhr, weil er im 3-Schicht-Betrieb arbeiten kann. Das alles drückt seine Produktionskosten.


    Aber jetzt kommen wir zu dem grund warum der kleine Bäcker eben manchmal doch sein Brot zurecht für "12 €" verkauft:


    Der kleine Bäcker kauft sein Mehl nicht Silo- oder Containerweise vom Großerzeuger, sondern nimmt zentnerweise das Bio-Mehl von der Mühle um die Ecke, welche auch immer gerade die beste Qualität (zu einem halbwegs rentablen Preis) anbietet. Die Kürbiskerne für sein Körnerbrot, hat er aus Kürbissen in seinem eigenen Garten. Dazu nimmt er z.B. keinen "fertigen" Sauerteig aus dem Lebensmittel-Labor, sondern führt den seiner Ur-Großmutter weiter und kann dadurch komplett auf synthetische Treibmittel verzichten. Sein Brot wird im Holzofen gebacken (CO² - neutral) und bereits bei der Gare ist für Ihn jeder Laib ein Kleines Kunstwerk.


    Es gibt schon noch Unterschiede zwischen Handwerkskunst zu einem bestimmten Preis und überzogenen Preisen für Massenware.


    So gibt es inzwischen kaum noch Bäcker, welche nicht auf Convenience-Produkte, TK-Teiglinge bzw. TK-Rohlinge zurückgreifen. Also im Endeffekt das gleiche was auch bei den "Backshops" der Tankstellen und Discounter verbacken wird. DIESE Bäcker gehen aber der Reihe nach vor die Hunde, weil Sie sich auf einen Kampf eingelassen haben, der in Deutschland nur schwer bis garnicht zu gewinnen ist. Sie kamen durch die Discounter und Backshops unter Preisdruck und statt höhere Preise durch höhere Qualität zu rechtfertigen, haben sie sich niedrige (eigene) Preise durch niedrige Qualität erkauft. Alleine bei uns im Ort sind deswegen nach un nach 3 Alt-Eingesessene Bäckereien mit z.T. 4 und mehr Filialen eingegangen. Der Deutsche kauft Lebensmittel nunmal eher über den Preis und nicht über Qualität (leider).


    Gegenbeispiele gibt es trotzdem, bei denen die oben beschriebenen Vorgänge greifen. Regionale Produkte, mit großer Handwerklicher Kunst zubereitet. Liebevoll präsentiert und mit fachkundiger Beratung. Man muss sie nur meist eine Weile suchen.


    Di

  • Hallo Dee Bee,


    Sicherlich sehen das viele hier genauso wie du,ich auch,Aber,wie bitteschön bekommt man das aus den Köpfen der Verbraucher die zum Discounter gehen wieder raus?


    Einerseits wollen wir alle Bio-Qualität,gen-freie zutaten...und und und


    ABER es sind die wenigsten bereit mehr dafür zu Bezahlen.


    Auch ich muss mich Outen,auch ich gehe zum Aldi und hol mir da Brot und Brötchen aus der Backstrasse...


    und auch die Angebote bei Wurst und Fleisch sind beim Discounter,Supermarkt Verlockender als in der Meztgerei.


    wenn mir am Ende des Monats noch ein bisschen Geld über bleibt,kann ich damit meine Prepperness fröhnen...auch ein nicht zu Unterschätzendes Argument:-)


    Gruss Kraftwerk

  • Hallo De_Ba_Be


    das Beispiel mit der kleinen Bäckerei und dem Großbäcker war nicht aus der Luft gegriffen:

    Vielleicht hast Du es nicht gewusst, aber ich habe in Thailand seit 15 Jahren eine eigene Bäckerei und bin von daher dazu betriebswirtschaftlich gedrängt, meine Backwaren entsprechend ökonomisch und auch realistisch kalkulieren zu müssen, sonst hätte ich schön längst meine Bäckerei in den Ruin getrieben.

    Würde ich jedoch, wie Du geschrieben hast…

    Zitat

    Aber jetzt kommen wir zu dem grund warum der kleine Bäcker eben manchmal doch sein Brot zurecht für "12 €" verkauft:


    Der kleine Bäcker kauft sein Mehl nicht Silo- oder Containerweise vom Großerzeuger, sondern nimmt zentnerweise das Bio-Mehl von der Mühle um die Ecke, welche auch immer gerade die beste Qualität (zu einem halbwegs rentablen Preis) anbietet. Die Kürbiskerne für sein Körnerbrot, hat er aus Kürbissen in seinem eigenen Garten. Dazu nimmt er z.B. keinen "fertigen" Sauerteig aus dem Lebensmittel-Labor, sondern führt den seiner Ur-Großmutter weiter und kann dadurch komplett auf synthetische Treibmittel verzichten. Sein Brot wird im Holzofen gebacken (CO² - neutral) und bereits bei der Gare ist für Ihn jeder Laib ein Kleines Kunstwerk.




    …mein Brot tatsächlich für 12 Euro das Laib verkaufen, garantiere ich Dir, dass ich durch die gigantische Gewinnspanne bis Ende dieses Jahres einen eigenen und nagelneuen Mercedes 300er fahren werde.

    Natürlich ist das nur eine ökonomische Spinnerei von mir, denn niemand kauft ein 1 Kg Laib Brot für 12 Euro.


    Gruß Jörg

  • Hallo Kraftwerk!


    In Deutschland bekommst das wohl nie raus... unsere Nachbarn sehen das etwas anders (zumindest der Mittelstand).
    Wir geben im Schnitt 11%-15% unseres Einkommens für Lebensmittel aus (schwankende Angaben und Kenngrößen bei veschiedenen Quellen).
    In Griechenland bzw. Polen sind es 30% bzw. 20% (für Frankreich hab ich leider keine Daten gefunden). Das sind Anteile wie in Deutschland zwischen 1960 und 1980.


    Wir wollen alles, und auf nichts verzichten. Jeden Tag Fleisch, drei mal Urlaub pro Jahr, zwei Autos und ein neues iPhone. In Deutschland ist "Geiz geil" und das wird auch leider so bleiben.


    Weites Themenfeld...

  • Victorinox ist wirklich eine Marke mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Ich habe, neben einigen Taschenmessern auch diverse Küchenmesser die seit Jahrzehnten Ihren Dienst tun und die nur einen Bruchteil anderer Markenprodukte (z.B. Zwilling) gekostet haben.


    Das Phänomen das Dinge oft deutlich teurer verkauft werden als ihr Herstellungspreis vermuten lässt hat man oft.
    Grundsätzlich gilt aber das Herstellungskosten und Verkaufspreis nichts miteinander zu tun haben.
    Letzterer richtet sich danach was am Markt durchsetzbar ist.
    Da spielen Faktoren wie Seltenheit, Image und Umfeld eine Rolle, nicht was das Ding mal gekostet hat
    als es aus einer Fabrik gekommen ist.
    (Oder glaubt jemand z.B. ernsthaft das eine drei Zeiger Edelstahluhr mit einem mechanischen Werk welches vor Jahrzehnten entwickelt wurde,
    (und deshalb keine Entwicklungskosten mehr hat) mehrere tausend Euro "wert" ist. Rolex Kunden offensichtlich schon.)
    Aber es gilt grundsätzlich..man wird nicht besch.i.ssen, man erwirbt einen Mythos.....


  • Hallo Jörg!


    Die 12€ waren ja bewusst in " " gesetzt. Ich glaube kaum das jemand für einen Laib Brot 12€ ausgeben kann/würde.Ich hab Sie nur wieder aufgegriffen um bei deinem Beispiel zu bleiben. Ich komme auch ursprünglich aus dem Lebensmittelbereich und kenne die Margen...


    Aber ich kann eben das anderthalbpfünder genetzte Roggenmischbrot vom Discounter für 1,99€ kaufen oder eben vom Bäcker um die Ecke, mit heimischem Bio-Roggen, im Holzofen gebacken für 3,50€ ... ist erstmal das gleiche. 750g Brot. Nur steht halt wie gesagt eine andere "Wertigkeit" dahinter.


    Solltest Du übrigens tatsächlich ein Rezept entwickeln was sich bei gleichem Wareneinsatz für 12€/Laib verkaufen lässt, sag mir bitte bescheid...ich würde dann gerne mit dir über eine Art Franchise reden :winking_face: *just kiddin'*

  • Hallo Rotbaer,



    Du hast geschrieben:


    Zitat

    Das Phänomen das Dinge oft deutlich teurer verkauft werden als ihr Herstellungspreis vermuten lässt hat man oft.
    Grundsätzlich gilt aber das Herstellungskosten und Verkaufspreis nichts miteinander zu tun haben.



    So ist es bei allen extrem teuren Artikeln, mit denen man sich als Käufer generell aufwerten kann.


    Zitat

    Letzterer richtet sich danach was am Markt durchsetzbar ist.
    Da spielen Faktoren wie Seltenheit, Image und Umfeld eine Rolle, nicht was das Ding mal gekostet hat
    als es aus einer Fabrik gekommen ist.



    Der Käufer entscheidet selbst, was ihm das „Ding“ wert ist. Von daher ist des Käufers Wahl keine rationale sondern eher eine emotionale Entscheidung.

    Zitat

    (Oder glaubt jemand z.B. ernsthaft das eine drei Zeiger Edelstahluhr mit einem mechanischen Werk welches vor Jahrzehnten entwickelt wurde,
    (und deshalb keine Entwicklungskosten mehr hat) mehrere tausend Euro "wert" ist. Rolex Kunden offensichtlich schon.)



    Die Kunden, die Rolex kaufen, glauben daran und müssen auch daran glauben, um ihren Kauf selber rechtfertigen zu können.

    Kompliziert ist eher der Hintergrund, dass man solche Waren im Preis/Leistungsverhältnis niemals öffentlich kritisieren darf, weil das die Käufer sehr verärgert.

    Denn die Käufer empfinden durch jene Kritik, dass man nicht „nur“ den zweifelhaften Preis der Ware in Frage stellt, sondern auch die Persönlichkeit des Käufers.

    Glaub’ mir, ich weiß wovon ich rede, ich habe jahrelang Luxusuhren verkauft,….es ist groteske Verkaufspsychologie.



    Zitat

    Aber es gilt grundsätzlich..man wird nicht besch.i.ssen, man erwirbt einen Mythos.....



    Auf so einen Mythos kann ich gerne verzichten.

    Wer einen Mythos braucht, um sich selber in der Gesellschaft aufzuwerten oder wichtig zu machen oder sich als „einzigartig“ darzustellen, braucht eher einen Psychologen, der sein Selbstwertgefühl wieder aufbaut.


    Gruß Jörg

  • Ja, aber...


    Um beim Beispiel Vic zu bleiben: ich habe seit meiner Kindheit eine ganze Menge an Vic Messern besessen (einige sind verschwunden, andere wurden wahrscheinlich fremd-verloren) und bin damit nie eingegangen.
    Aktuell zB das Mini mit USB-Stick am Schlüsselbund, das Swisstool CS plus, eins mit mehreren Funktionen, wo ich nicht auswendig weiß, welches Modell das ist (habe ich noch wegen der Ätzung meines Ausbildungsbetriebes, Siemens), mein "BW Stumpf" (leider auf Manöver verloren, kurz nach Ende der Dienstzeit plötzlich wieder aufgetaucht :D). Meine Mutter hat eine Swisscard und ein Mini für den Schlüsselbund und ein paar kleine Küchenmesser von Vic, mein bester Kumpel hat von mir auch das mit USB-Stick bekommen und sein Sohn, mein Patenkind, bekommt aktuell sein erstes Messer von mir, ein Spartan Silvertech.
    Die Preise für Standardmodelle sind aktuell immer noch nahezu die gleichen wie in den 90ern, nur statt DM halt in Euro. Man kann jetzt sagen "oha, das ist ja quasi eine Verdoppelung", aber dank Inflation und Preisanpassungen sind wir in dem Zeitraum eigentlich 1:1 rausgekommen. Vieles wurde im Lauf der Zeit weiterentwickelt und verbessert, grundsätzlich kann ich für mich aber sagen: Ein Vic ist keine Ausgabe sondern eine Investition!
    Und wie man bei den Teilen von propaghandi im "Zeigt eure Messer"-Thread sehen kann, haben die auch das Potential für kleine Kunstwerke.


    Was ich damit zusammenfassend sagen will: Qualität ist nie billig, sondern im besten Falle preiswert -nämlich ihren Preis wirklich wert!


    Noch kurz meine Einwand in Richtung Bäckerhandwerk... Mein Vater zB holt regelmäßig sein Mehl (und Saaten, etc.) hier http://www.steinemuehle.de (die Mühle kenn ich seit ich klein war, in dem Ort hab ich noch Family), obwohl das 120km vom Wohnort entfernt ist und bringt seiner Mutter und Kollegen ihr Mehl auch von dort mit. Die backen aber auch regelmäßig Brot, Kuchen, alles mögliche. Das ist dann immer was tolles.
    Soweit so gut.
    Gehe ich hingegen zum Bäcker hier im Ort (Altersdurchschnitt der Einwohner etwa 95, IQ-Durchschnitt etwas darunter), dann darf ich für ein Körnerbrötchen satte 85ct bezahlen. Backen die das selbst? NEIN! Die bekommen die Teiglinge (und fertige Brote, Torten, Kuchen, etc.) aus ihrer Fabrikation geliefert.
    Ich bekomme beim Rewe Richrath hier Brot aus regionaler Produktion für etwa 1,55/500g, ebenfalls Fabrikware natürlich, aber ein angenehmer Kontrast zum 59ct-Brot-Einerlei.
    85ct für ein Körnerbrötchen? Ernsthaft? Als ich als Kind regelmäßig am Wochenende morgens Brötchen holen war, haben die 'normalen' zwischen 10 und 15 Pfennig gekostet, die Körnerbrötchen so ungefähr 25-35. Und die wurden in der eigenen Backstube vom Mehl zum Brötchen! Später ist dann der Preis irgendwann so auf einen Durchschnittspreis von etwa 50Pf dafür gestiegen. Bei 60Pf haben wir uns schon gedacht "krass, das wird aber auch immer teurer" -aber trotzdem haben diese Bäckereien damals alle selbst gebacken!


    Wenn ich heute nur die Wahl habe, zwischen aufgebackenen Convenience-Produkten und beide gut schmecken, dann -sorry- nehm ich die vom Aldi aus der Backstraße. Die liegen nicht stundenlang rum und werden trocken, preislich sind die völlig akzeptabel und ich muss nicht hinter 15 Rentnern anstehen, die alle Zeit der Welt haben. Da lass ich mich nicht ausrauben, um in die stumpfen Gesichter einiger mürrischer Verkaufstanten zu sehen.
    Sollte sich irgendwann hier mal wieder ein Bäcker niederlassen, der tatsächlich wieder selbst backt, dann bin ich gerne bereit auch etwas mehr zu zahlen -ich steh nämlich auf gute Backwaren. Und dass ich ab und an 25km hin und zurück zum Metzger nach Frechen fahre, weil da ein über 50 Jahre aktiver bayrischer Metzgermeister, mit mehr Prämierungen als ich Postkarten habe, sitzt -nunja das hindert mich nicht daran trotzdem zum Discounter zu gehen und meinen Allerweltskram einzukaufen.


    So long,
    Sam

  • Nur mal so als Denkanstoß:


    nehmt 2 identische Messer aus der gleichen Fabrik.
    Eines wird vertrieben vom Hersteller.
    Und eines gebt ihr einer richtig guten (und teueren) Werbeagentur.
    Was glaubt ihr, welches Messer dann teuerer verkauft wird?


    Mit der richtigen Werbestrategie, einem (womöglich erfundenen) FirmenGeschichte, einer richtig guten Geschichte zum Produkt, vielleicht einer leicht veränderten Farbgebung des Messers, damit es zur Werbe-Story passt, und dann noch genügend rel. unkritsiche pot. Kunden mit zu viel Geld(davon gibts genug) könnt ihr das Messer für wahrlich horrende Preise verkaufen. Versprochen.




    Arni McGyver


    P.S. An sich völlig unbekannte Herstellerfirmen, die verschiedene Markenprodukte für unterschiedliche Markenfirmen produzieren sind gar nicht so selten wie man vielleicht denkt. Die Werbung machts.

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Hallo arni,



    Du hast geschrieben:

    Zitat



    Ich denke, dass der Preisunterschied bis zu dem 10-fachen liegen könnte, selbst dann, wenn beide Messer von den Grundmaterialien des Stahls, des Griffes, der Messertasche wie auch von der Verarbeitung her absolut identisch sind.



    Der „kleine ultra hochwertige“ Unterschied ist eben der letzte Arbeitsschritt, der den gerechtfertigten 10-fachen Preis ausmacht:

    Der tolle Name wird in die Klinge gefräst bzw. gestanzt.

    Aber die Vermarktung ist nur eine Seite der Medaille:

    Die andere Seite, ohne die so eine horrende Preistreiberei überhaupt nicht möglich wäre, ist der Käufer selbst.


    Gruß Jörg

  • Zitat von Survival-Asia;167449


    Denn die Käufer empfinden durch jene Kritik, dass man nicht „nur“ den zweifelhaften Preis der Ware in Frage stellt, sondern auch die Persönlichkeit des Käufers.
    Wer einen Mythos braucht, um sich selber in der Gesellschaft aufzuwerten oder wichtig zu machen oder sich als „einzigartig“ darzustellen, braucht eher einen Psychologen, der sein Selbstwertgefühl wieder aufbaut.


    Du wiederholst das immer wieder. Dadurch wird deine Aussage aber nicht wahrer.
    Lies doch einfach mal ein paar Studien über Käufer von Luxusartikeln - da gibt es unzählige Gruppen und nur auf einen kleinen Teil dieser Käufer trifft deine Aussage zu.


    Die 300 - 400 Mio Käufer von Luxusartikeln weltweit unter Generalverdacht von Verblödung (Krankheit) zu stellen, hilft doch nicht wirklich.
    Die sind sicher nicht alle krank und brauchen einen Psychologen.
    Meist sind es auch solche Leute, die viel Geld verdienen (also wissen, wie es funktioniert), Firmen leiten (Arbeitsplätze vorhalten) und für das Funktionieren von Wirtschaft verantwortlich sind (und ja, die sind nicht alle nett).
    Wenn ich jetzt Deiner Theorie folge, sind die sicher alle krank, oder?
    Ich kenne viele dieser Leute, oft Mittelständler, die haben ganze Fabriken, sind Gesellschafter, Direktoren, Rektoren oder sonst was.
    Und ich glaube nicht dass diese Leute mit einer Uhr rumprotzen wollen. Finden die vielleicht einfach nur gut und habe die Penunse übrig.


    Stell dir mal vor, diese Leute unterstellen Dir, dass du neidisch bist und geben dir den Rat zum Psychologen zu gehen.


    Ich kann am Verkauf und am Verdienen durch Luxusartikel nichts Verwerfliches finden - eher im Gegenteil. Und ich halte die Kunden nicht alle für krank.


    Ich habe auch Victorinox-Werkzeuge. Das Multitool z.B. ist um Klassen besser als das Leatherman Wave, da alle Klingen feststellbar sind.
    Auch mein Jagdmesser ist von Vic. Es ist relativ preiswert und sehr funktional. Es ist das Hunter.
    Und es ist ein Einhandmesser. Selbstverständlich ist es in D erlaubt, wenn es im Zusammenhang mit der Jagd geführt wird. Sonst leider nicht.




    cu Tom

  • Naja, es gibt da durchaus Unterschiede.


    Es gibt da die Leute, die auf bewährte Qualität von soliden und etablierten Marken vertrauen (so wie ich zB bei Messern von Vic und mein Vater bei Ratschenkästen von Gedore) und es gibt Leute die lassen sich eben ein Lebensgefühl verkaufen.
    Ich kenne auch Leute, die kaufen alles, solang es nur in oliv oder tarn gefärbt ist, oder eine Versorgungsnummer drauf steht...
    Und auf der anderen Seite kenne ich auch Leute, die zB einen schweizer Chrono mit Krone (oder sagt man da Chrönchen? ^^) besitzen, weil die halt präzise, stabil und werthaltig sind. Andere wiederum haben das um damit anzugeben, als 'Bling Bling' eben.


    Nicht zuletzt sind die Leute, die vordergründig Luxusartikel kaufen, auch die, die die Entwicklung von Produkten für die breite Masse mitfinanzieren. Da sei als Beispiel nur der Automobilsektor genannt. Alle Entwicklungen die in den letzten Jahren in die Standardpaletten Einzug gehalten haben, waren mal sündteure Extras oder Alleinstellungsmerkmale von Luxuskutschen.


    Also vielleicht nicht alle über einen Kamm scheren... :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Wobei das in den unterschiedlichen Bereichen des Lebens auch sehr auffallen kann (das mit den Luxusartikeln zum Angeben).
    Wenn man dann einmal darauf fixiert ist, dann erkennt man dass sehr stark - glaubt man jedenfalls.
    Unsere Psyche spielt uns da auf verschiedenen Ebenen einen Streich. Ein Faktor davon ist die Selbsterfüllende Prophezeiung.


    Wenn Leute z.B. relativ gedankenlos oliv-Artikel kaufen und meinen sie sind ok, dann übertragen sie evtl. Erfahrungen aus einem Bereich auf den anderen (oder haben ein Problem).
    Das Übertragen ist in vielen Fällen sogar recht erfolgreich und ich praktiziere das auch: Wenn ich von einem Hersteller etwas gekauft habe und es war gut, dann vertraue ich da auch bei anderen Produkten darauf.
    Mache ich übrigens bei BW-Artikel auch - natürlich mit Abstrichen und nur "echte" Sachen. Man sollte immer wissen, für welchen Zweck und unter welchen Maßgaben das Teil für die BW eingekauft wurde.
    Oft muss es im rauen Alltag der Soldaten lange durchhalten und evtl. hängt sogar das Leben davon ab. Es gibt leider auch Ausnahmen.
    Aber gerade im technischen Bereich ist aus Preppersicht nichts gegen so ein Zeug einzuwenden - im Gegenteil - ich finde viele Sachen der BW äußerst geeignet.


    cu Tom

  • Hallo Tom,


    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Oft muss es im rauen Alltag der Soldaten lange durchhalten und evtl. hängt sogar das Leben davon ab. Es gibt leider auch Ausnahmen.
    Aber gerade im technischen Bereich ist aus Preppersicht nichts gegen so ein Zeug einzuwenden - im Gegenteil - ich finde viele Sachen der BW äußerst geeignet.



    Das sehe ich ebenso. Daher habe ich nahezu nur (gebrauchte) BW-Ausrüstungsgegenstände. Das Preis/Leistungsverhältnis ist absolut korrekt. Für wenig Geld bekommt man eine sehr hochwertige und robuste Ware.


    Zitat

    Lies doch einfach mal ein paar Studien über Käufer von Luxusartikeln - da gibt es unzählige Gruppen und nur auf einen kleinen Teil dieser Käufer trifft deine Aussage zu.




    Noch nie habe ich erlebt, gelesen, gesehen oder gehört, dass der Käufer eines bewusst erstandenen Nobel-Artikels dieses gekaufte Erzeugnis …

    NICHT in der Gesellschaft präsentiert, gezeigt oder oder sonst wie vorgeführt hätte, sondern diesen Artikel gehandhabt hätte wie ein gewöhnliches, handelsübliches Lebensgut.


    Sei es die Rolex oder Omega gewesen, die stolz am Stammtisch herumgezeigt wurde oder der neue Porsche Cayenne, der „rein zufällig“ immer direkt im Eingangsbereich der Restaurants geparkt wurde, auch dann, wenn der Besitzer eigentlich keinen Hunger hatte oder die neue Tandberg HIFI Anlage, dessen einmaliger Hörgenuss alle Freunde und Bekannten bei einer privaten Rundführung zu hören bekamen.

    Die Liste ist schier endlos….

    Vergiss bitte nicht, dass ich auf Koh Samui lebe, das ist das „Cote Azur“ Süd-Ost-Asiens.

    Zitat

    Stell dir mal vor, diese Leute unterstellen Dir, dass du neidisch bist und geben dir den Rat zum Psychologen zu gehen.



    Das ist ein interessantes Thema:

    Wenn man etwas in Frage stellt, dann wird einem sofort Neid unterstellt. Die Menschen können sich einfach nicht vorstellen, dass es Mitmenschen gibt, die nach solchen Artikeln nicht streben, da sie von ihrem Charakter her weder eine Profilierung wünschen noch beabsichtigen.

    Was mich persönlich betrifft, so stößt eher meine Auffassung bei diesen Käufern sauer auf, weil ich mich nicht von solchen Dingen beeindrucken lasse.

    Oftmals habe ich schon hinten herum gehört, dass „ich die tollen Waren nicht entsprechend zu würdigen weiß und dass ich den gebührenden Respekt vor der Kaufentscheidung vermissen lasse. Diese Reaktion zeigt, dass diese Menschen von mir nicht das erhielten, was sie ursprünglich beabsichtigten. Ich habe ihnen die Show vermasselt...

    Das mag sicher stimmen …

    Ich muss jedoch hier gestehen, dass ich seit Jahrzehnten bemüht bin, einen buddhistischen Lebensweg zu gehen, der eine sehr bescheidene und gewissenhafte Lebenshaltung voraussetzt.

    Ein elementarer Kernpunkt der Buddhistischen Lehre ist, das man sich nicht durch Prunksucht aufwertet, sich nicht über alle Maßen wichtig macht oder insgeheim meint, man sei doch eigentlich „wertvoller oder bedeutender“ als seine normalen Mitmenschen.


    Denn die Buddhisten haben erkannt, dass genau diese Lebenshaltung seit Tausenden von Jahren zu furchtbaren Leid, Ausbeutung und Gewalt in unserer Welt geführt hat.



    Ich denke, dass Du mich nun besser verstehen kannst.

    Gruß aus dem fernen Thailand


    Jörg