Holzvergaserheizung in Bedarfsfall mit Notstromagregat betreiben?

  • Hallo Zusammen.


    Habe gestern gerade das letzte Holz für diesen Winter in den Heizraum genommen, dabei ist mir der Gedanke durch den Kopf,
    was tue ich wenn der Strom ausfällt?
    Die Elektrische Steuerung würde ja ausfallen, die Umwälzpumpen nicht mehr gehen usw.
    Hat jemand Erfahrung wie man das Lösen kann?


    Ich denke da in etwa an ein Notstromaggregat wo ich den erzeugten Strom sogar in das Hausnetz einspeisen kann.


    Ich Heize mit Festholz, der Ofen ist ein Holzvergaser, der mir auch das Warmwasser liefert ( sonst mit Nachtstrom ).
    Habe 3 Speicher die ich auflade, fürs Erdgeschoss die 1. Etage und das Nebengebäude.


    Gibt es überhaupt eine Lösung für so einen Fall der nicht all zu grosse Bauliche veränderungen mit sich zieht?


    Um Anregungen wäre ich sehr froh.



    Hmm weiss gerade nicht ob dieses Thema schon behandelt wurde, habe nichts gefunden was mir helfen würde.
    Sonst bitte verschieben.

  • Hallo,
    hast du eine Ahnung wieviel el. Leistung ("also was rinnt da an Strom rein") deine Heizung so benötigt? Natürlich inclusive Umwälzpumpen und so.
    Der Kessel an sich wird ja nicht so viel Stron brauchen, oder?


    Gruß
    Gerald

  • Natürlich kann man die Heizung grundsätzlich mit einem Notstromagregat betreiben. Ich sehe da allerdings zwei Probleme:


    1. Holzvergaserkessel haben empfindliche Elektronik. Wenn die z. B. durch Spannungsspitzen zerstört wird, kostet der Austausch um die 1000 EUR. Ich würde mich nicht trauen, da einfach ein "normales" Notstromaggregat anzuschließen. Bei Geräten mit Inverter bin ich da zuversichtlicher.


    2. Funktioniert die Zirkulation zur Not mit Schwerkraft, oder brauchst du zwingend eine Umwälzpumpe? Falls letzteres, würde das ja bedeuten, dass du permanent Strom für die Pumpe brauchst. Es macht aber keinen Sinn, wegen ein paar Watt ständig das Notstromaggregat laufen zu lassen. In dem Fall bräuchtest du eher eine Batterieanlage mit Wechselrichter, die du dann von Zeit zu Zeit mit dem Notstromaggregat wieder aufladen kannst.

  • Hallo,


    eine Möglichkeit, eine Heizanlage notfallmässig zu betreiben, wäre eine USV aus dem PC-Bereich, die man zwischen Heizung und Stromerzeuger schaltet. Bessere USVen filtern auch den Netzstrom, d.h. man kann z.B. einen Stromerzeuger an die USV anschließen und aus der USV kommt "sauberer" Strom. Bei Schwankungen der Netzspannung des Generators springt die USV-Funktion automatisch ein.


    Was bei den meisten Stromerzeugern auch stabilisierend wirkt, ist eine konstante Last. Z.B. ein 500W-Halogenscheinwerfer. Dann läuft das Aggregat nicht im (schlecht geregelten) Leerlauf, sondern hat zu tun, was für eine stabile Drehzahl sorgt. Wenn nun 50W von einer Umwälzpumpe durch die Kesselelektronik ein- oder ausgeschaltet werden, sind das gerade mal 10% Lastschwankung.


    Auf ein Inverter-Aggregat als allein selig machende Anschaffung würde ich mich nicht verlassen. Es gab auch schon Fälle, da versagten selbst Marken-Inverter a la Honda Eu10i (z.B. an Espressomaschinen). Denn auch an denen hängt ein mechanisch geregelter Viertaktomotor dran. wenn der Lastsprung zu gross ist, kann die Inverter-Elektronik auch keine Wunder mehr vollbringen, bis der Motor nachgeregelt hat.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von DerGerald;167660

    Hallo,
    hast du eine Ahnung wieviel el. Leistung ("also was rinnt da an Strom rein") deine Heizung so benötigt? Natürlich inclusive Umwälzpumpen und so.
    Der Kessel an sich wird ja nicht so viel Stron brauchen, oder?


    Gruß
    Gerald

    Je nach Brenner 500 - 600 W, heutige Umwälzpumpen liegen wohl um 100 W .. das undso ist dann nochmal die elektron. Steuerung mit mal geschätzten 100 W.

    Mal am Brenner nachsehen, bei Umwälzpumpen den Typ in der Bucht eingeben bekommst Du neben dem Preis auch die techn. Daten geliefert.


    Bleibt die Steuerung - bem Hersteller googeln - preisen die Umweltfreudlichkeit ihrer Produkte :face_with_rolling_eyes:


    Das Ganze ist auch mein Thema; ich halte da einfach 1 KW vor (das Aggregat am Ende am Limit zu fahren ist auch nicht so gesund) Bei uns sollen mindestens 2 von 3 Kühltruhen für eine Woche weiterlaufen. Wäre ich noch dreißg Jahre jünger, wüßte ich das Problem zu optimieren - so bleibt es weitgehenst, wie es ist (seit 1978/79 Schneekatastrophe in Norddeutschland steht bei mir im Büro ein Aggregat trocken eingelagert, gut daß wir es bisher nie brauchten)


    Liebe Grüße Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Nabend!


    Hier steht eigentlich alles was du brauchst:


    https://www.previval.org/forum…etz?highlight=einspeisung


    Mein Holzvergaser braucht incl. NICHT Hocheffizienzpumpe keine 100W.... warum auch?
    Meine Brennwerttherme MIT Hocheffizienzpumpe wohl eher weniger als 50W....
    Meine Solarsteuerung keine 10W und incl. Solarpumpe, 3-Wege Ventile usw. auch keine 100W.


    Gruß Endzeitstimmung



    aso... REIN THEORETISCH liesse sich sofern von vornherein so gebaut auch ein Holzvergaserkessel mit einem Laddomat als Rücklaufanhebung bei entsprechendem Leitungsquerschnitt und ebenso entsprechendem Schornsteinzug auch ohne Strom betreiben.

  • Hab ja das gleiche Problem gehabt und hier ist die einfache Lösung.


    Ohne Strom wird kein Holzvergaser funktionieren. Auch nicht bei entsprechenden Querschnitten. Ich fahre schon 2 Zoll und ohne Strom dauert es ca. 1 min bis der Kessel Wasser spuckt (Notkühlung).
    Es entsteht nach einem Vollbrand so viel Abwärme trotz zugefahrenem Speicher, dass es utopisch wäre, diese Energiemenge ohne Pumpe wegzukriegen.
    Da ist ja nicht nur der Kreislauf der Rücklaufanhebung, sondern auch das Befördern in den Kessel und das ganz nach oben. Da funktioniert nix hydraulisch.


    Du brauchst einen Inverter mit USV-Funktion, d.h. bei Stromausfall muss er automatisch auf die Batterie umschalten.
    Nimm einen 600-Watt-Fraron, der ist preiswert, schaltet in 10 ms (merkt kein HV) und bringt in Spitze 1200 Watt.
    Meine Anlage hat bei Vollast 300 Watt, wenn sie normal läuft unter 100 Watt.
    Es gibt nur die Verbraucher:


    - Steuerung des HV
    - Steuerung der Heizungsanlage (bei mir UVR1611)
    - Pumpe Rücklaufanhebung
    - Pumpe Heizkrei oder Heizkreise


    Meine Heizkreispumpe nimmt 8 Watt.
    Meine Rücklaufpumpe nimmt 20 Watt.
    Die Steuerungen unter 100 Watt.


    Zur Not misst du das nach und legst die Anlage auf doppelten Verbrauch aus. Für das Anfahren der Pumpe dann vierfach für die Spitzenlast (300Watt, also 600 Watt Dauer, 1200 Watt Spitze).
    Zusätzlich brauchst du eine Batterie, ein paar dicke Kabel, eine Sicherung und die Verkabelung der Pumpen und Steuerungen muss auf den Inverter gelegt werden können.



    Hier meine Umschaltung:
    Oben das Fraron, darunter die Kabel und die Sicherung und unten die 100Ah-Batterie (Solarbatterie).





    cu Tom

  • Hallo zusammen


    Erstmals vielen dank für die vielen Tip`s und aufgezeigten wege,
    werde mir das nun mal gründlich überlegen und mal alles genau nachmessen.


    @ Thomas: ja brauche zwingend die Umwälzpumpen alleine mit Schwerkraft is nicht.


    @ eraperp: die Lösung werd ich mir genauer ansehen!


    @ all: was denkt Ihr über die Einspeisung des Notstroms mit allem Brimbramborium dabei gleich beim Hausanschluss des E-Werks mittels manueller Industrieschaltung?


    Gruss Swisspowerman

  • Zitat von Swisspowerman;168027


    @ all: was denkt Ihr über die Einspeisung des Notstroms mit allem Brimbramborium dabei gleich beim Hausanschluss des E-Werks mittels manueller Industrieschaltung?


    Zwischen einer Phase 100 W und 5-6kW auf 3 Phasen ist schon ein Unterschied.

  • Hallo,


    bei uns hängt die gesamte Heizungselektrik (Pumpen, Mischer etc.) ohnehin am Pelletkessel dran. Den Pelletkessel habe ich mittels blauer 3pol-CEE-Steckverbindung lösbar ans Hausnetz angestöpselt. Bei Netzausfall kann ich auf nen Stromerzeuger oder einen Batterie-Wechselrichter umstecken.


    Will man gleich das ganze Hausnetz per Notstrom versorgen, dann kann man sich vom Elektriker einen Netzumschalter in den Sicherungskasten setzen lassen und an geeigneter Stelle (Garage, Hinterhof o.ä.) einen 5poligen roten CEE-Wandstecker montieren. Dann kann man mit einem Griff das gesamte Hausnetz vorschriftskonform vom öffentlichen Netz trennen und über den Wandstecker seinen selbstgemachten Notstrom einspeisen. Zu Risiken und Nebenwirkungen frage man davor aber am besten erfahrene "Inselstromer". Will man alle drei Phasen seines Hausnetzes mittels Dreiphasen-Notstromgenerator versorgen, muss dieser "schieflastfähig" sein. Denn in einem 1-Familienhaus ist der Stromverbrauch nie perfekt gleichmässig auf die drei Phasen verteilt. Baumarkt-Generatoren sind in der Regel nicht schieflastfähig. D.h. bei unsymmetrischer Belastung laufen die nicht gut, die Spannung schwankt, sie kann auf den Phasen stark unterschiedlich sein (d.h. auf den "unterlasteten" Phasen zu hoch bzw. wenn das von der Regelung erkannt wird, auf der am stärksten belasteten Phase zu weit runtergegregelt, also Unterspannung).


    Einfacher ist es, nur eine Phase des Hauses bzw. nur ein Teilnetz einer Phase per Umschalter zur Insel machen zu können und die wichtigen Elektrogeräte an dieser Phase zu betreiben. Zu den wichtigen Elektrogeräten zählen NICHT: E-Herd, Wasserkocher, Fön, Staubsauger, Toaster, Kaffeevollautomat. Lässt man diese E-Geräte beim Stromausfall weg, dann hat man ohnehin nur noch einen Bedarf von wenigen 100W.


    Grüsse


    Tom

  • Ein paar Verlängerungsstrippen und das Umstöpseln der wichtigsten Verbraucher ist die preisgünstigste und einfachste Lösung, die sogar immer funktioniert und dazu sehr flexibel ist.


    Man sollte vorher aber unbedingt die Leistungen und Anlaufströme seiner Geräte ermitteln und prüfen, ob der Notströmer das auch bringt und in ausreichender Qualität (siehe Sinus und Frequenz).


    cu Tom

  • @ eraperp


    Mit der "Notlaufeigenschaft" der Holzvergaser gebe ich dir recht - per Konvektion wirst du niemals 25-50KW in irgendeine Leitung bekommen...


    Allerdings läuft der HVK ja ohne Strom auch nur minimal, also deutlichst leistungsreduziert, so das ich mir vorstellen könnte das er im 3-5KW Bereich doch leistung abgeben könnte...


    Funktioniert bei mir aber auch garantiert nicht, da meine Pufferspeicher im Keller stehen und er HVK ebenerdig...


    Interessant ist auch die Notkühlung per Wasser /TAS - wenn kein Wasserdruck mehr vorhanden kühlt da auch nix mehr, also müsste man die TAS an eine zB. Grundwasserpumpe mit Druckkessel anschließen, damit das Sicherheitsfeature überhaupt funktioniert....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Ja das mit der Wasserversorgung (Druck auf TW-Leitung) ist der Pferdefuss bei der Sicherung.
    Wenn du die Pumpe aber weiter betreiben kannst, müssten schon zwei gravierende Fehler gleichzeitig auftreten…


    Ansonsten ist Gartenpumpe eine gute Idee. Diese müsste aber über den Systemdruck drücken können, welcher von der Baugeschosshöhe abhängig ist und kaum unter 1,5 Bar liegen kann (meist höher).


    Wenn der HV im Vollbrand ist, geht bei Notfall die Kulisse zu und du wirst einige Zeit lang mehr als 5kW produzieren, da der Kessel voll aufgeheizt ist.
    Die Gluthitze ist nicht zu unterschätzen.
    Auch 5kW bringt die Hydraulik nicht weg ohne Strom.


    cu Tom

  • Hallo Swisspowermann,


    das habe ich bei mir so gemacht, alle Lampen und die wichtigen Steckdosen auf dieselbe Phase und diese Umschaltbar auf den Wechselrichter. So betreibe ich das dann auch im Sommer, Licht und Kleinkram mit Eigenstrom und die Großverbraucher hängen weiterhin am E-Werk. (Bilder in meinem Album)


    Gruß,
    J.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Hallo Zusammen.


    @ J.C. Denton Danke für den Tipp, ja bilder sagen mehr als Worte.



    Gruss Swisspowerman