Hallo SP-Mitglieder,
ich habe hier ein interessantes Thema aus WELT online:
Es geht um die notwendige Anschaffung von Outdoor- und Funktions-Bekleidung.
Quellennachweis: http://www.welt.de/wirtschaft/…vergisst-den-Normalo.html
Bernd Kullmann, der ehemalige Leiter des Rucksackhersteller Deuter, zählt inzwischen zu den Urgesteinen der Outdoor-Branche.
Was er als Fachmann zu sagen hat, ist schon sehr interessant:
Textauszug:
Als Bernd Kullmann endlich auf dem Gipfel des Mount Everest stand, liefen ihm Tränen über die Wagen. Er war glücklich und hatte doch Angst vor dem Abstieg bei stürmischem Wetter. Es war der Oktober 1978. Niemand würde heute mehr von dieser Besteigung des welthöchsten Berges sprechen, wäre Kullmann nicht in Kleidung auf den Berg geklettert, die andere im Alltag tragen.
Der Mann trug Levi's Jeans und einen Pullover, den seine Mutter strickte. "Ich trug dieselbe Jeans sieben Wochen am Stück, ohne sie zu waschen", erinnert sich Kullmann heute. Erst nach seiner Rückkehr in Kathmandu sollte er sie wieder ausziehen.
Seine Jeans waren eine Art Protest. Er wollte sich nicht an die gängige Kleiderordnung halten. "Ich würde das heute nicht mehr machen", sagt er. "Es wäre schwachsinnig, in Jeans auf einen 8000er zu gehen."
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(Survival-Asia)
Für einen außergewöhnlichen Trip, sei es eine Mount Everest Besteigung, eine Antarktis Expedition oder eine Dschungeldurchquerung, muss der Reisende hinsichtlich seiner Bekleidung bestens vorbereitet sein, um das Gefahrenrisiko zu minimieren.
Was sagt der Münchener Wirtschaftspsychologe Hans-Georg Häusel dazu:
Menschen, die mit ihrem Hund Gassi gehen, sind besser ausgerüstet, als es Kullmann damals im Himalaja war. Es gibt spezielle Shirts, Hosen und Jacken für jede Sportart – sei es Radfahren, Wandern oder Klettern. Die Frage wird immer lauter gestellt: Ist das alles noch nötig?
"Meine Signalwirkung an andere ist: Ich bin anders, ich kann es mir leisten, ich bin ein Profi."
(Survival-Asia) Das stimmt!
Ein Profi benötigt diese Ausrüstung in existenzieller Weise, aber braucht ein schwer übergewichtiger „Paul Schlickensiepen“ zum Einkaufen bei Feinkost Käfer auch eine 700 Euro Ultra-Rescue-Expeditions-Jacke?
Dazu sagt Wirtschaftspsychologe Hans-Georg Häusel weiter:
Ihr Selbstbewusstsein (des Käufers) nimmt zu. Es gibt Studien, in denen Menschen in Markenschuhen deutlich schneller liefern als in denselben Schuhen ohne Markenaufdruck. Auch Angeberei spielt eine Rolle. Die "Proklamation des Professionellen" nennt das Häusel.
Oder wie es Rolf Schmid vom Schweizer Outdoor-Hersteller Mammut treffend sagt:
"Nehmen Sie einen Menschen, der einen Sportgeländewagen kauft, sagte Rolf Schmid, Chef des Schweizer Outdoor-Herstellers Mammut.
"Das größte Hindernis, das die meisten Fahrzeuge überwinden müssen, ist die Einfahrt in die Garage.
Trotzdem werden sie gekauft, weil die Käufer damit ein Abenteuer verbinden."
(Survival-Asia)
Übrigens gibt es zu den populären Geländewagen eine lustige Anekdote:
Vor vielen Jahren kam ein Student auf die Idee, das Selbstbewusstsein und das Image der Käufer von Geländewagen massiv anzuheben.
Was war seine Idee?
Der Student wusste, dass die Käufer weder im Gelände fahren können, noch die körperliche Kraft haben, sich dermaßen in der Fahrkabine durchschleudern zu lassen.
Das wussten die anderen auch und machten sich über die Käufer lustig.
Doch der Student erfand Lehmspray aus der Dose, damit die armseligen Wixxxels in aller Heimlichkeit am Waldrand ganz schnell ihren Geländewagen mit Lehmschmiere ansprühen konnten um später stolz in der Nachbarschaft zu prahlen:
„Tja,...Leute, … nicht jeder beherrscht einen bulligen Geländewagen im schweren, morastigen Gelände. Da muss man zupacken, da darf man nicht zögern, da werden echte Männer gefordert“!
Das ist übrigens kein Witz, sondern traurige Wahrheit!
Gruß Jörg