Die Drei mit dem GHB

  • @ lord_helmchen


    Genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen: je mehr man kann, desto weniger muss man schleppen. Dafür geht halt viel mehr Lebenszeit für das erlernen und festigen von Fähigkeiten drauf.


    Zeit, die ich z.B. nicht bereit bin zu investieren; auch weil ich meine handwerklichen Limits kenne. Deswegen wäre ich auf deutlich mehr Ausrüstung angewiesen. Ich kann und muss also damit leben, das ich im Ernstfall einen schwereren Rucksack schleppen müsste, um ein Ziel zu erreichen, als ein eingefleischter Bushcrafter.


    Wie gesagt, ab einem bestimmtem Punkt kann man Gewichtsoptimierung nur noch betreiben, wenn man Ausrüstung durch Fertigkeiten ersetzt. Ist halt leider nicht für jeden ein gangbarer Weg.
    Davon ab, finde ich zwölfkommairgendwas Kilo absolut ok, solange man nicht vorhat, irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde zu brechen.


    lg
    melusine

  • Ausrüstung kauft man.
    Wissen und Kondition erarbeitet man such und trainiert diese dann.
    Durch Ausrüstung allein steigt die Überlebenschance nicht signifikant.


    Wichtig ist halt, das man etwas macht und der Partner und die Familie mit von der Partie sind, sonst, so glaube ich, kann man es gleich vergessen.
    Wir hatten dieses Jahr in Norwegen ein unerwartetes 2-Tage Bugout mit allem Drum und Dran, mit Regen, Sonne und Sturm. Wenn Interesse besteht kann ich was zu schreiben.


    [ATTACH=CONFIG]21130[/ATTACH]


    Gruß


    TID

  • Zitat

    Ausrüstung kauft man.


    Ja und? Natürlich tut man das. Wissen und Training erkauft man sich auch, nur eben nicht mit Geld.
    Und was soll schlimm daran sein, sich eine gute Ausrüstung zuzulegen? Den Umgang damit muss man auch trainieren, und sich das Wissen für ihren Gebrauch muss man sich auch zulegen.
    Ich behaupte jetzt ganz einfach mal, wer über eine gute Ausrüstung verfügt und sie auch zu gebrauchen weiß, ist jemanden der nur über skills verfügt, aber kein Equipment hat, unter gleichen Bedingungen immer überlegen

  • Zitat von melusine;193538


    Das folgende bitte nicht als negative Wertung Deiner Person sehen; ist völlig sachlich gemeint: Wenn Du die Fähigkeit hättest, aus dem im Wald reichlich vorhandenen Material einen Shelter zu bauen, könntest du zum Beispiel die Themen Wetterschutz und Isolation/Schlafen (nahezu) komplett einsparen. Gibt ja hier auch irgendwo einen Threat, ich glaube, von StefanS, in welchem verschiedenste Möglichkeiten, sich einen wind- und regengeschützten Schlafplatz zu bauen, aufgezeigt werden. Bestenfalls noch ein Bivy dazu, als Schmutzschutz, macht vielleicht 3,5 kg weniger auf den Hüften, ääähhh, 'tschuldigung, ich meine natürlich auf dem Rücken!:grosses Lachen:


    Und was ist damit gewonnen? 3kg auf dem Rücken eingespart und 20 Minuten eher am Tagesziel und im Anschluss brauche ich nicht 20 Minuten, sondern 3 Stunden, um mir einen Notunterschlupf zu bauen. Das mag "echtes survival" sein, aber prepping ist es gewiss nicht.


    Zitat


    Gleiches gilt für die Kraxe. Die ist mit Sicherheit äußerst stabil aber dadurch eben auch relativ schwer. Durch einen "normalen" Rucksack - eventuell sogar aus der UL-Fraktion - ließe sich auch hier noch einiges an Gewicht rausholen. Also nochmal 1 - 1,5 kg weniger. Damit wärst Du dann insgesamt deutlich unter 10 kg.


    Da sehe ich auch viel Potenzial. Trotzdem muss man aufpassen, dass man nicht am Ende mit einem 15kg ultarleichten Sack herum läuft, der sich weitaus unangenehmer trägt als das vorherige 17kg Setup. Auch hier ist die Grenze hin zu "stupid light" eine sehr schmale. Wobei die Kraxe schon besonders schwer ist.


    Bevor Du jetzt großartig herum optimierst würde ich einfach ein paar mal den Rucksack tragen. Meiner Erfahrung nach verbessert sich die Kondition gerade anfangs noch rasant. Beim fünften Mal fühlt es sishc schon ganz anders an als beim ersten Mal.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Papa Bär;193589

    Ja und? Natürlich tut man das. Wissen und Training erkauft man sich auch, nur eben nicht mit Geld.
    Und was soll schlimm daran sein, sich eine gute Ausrüstung zuzulegen? Den Umgang damit muss man auch trainieren, und sich das Wissen für ihren Gebrauch muss man sich auch zulegen.
    Ich behaupte jetzt ganz einfach mal, wer über eine gute Ausrüstung verfügt und sie auch zu gebrauchen weiß, ist jemanden der nur über skills verfügt, aber kein Equipment hat, unter gleichen Bedingungen immer überlegen


    Das sehe ich auch so! Denn wenn es wirklich hart auf hart kommt habe ich lieber zuviel Ausrüstung als zuwenig....


    Gruß Energie

  • Papa Bär:
    Nichts ist schlimm daran, sich eine "gute Ausrüstung", was immer das auch sein soll, zuzulegen.
    Was man allerdings nun an "guter Ausrüstung" benötigt erfährt man allerdings nur, wenn man sich bewußt seinen eigenen physischen und psychischen Grenzen nähert.
    Ich behaupte ein in diesem Sinne Trainierter mit minimaler Ausstattung, also jemand mit dem richtigen "Mindsetting" ist dem unerfahrenen bestens ausgerüsteten Anfänger weit vorraus.
    Nun stelle man sich vor, man bekäme beides für sich zusammen, Härte gegen sich selbst, Schmerz- und Leidensfähigkeit, gepaart mit körperlich passender Grundkonstitution und perfekter Ausrüstung.


    Ich denke, das eben dieses im Sinne der Prepardness anzustreben sein sollte.



    Gruß


    TID

  • Zitat von Cephalotus;193590

    Und was ist damit gewonnen? 3kg auf dem Rücken eingespart und 20 Minuten eher am Tagesziel und im Anschluss brauche ich nicht 20 Minuten, sondern 3 Stunden, um mir einen Notunterschlupf zu bauen. Das mag "echtes survival" sein, aber prepping ist es gewiss nicht.


    Nun ja, mit weniger Gewicht schneller unterwegs zu sein, ist sicher nicht schlecht im Hinblick auf die körpereigenen Kraftreserven. Dadurch kann dann auch die Regenerationsphase kürzer ausfallen, falls die eingesparten Kräfte nicht doch durch den Bau einer Schlafstätte komplett aufgefressen werden. Das kann ich, mangels eigener Erfahrung, jetzt nicht beurteilen. Es war ja auch nur als Denkanstoß gedacht, weil lord_helmchen geschrieben hatte, das er keine Möglichkeit mehr sieht, sein Rucksackgewicht weiter zu drücken.
    Fällt das Schlafsetup raus, dürfte der benötigte Rucksack auch wesentlich kleiner ausfallen, wodurch es sich schneller und leiser durchs Dickicht läuft, weil man seltener hängen bleibt.


    Und wenn ich jetzt mal Deine Zeitangaben aufgreife: 20 min zum Herrichten des Schlafplatzes aus mitgeführtem Material vs. 20 min eher am Tagesziel + 20 min die ich generell zum Schlafplatzbau einplane = 40 min für den Shelterbau.
    Wie gesagt, ich bin im Felde nur ein Theoretiker, kann mir aber schon vorstellen, dass das für eine darin geübte Person eine machbare Aufgabe ist.


    Wäre auch eine interessante Testfrage: Wer kommt fitter ans Ziel, der mit der vielen Ausrüstung oder der mit den vielen Survivalskills?


    lg
    melusine

  • Zitat von melusine;193600

    Nun ja, mit weniger Gewicht schneller unterwegs zu sein, ist sicher nicht schlecht im Hinblick auf die körpereigenen Kraftreserven. Dadurch kann dann auch die Regenerationsphase kürzer ausfallen, falls die eingesparten Kräfte nicht doch durch den Bau einer Schlafstätte komplett aufgefressen werden. Das kann ich, mangels eigener Erfahrung, jetzt nicht beurteilen. Es war ja auch nur als Denkanstoß gedacht, weil lord_helmchen geschrieben hatte, das er keine Möglichkeit mehr sieht, sein Rucksackgewicht weiter zu drücken.
    Fällt das Schlafsetup raus, dürfte der benötigte Rucksack auch wesentlich kleiner ausfallen, wodurch es sich schneller und leiser durchs Dickicht läuft, weil man seltener hängen bleibt.


    Ich habe in meinem Alltagsrucksack (das wär quasi mein GHB, wenn es mich mal fernab meiner Wohnung erwischen sollte) auch kein Schlafsetup drin außer einem Not-Bivi aus alu-kaschierter Folie. Es macht für mich einfach keinen Sinn, jeden Tag einen Schlafsack mit mir spazieren zu tragen, obwohl ich den wahrscheinlich nicht brauchen werde.
    Aber diese Situation ist ja hier nicht gegeben und wenn ich plane, draußen zu sein und das mit sich führen im Alltag" ist unproblematisch (z.B. weil der GHB im Auto transportiert wird), dann würde ich niemals auf ein vernünftiges Schlafsetup verzichten.


    Ich finde die Ultraleicht Philosophie interessant und habe mir da das ein oder andere auch abgeschaut (z.B. dass es für mich keine Stiefel zum wandern sein müssen, das Gewicht an den Füßen zählt 5-10fach), aber für mich hat diese Philosophie dort Grenzen, wo sie zum Fetisch wird. IdR bin ich nicht bereit, für 1g Gewichtseinsparung mehr als 1 Euro zu bezahlen und die meisten UL Leute verstehen ihre Ausrüstung auch so, dass sie sehr wohl genügend dabei haben, halt nicht zuviel. Genügend meint aber nicht, dass man das improvisieren von fehlender Sicherheits relevanter Ausrüstung bereits einplant!


    Es ist zumindest für mich ein riesen Unterschied, ob ich den Spaten weg lasse, weil ich meinen Kot auch mit nem Ast verscharren kann, oder ob ich den Schlafsack weglasse und darauf hoffe, dass es mir im Laubhaufen schon warm genug werden wird.


    Für mich gibt es auch eine Gewichts-Komfortgrenze, darunter tut sich bei mir nicht mehr viel. Die ist bei mir so bei grob 10kg, das ist das, was ich prinzipiell auch den ganzen Tag noch ohne Hüftgurt nur auf den Schultern tragen kann, damit kann ich gerade noch längere Strecken laufen und ich spüre das im normalen Gelände nicht wirklich. Für mich wäre wieder eine merkbare Komfortverbesserung, wenn der Rucksack ganz verschwinden würde und damit auch das Dilemma des nass geschwitzten Rückens. Hab auch schon mit der ein oder anderen Variante experimentiert, aber was richtig überzeugendes war für mich noch nicht dabei. (Rucksack mal auf der linken, mal auf der rechten Schulter tragen wäre z.B. eine Option)
    Und den Nassen Rücken kann man auch dadurch lösen, dass man nich ein trocknes Unterhemd mitnimmt. Sind halt wieder 100g-200g mehr, die aber absolut sinnvoll angelegt. Mein Rat: Niemals eine Tour ohne 2. Unterhemd machen!.Wenn eines nass ist, dann beim gehen immer das nasse anziehen und das trockene schonen. (außer man ist schon auf der Zielgeraden)


    Der Gewichts-Komfortwert ist sicher für jeden anders, aber ich glaube den Leuten nicht, die behaupten, dass sie mit ihrem 6,7kg Setup jetzt merklich einfacher, schneller und erholter am Ziel ankommen als mit ihrem 7,3kg Setup.


    Und was die Regeneration betrifft. Ich kann mich mit einem guten, geeigneten Schlafsetup (idR Zelt, Isomatte, Schlafsack) wunderbar erholen, wenn ich nicht in Gefahr bin (was ich bei meinen Touren nicht bin). Ich hab schon in Fahrzeugen, Höhlen, Hängematten, Iglus, Parkbänken, in der Wüste, bei starkem Frost in einem Gartenhäuschen in Luftpolsterfolie (das war ein Notfall) und allem möglichen geschlafen, im Herbst oder Winter im Wald in einen patschnassen Laubhaufen bin ich aber noch nie gekrochen und ich habe derzeit absolut nicht das Gefühl, dass ich dieses Defizit an Kenntnissen oder Fähigkeiten jetzt beheben müsste. Als geplantes(!) Bushkraft-Erlebnis meinetwegen (um dann am nächsten morgen festzustellen, dass man kein Auge zugemacht hat), als "Plan" zum Überleben auf der Flucht: Aus meiner Sicht: never ever!


    Für mich ist das Vergleichbar mit dem Bergsteiger, der Gewicht spart und darauf baut, dass er sich abends schon eine Schneehöhle wird bauen können. Den nennt auch keiner "Survivalexperte", sondern einen fahrlässigen Deppen.


    Zitat


    Und wenn ich jetzt mal Deine Zeitangaben aufgreife: 20 min zum Herrichten des Schlafplatzes aus mitgeführtem Material vs. 20 min eher am Tagesziel + 20 min die ich generell zum Schlafplatzbau einplane = 40 min für den Shelterbau.
    Wie gesagt, ich bin im Felde nur ein Theoretiker, kann mir aber schon vorstellen, dass das für eine darin geübte Person eine machbare Aufgabe ist.


    Das will ich sehen, wie Du jetzt im Herbst bei Regen und Dunkelheit im Wald in 40 Minuten einen halbwegs trockenen, halbwegs warmen und halbwegs regendichten Unterschlupf in 40 Minuten baust. Am besten auch noch lautlos und ohne Taschenlampe. (ist ja ein Fluchtszenario). Am Boden schlafen kannst Du auch mit einem Biwaksack, einer EVA-Matte und einem Schlafsack. Alles zusammen wiegt meinetwegen 2,5kg (ultraleicht auch weniger), hält Dich zumindest jetzt im Herbst auch tatsächlich warm und trocken und ist in 1 Minute aufgebaut, wenn man alles zusammen aufwickelt (gibt kein gutes Packmaß, aber fürs Gewicht ist es egal).


    Im Dunkeln.


    Lautlos.


    Und in 2 Minute bist Du auch wieder weg, nahezu ohne Spuren hinterlassen zu haben.


    Zitat


    Wäre auch eine interessante Testfrage: Wer kommt fitter ans Ziel, der mit der vielen Ausrüstung oder der mit den vielen Survivalskills?


    Ich kann die Frage nur für mich beantworten: Im angenehmen Gewichtsbereich jetzt im Herbst auf alle Fälle mit der guten Ausrüstung, da gibt es für mich nicht mal den Hauch eines Zweifels. Ich hatte auch schon schlechte, nicht ausreichende Ausrüstung, das ist eine einzige Katastrophe, wenn Du nicht abbrechen und Dich in die warme Badewanne legen kannst. Man mag das schon überstehen, überraschend oft sogar ohne sich dabei ernsthaft zu erkälten, aber fit bist Du dann nicht mehr. Spätestens nach der zweiten Nacht hintereinander ohne Schlaf hat der Spaß ein Loch.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hab Deine Route in MilGeo PCMAP verfolgt und dann mal den Schnitt gemacht, damit man Deine Tour besser einschätzen kann.


    Gruß


    TID

  • Geht es hier noch um das Ausgangsszenario oder sind wir jetzt beim Vergleich zwischen Ultraleicht und einem Komfort GHB?


    Wenn mir oder meiner Familie der Rucksack abhanden kommt, muss ich als letztes Backup das Wissen einsetzen können.
    Wer meint das es damit getan ist sich in irgend einem Shop einen GHB zu kaufen und diesen in die Ecke zu stellen,
    ist einfach nur ein Opfer! Außerdem, wie kann man davon ausgehen, das ein lang ersehntes Ünglück kommt und ich endlich den
    alles abdeckenden Rücksack einsetzten kann? Der natürlich immer permanent 1 Meter neben mir steht.



    GHB für die Distanz X oder ein kompletter BOB? Nein es ging um den GHB!
    Und um noch mehr Verwirrung zu stiften möchte ich einräumen das Entfernungen von 10-15 KM mit jedem VERNÜNFTIGEN EDC
    möglich sein sollten :gunsmilie:.


    Hier laufen jeden Abend Massen von 40-50 jährigen Muttis ihre 12 KM Walking Strecke. Das hat nix mit super durchtrainiert zu tun.


    Ich glaub ich bin von nem anderen Stern ...


  • Meine Rede, aber wenn man sich das meiste anschaut, hat man genau den Gegenteiligen Effekt.


    Lord-Helmchen war so nett und hat es mal in Praxis umgesetz:


    - Fazit 20 Kg zu schwer
    - Man verläuft sich in den Wäldern
    - Man ist langsamer als man es meint.


    18 Km Luftlinie und im Endeffeckt 28 Leistungskm.



    Die Frage des Gewicht ist zentral, denn es ist neben Kälte und Nässe, das was einen zermürbt. Und wenn man kaput ist, wird man Fehler machen, der Weg noch länger werden und alles potenziert sich.


    Der Trainingszustand der meisten hier dürfte nicht überirdisch sein und so muss man auch sich vorbereiten.


    Was wichtig ist in den ersten 72 Stunden:


    1°) Vor Nässe schützen
    2°) Vor Kälte schützen
    3°) Trinken
    4°) Nicht den Körper ungewohnt strapazieren
    4°) Schlafen
    5°) Sich orientieren


    Danach kommt noch essen dazu.


    Nässe: Poncho und ein Paar Gamaschen
    Kälte: 2 mal Merino Unterwäsche
    Trinken: Eine Trinkblase die 2 l Fassen kann (Platypus)
    Nicht den körper strapazieren: Leicht, leicht leicht
    Schlafen: Hängt davon ab 24-48 Stunden geht eingerollt mit 2 Schichten Merinos im Poncho, danach muss (Tarp, Schlafsack, Isomatte und Bivi her)
    Orientieren: Karte+GPS+Kompass


    Alles andere ist Ballast und wird genau den Gegenteiligen Effeckt haben.


    Diese Liste wiegt definitiv nicht sehr viel...


    Zitat


    Ich persönlich trage lieber schwerer und bin etwas langsamer.......ich hab einfach ein besseres Gefühl dabei "etwas mehr" dabei zu haben als "genau" das was ich zu brauchen denke.....


    Das ist genau der Satz der die meisten dazu bewegt sich selbst zu behindern. Denn nach dem Motto, was wäre wenn schleppt man am Schluss sein halbes Haus mit.



    Auch ein Punkt der erwähnt wurde:


    Es gibt eine Wichtigkeits Pyramide: Mindset, skills und danach Gear.....


    Mindest kann man nicht wirklich trainieren. Skills hingen schon, indem man in einer geschützten Umgebung so tut als ob man unter Erschwerten Kondition lebt. Eine Nacht im Garten verbringen bringt hundert mal mehr als Material horten.

  • Bzgl. der Wichtigkeitsliste würde ich im Krisenfall an allererster Stelle noch das Thema: "Information und Kommunikation" setzen. Wenn ich mir meine Ausrüstung schnappe dann muss ich doch beim allerersten Schritt eigentlich so genau wie möglich wissen, warum will ich weg, wo will ich hin und mit was muss ich rechnen?
    Außerdem habe ich im Idealfall stets die aktuellen Informationen zur Lage.


    Wie bekomme ich diese?


    Was nutzt all die gute Ausrüstung, wenn ich damit in 24 Stunden 60km gerannt bin um dann dort festzustellen, dass das AKW explodiert ist, der Fluss unpassierbar oder der Zielort zerstört ist.


    Zitat von moleson;193630

    Das ist genau der Satz der die meisten dazu bewegt sich selbst zu behindern. Denn nach dem Motto, was wäre wenn schleppt man am Schluss sein halbes Haus mit.


    Ich sehe hier schon einen Unterschied zwischen "trekking" und unseren GHB/BOBs, etc...


    Beim trekking hab ich für den Notfall ein Handy dabei, eine kleine Digicam für die Erinnerungen und vielleicht noch ein Buch, Spiel o.ä. um mir die Zeit im Lager zu vetreiben. Beim Rest weiß ich ungefähr was ich brauche, da hat man ja die Erfahrung.


    Wenn ich aber Ausrüstung für den Notfall packe, dann will ich alles mögliche und unmögliche dazu packen, zumindest wenn ich für möglichst viele Katastrophen gerüstet sein will.


    Bei der Kommunikation hab ich dann meinetwegen ein Handy dabei, zusätzlich ein Funkgerät, ein Kurzwellenradio oder meinetwegen ein Satellitentelefon. Da Sat-Fon und Funkgerät wesentlich mehr Strm schlucken als ein schnödes Handy muss ich mich ggf. auch noch darum kümmern.
    Braucht man das? Keine Ahnung, woher soll man das heute wissen.


    Aber sollte mich z.B. meine Flucht zu meinem Elternhaus führen in 400km Entfernung, dann möchte ich doch gerne soviele Informationen wie nur möglich haben, ob es überhaupt sinnvoll ist, sich dahin durchzuschlagen.


    Oder das Thema "Selbstverteidigung". Heute nehme ich dazu nichts mit, im Katastrophenfall wäre das aber vielleicht schon nützlich.


    Für welches Wetter packe ich? Jetzt hat es nachts so um die 5°C und die Tage sind noch ganz angenehm, aber im Notgepäck ist schon die "Winterausrüstung". Ich kann und will ja nicht alle 5 Tage neu packen.


    Wenn ich heute einen Fluß überqueren will, dann nehm ich die Brücke. In der Katastrophe auch? Oder brauche ich Ausrüstung, die mir zumindest eine realistische Chance gibt, auch bei -10°C einen größeren Fluss zu durchqueren.


    Habe ich Kernkraftwerke oder chemische Industrie in meiner Umgebung. Was wird im Katastrophenfall passieren. Brauche ich ABC Schutz? Wie willst Du einen Geigerzähler improvisieren? Wie eine Kaliumjodidtablette?


    Was kommt im Notfall nach der "ersten Hilfe"? Vermutlich nicht der Rettungshubschrauber. Also braucht man auch noch was für die weitere Versorgung der Wunde. Wenn ich heute auf einer Tour krank werde, dann breche ich eben ab. Was mach ich im Notfall?


    Das alles sind nur einige Beispiele für Ausrüstung, die ich in meinem Notgepäck haben will, aber auf einer geplanten Trekkingtour nicht mitnehmen würde



    Zitat


    Skills hingen schon, indem man in einer geschützten Umgebung so tut als ob man unter Erschwerten Kondition lebt. Eine Nacht im Garten verbringen bringt hundert mal mehr als Material horten.


    Bei mir führen solche Experimente dazu, dass ich mir gute Ausrüstung kaufe. Ein kalter Schlafsack ist nun mal kalt. In einem billigen Plastikfolien-Bivi hat man nun mal Kondenswasser. Natürlich kann man sich auch eine Nacht mit guter Ausrüstung versauen, wenn man Anfängerfehler macht.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi Alle,


    ich trainiere aus diesem Grund immer mit minimum 20 Kg Rucksack, der richtig fiese Kampf-Rucksack 90 von CH,
    denn es soll schwer sein, unbequem, kein Tragekomfort, einschneiden an den Schultern und schmerzen, kein Hüftgurt und wenn dann
    ein Szenario eintrifft, kann man den BOB anpassen und alles wegschmeissen was nicht dazu gehört und aufs Gewicht achten.
    Wenn man trainiert ist und sich auch abhärtet, kann man einfacher mit Belastungen umgehen und wenn ich dann einen abgespeckten BOB oder ein GHB
    von nur noch 10 Kg rumtrage ist auch bei widrigen Umständen das Überleben einfacher, aber eben wie es die 3 mit GHB ja austesten, das
    finde ich super denn nur so lehrnt man.
    Geht nach draussen und trainiert und wendet alles an was Euch einfällt, ich habe schon so viele Fehler gemacht und daraus gelehrnt.
    Ich denke was TID und moleson sagen in zusammenhang mit dem Test der 3 dieses Threatsinhaltes hat man doch schon sehr gute Inputs
    und Ideen bekommen.



    LG

  • Ich denke man sollte fokusiert bleiben auf das Thema dieses Thread.


    Zitat

    Der GHB soll es dem Träger ermöglichen, auch unter widrigen Umständen von einem Ort außerhalb zu seinem Wohnort bzw. SO zu gelangen. Also quasi ein umgekehrter BOB.


    Da heisst es nicht einem in Flammen stehend AKW aus zu weichen oder 400km zu machen ausser man arbeitet zufällig so weit weg von Zu Hause.


    Vorgabe ist eine klassische Exfiltration, in dem ersten Moment einer Ausgangssperre wo sowieso die Polizei nur das Gröbste abdecken und sich unweigerlich auf wichtige Knotenpunkte Konzentrieren muss und hauptsächlich den motorisierten Verkehr verhindern wird.


    Ganz praktisch bei mir sieht das so aus.



    Die gelbe Linie ist Luftlinie 14.5km. Die rote die Exfiltrations Route 16km.


    Dafür brauch ich einfach nicht das gleiche Setup wie um eine Woche in der Pampa zu leben und eine Nacht draussen überlebt man auch unter erschwerten Umständen.
    Hingegen wenn ich mich schnell bewegen kann und mich nicht verlaufe ist das alles ziemlich schnell vorbei.

  • Zitat von moleson;193683


    Ganz praktisch bei mir sieht das so aus.


    Die gelbe Linie ist Luftlinie 14.5km. Die rote die Exfiltrations Route 16km.


    Hi moleson,


    ich sehe leider das Bild nicht.

  • Ich denke man sollte fokusiert bleiben auf das Thema dieses Thread.


    Zitat

    Der GHB soll es dem Träger ermöglichen, auch unter widrigen Umständen von einem Ort außerhalb zu seinem Wohnort bzw. SO zu gelangen. Also quasi ein umgekehrter BOB.


    Da heisst es nicht einem in Flammen stehend AKW aus zu weichen oder 400km zu machen ausser man arbeitet zufällig so weit weg von Zu Hause.


    Vorgabe ist eine klassische Exfiltration, in dem ersten Moment einer Ausgangssperre wo sowieso die Polizei nur das Gröbste abdecken und sich unweigerlich auf wichtige Knotenpunkte Konzentrieren muss und hauptsächlich den motorisierten Verkehr verhindern wird.


    Ganz praktisch bei mir sieht das so aus. Die gelbe Linie ist Luftlinie 14.5km. Die rote die Exfiltrations Route 16km.



    Was sperren betrifft ein mögliches Szenario:


    Die Roten Punkte sind feste Sperren und die Blauen Check points





    Dafür brauch ich einfach nicht das gleiche Setup wie um eine Woche in der Pampa zu leben und eine Nacht draussen überlebt man auch unter erschwerten Umständen.
    Hingegen wenn ich mich schnell bewegen kann und mich nicht verlaufe ist das alles ziemlich schnell vorbei.

  • Zuerst einmal GANZ VIELEN DANK an die 3 für den Thread und die Idee dahinter, Und Dir Lord Helmchen noch dazu, für die Videos und die doch recht ehrlich rüberkommende Selbsteinschätzung bzgl des Rucksackgewichts und Kondition etc. Das zeigt dass Du ehrlich und kritisch zu evtl Umständen bist und nicht zu blauäugig schwimmst.
    Hat mich inspiriert mal wieder ein Evasion Szenario durchzuspielen und wieder in die Pampa zu gehen.


    Allgemein driftet der Thread mittlerweile aber irgendwie ab, in Richtungen die mit dem Titel nicht mehr viel gemeinsam haben. Irgendwelches Hätte Wäre Könnte Theoretisiseren bringt nicht wirklich was; genauso wie irgendwelche Kilorechnungen etcpp. Das muss doch jeder für sich entscheiden was er tut, und eben auch individuell dann seinen Krempel abspecken oder erweitern, je nachdem.
    Versteht das nicht miß, aber solche Sachen machen das Lesen nicht grad angenehm, ein Erfahrungsaustausch von Usern die ähnliches probiert hatten ist mMn hilfreicher, als eben dieses Man müsste/sollte hastenichtgesehen.