ist Übergewicht die sicherste Vorsorge?

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  • Übergewicht über einer bestimmten Grenze - BMI größer 30 als Orientierung - halte ich für ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, falls dieser Zustand über längeren Zeitraum anhält, bereits zu Normalzeiten.


    In Krisenzeiten wirkt sich der Faktor Stress erschwerdend auf den Faktor Übergewicht aus. Im Szenario 1 (z.B. Verbleib zuhause oder Internierung) wird keine bis wenig Bewegung benötigt, da mögen Fettreserven hilfreich sein, um nicht vorzeitig zur Unterernährung und fehlender Reserven generell zugelangen.


    Bei den Szenarien 2 bis 10 (womit ich eine Mehrheit ausdrücken will) ist Zwangsfasten meiner Meinung die schlechtere Option als bei relativ gesunder Gewichtsrelation unter hohem Stress und "Bewegungsdruck" weniger körperliche Reserven dieser Art zu haben. Kommt es zur Flucht o.a. Ausweichszenarien muss ggf. viel Transportgewicht getragen werden, wer klappt dann früher zusammen ? Vermutlich der besser Trainierte, das sollten in Mehrheit die schlankeren sein.


    Wer kann besser Maßhalten an knappen Rationen in der Krise ? Die Übergewichtigen oder jene, die besser "diszipliniert" sind ?


    Überzählige Pfunde sehe ich tatsächlich als eine Vorsorgemaßnahme, um beizeiten = zur rechten Zeit sich Polster = Reserven anzuschaffen. Wie beim (Flucht)Gepäck: Ausrüstung ist gut, zuviel Ausrüstung eine Last.


    Den goldenen Weg dazwischen definieren 100 Personen mit 243 Varianten, im Laufe eines Jahres, eine natürliche Schwankung. Jedoch, was beim Tier hilft, muss kein Erfolgsrezept für den denkenden, vorausplanenden Menschen sein. Tiere überdenken keine unnatürlichen Szenarien, sondern sind einzig auf Nährstoffknappheit instinktiv vorbereitet. Bei manchen Haustieren schlägt das erfahrungsgemäß durch: Fressen bis zum Anschlag.


    Technische Katastrophen oder überregionale Verseuchungen, seien es Krankheiten oder Verunreinigungen haben m.W. keinen direkten Zusammenhang mit der bewegten Lebensmasse der Einwohner. Entweder es erfordert Schnelligkeit, einem Krisengebiet zu entgehen, da nützen PS evtl. mehr als Langstreckenlaufwerte, oder es erfordert bei Verstrahlung z.B. einen funktionierenden Stoffwechsel, ist der gegeben kann dennoch eine gewisse Krankenlagerrobustheit entscheiden, ob man eine Krankheit überlebt. Darin gibt es bereits zu Normalzeiten sehr unterschiedliche Einschätzungen, ob nun Übergewichtige oder Normalgewichtige robuster sind, ist m.W. nur über die Bevölkerung bekannt auf Hinblick Zivilisationskrankheiten und erhöhte Sterberisiken durch die (häufigen) Begleiterscheinungen von Übergewicht.


    Übergewichtige Prepper rufen bei anhaltender Krisenzeit evtl. eher ungebetene Gäste auf den Plan als bei schlanken Preppern. Faktor Aussenwirkung. :) Wie umgekehrt sehr schlanke Reisende sich eher dem Verdacht des Mangelzustandes, der Erkrankung bis zur (gewaltsamen) Aneignung von Fremdbesitz aussetzen dürften.


    Schlechter handeln dürfte man in jedem Fall mit den "Satten" als mit den "Hungrigen". Ebenfalls Nebeneffekte, die in Krisenzeiten relevant, aber nicht von heute auf morgen am Körpergewicht geändert werden können.


    Unfreiwilliges Abspecken in der Krise, um evtl. ein jahrelanges Übergewicht kalorientechnisch zu nutzen, halte ich für den worst case, das geht in Richtung Survivaltechnik, dann will diese Methode geübt sein, wie im o.g. Fasten. Dann aber bitte nicht beim Normal- bzw. Idealgewicht aufhören, weil es soll ja realistisch sein. :devil:

  • Hallo,


    jetzt wäre es doch mal ganz interessant, wenn sich die Medizinerfraktion in unserem Forum äussern würde - Aufruf zur Diskussion


    Ich halte für mich persönlich einen BMI im Bereich 22-24 für gesund und vernünftig



    ... und eigendlich mit vernünftiger Ernährung und vernünftiger körperlicher Tätigkeit (wozu in meinem Fall kein Sportstudio gehört) erreichbar.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Der BMI ist aber kein Absoluter Wert, sondern nur ein Hinweis. Man sollte den BMI also nicht Sklavisch anbeten, auch wenn diverse Medien ihn gerne dazu stilisieren.


    Hohe Muskelmasse kann zb zu hohen BMI werten führen ohne auch nur ein grämmchen zuviel fett am Körper befindet. unser Terminator Arni S. brachte es zu Hochzeiten auf einen BMI von über 35!!!


    Ein paar Kilo zuviel schaden sicherlich nicht, bedeuten aber auch nicht das man dadurch besser durch Katastrophen kommt.


    Zum Fasten gibt es sicherlich mehr als eine Meinung, besonders aufhorchen sollte man bei Begriffen wie "Entschlackung". Der Körper bildet keine Schlacken noch lagert er Stoffwechselprodukte ein, diese werden in einem gesunden Körper immer ganz normal über den Darm und die Nieren abgeführt.


    Wer sich gesund und ausgeglichen ernährt und sich normal bewegt brauch kein fasten

  • Zitat von Loge;129238

    Moin, ich glaube nicht das deine Rechnung ( 30kg Übergewicht = 10 Wochen ohne Nahrung auskommen ) so aufgeht. Falls aber doch dann können wir unseren Vorratskeller endlich ausräumen und einen Kicker und nen Billardtisch aufbauen:face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    Loge


    1kg Körperfett enthält wohl (wegen des Wasseranteils) rund 7.000kcal, somit erscheinen 3 Tage pro 1kg Körperfett (inkl. eingelagertes Wasser) auf den ersten Blick schon realistisch zu sein...


    Ich hab letzten Sommer mal 5 Tage nichts gegessen und dabei unterm Strich 1kg Masse verloren (nachhaltig)...


    Dass man über Monate hinweg nicht vom Körperfett alleine leben kann ist allerdings wohl auch richtig, also "etwas" Eiweiß und Kohlenhydrate sollte man schon noch zu sich nehmen und auch "etwas" Fett wegen der nur in Fett löslichen Vitamine...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;129356

    1kg Körperfett enthält wohl (wegen des Wasseranteils) rund 7.000kcal, somit erscheinen 3 Tage pro 1kg Körperfett (inkl. eingelagertes Wasser) auf den ersten Blick schon realistisch zu sein...



    1 kg Fett = 1kg Fett!


    1 g Fett liefert 38,9 Kilojoule oder 9,3 Kalorien


    1 g Eiweiß liefert 17,2 Kilojoule oder 4,1 Kalorien


    1g Kohlenhydrate liefert 17,2 Joule oder 4,1 Kalorien


    Um 1kg Körperfett abzubauen , müssen 9300 Kalorien eingespart oder zusätzlich verbraucht werden!!!



    Der Verlust von Körpergewicht beinhaltet meistens auch einen Wasseranteil der in den Körperzellen eingelagert ist.
    Bei gleichzeitiger Ruhestellung ist auch mit einem Abbau der Muskelmasse zu rechnen, dies führt oft zum unrühmlichen JO-JO Efekt.


    LG
    Fischer

  • Zitat von Fischer;129363

    1 kg Fett = 1kg Fett!


    Wie die meisten Leute verstehe ich unter Körperfett das Fettgewebe, das man z.B. zwischen den Fingern hält, wenn man sich in den Bauch kneift. Das ist aber nun mal kein reines Fett. Auch wenn man von Abnehmen/ Gewichtsverlust spricht wie hier in diesem thread nimmt man logischerweise die Masse des Fettgewebes (oder wie auch immer das biologisch korrekt heißen mag) inkl Wasseranteil als Bezugspunkt und nicht das pure Fett.


    Wenn man also 10kg Bauchfett(gewebe) verloren hat, dann hat man damit nicht 93.000kcal verloren sondern nur rund 70.000kcal.


    So sehe ich das.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Naja über das Fasten kann man sich streiten ,ich mache es gerne es tut mir gut und ich fühle mich danach wie neu geboren.
    Aber jeder muss ja wissen was gut für ihn ist.


    Ich wollte mit meinem geschriebenen auch nicht sagen Leute fresst Euch Fett damit Ihr eine Katastrophe überlebt, sorry wenn das so rüber kam.:lachen:


    Was ich allerdings damit sagen wollte, wenn man gut genährt ist dann verhungert man nicht so schnell und kommt nicht so schnell in Schwierigkeiten.


    Ansonnsten finde ich es auch sinvoller lieber 10 Kg zukünfitges Körperfett in Dosen oder Nudeln einzulagern als am Körper zu tragen, dass ist im Alltag dann nicht so schwer zu schleppen;-)
    lg

  • Zitat von Cephalotus;129419

    Wie die meisten Leute verstehe ich unter Körperfett das Fettgewebe, das man z.B. zwischen den Fingern hält, wenn man sich in den Bauch kneift. Das ist aber nun mal kein reines Fett. Auch wenn man von Abnehmen/ Gewichtsverlust spricht wie hier in diesem thread nimmt man logischerweise die Masse des Fettgewebes (oder wie auch immer das biologisch korrekt heißen mag) inkl Wasseranteil als Bezugspunkt und nicht das pure Fett.


    Wenn man also 10kg Bauchfett(gewebe) verloren hat, dann hat man damit nicht 93.000kcal verloren sondern nur rund 70.000kcal.


    So sehe ich das.


    Cephalotus,
    du hast im vorherigen Text von Körperfett und nicht von Körpermasse geschrieben ,das sind nun mal 2 verschiedene Sachen und sollten nicht verwechselt werden.


    Bei uns heist die spürbare Masse zwieschen den Fingern-Bauchspeck.:kichern:


    Reines Fett enthält kein Wasser!- Körpermasse schon.




    Der Körper bildet aus einem Teil der aufgenommenen Kohlenhydrate Glykogen als ständige Zuckerreserve ( Leber, Muskeln).
    Bis 4% Glykogen in der Leber und etwa 0,1 % Glykogen im Blut werden gebildet.
    Bei übermässiger Zufuhr von Kohlenhydraten wird der überschüssige Teil zu reinem Körperfett umgewandelt.


    Überschüssiges Fett wird im Körper als Depotfett eingelagert und bei Betarf vom Stoffwechsel wieder freigesetzt.


    Der Menschliche Energiebedarf wird hauptsächlich mit Fett, Kohlenhydraten und überschüssigem Eiweis gedeckt.
    Durch die Verstoffwechslung im Organismus wird Energie in Form von
    Körperwärme, Organ- und Muskelarbeit frei.



    Dem Körper sollten nur so viele Kalorien zugeführt werden , als dem Tegesbedarf entspricht.


    Als Richtsätze gelten:


    Normalverbraucher 2000-2700 kcal
    Mittelschwerarbeiter 3000-3600 kcal
    Schwerarbeiter 3900-4200 kcal
    Schwerstarbeiter 4500 und mehr....


    Ich denke das dickere Menschen keinen viel höheren Vorteil in Bezug zu einem schlankerem Menschen in einer Nahrungskrise haben, denn bedingt durch die größere Körper/ Muskelmasse wird mehr Energie für den Grundumsatz ( Energiebedarf bei völliger Körperruhe ) benötigt.


    LG
    Fischer

  • Ist jetzt vielleicht etwas weit hergeholt aber als Beispiel fallen mir Berichte Kriegsgefangener des Zweiten Weltkrieges ein. Dort war zu lesen dass diejenigen mit mehr Körperfett eher zusammen brachen bzw. auch verhungerten als die "normal" gewichtigen.
    Genauso habe ich die Erfahrung gemacht dass je höher der Körperfettanteil ist desto schneller erfolgt auch die Abnahme wenn es mal weniger gibt bzw. die Belastung steigt. Denke je höher der Gewichtsverlust desto stärker die Belastung für den Körper, was in einer Krise nicht von Vorteil ist..
    Habe bei mir selber auch die Erfahrung gemacht dass ich mit 72 kg, bei 182 cm Größe, zum Bund ging und in der Grundausbildung, trotz sehr reichhaltigen Essen, auf 64kg gesunken bin. Ab da ging bei mir dann aber auch nichts mehr runter und das Gewicht blieb konstant bis zum Ende der AGA. Heut pendelt es so zwischen 75 und 80, wobei ich mir sicher bin das ich in einer entsprechenden Situation wieder im Bereich 64kg landen würde.
    Gruß, der Thomas

  • Der Vergleich mit den Kriegsgefangenen stimmt so nicht ganz,das Problem hatten die Raucher.Diese tauschten ihr Essen ganz oder teilweise gegen Zigaretten ein weil die Sucht schlimmer als der Hunger war.Das das Finale für Raucher schneller kommt liegt auf der Hand.Nichtraucher waren also klarim Vorteil.Die Info habe ich von meheren Heimkehrern aus erster Hand.

  • Hallo zusammen


    Ich bin eigentlich bei einigen Fakten anderer Meinung.


    Bis das der Körper die eigenen Reserven anzapft braucht es doch relativ viel der Entbehrungen.


    Ich bin gar nicht der Meinung, dass Übergewicht duch unsachgemässe Anwendung von Lebensmitteln einen Vorteil bringen soll.


    Denn wenn der Körper an eine "normale" Zufuhr an Nahrung gewöhnt ist, so kommt er auch mit reduzierter Nahrung zu recht.


    Die Fragen die sich mir stellen sind vielfältig:


    - Warum kommt es zu Übergewicht?
    - Was hinterlässt das mehr an Gewicht für Schäden?
    - Ist es mir überhaupt bewusst?
    - Was mache ich dagegen?


    Das soll jetzt nicht als Moralpredigt gelten ........, denn auch ich geniesse das eine oder andere Genussmittel und weiss dass weniger mehr währe.


    Aber in Sachen Gewicht sollten wir das wirklich mal genau anschauen.


    Hat ein Mediziner eine gute Studie bereit?


    Viele Grüsse, Ernst

  • Körperfett und Körpergewicht sind für mich zwei Paar Stiefel.


    Hohe Körperfett Anteile sehe ich als Zeichen für falsche Ernährung bzw. systematisch (langandauernd) zuwenig Bewegung pro Kalorienaufnahme, typisch die Winterzeit, das trifft oft diejenigen ohne durchgehendes Training.


    Stefan Dapprich schreibt in seinem Buch "Trekking ultraleicht", Kapitel Fastenwandern (Vorsichtsmaßregeln wie Vermeidung von Gefahren u.a. werden genannt, siehe dort):


    • "100g Fettgewebe enthalten ca. 70 % reines Fett, also 70 g. Umgerechnet ergibt das 9,3 kcal/g x 70 g = 650 kcal. Bei einem Tagesverbrauch von 3000 bis 3500 kcal verbrennt man also etwa 500 g Fettgewebe jeden Tag. Mit nur 3kg Übergewicht hat man einen Energievorrat für eine ganze Trekkingwoche."(Seite 93)
    • "Leichte Routen wählen. Die Fettverbrennung erfolgt langsam. Ihre Ausdauerfähigkeit bleibt deshalb vollständig erhalten oder ist sogar besser. Kurze und intensive Anstrengungen verträgt der fastende Körper nicht so gut. (Seite 94)"
    • "Während des Fastens sollte man mindestens die doppelte Flüssigkeitesmenge einplanen wie üblich."(Seite 94)


    Vorsorge durch Mehrgewicht in einer bestimmten Größenordnung kann ich mir vorstellen, echtes Übergewicht wie weiter ausgeführt sehe ich als zusätzliches Risiko.


    Zum Stichwort 10 kg in Vorräten als am Körper: Beispiele beim BMI (Berechnung im Internet) bei 10kg-Zusatzgewicht und Gewicht bei BMI=30


    • 160 cm > 50 kg > BMI 20
    • 160 cm > 60 kg > BMI 23
    • 160 cm > 70 kg > BMI 27
    • 160 cm > 78 kg > BMI 30
    • 160 cm > 80 kg > BMI 31


    • 170 cm > 60 kg > BMI 21
    • 170 cm > 70 kg > BMI 24
    • 170 cm > 80 kg > BMI 28
    • 170 cm > 88 kg > BMI 30


    • 180 cm > 60 kg > BMI 19
    • 180 cm > 70 kg > BMI 22
    • 180 cm > 80 kg > BMI 25
    • 180 cm > 90 kg > BMI 28
    • 180 cm > 97 kg > BMI 30


    • 190 cm > 60 kg > BMI 17
    • 190 cm > 70 kg > BMI 19
    • 190 cm > 80 kg > BMI 22
    • 190 cm > 90 kg > BMI 25
    • 190 cm > 100 kg > BMI 28
    • 190 cm > 110 kg > BMI 30


    Wie man sieht, plus 10 kg sind bei entsprechender Körpergröße völlig unproblematisch, falls man vom "gesunden" Niveau ausgeht. Für die Kleider- und Passfrage generell (u.a. Rucksack) - besonders im Krisenfall - sehe ich die Umstellung auf 10 kg Mehrgewicht weit schwieriger als mit plus 5 kg. Die nach o.g. Rechnung vom Autor Dapprich für Flucht per Trekkingtour zumindest ausreichend sein können. Muss selbstredend jeder seine eigene Berechnung anstellen bzw. Erfahrungen sammeln.


    Um sich 10 kg Körpergewicht aufzufuttern bedarf es m.M. schon etwas Anstrengung (bei gesunder Ernährung), aber 10 kg Körperfett verurteilt einen geradezu zum Schlechtessen und Tigern im Käfig... :peinlich: Ich müsste sechsundzwanzig kg zunehmen, um auf einen Einsteiger-Übergewicht BMI von 30 zu kommen. Ähm, so schwer ist nicht mal mein großer Fluchrucksack, gut denn kann ich auch verlieren, Fettpolster am Körper sind immerhin wasserdicht verpackt. :grosses Lachen: Vor dem Frühling bin ich gefühlt mit 2-4 kg zuviel unterwegs, setze ich davon in den nächsten Monaten die Hälfte in Muskelmasse um, passt das für mich.


    Ob ich aber für Touren nun Essen oder ein Vielfaches an Wasser mitnehme ist gewichtstechnisch gehüpft wie gesprungen, Trockenkalorien sind mir lieber.


  • Ich möchte da sogar noch ein Stück weitergehen, auch wenn es vielleicht provokant rüberkommt: jemand, der übermäßig viel isst, aus welchen Gründen auch immer, wird in einer Krise bzw. einem Szenario möglicherweise große Probleme bekommen. Weil es ja nicht nur um das reine Entbehren von Nahrung geht, sondern auch um die übermäßige Zufuhr von Nahrung, die dann in Stresssituationen plötzlich nicht mehr gewährleistet ist. Alle Übergewichtigen, die ich kenne, haben massive Probleme mit der Reduzierung von Nahrung. Weil Nahrung von vielen von ihnen eben nicht nur zur Lebenserhaltung angesehen wird, sondern auch zur Aufrechterhaltung der seelischen "Stabilität" eine wesentliche Rolle spielt. Da wird es dann in einem Szenario, das an sich schon schwierig ist, noch schwieriger sein durch die Probleme des nicht Essen-Könnens, wenn die Seele danach schreit.


    Ein Punkt der Krisenvorsorge könnte deshalb auch sein, jeder sieht das ja anders, über seine Essgewohnheiten nachzudenken und diese gegebenenfalls umzustellen.


    Ich hoffe, das ist halbwegs verständlich.


    Und ich will keinen "Fettrucksack" haben, das machen weder meine Gelenke noch meine Psyche mit, weil ich mich über und unter einer jeweils bestimmten Gewichtsmarke nicht mehr gut fühle. Mein BMI liegt bei 20 - 23, je nach Jahreszeit, das ist für mich ein guter Bereich und da fühle ich mich auch wohl.

  • @ Interessehalber das ist eine tolle und interessante Sichtweise, so habe ich das noch gar nicht betrachtet.
    Klar ich bin das Fasten gewöhnt und mache es ja aus vielfältigen gründen, daher hab ich keine Probleme mal einen Monat nichts zu essen.


    Aber wenn ich mir jetzt so einen anschaue der schon einen Herzinfarkt bekommt weil er zum Früchstück nur drei Brötchen bekommt was passiert dann in einer Krise wo es nur noch eins gibt.
    Wenn ihn der Hunger nachts nicht schlafen lässt und der dann nur noch ans essen denkt und für keine anderen Gedanken mehr Zeit hat.


    Ja wirklich gut ich denke mitterweile auch das es sinvoller wäre gesund und Normalgewichtig zu sein, weil ich eine Ausnahme darstelle die auf die Mehrheit der Menschen nicht zutreffen wird.


    Ich habe zB bei meinen Fastenzeiten festgestellt das ich in dieser Zeit des Fastens sogar Phasen habe in denen ich extrem Leistungsfähig bin auch was die Denkleistung betrifft.
    Woher das kommt weis ich auch net, ich muss sagen das hat sich aber auch erst später eingestellt.
    War also nicht von Anfang an so:-)


    lg


    Nachtrag das ist im übrigen sehr interessant warum die Dicken Menschen im Krieg damals schmeller verhungert sind.
    Ich habe davon zwar noch nichts gehört was aber auch nichts zu bedeuten hat, hat einer von Euch eine Ahnung warum das so gewesen sein könnte.


    Mir würde dazu vielleicht nur einfallen dass gewichtige Menschen ja einen höheren Grundumsatz haben, das ist mir mal bei so einem Kalorienrechner aufgefallen.


    Um so mehr Masse ich eingegeben hatte desto mehr Kalorien durfte ich zu mir nehmen ohne zuzunehmen.


    Ungeachter der anderen Faktoren die sind so geblieben.


    Also würde das ja eigendlich bedeuten das diese Menschen also die etwas flauschigeren ja mehr Nahrung bräuchten um den selben Grundumsatz aufrecht zu erhalten.


    Aber wieder andersrum hätten die dann eigendlich genauso schnell sterben müssen wie die anderen.


    Sehr interessant wenn man mal darüber nachdenkt:-)


    lg

  • Zitat von Taipane;129496

    Aber wenn ich mir jetzt so einen anschaue der schon einen Herzinfarkt bekommt weil er zum Früchstück nur drei Brötchen bekommt was passiert dann in einer Krise wo es nur noch eins gibt.
    Wenn ihn der Hunger nachts nicht schlafen lässt und der dann nur noch ans essen denkt und für keine anderen Gedanken mehr Zeit hat.


    Wer sich selbst diese Frage stellt muss es halt mal 1-2 Wochen ausprobieren. "Hunger" (in unserer Gesellschaft selbst bei 1-2 Wochen fasten ja eher Appetit) zu haben ist nicht toll, aber auch nicht annährend so schlimm, wie immer getan wird.


    Was ich persönlich übrigen auch eher kritisch sehen würde sind sehr große antrainierte Muskelpakete, schlichtweg, weil das zu einem gigantischen Grundumsatz führt. Ich kenne jetzt keine Erfahrungen dazu, was mit Bodybuildern passiert, wenn die hungern müssen. Meine Erfahrung aus Bundeswehrzeiten beschränkt sich darauf, dass die mit gigantischen Muskelbergen Probleme mit der Ausdauer hatten, weil die einfach sehr schnell ausgebrannt sind. Ist natürlich nur Beobachteung und nicht wissenschaftlich, vielleicht liege ich da auch falsch.
    Aber selbst Zehnkämpfer haben nie gewaltige Muskelpakete.


    Schlussendlich ist das Erscheinenungsbild in einer Krise auch wichtig. ich stelle mir nach 2 Monaten Hungernot eine Schlange an der Essensausgabe vor mit lauter hageren Leuten mit eingefallenen Gesichetern und da kommt dann einer mit 30kg Übergewicht oder mit nem Oberarm wie Schwarzenegger daher. Zumindest ich würde das misstrauisch werden. Zum "tarnen" gehört auch Anpassung, wenn alle mager sind sollte ich nicht dick sein....


    mfg


    PS: Unterm Strich glaube ich aber eher nicht, dass jemand seinen Körper wegen "preppen" verändert, viel eher findet man eben ein Szenario, dass dann schon irgendwie zum eigenen Körper passt. Der Bodybuilder sieht sich dann in Ringkämpfen, der Dicke zehrt von seinen Reserven und der Hagere läuft in seinem Szenario dann eben 80km pro Tag...
    Der schlechteste Fall ist wohl jemand, der heute schon gefährliches Untergewicht hat und gar keine Vorräte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich bin 4 Wöchigen Hunger gewöhnt, ich denke erst wenn der Körper sich anfängt sich selber aufzuzehren dann wird es schlimm, alles andere ist noch trag bar und kontrollierbar.

  • Zitat von DON;129461

    Der Vergleich mit den Kriegsgefangenen stimmt so nicht ganz,das Problem hatten die Raucher.


    Hallo Don. Du beziehst Dich damit auf einen anderen Punkt als ich. In meinem Beispiel bezog ich mich auf einen Bericht von Stalingrad-Veteranen. In der ersten Zeit der Gefangenschaft war eine Versorgung nicht/nur mit sehr großen Abstrichen möglich. Zuteilungen von Tabak fanden in dieser Zeit nicht statt, da gab es wichtigeres. Und in den ersten Wochen war es so das die übergewichtigen schneller an Gewicht verloren und schneller verhungerten, eben weil es keine/kaum Nahrungszuteilungen gab.
    Woran das jetzt lag... ich würde es ebenfalls mit höheren Grundumsatz erklären, dazu kommen eventuell Faktoren wie schwächeres Herz-/Kreislaufsystem plus größere Umstellung in der neuen Situation. Rein spekulativ, bin kein Mediziner.
    Unter anderen Gegebenheiten, sprich Versorgung von Gefangenen war gesichert, kann ich mir vorstellen das dein Beispiel ein Faktor ist aber, wie gesagt, da gehen wir von anderen Gegebenheiten aus. Thema Raucher und die Krise wär dann auch ein anderes Thema.