Zeltheizungen / Wärme Zuhause und unterwegs

  • Zitat von Macohe;315552


    Ich bin bei meiner Suche auf den Nova 24 gestoßen. Kennt den jemand schon? Gibt's im Nova-Naturshop oder auch auf ebay. Ist eigentlich als Kanzelofen für Jäger gebaut worden. Alugehäuse um eine Brennpastendose. Ziemlich überteuert meiner Meinung nach, aber evtl. kann ein geschickter Bastler sowas selbst bauen? Was meint Ihr dazu? Hat den evtl. jemand und kann aus eigener Erfahrung was dazu sagen, wie gut der heizt?


    Sieht aus wie ein Alurohr mit Löchern, sowie einem passenden Abluftgitter oben.
    Erstbestes Beispiel:
    https://www.amazon.de/Edelstah…XQWM?tag=httpswwwaustr-21


    Der Fuß dient scheinbar nur der Aufnahme der Brennpastedose, sowie dem Transportverschluss. Würd ich persönlich komplett weg lassen.
    Die Löcher im Winkel ins Rohr gebohrt, lässt die Luft im Inneren verwirbeln. Theoretisch könnt sie dann länger im Inneren verweilen, bevor sie oben wieder ausströmt.
    Macht dann richtig schön Krach :winking_face:



    EDIT:
    entsprechend dimensioniert könnte man das doch über alles stülpen, was eine Flamme erzeugt und keinen Kamin benötigt..
    Trangia, oder den ohnehin vorhandenen Gaskocher, oder irre ich gewaltig?

  • Selber basteln halte ich für etwas gewagt.


    Alkohlbrenner in geschlossenen Systemen können zum thermal runaway neigen, wenn sie falsch konstruiert wurden. Der Alkohol verdampft schneller wenn er heiß wird, dadurch wird die Flamme größer, der Kocher wird noch heißer, es verdampft noch mehr, die Flamme wird noch größer, usw...


    Bei klassischen Spirituskochern mit vielleicht 20ml Inhalt mag das Risiko noch überschaubar sein (ich verwende die Dinger dennoch nicht im Zelt), bei größeren Mengen fühle ich nicht mehr wohl und ich bin bei Feuer im Zelt eigentlich kein Kind von Traurigkeit.


    MfG


    PS: Ja, der Ofen scheint mir trotzdem auch überteuert.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Moin Macohe, moin @ll,


    danke für den Tip - die Konstruktion und ihr Wirkungsgrad ist ja zumindest nach dem Vid schon echt sehenswert.
    Man könnte sagen, der Ofen ist heiß - der Preis aber auch (knapp 180 Eurotaler!)...


    Aber kribbelig hat mich schon wieder dieser Satz aus dem Ebayangebot gemacht:
    “Entgegen den Wärmequellen ... durch Gas oder Petroleum, die erhebliche Brandgefahren mit sich bringen, nutzen Sie mit dem von uns entwickelten Alu-Ofen eine völlig gefahrlose Wärmequelle.“ (Zit.)


    Wie jetzt, keine Flamme drin? Selbstverlöschend, wenn umkippt?


    Das Video zeigt, daß oben aus dem Rost kleine Flämmchen zündeln. Und spätestens, wenn ich mit Flüssigethanol heize, wofür der Brenner ja auch vorgesehen ist, hab ich beim Umkippen „Spaß in der Bude“, wie man im Rheinland sagt.
    Insgesamt, das Zitat und den Preis in Relation bringend, fühle ich mich vom Anbieter leicht „verarscht“.


    Gut, sagen wir, die/der echte Selbstvorsorger weiß im Ernstfall was mensch tut und kann mit dem Risiko der Brandgefahr verantwortungsvoll umgehen. Da bleibt aber ein Haken:
    Der „Ofen“ wird lt. Herstellerangaben bis 250 Grad heiß und es gibt keinen Griff zum Anfassen oder kein Türchen zum Öffnen, um ihn im Bedarfsfall zu löschen, falls man aufbrechen möchte. Entweder balanciert man mit einem Multitool oder so Deckel und Rohr herunter und legt sie da ab, wo sie gefahrlos auskühlen können, oder man wartet, bis der Alkohol ausgebrannt ist. Das ist wirklich ein Konstruktionsmangel, der beim aufgerufenen Kurs nicht sein dürfte.


    Aber dennoch finde ich die Idee faszinierend und dachte spontan an so einen Heizaufsatz für einen dieser Kartuschengaskocher. Damit sollte sich doch ein Heizer für die Spiritusbrenner realisieren lassen.


    Die Gedanken sind frei!


    Meint der


    Christian,


    der aber im Moment auch in jeder Suppe ein Haar findet ... :winking_face:

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von T I D;315553

    Bei der Verbrennung von Gas im Zelt gibt es keine relevante Veränderung der Luftfeuchtigkeit.


    Gruß


    TID


    Ich meine, schon mehrmals an verschiedenen Stellen im Forum (und auch außerhalb) gelesen zu haben, dass Gas bei der Verbrennung viel Feuchtigkeit freisetzt. Ich glaube, Lord Helmchen hat das auch mind. 1x irgendwo mit der chemischen Formel begründet, wenn ich mich recht entsinne. Bin jetzt verwirrt. :staunen: Muss mal meinen Chemiker-Buddy fragen gehen ....


    Bliebe aber bei starker Kälte noch immer das Problem, dass dann mit Gas nix mehr geht.

  • Zitat von Macohe;315568

    Ich meine, schon mehrmals an verschiedenen Stellen im Forum (und auch außerhalb) gelesen zu haben, dass Gas bei der Verbrennung viel Feuchtigkeit freisetzt. Ich glaube, Lord Helmchen hat das auch mind. 1x irgendwo mit der chemischen Formel begründet, wenn ich mich recht entsinne. Bin jetzt verwirrt. :staunen: Muss mal meinen Chemiker-Buddy fragen gehen ....


    Bliebe aber bei starker Kälte noch immer das Problem, dass dann mit Gas nix mehr geht.


    Butan hat die Summenformel C4H10. Ein Mol wiegt 58g. Der Heizwert beträgt 12,69kWh/kg.


    Für 1kWh muss man somit 78,8g verheizen, was 1,36 Mol entspricht.


    Der Verbrennungsprozess ist: 2 C4H10 + 13 O2 -> 10 H2O + 8 CO2


    Aus 1,36 Mol Butan entstehen also 6,79 Mol Wasser(dampf).


    Ein Mol Wasser wiegt 18g, somit entstehen bei der Erzeugung von 1kWh Wärme durch Verbrennen von 78,8g Butan ca. 122g Wasser (und 239g CO2)




    Ethanol hat die Summenformel C2H6O. Ein Mol wiegt 46,1g und der Heizwert beträgt 7,4kWh/kg.


    Um 1kWh Wärme zu erzeugen muss man 135,1g verheizen, was 2,93 Mol entspricht.


    Der Verbrennungsprozess ist: C2H5OH + 3 O2 -> 3 H2O + 2 CO2


    Aus 2,93 Mol Ethanol entstehen also 8,79 Mol Wasser(dampf).


    Ein Mol Wasser wiegt 18g, somit entstehen bei der Erzeugung von 1kWh Wärme durch Verbrennen von 135,1g Ethanol ca. 158g Wasser (und 257g CO2)


    Gase haben zwar in den Summenformeln mehr H Anteile, dafür ist deren Heizwert pro Masse aber höher, was das mehr als kompensiert. Man muss also bei Ethanol nicht nur mehr schleppen, sondern produziert für 1kWh Wärme auch mehr Wasser und mehr CO2.


    (hoffe, ich hab mich nicht verrechnet)


    Die Kunst beim Heizen im Zelt besteht darin, den Großteil des entstandenen Wassers gasförmig mit der "Abluft" aus dem Zelt entweichen zu lassen. Glücklicherweise hat die kalte Außenluft physikalisch bedingt sehr geringe absolute(!) Feuchtigskeitswerte und die warme Zeltluft kann deutlich mehr an Feuchte aufnehmen, so dass man einen gewissen Puffer hat. Ein starker Luftaustausch ist aber unumgänglich, auch schon um das CO2 los zu werden...


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Klasse, danke, das war sehr informativ! :Gut:


    Vielleicht probier ich das dann doch mal mit einem günstigen Gasheizer aus - und trockenen Sachen als Backup im Auto, falls es nicht zufriedenstellend klappt.

  • Es wird funktionieren :winking_face:
    Ich mach so was öfters in allen möglichen Varianten.


    Bei der Verwendung von Gas auf einen Brenner mit Vorwärmwendel achten.


    Gruß


    Tid

  • Ich weiß nicht mal, was ne Vorwärmwendel ist :kichern: und ob's das bei den im Eröffnungspost #1 von Lioncourt aufgeführten Beispielen überhaupt gibt, oder ob das dann gleich ne andere preisliche Liga ist. Bisher war mir in Produktbeschreibungen das Wort Vorwärmwendel noch nie aufgefallen.

  • Schaut mal, ich hab [URL="https://www.aliexpress.com/item/Outdoor-household-portable-gas-liquefied-natural-gas-heating-stove-heating-stove-baked-saving-multifunction/32664413999.html?spm=2114.search0104.3.14.LapY2i&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_2_10320_10152_10321_ 10151_10065_10344_10068_10342_10547_10325_10343_10546_10340_ 10548_10341_10194_10084_10083_10613_10304_10615_10307_10614_ 10180_10059_10314_10184_10534_100031_10604_10103_10186_10142 ,searchweb201603_36,ppcSwitch_7&algo_expid=6344904a-8d47-4b6f-9abc-0df9b95709ea-2&algo_pvid=6344904a-8d47-4b6f-9abc-0df9b95709ea&priceBeautifyAB=0"]bei Ali[/URL] einen Gasheizer gefunden, der ähnlich aussieht wie die Petroleumheizer à la Foetsie und dergleichen:


    previval.org/f/index.php?attachment/40960/


    Und ich hab bei youtube diese völlig simple Idee gefunden, das Zelt warm zu kriegen.


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    Wie [MENTION=9417]Samui[/MENTION] schon meinte, das geht sicher auch mit nem Trangia statt Brennpaste.


    Vielleicht auch als Aufsatz auf einen Gaskocher, wenn man Schlitze in die Seiten des IKEA Besteckkorbs reinmacht, so dass man ihn auf nen Gaskocher aufsetzen kann. Vielleicht funktioniert das ganze ja auch, wenn man einfach einen IKEA Hobo umdreht. Das wäre dann praktische Multifunktionalität. Aber der Hobo hat ja eine große Öffnung zum Nachlegen von Holz, wir drum vielleicht weniger effizient sein?