Aktivkohlefilter in Kfz Lüftung

  • Hallo,
    Neulich beim Surfen darüber gestolpert: habe gesehen das Aktivkohlefilter in der Lüftung des KFZ gar nicht so ungewöhnlich sind. Selbst für mein Modell was hierzulande noch ein wenig als Exot gilt, würde ich problemlos, in kurzer Zeit einige Lieferanten finden. Deshalb gehe ich davon aus das man da für nahezu jedes Modell fündig wird.


    http://www.parts2go.de/Filter/…BI-BILSTEIN::2327767.html


    Wie darf ich das nun verstehen? Schützt mich das wenn neben mir, auf der Autobahn, ein Gefahrgut-Transporter brennt? Oder müsste man wenn man eine Wirkung erzielen möchte, schon zwei oder drei hintereinander montieren, um beispielsweise die gleiche Wirkung wie ein Aktivkohlefilter zum Einschrauben in die Gasmaske zu erzielen? Andererseits hindert Dich niemand zusätzlich noch die Gasmaske im Innenraum aufzusetzen. Doppelt gemoppelt schadet nie.


    Natürlich kommt bei 2 oder 3 hintereinander auf höchster Stufe des Lüftermotors nur noch ein schwaches Lüftchen. Damit muss man wohl leben.

  • Ich sehe es als sinnvoller an, die Lüftung auf "Umluft" (Sekundärluft im KFZ) zu schalten.
    Das hält wenigstens ein bißchen ab vom Zeug draußen.
    Da das Auto jedoch alles andere als wirklich dicht ist,
    ist das nur eine Frage der Zeit.


    Schutzmaske bleibt Dir nicht erspart.
    Vor allem wird so ein Gefahrgutzeugs sicher nicht von einem Aktivkohlefilter abgehalten werden.
    (Eher Gerüche, "Abgase", also alles was "stinkt", aber eben nicht wirklich gefährlich ist.
    (solange es nicht in Massen auftritt))
    :)

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Den Gedanken hatte ich aber auch schonmal. Die Lüftung des Autos stellt ja quasi eine Zwangsbelüftung dar. Der Druck innen ist höher als außen. Wenn diese Belüftung durch einen Filter geht, ist drin alles gut. Unsere ABC-FzSchutzanlagen beim Bund funktionieren auch nicht anders - nur Leistungsstärker und die Fahrzeuge sind "dichter". Eine Standardaktivkohle reicht da zwar nicht, aber mit dem größeren Filter (oder mehreren kleinen parallel) würde es schon gehen. Man hat dann zwar noch immer keine Dräger AFU im Kleinstwagen - aber ABC-sicher ist man trotzdem allemal :winking_face:


    EDIT als Ergänzung


    Für Gefahrstoffunfälle brauchts aber dann nen TIG-Filter (Technische Industrie Gase) Keine Ahnung wie die Dinger im zivilen heißen, ich habs mal so gelernt...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Umluft erzeugt aber keinen Überdruck im Innenraum. Damit wälzt man nur um. Ein minimaler Überdruck würde ja schon reichen um zu verhindern das das Zeugs durch irgendwelche Ritzen o.Ä. kommt. Den erreichst Du erst wenn Du etwas (gefilterte) Luft von Draussen in den Innenraum drückst. Also das selbe Prinzip wie man es auch von manchen Schutzanzügen bzw. Schutzräumen her kennt.

  • Moin!


    Ich hab grade sowas aus dem W202 meiner Freundin gezogen... die sind schon recht aufwändig gemacht, und auch hat so ein Teil eine ziemliche Oberfläche....


    Ich glaube nur, das der tatsächliche Nutzwert bei den ganzen vielen Kubikmetern die da so in kürzester Zeit durchgehen recht schnell erschöpft ist....


    Die Pollen oder Staubrückhaltefähigkeit ist aber sicher noch gegeben, solange der Filtern nicht ganz voll ist, was man dann aber merkt, wenn das Gebläse viel tut, aber nur noch ein Lüftchen aus der Lüftung kommt!


    Wenn man aber die Lüftung komplett ausschaltet so wird zumindest bei diversen Merceden die Zuluft komplett geschlossen, was hilft wenn man mit der Innenluft ein paar KM Überbrücken muss...so schnell ist der Sauerstoff dann auch nicht aufgebraucht..


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von C71;205927

    Ein minimaler Überdruck würde ja schon reichen um zu verhindern das das Zeugs durch irgendwelche Ritzen o.Ä. kommt.


    Nur bei stehendem Fahrzeug und Windstille.


    Einen signifikanten Überdruck könnte man erzeugen, indem man im inneren eine Druckgasflasche öffnet. Ob das praktikabel/zulässig ist wäre eine andere Frage.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    PKW-Innenräume werden normalerweise über zwei recht grosse vergitterte Öffnungen im Bereich der hinteren Radkästen zwangsentlüftet. Sonst würde man z.B. bei geschlossenen Türen und Fenstern die Heckklappe eines Kombis nicht zu bekommen, die würde auf dem beim schwungvollen Zuklappen entstehenden Luftpolster zurückfedern.
    Die normale PKW-Innenraumbelüftung über das Heizungsgebläse hat nicht mehr Förderleistung als diese Zwangsentlüftung an Durchlass. D.h. Überdruck kann man kaum erzeugen.
    Anders ist das z.B. beim Unimog der Bundeswehr: es gibt keine grossen Entlüftungsöffnungen im Fahrerhaus und der Heizungslüfter ist extrem leistungsstark. Stellt man den bei geschlossenen Fenstern auf Stufe 3, dann ploppt das regelrecht in den Ohren und man muss einen Druckausgleich wie bei einem Tauchgang durchführen, weil es sonst schmerzt. Öffnet man ein Fenster einen Spalt weit, dann steigt die Drehzahl des Lüfters leicht an, weil er dann gegen weniger Widerstand (geringerer Luftdruck im inneren) arbeiten muss. Hier wäre also eine Überdruckbelüftung denkbar. Angeblich gibt es auch ABC-Filter, die man auf die Luftansaugung der Heizung stecken kann (habe ich trotz intensiver Recherche aber noch nie gefunden).


    Allerdings sollte man sich speziell was Aktivkohlefilter angeht, keinen Illusionen hingeben. Ein Atemfilter einer Schutzmaske muss pro Atemzug wenige Liter Luft filtern. Ein Lüftungsgebläse wie im PKW oder gar im Unimog schaufelt zig Kubikmeter durch den Filter, d.h. ein Filter müsste bei vergleichbarer Schutzwirkung sehr viel grösser sein und hätte bei halbwegs vernünftigen Abmessungen eine sehr kurze Filterwirkung, weil das Prinzip der Aktivkohle ja ist, dass ihrer riesige poröse Oberfläche (Schadstoff-)Moleküle an sich bindet. Mit jedem gebundenen Molekül steht diese Stelle der Kohleoberflächer aber nicht mehr zur Verfügung.


    Das einzige, was ich mir als halbwegs sinnvoll vorstellen könnte, wäre ein wirksamer Partikelfilter, z.B. ein Luftfiltereinsatz, wie er für die Verbrennungsluft des Motors eingesetzt wird, den man vor den Lufteinlass der Heizung montiert (z.B. mit Gaffatape anklebt). So könnte man sich bei einer Evakuierung durch ein Gebiet mit radioaktivem Fallout behelfen, in dem man so den belasteten Staub aus dem Fahrzeuginnern fernhält.


    Güsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;205966

    Ein Lüftungsgebläse wie im PKW oder gar im Unimog schaufelt zig Kubikmeter durch den Filter, d.h. ein Filter müsste bei vergleichbarer Schutzwirkung sehr viel grösser sein...


    Wenn man ein entsprechend dichtes Fahrzeug mit entsprechend hohem Überdruck hat stellt sich sehr schnell ein Gleichgwicht ein, an dem die Födermenge des Lüfters mehr oder weniger den Leckageverlusten entspricht. Bei entsprechend großer Druckdifferenz kann die Fördermenge dann auch sehr klein werden.


    Das Problem dürfte dann das CO2 sein. Ausgeatmete Luft enthält 4% CO2, während man in der Atemluft im Fahrzeug besser unter 0,2% CO2 Gehalt (2000ppm) bleiben möchte.


    Man kann somit nur 1/20stel des Luftvolumens nutzen und bräuchte somit auch einen 20-fachen Luftwechsel im Vergleich zur ABC Maske, wenn sich das ausgeatmete CO2 gleichmäßig mit der Luft im Fahrzeug vermischt oder aber man bindet des CO2 im Fahrzeuginnenraum oder aber man strebt nur eine kurzfristige Lösung an.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    PKW-Innenräume werden normalerweise über zwei recht grosse vergitterte Öffnungen im Bereich der hinteren Radkästen zwangsentlüftet


    Stimmt, an die habe ich nicht gedacht. Davon hab ich auch zwei Grosse. Andererseits strömt durch diese die Luft nach draussen. Vermutlich aber mehr als der Lüfter liefern kann um noch einen nennenswerten Überdruck zu erzeugen.


    Die Öffnungen zum Entlüften könnte man auch mit einem Schieber verschliessen / oder abkleben.


    Meine Wohnkabine hinten drauf ist momentan eher zu dicht. Abluftrosette o.Ä. hab ich noch keine. Wenn ich daran denke das man pro Nacht etwa 1,5liter Feuchtigkeit über die Atemluft abgibt... Aber das ist ein anderes Thema.

  • Mann & Hummel da findet man genaue Angaben zum Thema Kohlefilter. Ist einer unserer Lieferanten. Mahle, Corteco, Bosch, Jakoparts, Hengstfilter usw. sind auch alles Hersteller Zukaufer und co.