Ist jemand der viel Ausrüstung hat auch ein guter Prepper?

  • Ich denke, dass man es ganz gut mit Mors Kochanski halten kann, der mal sage "The more you know, the less you carry".
    Wenn er damit Recht behält, dann braucht man nicht zwangsläufig viel Ausrüstung, sondern muss mit dem klar kommen, was man hat, oder vorfindet.
    Eine gute Mischung aus Wissen und Fertigkeiten plus vorausschauend gewählte und wertige Ausrüstung dürften also der sinnvolle Weg sein.
    Klar gibt es etliche Szenarien, die man befürchtet und auf die man sich vorbereiten mag, aber alles wird man aus Mangel an Geld oder Lagerraum nicht abdecken können.
    Ich kann mir beispielsweise keinen gesonderten Offroader leisten und für den Fall der Fälle hinstellen, also habe ich als Mittelweg meinen Subaru Forester.
    Schlussendlich kann man nicht mit dem alleinigen Ziel leben jeden Euro in Vorbereitungen zu stecken, also ist das Budget von vorne herein begrenzt - man muss auch die Ausrüstung pflegen und in Schuss halten, das kostet Zeit. Also läuft alles auf einen ausgewogenen Kompromiss hinaus einerseits vorbereitet zu sein im Notfall überleben zu können, andererseits aber auch das bisher gelebte Leben ohne allzugroße Einschnitte weiterleben zu können.
    Die meisten hier dürften besser vorbereitet sein als 90% der Bevölkerung und somit im Notfall deutlich länger überleben.
    Das wichtigste im Notfallpacken sind aber Nerven und Selbstvertrauen, denn wer kopflos in eine Krise gerät, kann sich selbst und anderen nicht mehr helfen.


    Gruss, Fairlane

  • Ja liebe Survival, ich schaue seit meinem Fast-Erlebnis auch immer zuerst aufs Wesentliche. DAS kann mir zumindest schon mal nicht passieren. :victory:


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    Da bin ich zu 100% Deiner Meinung Fairlane.


    p.s.
    Gabs hier nicht mal so ne Möglichkeit wie "Gefällt mir" und "Danke"?
    Die Buttons vermisse ich, hätte gerne bei einigen Beiträgen sowas gedrückt. :traurig:

  • Doch - die Möglichkeit gibt es immer noch!
    Vielleicht must Du auf " Desktop Version" gehen?
    Dies hatte ich anfangs auch nicht gewußt...peinlich...


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Danke liebe Survival,


    jetzt sind die Dinger wieder da, obwohl ich gar nix gemacht habe.:unschuldig:
    Hab sie vielleicht vorhin übersehen...:verärgert:

  • Zitat von survival;223592

    Es ist mein Ernst - und Du kannst mir glauben, dies passiert mir im Leben nicht und niemals mehr!!!
    Seitdem schaue ich auf jedem Clo nach dem Clopapier, bevor ich mich setzte!


    Das mache ich sogar zu Hause. Manche Dinge lernen Kinder nämlich nie.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hihihi - ich habe mittlerweile auf jedem Clo bei uns das Ersatzpapier in Reichweite...


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;223609

    Hihihi - ich habe mittlerweile auf jedem Clo bei uns das Ersatzpapier in Reichweite...


    LG von der Survival


    Dieser Satz hätte von mir kommen können. :Cool:

  • Zitat von Tactical;223593

    Ja Henry, wenn Du dann auch noch "scharf" probiert hast obs denn überhaupt funktioniert, dann gebe ich Dir zu 100% Recht. DANN bist Du ein guter Prepper.


    Nachtrag:
    Es steht mir natürlich nicht zu Dich als guten oder schlechten Prepper zu werten. So gesehen muß ich meine Aussage korrigieren in "DANN bist Du in meinen Augen ein guter Prepper."


    Genau das ist es ja, was ich meine :) Es ist für meine Kriesenvorsorge völlig unerheblich, ob irgendwer im Forum mich für einen guten oder schlechten Prepper hält. Bitte nicht falsch verstehen, ich meine das gar nicht böse.


    Bis zu dem Moment, wo es hart auf hart kommt, mag die Meinung der anderen über die eigenen Vorbereitungen einen wie auch immer gearteten Stellenwert fürs Ego haben. Wenn es dann aber soweit ist, dass die Karten auf den Tisch kommen zählt nur noch, ob meine Planung gepasst hat, oder auch Deine oder die von irgendwem hier im Forum. Was andere im Vorfeld von der jeweiligen Planung gedacht haben, bringt an der Stelle nicht einen Tropfen Wasser in die Feldflasche.


    Das heißt nicht, das ich glaube alles zu wissen und keine Tipps mehr zu brauchen. Wäre das so, wäre ich ja nicht hier angemeldet. Aber das Szenario bzw. die Szenarien, für die ich Tipps einhole, sind die, die ich für mich für wahrscheinlich und wichtig halte. Da mag es Schnittmengen mit anderen Preppern geben, aber grundsätzlich hat hier jeder seine Prioritäten. Das beginnt mit der Geografie (plane ich für Unwetter, Überschwemmungen, Erdbeben, etc.) und endet mit Weltanschauung (Finanzkollaps? Kriegsgefahr?). Und selbst wenn das Risiko identifiziert ist, plant das jeder anders (z.B. Bug in vs. Bug out).


    Das Forum ist eine große Wissenssammlung, und hier lernt jeder noch was dazu. Aber die Aussage "Guter Prepper" ist für so etwas persönliches wie die individuelle Kriesenvorsorge imo viel zu pauschal. 100 Prepper, 100 verschiedene Arten sich vorzubereiten. Man kann Aussagen treffen wie "finde ich gut was Du machst, da kuck ich mir was ab" oder auch "ich würde das anders machen, weil". Aber die Frage nach dem guten oder schlechten Prepper gibt es für mich nicht. Jede Form von Vorbereitung ist gut, weil mehr ist als die meisten anderen machen.


    Und wenn jemand die Kohle für die beste Ausrüstung hat und die griffbereit im Keller liegt, er aber noch keinen Überlebenskurs im Wald gemacht hat, so what? Er wird sich was dabei gedacht haben. Ob das am Ende vom Tag aufgeht? Seine Sache :)

    Haben ist besser als brauchen.

  • Darum geht es nicht Henry, mir ging es um die Leute welche aufgrund von "Infos aus aller Lande" Material zusammenkaufen und dann denken sie wären prima vorbereitet. Als zweites hatte ich Leute genannt die in YT-Videos den Inhalt ihrer BoB´s vorstellten und sich darüber wunderten was da so alles in den Taschen zu finden war. Andere Leute die in fast jeder Tasche und Untertasche ein kleines Desinfektionsfläschchen oder Tupfer hatten, mit der Aussage "Kann ja nie schaden -sowas- dabei zu haben". Da gefriert einem oft das Lächeln im Gesicht.


    Klar kann man sich auch auf die einfache Seite stellen und sagen: "Wenn der nen Keller voller Material hat wird schon irgend etwas passen!"
    Solche Leute gibt es aber nicht an jeder Straßenecke. Wer hat schon die Kohle um sich allerlei unnützes Zeugs zusammenzukaufen und im Keller verrotten zu lassen?


    Mir ging es bei meiner Ausgangsfrage darum aufzuzeigen daß Preppen nichts mit Materialhortung zu tun hat. Wer ein guter oder schlechter Prepper ist spielt dabei keine, oder nur unwesentliche Rolle.
    Vielleicht macht es ein etwas drastischeres Beispiel anschaulicher:
    Stell Dir eine führerscheinlose Person vor die sich für den Notfall einen Lada zulegt um mit diesem dann das Land verlassen zu können. Autofahren lernen - wozu? Im Notfall wird keiner mehr nach dem Führerschein fragen!
    JETZT tritt der Fall ein für den sich diese Person vorbereitet hat. Wie wahrscheinlich ist es daß sein Plan funktioniert?


    Kannst ihn auch den Führerschein haben lassen und dann 30 Jahre nicht mehr gefahren (gibt es mehr Leute als sich mancher vorstellen mag).

  • Zitat von Tactical;223666

    Darum geht es nicht Henry, mir ging es um die Leute welche aufgrund von "Infos aus aller Lande" Material zusammenkaufen und dann denken sie wären prima vorbereitet....


    Ich gehöre da dazu. Ich habe reichlich Zeug gekauft, das ich u.U. garnicht sinnvoll anwenden kann, man denke z.B. an die ABC Ausrüstung, Teile des 1. Hilfe Pakets, die Armbrust, Schutzweste und noch vieles mehr...


    Bisweilen schieße ich sicher über das "rational sinnvolle Ziel" hinaus, andererseits ist es eben ein Hobby und es muss auch nur mir Spaß machen und nicht anderen Leuten gefallen...


    Zitat von Tactical;223666

    ...Mir ging es bei meiner Ausgangsfrage darum aufzuzeigen daß Preppen nichts mit Materialhortung zu tun hat. Wer ein guter oder schlechter Prepper ist spielt dabei keine, oder nur unwesentliche Rolle.


    Sehe ich nicht so. Wer jetzt in Nepal hockt ist besser dran, wenn er vor 5 Jahren eine Notfallausrüstung im Garten vergraben hat und deshalb jetzt was zu essen und zu kochen hat, eine Taschenlampe und ein (Zelt-)Dach über dem Kopf. Auch dann wenn er das nie zuvor "trainiert" hat.


    Zitat


    Stell Dir eine führerscheinlose Person vor die sich für den Notfall einen Lada zulegt um mit diesem dann das Land verlassen zu können. Autofahren lernen - wozu? Im Notfall wird keiner mehr nach dem Führerschein fragen!
    JETZT tritt der Fall ein für den sich diese Person vorbereitet hat. Wie wahrscheinlich ist es daß sein Plan funktioniert?...


    Wahrscheinlich erheblich besser als bei mir, der zwar ein Auto fahren kann und darf, aber keines hat.


    Ich halte es für einen großen Fehler, "die anderen" immer für Idioten zu halten. Die meisten Leute sind keine Idioten und wer noch nie ein Zelt aufgebaut hat und es im Notfall braucht wird es mit großer Wahrscheinlichkeit schon aufgebaut bekommen und wird sehr wahrscheinlich auch besser dran sein wie der, der sich aus Zweigen nen Unterschlupf baut und das schon 100x vorher geübt hat...


    Wenn Deine Theorie richtig wäre, dann wären z.B. alle Defibrillatoren in U-Bahn-Haltestelle o.ä. völliger Unsinn. Das ist Ausrüstung für Leute, die damit keine praktische Erfahrung haben aber im Ernstfall innerhalb weniger Minuten ein Leben retten sollen. Sehr wahrscheinlich klappt das dennoch, zumindest besser als keine Ausrüstung...


    Ich stimme also Deinen Aussagen im Wesentlichen nicht zu.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi Cephalotus: da spielen wir in genau der gleichen Liga :drinks:


    Für mich spielt aber auch ein gewisser Grund: Haben im SHTF-Fall ist besser als Nicht-Haben. Für die Dinge, in deren Umgang ich nicht geübt bin hab ich mir immer eine Anleitung als Hardcopy beigelegt. Im Zweifelsfall muss man sich dann im Krisenfall halt möglichst schnell "unterweisen". Und Preppen als Hobby (was es für mich auch ist) ist einfach eine super Beschäftigung. Man lernt jeden Tag dazu. Außerdem vertrete ich die Ansicht, dass man sowieso nicht 100% perfekt sein muss, die 80-20-Regel hat sich bei mir im Leben schon oft bewahrheitet.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hmmm Cephalo, da greifst Du aber ziemlich tief in die Kiste - die eigentlich gar keine ist!
    Jeder Defi ist sprachgesteuert. Anweisungen werden Schritt für Schritt so gegeben daß diese auch von einem Dummie einwandfrei bedient werden können. Viele haben sogar verscheidene Sprachpakete "on Board".


    Ich zweifle ganz stark daran daß jemand mit Auto aber keinen Fahrkenntnissen besser dran ist als jemand mit Führerschein aber keinem Auto. Jedenfalls wenn sich beide in ein Auto setzen und versuchen dieses von z.B. Bern nach Zürich zu fahren.


    Ich weiß nicht wie Du darauf kommst ich würde andere für Idioten halten.


    Seltsam wirds dann wenn Du von im Garten vergrabenen Notfallausrüstungen sprichst - IN NEPAL.


    Und Du bist sicher daß Du weder mit der ABC Ausrüstung, noch mit dem 1. Hilfe Paket, der Armbrust oder der Schutzweste bisher geübt hast? Nicht ein einziges Mal?

  • Zitat von Tactical;223666

    Stell Dir eine führerscheinlose Person vor die sich für den Notfall einen Lada zulegt um mit diesem dann das Land verlassen zu können. Autofahren lernen - wozu? Im Notfall wird keiner mehr nach dem Führerschein fragen!
    JETZT tritt der Fall ein für den sich diese Person vorbereitet hat. Wie wahrscheinlich ist es daß sein Plan funktioniert?


    Der springende Punkt ist: Er HAT einen Lada und die Schlüssel dazu. Damit steht er besser da, als die führerscheinlose Person, denn die wird sich auf jeden Fall auf Schusters Rappen auf die Socken machen müssen.


    Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Nur weil es jemand anders macht als Du, ich oder sonstwer hier im Forum und weil Du oder ich das nicht nachvollziehen können, ist derjenige kein schlechter Prepper. Keiner von uns hier hat die finale Weisheit. Wenn es wirklich mal knallt, dann ist unsere Vorbereitung nur ein Teil der Gleichung. Das kann die Rechnung zu unseren Gunsten verschieben. Unter Umständen haben wir aber auch trotz aller Vorbereitung einfach Pech. Das hat jemand in einem anderen Thread mal beschrieben, Bude abgebrannt, BoB geklaut, Frau gestorben, Tochter Vagabunden in die Hände gefallen. Von da aus gibt es hier imo kein richtig und kein falsch. Nur viele individuelle Versuche, individuelle Risiken zu minimieren.


    Jeder von uns bereitet sich im Rahmen seiner Möglichkeiten auf das vor, was er meint, das passieren könnte. Kann man gut finden oder schlecht. Aber die eigenen Vorbereitungen für das Maß allerd Dinge zu halten und alles, was davon abweicht, für schlecht, ist in meinen Augen verfehlt. Richtig ist, sich die Vorbereitungen der anderen anzuschauen und die Sachen, die man gut findet für sich selber zu adaptieren. Darum gehts hier denke ich... Selbstverbesserung durch Austausch mit Gleichgesinnten :)

    Haben ist besser als brauchen.

  • Zitat von HenryWinter;223674

    Darum gehts hier denke ich... Selbstverbesserung durch Austausch mit Gleichgesinnten :)


    Wer sich hier im Forum herumtreibt und nicht dazu lernt macht irgendwas falsch. :face_with_rolling_eyes: Wobei ja der eine oder andere beratungsresistente "Prepper" schon zur allgemeinen Blustigung der Foris beigetragen hatte. Aber die sind dann ja meist nicht lange hier. Warum auch, die können ja bereits alles. :grosses Lachen:

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von HenryWinter;223674

    Der springende Punkt ist: Er HAT einen Lada und die Schlüssel dazu. Damit steht er besser da, als die führerscheinlose Person, denn die wird sich auf jeden Fall auf Schusters Rappen auf die Socken machen müssen.


    Henry, Du verstehst nicht was ICH meine. Was nutzt der Lada samt Schlüssel wenn der Besitzer nicht damit umgehen kann? Er kommt mit seinem Lada höchstens ein paar Meter weit um dann den zu Fuß gehenden Führerscheinbesitzer platt zu fahren. Auf diese Art ist beiden nicht geholfen.


    Auch Du machst einen Fehler indem Du behauptest ich hätte MEINE Vorbereitung als die bessere benannt.


    Ist es denn sooo schwer zu verstehen daß ein Notfall für den ich mich vorbereite auch geübt werden muß um eine Verifikation meiner Maßnahmen und Entscheidungen zu erhalten? Hierbei spielt es überhaupt keine Rolle ob ich mich für einen Fall out, einen Regierungssturz, einen Blackout oder sonstwas vorbereiten will.


    Wäre dies nicht so dann könnte das Heer (oder wie immer man einen Haufen Soldaten nennen mag) auch rein fiktiv bestehen. Planungen alleine auf dem Computer statt finden. Kostet wenig und geht schnell. Sollte was passieren dann haben wir ja unsere Files in denen alles abgespeichert ist, kein V-Fall kann uns mehr aus der Bahn werfen, unser Land ist durch unsere abgespeicherten Daten sicher wie nie.


    Deinen letzten Satz finde ich aber wirklich gut "Selbstverbesserung durch Austausch mit Gleichgesinnten :-)"
    Da bin ich zu 100% bei Dir.

  • Hi Tactical,


    ich denke den Einsatz üben und trainieren ist gut und richtig, das bildet einen weiter und man kommt auch noch an die frische Luft. Ein Üben muss aber in der Konsequenz im SHTF-Fall nicht bedeuten, dass man besser dasteht als die "Equipment-Horter". Alleine schon die Möglichkeit durch Material bessere Ausgangslagen zu erreichen, fehlende Kenntnisse zu kompensieren etc. ist gegeben, kann aber genau so gut schiefgehen.


    Nehmen wir das Beispiel mit dem Lada und dem Besitzer der nicht fahren kann. Hatt der Mensch nun außer dem Lada samt Sprit und Schlüssel als fiktives Beispiel auch noch Goldmünzen eingelagert und "kauft" sich im SHTF-Fall einen Fahrer der ihn zu Punkt X bringt kann er besser dastehen, als ein durchtrainierter KSK-Kämpfer der dann mal ein paar hundert Kilometer durch den Wald latschen muss. Auf der anderen Seiter wär der KSK-Kämpfer natürlich besser dran, wenn der Lada-Besitzer seines Wagens von gekauften Fahrer bestohlen wird und der Fahrer mit Auto und Goldmünze weg ist und der KFZ-Besitzer ohne Alles dasteht. Aber ob der Vielzahl an Szenarien und Möglichkeiten kann es auf die Grundsatzfrage kein richtig oder falsch geben. Je nach Glück und Schicksal kann sich auch eine andere Vorbereitungsart in der Krise als die richtige erweisen. Man kann jetzt einfach nicht sagen welchen Weg man gehen sollte, hat man beide Möglichkeiten minimiert das natürlich das Risiko im Allgemeinen, weil man dann vielfältigere Optionen hat. Aber wer von uns hier im Forum ist schon gleichzeitig ein zweiter Rüdiger Nehberg mit dem nötigen Kleingeld der Quandt-Familie.


    Grundsätzlich würde ich erst einmal davon ausgehen, das Haben besser ist als Nicht-Haben. Ob jemand für Equipment X (egal ob er damit umgehen kann oder nicht) sein Geld ausgibt ist jedem selbst je nach seiner pecuniären Potenz überlassen. Aber ich habe mit einem größeren Vorrats- und Ausrüstungslager schon mal bessere Auswahlmöglichkeiten im SHTF-Fall, wenn ich das Zeugs so gelagert habe, dass ich Zugriff darauf habe. Die essenziellen Notwendigkeiten der Maslowschen-Bedürfnispyramide müssen im SHTF-Fall erfüllt sein. Darunter fallen alle physiologischen Grundbedürfnisse und vielleicht noch (je nach Grad der Krise) Stufe 2 die Sicherheitsbedürfnisse. Die Meisten dieser Bedürfnisse kann der Otto-Normal-Verbraucher mit Vorratshaltung abdecken, also das was ein Prepper häufig am Anfang seiner "Prepper-Karriere" macht. Die zur Erlangung dieser Grundbedürfnisse notwendigen Fähigkeiten sind schnell erlernt, bzw. können problemlos aus den bei den Geständen beigefügten Bedienungsanleitungen entnommen werden. Einen Wasserfilter kann jeder mit 2 Händen (es würde auch eine reichen) bedienen, ein Zelt aufbauen sowieso etc.


    Übe ich den Einsatz solcher "Geräte" so komme ich zwar schneller ans Ziel, lerne eventuell diese Geräte durch Austausch gegen bessere Varianten in Friedenszeiten zu optimieren etc. aber wenn man die Sachen eingelagert hat dann hat man sie. Und das ist eine Grundbedingung, zumindest in den unteren Stufen der Bedürfnispyramide. Ja, wenn ich den Einsatz übe ist das natürlich besser, aber die Sachen an sich eröffnen mir auch bei einem ungeübten Umgang damit wesentlich mehr Optionen im SHTF-Fall als jemandem der nix hat.


    Wie gesagt, es gibt bei der Herangehensweise kein richtig oder falsch......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo zusammen


    Ich weiss nicht ob es nur mir so geht, aber ich seh irgendwie den Sinn von diesem Thread nicht ganz...


    Da ist die beginnende Aussage die effektiv "es ist nicht das Beste wenn man seine Ausrüstung nicht ausprobiert" lautet.
    Dann kommt die irgendwie gegenteilige aber doch auch dazu passende und ergänzende Aussage "es lohnt sich einige Dinge zu horten, ohne dass ich die je in der Hand hatte".
    Alle sind sich aber einig bei der Aussage "Ausrüstung ist nicht alles, die Fähigkeiten sind mindestens genauso wichtig".


    Und ich sitz jetzt hier vor dem Bildschirm und denke "Richtig. Ja. Korrekt. Aber warum bin ich hier auf Seite 3 und jeder Post ist im Schnitt 10cm lang auf meinem Bildschirm, obwohl ich doch auf 24 Zoll und 1920x1080 bin?".
    Ist mir eine Fragestellung entgangen die weiter führt?
    Gibt es ein festes Szenario wo alle auf dem gleichen Boden diskutieren können?



    Verwirrte Grüsse,
    Anti

  • Zitat von Tactical;223678

    Ist es denn sooo schwer zu verstehen daß ein Notfall für den ich mich vorbereite auch geübt werden muß um eine Verifikation meiner Maßnahmen und Entscheidungen zu erhalten? Hierbei spielt es überhaupt keine Rolle ob ich mich für einen Fall out, einen Regierungssturz, einen Blackout oder sonstwas vorbereiten will.


    Nein, überhaupt nicht. Das ist Deine Art Dich vorzubereiten und für Dich die richtige Art. Was ich oder andere darüber denken, ist völlig egal, wenn es für Dich passt :)


    Nur kannst Du auf dieser Basis keine Aussage drüber treffen, ob jemand anders ein guter Prepper ist. Du kannst nur sagen, dass Du Dich für einen guten Prepper hälst. Und das ist imo auch völlig legitim. Nur macht es niemanden zu einem schlechteren Prepper, nur weil er sich anders vorbereitet.


    Am konkreten Beispiel: Ich halte einen Stromausfall für ein sehr wahrscheinliches Szenario. Trotzdem werde ich mich nicht für drei Tage mit Rolladen runter in meiner Wohnung einbunkern und statt meinem voll funktionsfähigen WC ein Campingklo benutzen. Ist für mich einfach übertrieben. Das kann man für kurzsichtig halten, aber für mich persönlich reicht das. Ich kenne mein Szenario, ich habe meine Vorkehrungen getroffen, halte sie für ausreichend und fühle mich damit sicher. Und darum geht es uns am Ende doch, oder? Bin ich jetzt ein schlechter Prepper, weil andere eine dreitägige Generalprobe brauchen um sich mit ihren Vorkehrungen sicher zu fühlen? In meinen Augen nicht.


    Ansonsten habe ich jetzt alles gesagt, was es von meiner Seite aus zu sagen gibt. Von da aus bin ich raus aus dem Thread, so lange hier noch gute Stimmung herrscht :)

    Haben ist besser als brauchen.

  • ...und gute Stimmung soll ja auch bleiben.


    Ich freue mich daß diese Fragestellung einige zum sinnieren gebracht hat, war sie also nicht umsonst.


    Henry, die Fragestellung war nicht wer ein schlechter Prepper ist. So wäre die Frage für mich unzulässig. Ich meine einen schlechten Prepper gibt es nicht. Ein Prepper ist ein Prepper, meine ich zumindest. Was sich allerdings teilweise auf diesem Sektor so tummelt ........:Sagenichtsmehr:


    Was mich allerdings ein wenig wundert ist die Tatsache daß sich doch einige hier vehement davor sträuben ihre ausgedachten Szenarien einmal in die (annähernde) Realität umsetzen zu wollen. Erst ein Test zeigt mir wie anfällig meine gutgemeinte Planung eigentlich ist, wenn sie überhaupt anfällig ist. Ich will jetzt nicht verschiedene Szenarien heraufholen, der Thread muß auch irgendwann einmal zu Ende gebracht werden. Diese Szenarien kann sich jeder selbst und für sich selbst generieren.


    Meine bescheidene Meinung ist:
    1. Üben, üben, üben
    2. Mit anderen kommunizieren und sich dadurch verbessern


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    Zitat von HenryWinter;223691

    Am konkreten Beispiel: Ich halte einen Stromausfall für ein sehr wahrscheinliches Szenario. Trotzdem werde ich mich nicht für drei Tage mit Rolladen runter in meiner Wohnung einbunkern und statt meinem voll funktionsfähigen WC ein Campingklo benutzen. Ist für mich einfach übertrieben.


    Dann übertreiben eigentlich alle anderen, die mit ihrem BoB ständig solche Übungen durchlaufen.


    Muß aber jetzt auch mal sagen daß es mich sehr freut dass die Diskussion recht ruhig und normal geführt werden kann. Hab ich nicht immer erlebt, wenn es um dieses Thema ging.

  • Zitat von Tactical;223672


    Seltsam wirds dann wenn Du von im Garten vergrabenen Notfallausrüstungen sprichst - IN NEPAL.


    Das ist ein aktuelles Beispiel, wo vor allem Ausrüstung sehr nützlich wäre:


    http://www.spiegel.de/panorama…on-paslang-a-1031177.html


    Also ich würde in Erdbebengebieten ein paar Notfalltonnen mit Essen, Kleidung, Zelt, Batterien, "Bergewerkzeug", 1. Hilfe und etwas sonstiger Ausrüstung in meinem Garten vergraben.


    Du nicht?


    In großflächigen realen (Natur-)Katastrophen ist Ausrüstung fast immer erheblich wertvoller als irgendwelche "Bushcraft-Fähigkeiten". Man kann aus solchen Berichten sehr gut ableiten was dort in der Praxis fehlt, hier z.B.:


    Nahrung, Unterkunft/Schlafmöglichkeit, Elektrizität, Satellitentelefon (aus einem anderen Bericht), Bergeausrüstung, Geld...


    Ich würde auch noch 1. Hilfe, in unseren Breiten Wasseraufbereitung sowie Dokumente und Erinnerungsstücke als sehr wichtig ansehen. Mangels Garten und Erdbebengefahr ist das bei mir halt nicht in einer Tonne vergraben sondern steckt im griffbereiten Fluchtrucksack...


    Ich hab mir nach langem Überlegen z.B. ein Satellitentelefon geleistet und hab auch eine Nachlademöglichkeit dafür, weil bei nahezu jedem Bericht zu Katastrophen die Kommunikation (Strom fürs Mobiltelefon, zusammengebrochene Netze) einer der entscheidenden Punkte ist. Wie willst Du das "improvisieren"? Vielleicht ginge es billiger mit Amateurfunkgeräten und den nötigen Kenntnissen, diese richtig anzuwenden, aber hier kenne ich nur wenige Berichte (z.B. Schneekatastrophe auf dem Balkan), wo Amateurfunk tatsächlich erfolgreich zum Einsatz kam.


    Zu "sich im Wald verstecken und durchschlagen" gibt es hingegen so gut wie keine praktischen Erfahrungen außer vielleicht im Krieg und wahrscheinlich ging es da auch meistens schief.



    Zitat von Tactical;223694

    ...
    Meine bescheidene Meinung ist:
    1. Üben, üben, üben...


    Durch üben lernt man dazu und man deckt Schwächen im Plan auf, das ist richtig.


    Man sollte sich aber nicht der trügerischen Illusion hingeben, dass man damit auch "das Szenario" üben würde, denn sehr wahrscheinlich kommt es eh völlig anders als man denkt.


    Ich kann noch so häufig im Wald herum hüpfen und mein Schlafsetup aus den gewonnenen Erkentnissen optimieren, im Katastrophenfall hab ich aber dann vielleicht ein gebrochenes Bein und muss so oder so improvisieren.


    Aus meiner Sicht besteht daher die optimale Vorbereitung aus vier Dingen, ohne wertende Reihenfolge:


    1. Gute und funktionsfähige Ausrüstung (am richtigen Ort!)
    2. Die Fähigkeit und das Vertrauen zur Improvisation (das kann man üben)
    3. Gute Freunde und/oder den Willen, sich schnell mit einer neuen Gruppe zu arrangieren, in welcher Position auch immer.
    4. Sich nicht verrückt machen. Am Ende sterben wir alle.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.