Börsencrash in China - eine Unterschätzte Gefahr?

  • Derzeit blickt praktisch ganz Europa, wenn nicht, sogar die ganze Welt nach Griechenland und hofft, dass es durch den "Grexit" möglichst keine Krise gibt.
    Im Osten, genauer in China bahnt sich derzeit eine, aus meiner Sicht nach viel gefährlichere Krise an.
    Die erste Informationen die ich hatte, waren dass Chinas Börse einen ziemlichen Crash erlitten und China die Wirtschaft mit 250 Miliarden Yuan unterstützt.
    Die Grösse Gefahr besteht meiner Sicht darin, dass alle sich auf das Problem "in der Nähe" bzw. auf das Problem Europas konzentrieren. Europa war schließlich schon immer einer der treibenden Wirtschaftsmotoren und China, welches erst in den letzten Jahren aufgestiegen ist, hat sich noch nicht wirklich ins Bewusstsein geprägt und deshalb als "zu weit weg" bzw. zu unbedeutend betrachtet wird.
    Dass China mittlerweile die größte Wirtschaftsmacht der Welt ist und (fast) jedes Land direkt oder zumindest indirekt von China abhängig ist, dessen ist sich niemand wirklich bewusst.


    Nach kurzem guugeln fand ich auch einen Artikel, der genau meine Befürchtungen teilt.


    Ich hoffe, ich mache jetzt nichts Falsches, wenn ich den Artikel hier verlinke:
    http://m.welt.de/wirtschaft/ar…rise-kommt-aus-China.html


    Es geht mir nicht darum, hier Panik zu schüren (jeder Prepper sollte ja wissen, dass Panik zu vermeiden ist), sondern viel mehr würde ich gerne mit euch austauschen, ob meine Befürchtungen berechtigt sind oder "eher zu vernachlässigen" sind.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Hallo Chevron:


    Ich denke, eine beginnende Depression in China würde durchaus globale Auswirkungen haben. China ist für die deutsche und europäische Wirtschaft ein wichtiger Exportmarkt und Zulieferer und sollte es gar zu Unruhen kommen sind auch viele Investments in China gefährdet.


    Es erinnert mich ein bisschen an die Situation Japans, welches nach Jahrzehnten des Wachstums in den 90ern durch das Platzen einer Immobilienblase in eine jahrzehntelange Abwärtsspirale geschickt wurde.


    Sollte es zu einem Börsencrash kommen verlieren viele Chinesen ihr Vermögen, aber das wäre noch nicht zwingend dramatisch.
    Wenn sich der Börsencrash auf die Realwirtschaft auswirkt kann es zu einem Abschwung kommen, aber die Chinesische Regierung hat Unmassen an Reserven.
    Werden diese reserven auf den Markt geworfen (Dollar/Euro), dann kann das nachhaltig die Wechselkurse beeinträchtigen.
    Greifen die Maßnahmen ist alles gut und China wird schnell wieder auf die Beine kommen.
    Aber wehe, die Maßnahmen greifen nicht und China schlittert in eine anhaltende Depression. Der soziale Frieden wäre schnell gefährdet und Unruhen würden zuerst in Tibet und dem Gebiet der Uiguren beginnen.
    Bei Ausweitung solcher Unruhen wären die Lieferketten chinesischen Zulieferer akut gefährdet und die Auswirkungen wären bis zu uns zu spüren.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Vielleicht ist da jemand, der den maßgeblichen Chinesen zeigt, wie schnell sie wieder abstürzen könnten wenn sie nicht so agieren wie dieser jemand es gern hat?

  • Da wird die Regierung wie sie es ja auch schon begonnen hat mit massiven Unterstützungszahlungen eingreifen. Scheint ja heute ansatzweise das erste mal seit etlichen Tagen zu wirken. Bevor die Regierung in Probleme kommt werden die eher ihre amerikanischen Staatsanleihen auf den Markt werfen, dann kann es lustig werden.


    Den augenblicklichen "Verlust" (das Geld hat ja nur jemand anderes) von 3 Billionen USD aus dem jetzigen Verfall kann man noch leicht wegstecken, da der vorherige Anstieg so groß war, dass über 12 Monate gerechnet die Börse noch im Plus liegt. Was wir hier sehen ist ein halbwegs langsames rauslassen der Luft aus der Blase.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,

    Zitat

    Vielleicht ist da jemand, der den maßgeblichen Chinesen zeigt, wie schnell sie wieder abstürzen könnten wenn sie nicht so agieren wie dieser jemand es gern hat?


    Nein, ist selbstgemacht. Da ist kein Platz für eine kleine VT, Sorry.
    http://diepresse.com/home/wirt…die-Folgen-fur-den-Westen


    Nach allem was ich gelesen habe hat der Chrash derzeit noch kein hohes Potential weltweite Auswirkungen zu zeigen.
    Allerdings sollte die Sache bald erledigt sein, ansonsten kanns noch was werden.


    Gruß
    Gerald

  • Grundsätzlich hat China zur Zeit das Problem, daß die Löhne im Land zu stark steigen. Insbesondere in den Produktionsbetrieben macht sich das bemerkbar.
    Ich habe persönlich viel mit Import und Beschaffung aus Asien zu tun und seit 3-4 Jahren merkt man einen extremen Anstieg der Löhne, so daß China in vielen Fällen oft nicht mehr die erste Wahl ist, da andere Länder günstiger bei gleicher
    Qualität produzieren.
    Hinzu kommt, daß der chinesische Staat Exporte, zumindest in unserem Segment nicht mehr so stark subventioniert. Vor 10 Jahren noch ging es nur darum zu jedem Preis den Auftrag zu bekommen und USD ins Land zu holen.
    Definitiv ist China noch nicht am Ende seines Wachstums, aber zweistellige Wachstumsraten oder hohe einstellige Raten werden wir in Zukunft nicht mehr sehen.

  • Zitat von Bärti;234533


    Den augenblicklichen "Verlust" (das Geld hat ja nur jemand anderes) von 3 Billionen USD aus dem jetzigen Verfall kann man noch leicht wegstecken, da der vorherige Anstieg so groß war, dass über 12 Monate gerechnet die Börse noch im Plus liegt. Was wir hier sehen ist ein halbwegs langsames rauslassen der Luft aus der Blase.



    Genau das hab ich auch gelesen, der Gewinn in den letzten glaub 2 Jahren waren 150% (was ja eher spekulationen zu verdanken ist), daher ist es nur normal das sich das jetzt einpendelt.. 30% verlust ist da noch nicht tragisch, ist ja noch immer ein Anstieg von 120% in den letzten Jahren..

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • Das Einzige Problem sind die kleinen Honks die angefangen haben Aktien auf Kredit zu kaufen. Da ist wie immer die Gier ausgeprägter als die Hirnaktivität und an Stelle von Gewinnmitnahmen im "normalen" Bereich wird gewartet und gewartet und gewartet.....und dann kackt das Portfolio ab. Wer bei hohen Kursen eingestiegen ist dessen Invest steht natürlich unter Wasser. Werden wir auch bei uns noch sehen, die Schafe steigen ja immer zu den ungünstigsten Kursen (nahe Höchststand) ein, da ist das Verlustrisiko um so größer.


    Das dicke Problem in CN wird werden: wohin mit der ganzen Kohle. So viele Immobilien braucht auch so ein Riesenreich nicht wie gerade hochgezogen werden, bei Aktien sind die Leute dann sofort misstrauisch wenn die einbrechen. Irgendwann haben wir in CN dann die gleiche Situation wie in D, nämlich das beide Länder die größten Kapitalexporteure der Welt sein werden und damit indirekt an jeder Krise partizipieren und leiden werden, egal wo in der Welt sie gerade aufpoppt. Da hängt man dann überall mit drin, weil es einfach nicht mehr genügend Anlagemöglichkeiten gibt. Das System wird sich, wenn es von den Regierungen künstlich immer weiter "gerettet" wird auch irgendwann von sich selbst heraus zerstören. Ist wie ein langsam wuchernder Krebs.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,

    Zitat

    Genau das hab ich auch gelesen, der Gewinn in den letzten glaub 2 Jahren waren 150% (was ja eher spekulationen zu verdanken ist), daher ist es nur normal das sich das jetzt einpendelt.. 30% verlust ist da noch nicht tragisch, ist ja noch immer ein Anstieg von 120% in den letzten Jahren..


    Da mußt ein wenig aufpassen.
    150% rauf ist zb von 100 auf 250 und dann 30% runter ist 165. Noch immer ein satter gewinn, aber eben nicht 120% sondern nur 65%.


    Gruß
    Gerald
    PS.: Ja, die armen Armen sind wieder auf die Schnauze gefallen. Erinnert mich irgendwie an die Tuplenzwiebelsache in Holland.

  • Das in China etwas " brodelt" merken wir zu Zeit an den Fallenden Preisen für Recycling-Metalle :


    Im Januar sahen die Preise die wir an unsere Anleiferer Auszahlen noch etwa so aus :


    Cu = 4700.- / to
    Ms = 3400.- / to
    Al = 1100.- / to
    Fe = 220.- / to
    Fe = 105.- / to ( Shreddervormaterial )


    Gestern nach dem Erhalten der Tagesaktuell neu berechneten Ankaufspreise hat sich wieder etwas geändert,seit Januar in 30 Anpassungen nach u n t e n galt für den 09.06.2015 folgendes :


    Cu = 3700.- / to
    Ms = 2300.- / to
    Al = 550.- / to
    Fe = 120.- / to
    Fe = 60.- / to ( Shreddervormaterial )


    Alle Preise in Euro,Umsatzsteuerbefreit nach §13bAbs.2Nr.7UStG !


    Für die kommende Woche haben wir bereits Telefonisch den Hinweis bekommen " geht nochmal runter"
    ( heisst meistens 10 bis 20 €-Schritte die Tonne bei FE ,100 - 200 € Schritte bei Buntmetallen )


    Um eine Überlegung anzustellen was los ist braucht man kein Genie zu sein,das in z.B. China deutlich weniger in der Industrie produziert wird liegt auf der Hand !


    Da können Börsenstrategen noch so viel schönrechnen,man sollte dabei die realen Warenstöme nicht aus den Augen lassen,dort lässt sich am besten ablesen ob Stillstand herrscht oder nicht !


    Gute Indikatoren sind auch die Tonnagen die an den grossen Häfen umgeschlagen werden,gehts da nach unten - stimmt auch etwas nicht :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet