Augenspüllösung

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  • Guten Abend,


    vor zwei Tagen hat sich mein kleiner Sohn in einem unbeobachteten Augenblick WD40, (Nutzen ähnlich wie Balistol) in die Augen gesprüht.
    Beim Arzt wurden die Augen gespült, alles ist in Ordnung, aber mir wurde klar wie dringend uns so eine Spüllösung fehlt!


    Beim googeln bin ich auf die Fa.Plum gestoßen, kennt jemand deren Produkte oder kann mir eine andere Empfehlung geben?


    Vielen Dank!

  • Hallo.


    im Notfall - Erste Hilfe - würde ich erst mal jede Menge Wasser (Wasserhahn) nehmen!



    Wichtig ist nur, wie Du die Augen spülst. Nehmen wir mal an, ein Auge ist verätzt. Dann Spülrichtung immer mit zur Seite geneigtem Kopf von der Nase nach aussen, damit der Schadstoff nicht in das andere Auge geschwemmt wird.


    WD40 ist übrigens harmlos, das irritiert und kann ggf. eine Bindehautentzündung machen, die für einige Tage lästig ist. Da gibt es aber in jeder Apotheke passende Medikamente


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Augenspüllösung bekommst du z.B. bei Händlern für Medizinbedarf. Entweder direkt im eigenen Onlineshop oder in deren ebay-Shops.
    Für <10€ bekommst du eine Flasche mit steriler Spüllösung und einem Duschaufsatz.
    Die Lösung hat ein MHD.


    Nach Gebauch kannst du leeren Flaschen aufbewahren und als Dusche wieder verwenden.
    Zum Spülen eignet sich sich jedes saubere Wasser. Sei es Leitungs- oder stilles Mineralwasser. Das Wasser läuft eh wieder aus dem Auge raus.


    Wer Zeit hat und auf Nummer sicher gehen möchte, dann es natürlich vor dem Einsatz nochmal abkochen und abkühlen lassen.
    Dann ist es vom Prinzip her aber eh unsinnig steriles Wasser in eine nicht steriele Spülfalsche zu füllen, gell.


    Persönlicher Tipp: Stilles Mineralwasser in 0,33L Glasflaschen oder 100ml Trinkwasser in Beuteln (wie in der Notfallausrüstung für Rettungsinsel, Piloten, etc) neben die leeren Spülflaschen packen. Dann ist immer was zum spülen griffbereit.
    (Steriles medzinisches Wasser gibt natürlich auch, ist aber etwas teurer und muss genausohäufig rotiert werden)

  • Wie Waldschrat schon sagt: Spüllösung ist "nice to have", viel (Leitungs-)Wasser hilft genauso.


    Wenn du trotzdem unbedingt eine Spüllösung kaufen willst:
    Die meisten Spüllösungen bestehen einfach nur aus steriler NaCl 0,9% Lösung, wenn dies der Fall ist sind alle gleich, dann brauchst du nur noch auf den Preis, die Menge, die Haltbarkeit und den Sprühkopf achten.


    Aber wie gesagt, eigentlich braucht man es nicht.

  • In dem Zusammenhang kommt mir gerade die Idee, dass es sowieso keine schlechte Idee ist, ein kleines Fläschchen "Infusionsflüssigkeit" zu haben. Denn damit kann man ja nicht nur Augen, sondern auch größere Schürfwunden prima spülen.
    Das werde ich demnächst mal machen. Kost' ja nix. :)


    Kennt sich denn jemand mit den "Sprühköpfen" der Augenduschen aus? Können die irgendwas besonderes oder läuft da einfach Wasser raus, wenn man auf die Flasche drückt? Denn dann würde ja tatsächlich die oben erwähnte NaCl-Flasche ausreichen, die man sich bei Bedarf einfach etwas einschneidet.

  • Find ich ein wichtiges Thema.


    Wobei ich im Notfall auch jede andere neutrale Flüssigkeit zum Spülen meiner Augen verwenden würde, wie z. B. Orangensaft oder Milch, falls Wasser oder Augenspüllösung aus welchen Gründen auch immer nicht, oder nicht rechtzeitig, zur Verfügung steht. Wichtig ist, so wie Waldschrat es gesagt hat, Spülrichtung mit zur Seite geneigtem Kopf.


    Besser ist es natürlich vorzubeugen, indem man bspw. Schutzbrille trägt wenn man mit aggresiven Substanzen wie Reinigern zu tun hat.

  • Ich habe immer einen Satz Plasticampullen (ein Mal Dosis) einer homöopatischen Augenspüllösung dabei.
    Der "Wirkstoff" ist mir dabei völlig egal. Die Dinger sind steril, portioniert, können sehr gut mitgenommen werden und kosten nicht die Welt. So verdirbt mir - im Gegensatz zu Fläschchen - nicht die ganze Lösung, wenn ich sie ein Mal anbrauchte.
    Gerade auf Ausflügen war ich schon oft froh, wenn mal Sand, Blütenstaub oder Katzenhaare in der Luft waren.

  • Oscar, ich habe bisher nur einen "Flaschentyp" benutzt und da war die Düse relativ sinnlos. Der einzige Vorteil von Augenspülflaschen ist die schnelle Selbsthilfe.
    Mit NaCl 0,9% Infusionlösungen spülen geht super, allerdings braucht man dazu schon das Infusionssystem, dass man kurz hinter der Tropfkammer abschneidet.
    "Wundspülungen" gehen auch.


    Kleine NaCl-Plastikampullen kann man sich natürlich auch kaufen, aber die reichen dann wirklich nur für ungefährliche Fremdkörper.

  • Ich hatte da an die 500-ml-Flaschen gedacht. Aber stimmt schon, egal für welche Art von "Reinigung durch Überspülen"-Behandlung man es benutzen will, die 1000er dürften sich besser machen. Und da komme ich auch besser dran. :)
    Wir gehen im Sanitätsbereich mit den Dingern meistens so vor, dass man die Flasche mit einer Kleiderschere oben am Hals etwas einschneidet. Also irgendwo, wo bereits der dünne Kunststoff ist, aber einem die Brühe nicht sofort entgegenkommt. Der kleine Spalt eignet sich sowohl zum Raustropfenlassen, als auch zum Spritzen - je nach dem ob und wie kräftig man drückt.
    Okay, hängt auch etwas vom Geschick bzw. der Erfahrung des Schneiders ab, aber im allgemeinen ist das sehr praktisch und, so weit ich weiß, hat das noch jeder irgendwie hinbekommen.


    Selbstanwendung im Bereich der Augen ist damit allerdings tatsächlich eine gewisse Herausforderung. An mich selbst denke ich anscheinend immer erst viel zu spät... :traurig:



    P.S.: Ach so, vermutlich wissen das sowieso alle, aber ich will es lieber nochmal dazu schreiben:
    Diese "Wundspülungen" betreffen natürlich nur oberflächliche Verletzungen ohne viel Blut. Also eben insbesondere Schürfwunden, die man nicht sinnvoll desinfizieren kann. Bei tieferen Verletzungen lässt man die Wunde wie sie ist, macht einen Verband drauf und geht zum Arzt. Wenn man da Was-auch-immer drüberschüttet besteht die Gefahr, dass man Fremdkörper noch tiefer in die Verletzung bzw. in die verletzten Gefäße spült.
    :nono:

  • Zitat von Vengard;234842

    Besser ist es natürlich vorzubeugen, indem man bspw. Schutzbrille trägt wenn man mit aggresiven Substanzen wie Reinigern zu tun hat.


    Hallo Vengard,


    das kann ich nur unterschreiben! Hey, Eure Augen sind Eure Hauptsinnesorgane, die verdienen einen Schutz für ein paar Euro!


    Gerade beim Hantieren mit Laugen, das geht von ungelöschtem Kalk über Rohrreiniger bis Lackabbeizer. Das kann ganz schnell zu irreversiblen Hornhautschäden führen!


    Nur ein Beispiel, habe ich aus einer berufsgenossenschaftlichen Unfallverhütungszeitschrift. Eine Reinigungskraft hat einen verstopften Abfluss mit einen klassischen Rohrreiniger (NaOH) wieder gängig gemacht. Dabei bekam sie wohl ein paar Körnchen an die Finger und hat sich hinterher die Augen gewischt, mit üblen Folgen!


    Also neben Schutzbrille gehört zum Umgang mit Chemikalien, und da meine ich ausdrücklich auch Haushalts- und Baumarktchemie, geeignete Handschuhe und nach der Anwendung eine gründliche Handhygiene. Wenn ich mit Lösungsmitteln gearbeitet habe und mir meine Haut lieb und wert ist, umfasst das nach dem gründlichen Waschen auch eine fetthaltige Hautcreme.


    Dito bei handwerklichen Arbeiten: Ich werde es auch nicht verstehen, wenn jemand wie mein Nachbar ohne Schutzbrille und im ärmellosen Shirt mit einem 230mm Trennschleifer hantiert!


    Na gut, ein paar Brandspuren auf den Armen mag man hinnehmen***, in den Augen???


    Viele Grüsse


    Matthias



    *** Nachtrag: Übrigens auch das sollte man nicht unterschätzen. Stichwort Folgeunfälle. Ich bekomme einen Regen heisser Metallpartikel auf den Arm, das tut weh, ich erschrecke mich, verkante die Maschine und es zerreisst bei 15.000 Umdrehungen die Trennscheibe, deren Trümmer dann unkontrolliert durch die Gegend fliegen - auf mich oder andere.


    Deswegen. Safety first!

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Oscar;234878

    ... Wir gehen im Sanitätsbereich mit den Dingern meistens so vor, dass man die Flasche mit einer Kleiderschere oben am Hals etwas einschneidet. Also irgendwo, wo bereits der dünne Kunststoff ist, aber einem die Brühe nicht sofort entgegenkommt. Der kleine Spalt eignet sich sowohl zum Raustropfenlassen, als auch zum Spritzen - je nach dem ob und wie kräftig man drückt.
    Okay, hängt auch etwas vom Geschick bzw. der Erfahrung des Schneiders ab, aber im allgemeinen ist das sehr praktisch und, so weit ich weiß, hat das noch jeder irgendwie hinbekommen. ...


    Moin Oscar,


    das ist jetzt aber maximal unelegant! Wenn Du mit dem aufschneiden der Flasche noch keine Keime in die Lösung einträgst, dann werden die spätestens beim außen an der Pulle lang tropfen / fliessen aufgenommen.


    Dafür gibt es kleine steril verpackte "Minispikes" mit denen sich die Infusion fachgerecht aufstechen lässt und mit denen mensch kontrolliert die Lösung dahin gießen kann wo sie hin soll. Kosten auch nicht die Welt ...


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von Oscar;234839


    Kennt sich denn jemand mit den "Sprühköpfen" der Augenduschen aus? Können die irgendwas besonderes oder läuft da einfach Wasser raus, wenn man auf die Flasche drückt? Denn dann würde ja tatsächlich die oben erwähnte NaCl-Flasche ausreichen, die man sich bei Bedarf einfach etwas einschneidet.


    Bei der Bundeswehr hatten wir "Sprühflaschen" aus Weichplastik. Ganz simpel die "Augenadapter" (keine Ahnung, wie das heißt) ansetzen und die Flasche zusammendrücken. Offene Augen in dem Wasser kurz "baden", absetzen (und Wasser abfließen lassen), neu ansetzen und wieder drücken etc.


    Eine richtige Augenspülflasche geschweige denn ein spezielle Lösung dafür habe ich nicht. Es liegt aber eine kleine Augenbadewanne aus Glas im Bad bereit.

  • Zitat von ksbulli;235054

    Wenn Du mit dem aufschneiden der Flasche noch keine Keime in die Lösung einträgst, dann werden die spätestens beim außen an der Pulle lang tropfen / fliessen aufgenommen.


    Ich sag' mal jein. Also zunächst läuft die Lösung nicht an der Flasche herunter, sondern man erzeugt durch drücken einen Strahl. Der Kontakt mit der Außenseite ist also eher gering.
    Zusätzlich geht es in meinem Beispiel ja auch darum, zwar teilsweise großflächige, aber dafür nur sehr leichte bzw. oberflächliche Verletzungen zu reinigen. Und zwar von Gras, Steinen, Erde und Straßendreck. Selbst, wenn man Keime in die Lösung bringt, dürfte damit immer noch eine erhebliche Verbesserung der Sauberkeit erreicht werden. Zumal die Wundschnellverbände a.k.a. "Pflaster", die man auf aufgeschürfte Knie und Ellenbögen klebt, ja in der Regel auch nicht steril verpackt sind.
    Und im Vergleich zur Augenspülung mit Leitungswasser sollte die Keimbelastung auch nach einer "Kontamination durch Schere" auch nicht höher sein, oder? [Ernstgemeinte Frage]
    Denn es ist ja nicht so, dass man die angebrochene, kontaminierte Flasche dann erstmal ein paar Stündchen auf die Heizung stellt, so dass sich die Burschen noch fleißig vermehren können.


    Natürlich hast du völlig Recht: Wenn man das Zeug da hat, ist es sicher besser, wenn man es auch benutzt - also in dem Fall den Minispike -, aber für diesen Anwendungsfall hätte ich da keine Bedenken.
    Jedenfalls für die Verwendung in meinem Privaten Umfeld. Als Sanitäter darf ich das ja nur, wenn ich durch einen Arzt dazu beauftragt wurde. Da ist es dann auch wieder egal, wie ich persönlich die Sache sehe. :)

  • Zitat von Inti;235168

    Ich tendiere zu Diphoterine, zu finden zum Beispiel hier:
    http://meier-arbeitssicherheit…is-augendusche/11807.html


    Hallo Inti,


    wenn sich jemand z.B. mit einer Lauge oder Säure ein Auge verätzt hat, das Zeug muss so schnell raus, bevor es weiteren Schaden anrichten kann. Da geht es um Sekunden! Und wenn das verfügbare Mittel ein Gartenschlauch ist, dann ist der Gartenschlauch das Mittel der Wahl. (Natürlich Sprühregen und nicht Volldruck!!!)


    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Oscar;235166

    ...
    Und im Vergleich zur Augenspülung mit Leitungswasser sollte die Keimbelastung auch nach einer "Kontamination durch Schere" auch nicht höher sein, oder? [Ernstgemeinte Frage]
    ...
    Natürlich hast du völlig Recht: Wenn man das Zeug da hat, ist es sicher besser, wenn man es auch benutzt - also in dem Fall den Minispike -, aber für diesen Anwendungsfall hätte ich da keine Bedenken.
    Jedenfalls für die Verwendung in meinem Privaten Umfeld. Als Sanitäter darf ich das ja nur, wenn ich durch einen Arzt dazu beauftragt wurde. Da ist es dann auch wieder egal, wie ich persönlich die Sache sehe. :)


    Moin Oscar,


    ich antworte mal mit einem gehabten "Aha-Erlebnis":


    In einem Kurs bei Stadtwerkers beantwortete ich die Frage, ob Leitungswasser denn zum Spülen / Kühlen geeignet sei mit der Aussage, dass dies in D ja wohl mit Sicherheit ausreichend sauber sei. Nun, ich hatte eine Reihe Wasserwerker im Kurs ... :unschuldig:


    Seid dem weiss ich, dass die Wasserwerke in D die Keimfreiheit / Sterilität bis zum Hausanschlusspunkt (aka Wasseruhr) garantieren und bei öffentlichen Gebäuden sogar dem Gebäudebetreiber Auflagen machen können, dies bis zum Zapfpunkt (aka Wasserhahn) fortzusetzen. Andernfalls seien die Verbraucher zu informieren....


    Ich lasse das jetzt mal so stehen.


    Zu Deiner Zweiten Aussage - "Als Sanitäter darf ich das ja nur, wenn ich durch einen Arzt dazu beauftragt wurde. Da ist es dann auch wieder egal, wie ich persönlich die Sache sehe."
    Nun ja, Du hast immerhin die Durchführungsverantwortung. Und wenn der Arzt etwas anweist, was nach Deiner Ausbildungsqualifikation und Deinem Wissen nicht lege artis ist, pappst Du (mit) am Fliegenfänger...
    Nur mal so als Denkanstoß. :face_with_rolling_eyes:


    Be prepared!


    Chrsitian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!