Explosionen in Tianjin (China)

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  • Hallo, es wundert mich das noch niemand dieses Thema angesprochen hat, also mache ich mal einen Faden dazu auf


    Erschreckend für mich ist, dass bis heute noch niemand wirklich weiss, was dort gelagert war.


    Erst war von 700 Tonnen Natriumcyanid die Rede (die letale Dosis für einen Erwachsenen liegt bei etwa 150 mg), bei Einwirkung von Säuren- die dort vermutlich auch gelagert waren oder die als Brandfolge entstehen können, etwa HCl aus PVC-Kunststoff - entsteht Cyanwasserstoff (Blausäure). Das kann aber auch eine durch Löschwasser ausgelöste Reaktion sein, wenn etwa das Wasser das Natriumcyanid und eine ganz harmlose Säure wie Zitronensäure in einer Suppe vereinigt.


    Nur als Hinweis: Cyanwasserstoff ("Zyklon B") war in der Nazizeit das Mordinstrument in den Gaskammern.


    Dann kamen weitere nette Kombinationen als Tageslicht, was da zusammen gelagert wurde. Kaliumnitrat, Ammoniumnitrat als Oxidationsmittel, Methanol und Benzin und diverse andere Organika als Reduktionsmittel.


    Na toll, verantwortungsloser geht nimmer. Gerade Ammoniumnitrat ist in Verbindung mit Organika nun sagen wir mal, etwas mehr als ein Feuerwerkskracher! Stichwort ANFO.


    Des weiteren Calciumcarbid in grösseren Quantitäten. Das verbietet einen Löschangriff mit Wasser, weil dann sofort mengenweise Ethin entsteht, das mit Luft hochexplosible Gemische bildet.


    Also: Wer neben einem Gefahrstofflager lebt, sollte sich über seine Ausrüstung Gedanken machen. Mindestens mal eine gute Vollschutzmaske!


    Das Erschreckende: Die Behörden wussten nicht, was da überhaupt lagert und die Feuerwehr ohne Kenntnis der Chemikalien "Wasser Marsch"


    Vermutlich wurden einige der Explosionen sogar durch das Löschwasser ausgelöst.


    Meint


    Matthias



    Nachtrag:


    Wer wissen will, was unsachgemässe Lagerung und Behandlung von Ammoniumnitrat auslösen kann, der schau sich mal den folgenden Wikipedia-Artikel an.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also ich würde dort nicht einen Brand löschen wollen, dort wird noch einiges schädliches sozusagen in die Luft gegangen sein. Gefahrenstofflager sind immer ein Risiko, solche in China wohl ein noch grösseres Risiko, ich denke die Behörden in China wissen in der Regel so gut wie nichts was in diesen lagern liegt oder werden mit Geld geschmiert. Die Industrie in China ist zum grössten Teil schon schlimm in Sachen Arbeitszeiten und Arbeiter verheizen, der Rest wie dieses Lager zeigt wie desolat oder Risikoreich dort gewirtschaftet wird. Die Schuld tragen auch Firmen hier in Europa die in China günstig produzieren lassen, mit günstig Produzieren bleibt die Sicherheit meist auf der Strecke.

  • Zitat von Soldat;237906

    Die Schuld tragen auch Firmen hier in Europa die in China günstig produzieren lassen, mit günstig Produzieren bleibt die Sicherheit meist auf der Strecke.


    Hallo Soldat,


    nicht nur die Firmen, auch die Verbraucher. Ein bekannter Elektronikdiscounter in D hat mit dem Slogan "Geiz ist geil" geworben.


    Was das auf Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit in den Herstellerländern für Auswirkungen hat, ist doch klar.


    Genauso die 1€ T-Shirts bei Primark. Den Näherinnen in Bangla Desh stürzt die marode Bude über dem Kopf zusammen, über hundert Tote!


    Wir sollten uns mal überlegen, dass S&P auch S&P für andere ist. Wenn ich einen Verkehrsverletzen sehe, halte ich an und hole den Verbandskasten. Wenn das Opfer 6.000 km weiter entfernt sitzt?


    Wir sollten beim Einkauf auch mal den Mut finden zu fragen: "Wie und zu welchen Bedingungen wurde das hergestellt?" Wir sind da auch nicht so ganz konsequent, aber wir kaufen unser Fleisch z.B. ausschliesslich von lokalen Betrieben, wo wir uns auf Hoftagen davon überzeugen konnten, dass die Tiere anständig gehalten werden.


    Bei Waren ist das nicht so ganz einfach. Ich kann nicht wegen eines T-Shirts eine Fabrikbesichtigung in Bangla Desh machen. Was ich weiss, bei einem T-Shirt für 1€ steckt Ausbeutung dahinter.


    Nur wie ist das bei einem Poloshirt mit einem aufgenähten grünen Reptil für 70€? Das kann ebenfalls für einen Euro unter unsäglichen Arbeitsbedingungen genäht worden sein und Hersteller und Handel lassen sich nur das Markenimage teuer bezahlen


    Da sollten unabhängige NGO's mal ganz einfach Label für Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit vergeben!



    Ausserdem haben mir Kollegen mit China-Erfahrung berichtet, dass man in China für Geld alles kaufen kann, auch Beamte und Genehmigungen - dass sogar legale Geschäfte oft nur gegen Schmiergeld laufen.


    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;237911


    Da sollten unabhängige NGO's mal ganz einfach Label für Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit vergeben!


    Gibt es durchaus, zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/…BCr_Nachhaltige_Textilien und https://de.wikipedia.org/wiki/Fair_Wear_Foundation


    Solche Fair-Trade-Labels entbinden den Kunden allerdings nicht von der eigenen Verantwortung. Erstens muss man unter Umständen einen gewissen Aufwand treiben, um Händler zu finden, die Waren unter diesen Labels anbieten. Dann fällt der spontane Kauf in der Fußgängerzone weg. Zweitens sollte man sich genau über die Bedingungen des jeweiligen Labels informieren und insbesondere darüber, ob die Einhaltung dieses Bedingungen verlässlich kontrolliert wird. Drittens kosten solche gelabelten Waren mehr.

  • Zitat von Asdrubal;237913

    Drittens kosten solche gelabelten Waren mehr.


    Hallo Asdrubal


    meine Erfahrung, sie sind preiswerter, weil solider verarbeitet sind und länger halten!


    Was viele Verbraucher nämlich nicht sehen, dass nicht der Einkaufspreis das entscheidende ist, sondern, um es betriebswirtschaftlich zu sagen, die "total cost of ownership"


    Kann ich ein Polo-Shirt eine Saison tragen oder zehn Jahre?


    Ich habe mir nach der Eröffnung des lokalen Primark einmal T-Shirts für 1€ gekauft. Verwendung nach der dritten Wäsche? Als Putzlumpen zum Schuhe polieren!


    Nie wieder!


    Meint


    Matthias

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  • Hallo,
    Faszinierend wie du deinen eigenen Thread offtopic ziehst. Es geht hier wohl um dass explodierte Lager in China, jetzt sind wir schon bei Fairtrade Labels für 1€ Shirts... und das beim fünften Post. Also wirklich :)


    Also mich hat das Ausmaß der Zerstörung schockiert. Die Dimension ist weit über dem was ich für möglich gehalten hab.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Waldschrat;237911

    nicht nur die Firmen, auch die Verbraucher.


    Schuld hat einzig das Unternehmen vor Ort, das das Zeug nicht sachgerecht lagert.


    Ich spreche mich von jeder Verantwortung frei, darüber Kenntnis haben zu müssen/können, wie in irgendeiner Vorkette eines von mir gekauften Produkts das Ammoniumcyanat gelagert wird. Wenn ich aber das nächste mal 100 Tonnen davon kaufe werde ich Deinen Rat beherzigen...


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo zusammen


    So wie es aussieht haben sie versucht Kalciumkarbit mit Wasser zu löschen ......, unbestätigte Meldung.


    Wenn dem so ist ....., COOLE Idee!


    Dramatisch was da sonst noch gelagert war!


    Viele Grüsse, Ernst


  • Hallo Ernst,


    das scheint Tatsache zu sein.


    Ebenso, wenn ich ein Gefahrstofflager betreibe, erwarte ich, dass der Betreiber den Behörden und der Feuerwehr regelmässig eine Liste der Stoffe und Mengen vorlegt. Bis heute weiss ja noch keiner, was da lag und noch liegt!


    Auch die Idee Natriumcyanid (angeblich in Holzkisten gelagert) in Löschwasser zu versenken, wenn es das in andere Container mit Säuren spült und Cyanwasserstoff (Blausäuregas) frei wird, auch keine so prickelnde Idee der Katastrophenbekämpfung!


    Meint


    Matthias

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  • Da steckt viel mehr dahinter als Schlamperei einer Fabrik oder Feuerwehr,
    es könnte eher so etwas gewesen sein, wie 1914 der Anschlag auf Franz-Ferdinand in Sarajewo.
    Gut, daß wir heute mehr haben als nur Zeitungen welche Verschwörungen für etwas utopisches halten.


    http://www.epochtimes.de/Tianj…-Xi-Jinping-a1261860.html
    Die Katastrophe der Explosion in Tianjin ist komplex: Es gibt viele Todesopfer, eine sehr schwerwiegende Verseuchung von Luft, Wasser und Boden und dunkle Machenschaften der alten politischen Mafia.


    http://www.epochtimes.de/Insid…festgesetzt-a1261962.html


    Der „Binhai New Area“ war aus verschiedenen Gründen Chinas Zukunftsstandort Nr. 1. Bis Ende des Jahres 2010 hatten sich dort 285 Unternehmen der „Fortune Global 500“ angesiedelt, darunter Rockefeller, Tishman Speyer, Motorola und Flugzeugbauer Airbus, der dort den A320 baut.


    Mit dem Yujiapu Financial District, sollte das asiatische Gegenstück zur Wallstreet entstehen. Mehrere Wolkenkratzer für schlappe 200 Milliarden Yuan befanden sich gerade im Bau. Aber sie machen nur einen Teil des Gesamtbudgets aus: Insgesamt 1,5 Billionen Yuan kosteten die laufenden Infrastrukturprojekte, Investments vorhergehender Jahre gar nicht einberechnet. Jetzt ist das gesamte Gebiet verseuchte Todeszone.
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    verbrannten bei der Explosion tausende Neuwagen, unter anderem von Volkswagen und Renault. VW verlagerte seine Neuwageneinfuhr nach dem Unglück nach Shanghai und Guangzhou, wie Xinhua berichtete.


    Interessant ist auch, dass das Inferno einen Tag nach der Yuan-Abwertung durch die chinesische Zentralbank kam, was es wie einen Racheakt aussehen lässt.