Hallo, es wundert mich das noch niemand dieses Thema angesprochen hat, also mache ich mal einen Faden dazu auf
Erschreckend für mich ist, dass bis heute noch niemand wirklich weiss, was dort gelagert war.
Erst war von 700 Tonnen Natriumcyanid die Rede (die letale Dosis für einen Erwachsenen liegt bei etwa 150 mg), bei Einwirkung von Säuren- die dort vermutlich auch gelagert waren oder die als Brandfolge entstehen können, etwa HCl aus PVC-Kunststoff - entsteht Cyanwasserstoff (Blausäure). Das kann aber auch eine durch Löschwasser ausgelöste Reaktion sein, wenn etwa das Wasser das Natriumcyanid und eine ganz harmlose Säure wie Zitronensäure in einer Suppe vereinigt.
Nur als Hinweis: Cyanwasserstoff ("Zyklon B") war in der Nazizeit das Mordinstrument in den Gaskammern.
Dann kamen weitere nette Kombinationen als Tageslicht, was da zusammen gelagert wurde. Kaliumnitrat, Ammoniumnitrat als Oxidationsmittel, Methanol und Benzin und diverse andere Organika als Reduktionsmittel.
Na toll, verantwortungsloser geht nimmer. Gerade Ammoniumnitrat ist in Verbindung mit Organika nun sagen wir mal, etwas mehr als ein Feuerwerkskracher! Stichwort ANFO.
Des weiteren Calciumcarbid in grösseren Quantitäten. Das verbietet einen Löschangriff mit Wasser, weil dann sofort mengenweise Ethin entsteht, das mit Luft hochexplosible Gemische bildet.
Also: Wer neben einem Gefahrstofflager lebt, sollte sich über seine Ausrüstung Gedanken machen. Mindestens mal eine gute Vollschutzmaske!
Das Erschreckende: Die Behörden wussten nicht, was da überhaupt lagert und die Feuerwehr ohne Kenntnis der Chemikalien "Wasser Marsch"
Vermutlich wurden einige der Explosionen sogar durch das Löschwasser ausgelöst.
Meint
Matthias
Nachtrag:
Wer wissen will, was unsachgemässe Lagerung und Behandlung von Ammoniumnitrat auslösen kann, der schau sich mal den folgenden Wikipedia-Artikel an.