Geigerzähler GQ GMC 300 E Plus

  • Ich hab das Wochenende mal genutzt mein "Radioaktivität-Setup" zu hinterfragen und aufzurüsten. Wie ich vor längerer Zeit schon mal geschrieben habe bin ich bereits Besitzer eines Dosieret und zwar von einem Graetz ED150


    https://www.previval.org/forum/showthread.php/31561-Dosimeter-wer-von-euch-hat-einen-was-für-ein-Modell?highlight=dosimeter+graetz


    Für mich war die Anschaffung eines Dosieret wichtiger als die eines Geigerzählers/Dosisleistungsmeßgerätes, da die aufgenommene Dosis im Katastrophenfall für mich interessanter ist als durch die Gegend zu rennen und Hot-Spots zu finden. Dafür wiederum ist das Graetz ED150 für mich ideal, war qualitativ hochwertig und sehr einfach in der Bedienung. Nun reifte bei mir aber der Entschluss auch noch einen "richtigen" Geigerzähler zu kaufen. Wie immer im Leben sollte das Ding die einlegende Wollmilchsau sein: gut, billig, einfach zu bedienen. Ferner waren für mich noch ausschlaggebend:


    - das Gerät soll stationär und mobil einsetzbar sein
    - das Gerät soll seine Werte auch ins Internet einspielen und meine Station online abrufbar sein
    - Im Krisenfall soll das Ding auch mobil mitzuführen sein
    - es soll leicht sein
    - Warnschwellen müssen zu programmieren sein
    - akustische Warnmeldung muss möglich sein


    Schon vor einiger Zeit hab ich mir die halbwegs unrealistische Größe von 150 Neuronen als maximalen Anschaffungswert gesetzt. Mir war klar, dass ich dafür nur ein Gerät für den Hausgebrauch bekomme und kein hochwertiges Messgerät. Das wollte ich aber auch nicht, schließlich bin ich kein Strahlungsexperte. Auf Grund der Komplexität für "gesicherte" Messungen brauche ich kein Gerät für Alpha-Strahlung, da würde ich vermutlich bei der Messung so viel falsch machen, dass ich weiterhin eine gute Chance hätte verstähltes Happy-Schappi zu mir zu nehmen. Also sollte es ein Gerät für Beta- und Gamma-Strahlung sein und auch für Röntgenstrahlung. Dazu wenn möglich noch neu, damit ich keine "verbrauchtes" Geiger-Müller-Rohr drin habe. Dann musste ich feststellen, dass die meisten Geräte bei 200+ Euro losgingen, das war mir zu viel. Auch der im Titel erwähnte GQ GMC 300 E Plus lag bei deutschen Händlern immer knapp über 200 Tacken, in den USA aber nur bei 118 Dollar. Schon ein Unterschied. Nun habe ich aber zum Glück das Ding bei Amazon für 110 Euro inkl. Versand gefunden, unschlagbarer Preis, gleich bestellt, sollte nächste Woche eintrudeln:


    http://www.amazon.de/GQ-GMC-30…W066?tag=httpswwwaustr-21


    Das Ding kann folgendes:


    Messung von Beta-, Gamma- und Röntgenstrahlung
    Pulszählung und Pulsratenmessung
    Grafisches Display mit Hintergrundbeleuchtung
    USB- Anschluss für die Datenübertragung zum PC
    Hochleistungszähler für max 65.535 CPM (=IPM, Impulse pro Minute)
    Hochempfindliches Zählrohr im Gerät>
    Integrierte Echtzeituhr
    Eingebauter Flash- Speicher für die Datenaufzeichnung
    Lautsprecher für akustisches und LED für optisches Signal
    Anzeige von: CPM, Datum, Zeit, verstrichene Zeit, µSv/h, mR/h
    Anzeige einer Echtzeitgrafik mit Zoomfunktion
    Batteriezustandsanzeige
    Lautsprecher abschaltbar
    Alarmschwelle einstellbar
    Displayrotation um 180° einstellbar
    Energiesparmodus
    Langzeitmessung und Speicherung der Daten im Gerät
    Grafische Anzeige der gespeicherten Langzeitwerte auf dem Display oder per PC Software
    Geeignet für WindowsXP, WindowsVista, Windows7, Linux und MacOSX
    Technische Daten:


    Versorgungsspannung: 6 - 9
    Strahlungsmessung: Beta, Gamma und Röntgen (X-Ray)
    Empfindlichkeit für Gammastrahlung: 0,1 - 1 MeV
    LCD- Display: Punkt-Matrix mit Hintergrundbeleuchtung
    Leistungsaufnahme: 0,025 W - 0,125 W
    Datenübertragung: USB 2.0
    Betriebstemperatur: 0 - 50 °C
    Speicherkapazität: 64 kB
    1 Messwert pro Sekunde: 15 - 18 Stunden
    1 Messwert pro Minute: 14 Tage
    1 Messwert pro Stunde: 1 - 2 Jahre
    Abmessungen: 127 mm x 72 mm x 25,4 mm Gewicht: 300 g


    Das gute ist, man kann das Gerät beim Hersteller registrieren und sich gleich online in dessen Karteneinstellung "einblenden" lassen, so dass man


    a) ein Privatnetzwerk mit der Zeit bildet
    b) über die Software eine problemlose Einbindung hat
    c) immer auf die Werte zurückgreifen kann die man gerade zu Hause misst


    Die Karte schaut dann so aus:


    http://www.gmcmap.com


    Frage an Nudnik hier aus dem Forum: Hast du auch so ein teil, da ist auch jemand mit "deinem" Namen in der Karte vertreten, der kommt ja nicht so häufig vor


    Wenn das Teil da ist werde ich mal berichten. Wie gesagt, es soll für den Hausgebrauch sein und halbwegs gute Werte liefern. Ich erwarte bei dem Preis natürlich kein Spitzen-Gerät. Im Internet hatte das Ding viele positive Bewertungen, wer interessiert ist wie das Ding von Innen ausschaut mag hier mal gucken:


    https://www.youtube.com/watch?v=wGu6ZDVRWzg


    Vielleicht ist das ja auch für andere interessant bei dem geringen Preis.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Guten Abend @Bärti,


    genau über das Gerät bin ich auch gestolpert und habe mich über den Preis gefreut und gewundert. Andere Geräte sind ja doch deutlich teurer. Freue mich auf deinen Bericht!


    Gruß


    Avesjünger

  • Hast du es dir auch geholt?


    Bin mal gespannt was Tom dazu sagt, der ist ja hier der strahlende Strahlungsexperte....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Nein, noch nicht. Aber definitiv ist eine Anschaffung eines Zählers geplant, grade nachdem ich hier im Forum auf den Film "Der erste Tag" stieß, und mich nochmal ein wenig mit dem Thema beschäftigte. Wollte erst nochmal ein wenig recherchieren und dann auch bald hier im Forum mal nachfragen.
    Gut, dass das jetzt ein Selbstläufer wurde.


    :Gut:

  • Ja, das ist meiner auf der Karte :face_with_rolling_eyes:


    Ich habe den seit geraumer Zeit als stationären Monitor in Betrieb. Die Röhre ist nicht die Empfindlichste aber für den Zweck völlig ausreichend.


    Was mich am meisten stört, man kann die Firmware nicht selber aktualisieren und da finden sich doch ein paar Bugs die ich gerne behoben hätte.
    Also immer drauf achten, dass man wenigstens ein Gerät mit der grade aktuellen FW kauft und nicht eines das schon 1 Jahr beim Händler liegt.




    LG. Nudnik

  • Hallo,


    ein nettes Teil. Schon erstaunlich, dass in letzter Zeit immer noch neue Produkte auf den Markt kommen. Beim GMC300E+ dachte ich zunächst, ob es wohl einen Halbleitersensor (PIN-Diode) als Strahlungsdetektor verwendet, war dann überrascht, dass es im Grunde in ganz konventioneller Aufbau mti Geiger-Müller-Zählrohr ist. Es wird ein chinesisches Zählrohr verwendet (M4011), +über das man nicht allzuviel weiss (der Hersteller hat zumindest kein frei verfügbares Datenblatt dazu, man muss sich auf die Angaben der Messgerätebauer verlassen, die es verwenden). Zumindest hat das M4011 verblüffende Ähnlichkeit mit dem russisch/ukrainischen SBM-20, das sowas wie das Feld-Wald-Wiesen-Zählrohr Osteuropas darstellt und gar nicht mal soo schlecht ist und zu dem es kompatibel sein soll. Was man vom M4011 so hört, ist dass es etwas unempfindlicher als das SBM-20 sein soll, vor allem bei niedrigen Strahlungsenergie. Konkret kommt noch hinzu, dass das rundum den Sensor geschlossene Plastikgehäuse die Zählempfindlichkeit (v.a. auf Beta-Strahlung) stark reduziert. Im Userforum des Herstellers (eine sehr gute Sache übrigens, könnten sich andere Hersteller ruhig abgucken!) hat jemand das Gerät (bzw. das Vorgängermodell GMC300) mit einem russischen Gerät verglichen (das mit zwei SBM-20 parallel misst) und starke Messunterschiede festgestellt (an Murmeln aus Uranglas). Er hat auch gleich einen konkreten Verbesserungsvorschlag gemacht, nämlich das Gehäuse des GMC300 seitlich mit Bohrungen zu versehen. Das nimmt dem Gerät natürlich gleich etwas den Charme der Robustheit, was aber auch das Dilemma der Strahlungsmesserei verdeutlicht: Messempflindlichkeit und Kontamination in der Messpraxis.


    Gemeiner Weise sind ja nicht unbedingt die starken Gammastrahler (die im Printzip "jeder" Sensor erkennt) die messtechnische Herausforderung für den Survivor, sondern eher die langlebigen Isotope, die es nach Atomunfällen oder Atomwaffeneinsatz gibt. Und langlebig bedeutet lange Halbwertszeiten, also sehr lange Zeiten, in den die Substanz radioaktiv strahlt. Und Isotope mit langer Halbwertszeit sind eher Alpha- und Betastrahler. Diese in der Praxis aussagekräftig messen zu können, ist nicht einfach: man muss mit der Probe sehr nahe (Milimeter bzw. Kontakt) an den Sensor und es sollte sich nichts, was Strahlung abschirmt, zwischen Probe und Sensor befinden. Wie messe ich nun eine Bodenprobe (feuchte Erde, Laub, Gras, Sand) oder Lebensmittel (Waldpilze, Gartengemüse)?
    Man muss relativ ernüchtert feststellen, dass es mit den allermeisten Geigerzählern schlicht gar nicht geht:
    - entweder ist das Zählrohr in einem geschlossenen Gehäuse eingebaut (wie beim GMC300E+) und man kommt dadurch nicht nahe genug an die Probe heran
    - oder man setzt das Zählrohr bzw. das Messgerät der Gefahr aus, es während der Messung zu kontaminieren und es nur sehr schwer wieder reinigen zu können (z.B. beim Gammascout)


    Im Prinzip kann man zwar die dämpfende Wirkung eines Gehäuses (oder z.B. eines Plastikbeutels) um den Sensor herum ein Stück weit ausgleichen, in dem man die Messzeit einfach verlängert (z.B. 10min Messung statt 1min). Dabei läuft man aber speziell bei Alpha- und Betastrahlern Gefahr, dass einem während der Messung die immer vorhandene natürliche Hintergrundstrahlung einen Streich spielt und das eigentliche Messergebnis überlagert, man also nicht weiss, was man letztlich gemessen hat: die Aktivität der Waldpilze oder die am Ort vorhandene Hintergrundstrahlung.


    Hat man eine Abschirmkammer als (nicht strahlendem) Blei, kann man durch etwas Systematik beim Messen, dieses Problem etwas eingrenzen: man misst zunächst die Strahlung in der leeren Messkammer 10min lang und notiert sich den Wert. Dann stellt man die Probe in die Kammer und misst erneut 10min lang und notiert wieder den Messwert. Anschliessend zieht man den ersten Messwert vom zweiten ab. Die Differenz stellt ungefähr die Aktivität der Probe dar. Das ist auch das Messverfahren des "Aktivitätsmessers" RAM II den die NVA der DDR verwendet hat, hier läuft dei Messung und Differenzbildung automatisch ab.


    Sehr interessant finde ich die Sache mit der weltweiten Messwertkarte der mitmachenden GMC300-Anwender. Bemerkenswert, dass es in Asien/Japan (noch?) kein einziges registriertes Gerät zu geben scheint.


    Wenn man also die o.g. messtechnischen Einschränkungen solcher Geräte berücksichtigt, dann ist das GMC300E+ sicher ein ganz passables Gerät, dem allerdings die "amtliche Verlässlichkeit" eines Graetz-Gerätes und die Ausdauer eines Gammascout (>10 Jahre Dauerbetrieb) fehlen. Dafür ist der Preis recht passabel.


    Grüsse


    Tom

  • Hi Tom,


    danke für deine Einschätzung, an der liegt mir viel ob deines Fachwissens in dem Bereich. Deine Einschätzung deckt sich so ungefähr mit meinem Bauchgefühl was ich beim Kauf hatte. Für mich hat das Gerät 2 Hauptaufgaben die ich damit abdecken will:



    a) generell die Umgebungsstrahlung an meinem Wohnort messen wobei ich vom Radioaktivitätsnetz Deutschland unabhängig sein will/wollte. Auf die Daten will ich auch von der Arbeit online zugreifen können.


    b) im Falle einer Kontamination will ich Hotspots soweit erkennen können, dass ich Strahlungsanstiege zumindest indentifizieren kann



    Die Karte finde ich ein nettes Goodie und die leichte Einbindung ins Internet ist somit kein Problem. Ich hab die Teilnehmer die auf der Karte außer den CPM auch die Mikrosievert-Werte angeben mal mit den Punkten verglichen die im Radioaktivitätsnetz Deutschland am nächsten lagen. Das hat eigentlich sehr gut hingehauen. Für die USA hatte ich mir auch mal 3 Nutzer rausgepickt und das mit Messstellen verglichen die in den USA sehr nahe an den GMC300-Anwendern dranlagen. Gleiches Ergebnis, fast deckungsgleiche Werte. Das hatte mich dann auch davon überzeugt, dass dieses Gerät kein absoluter Schrott sein kann. War für mich als Laie die einige Möglichkeit halbwegs neutrale Messwerte zu bekommen um zu schauen ob das hinhaut.


    Ich denke die Meisten User auch hier im Forum werden nie an dein Fachwissen rankommen, insofern ist hier die alte 80-20-Regel meiner Meinung nach sogar sinnvoll um sich ansatzweise zu schützen. Dir als Fachmann sträuben sich da vermutlich die Nackenhaare, aber wenn man sich nicht intensiver in das Thema einarbeitet kann man eben nur mit Rudimentärwissen probieren so gut wie es geht durch ein solches Schadensereignis zu kommen. Mir in HH würde es z.B. reichen zumindest 1h vor allen anderen die Info über größere Strahlenbelastungen zu haben (z.B. bevor so etwas im Internet publiziert würde), dann hätte ich genug Zeit mit der Familie schon aus der Stadt zu sein. Um solche Fälle geht es mir.


    Ich denke dafür sollte das Gerät reichen.


    Noch mal 2 technische Fragen:


    1. Wenn man so ein Teil im Auto benutzt, haben metallbedampfte Scheiben eine starke Auswirkung auf das Messergebnis bzw. überhaupt eine? Meist sind ja nur Frontscheiben bedampft, würde dann eine Messung an einer Seitenscheibe bessere Ergebnisse bringen?


    2. Könnte man theoretisch das Geiger-Müller-Rohr außerhalb des Gerätes anbringen mittel Kabelverlängerungen (keine Angst will ich nicht machen, ich weiß die Bruch- und Verschmutzungsgefahr), oder würden hier die "Kabelverlängerungen" das Messergebnis total verfälschen?


    Danke für deine Hilfe und beste Grüße!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,

    Zitat von Bärti;248106

    Noch mal 2 technische Fragen:


    1. Wenn man so ein Teil im Auto benutzt, haben metallbedampfte Scheiben eine starke Auswirkung auf das Messergebnis bzw. überhaupt eine? Meist sind ja nur Frontscheiben bedampft, würde dann eine Messung an einer Seitenscheibe bessere Ergebnisse bringen?


    Bei der Messung von Gammastrahlung dürfte die Autoscheibe relativ egal sein, auch eine Metallbeschichtung dürfte da nicht viel bewirken. Bei Bleiabschirmungen braucht man ja auch Wandstärken im Bereich von Zentimetern, um deutliche Abschirmwirkung zu bekommen.
    Bei Messungen im Auto ist eher die Frage, woher kann denn theoretisch Strahlung auf das Messgerät kommen:
    - von der Fahrbahn
    - aus der Landschaft/Bebauung links und rechts der Fahrbahn
    - aus der Luft bzw. aus Staub/Regen (Fallout)
    Von aussen einwirkende Alpha- und Betastrahlung wird man im Autoinneren kaum sinnvoll messen können (am ehesten noch den per Frischluftgebläse angesaugten Staub...).


    Zitat

    2. Könnte man theoretisch das Geiger-Müller-Rohr außerhalb des Gerätes anbringen mittel Kabelverlängerungen (keine Angst will ich nicht machen, ich weiß die Bruch- und Verschmutzungsgefahr), oder würden hier die "Kabelverlängerungen" das Messergebnis total verfälschen?


    Ja klar, die Signale sind bei Geiger-Müller-Zählrohren recht robust (nur die Signale, nicht die Zählrohre...). Das einzige, was man beachten muss, ist die Hochspannung, die Zählrohre werden mit 400-600V Gleichspannung betrieben. Strom fliesst immer dann, wenn Strahlungsquanten, die durch das Zählrohr sausen dort einen leitenden Ionisationskanal zwischen Anode und Kathode erzeugen. Diese Stromimpulse sind gut messbar. Eine längere Leitung ändert nichts an dem Messprinzip, der Leitungswiderstand ist gegenüber dem Widerstand des Ionisationskanals vernachlässigbar. Denn die Impulsform wird bei Geigerzählern dieser Art nicht bewertet, sondern der Impuls wir dnur erkannt und gezählt (die längere Leitung verändert das aussehen des Impulses ein wenig). Wegen der Hochspannung würde ich ein gutes flexibles Koaxialkabel verwenden und eine Steckverbindung mit berührungsgeschützten Kontakten (zumindest geräteseitig) und Feuchtigkeitsschutz (verschraubte Steckverbinder).


    Interessanterweise schreibt der Hersteller des GMC300E+, dass man das Zählrohr bei Bedarf selber auswechseln kann: "Hign sensitivity tube M4011 installed (user can remove this tube install other tube if needed)". Insofern steht dem Umbau auf eine abgesetzte Sonde nichts im Weg.


    Die klassischen Armee-Geigerzähler von Frieseke&Höpfner u.a. haben ja fast alle die Option, statt des eingebauten, ein abgesetztes ZR zu verwenden.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Bärti;248047

    Für mich war die Anschaffung eines Dosieret wichtiger als die eines Geigerzählers/Dosisleistungsmeßgerätes, da die aufgenommene Dosis im Katastrophenfall für mich interessanter ist als durch die Gegend zu rennen und Hot-Spots zu finden...


    Magst Du mir das erläuetren, weil ich hab da anscheinend nen Denkfehler.


    Wenn ich Mitarbeiter in einem AKW bin macht ein Dosimeter sehr viel Sinn, denn sobald ich den Wert X habe kann ich halt die Tätigkeit nicht mehr machen.


    Was aber genau nutzt Dir das Wissen im Katastrophenfall, dass Du irgendwann den Grenzwert X erreicht hast? Was machst Du dann?


    Mir erscheint es wesentlich sinnvoller, von Anfang an die Hotspots zu kennen und zu meiden und das geht halt nur mit nem Geigerzähler. Welche Dosis man in der Summe hat ist dann egal, man kann es ja eh nicht ändern.
    ---


    das hier verwendete Gerät verwendet scheinbar wechselbare Li-Ionen Akkus in 14500er Bauweise, das ist Standardware. Geladne wird wohl über USB? (Frage). Mich würde die Laufzeit interessieren. Mein Soeks M01 hält mit 2xAAA Akkus leider keine 24h durch,


    (Falls es jemand weiß: Wie lange halten die Batterien in einem RADEX RD1503+ ?)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich habe den Soeks und den GMC320+.


    Der GMC bietet einige Features die der Soeks nicht hat.


    Der Soeks zeigt nur einen gemittelten Wert in Sievert an. Der GMC zeigt "Counts per Minute" an und kann auf verschiedene Isotope kalibriert werden. Die Kalibrierung kann für verschiedenen Zählraten hinterlegt werden.


    Der GMC hat einen Audioausgang über den man ihn am iPhone mit dem Geigerbot verwenden kann. Beim Soeks musste ich mir selber eine Buchse reinbasteln und das Signal abgreifen.


    Beim Soeks kann man eigentlich gar nichts sinnvolles einstellen, selbst die Warnschwelle funktioniert nicht richtig, weil er nicht warnt wenn der 10 Sekunden Mittelwert die Schwelle überschreitet sondern auch dann schon losheult wenn das Intervall neu beginnt und der aktuelle Wert kurz über die Schwelle springt. Das ist schlicht und einfach schlecht programmiert.


    Beim GMC kann man "Timed Counts" programmmieren. Also zB. dass er 24h zählt und dann die Gesamtcountzahl und die errechnete Dosisleistung anzeigt.
    Nebenbei logged der GMC in den internen Speicher, was der SOEKS ebenfalls nicht kann obwohl die verwendete Hardware durchaus diese Möglichkeit böte...



    Achja, geladen wird über USB. Die Laufzeit kann ich nicht sagen weil ich noch nie an die Grenze gestoßen bin.
    Im Gegensatz zum SOEKS hat der GMC auch eine sinnvolle Powersaving Funktion.
    Stufenweise wird erst die Beleuchtung des Displays, dann das Diplay, Audio, usw. abgeschalten bis nur noch die fürs Erfassen und loggen notwendige Elektronik läuft.
    Das Gehäuse meines GMC ist übrigens im Bereich der Röhre von Werk aus geschlizt und nicht geschlossen.


    LG. Nudnik

  • Hi Cephalotus,


    der Gedankengang dahinter ist folgender:


    a) wenn ich Radioaktivität ausgesetzt bin (warum auch immer) möchte ich wenn möglich die Dosis im Dosimeter ablesen können, um eventuelle Gesundheitsrisiken oder Lebenserwartung (im schlimmsten Fall) abschätzen zu können, sobald ich aus der Gefahrenzone bin. Das bestimmt dann meine Handlung für die Zukunft. So nach dem Motto: war nicht so wild => neuen Job woanders suchen und wieder eine Zukunft aufbauen oder aber: scheiße blöd gelaufen, ich hab vielleicht noch 2 Monate => Party machen bis zum Abwinken. Dafür brauche ich die Dosis die ich abbekommen habe. Zumindest zur groben Einschätzung und zur Abwägung von Wahrscheinlichkeiten. Deshalb auch der qualitativ hochwertige Graetz 150.


    b) ein Geigerzähler hilft mir nur dann, wenn ich erhöhte Radioaktivität messen kann bevor der AKW-Unfall in der Presse hochkocht. Dann habe ich einen Zeitgewinn bei der Flucht vor den Massen die sich früher oder später in Verbindung setzen bevor das publik wird. Deshalb jetzt die Anschaffung zum stationären Monitoring in HH. Ich gehe aber davon aus, das solche Unfälle auch ganz schnell im Internet die Runde machen und sich die Info hier schnell verbreitet. Deshalb bisher Priorität 2.


    c) ein Geigerzähler wird mir auf der Flucht bei einem Atomunfall nix nutzen, entweder bleibe ich in der versiegelten Bude zu hause oder ich sitze wenn möglich im KFZ und entferne mich aus dem Gefahrenbereich. Im KFZ kann ich keine Hotspots orten, da kann ich nur gegen den Wind so schnell wie möglich versuchen weg zu kommen. Ob ich mit dem KFZ durch Hotspots fahre kann ich mir nicht aussuchen und auch nicht sinnvoll messen. Durch die Wolke latschen will ich auf keinen Fall. Bleibe ich im Haus ist auch wieder die Dosis entscheidend.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Hier übrigens noch ein Link zu weiteren (weltweiten) Messstationen, etwas runter scrollen, dann kommen die Links nach Ländern falls es jemanden interessieren sollte:


    http://sccc.org.au/internation…ation-monitoring-stations


    Man muss immer querprüfen um halbwegs abschätzen zu können ob mehrere Stationen plausible Daten liefern die auf eine Gefährdung hindeuten könnten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Apokalypson;248176

    Diese Karte ist interessant, die Station nordwestlich von Stockholm zeigt seit 4 Tagen (2015-10-07 21:47:15 MST) einen recht kräftigen Anstieg von ca. 20 auf 160CPM:


    http://www.gmcmap.com/GMHistor…_ID=99508367320&curpage=4


    Das Kernkraftwerk Forsmark ist nicht allzu weit entfernt.


    Ich würde dem nicht zu viel Bedeutung beimessen. Der Sensor meldet von 07.10 bis 13.10 komische Werte. Seit 13.10. ~18:30 ist er offline. Entweder hat der Betreiber mit Glühstrümpfen (etc) rumgespielt oder der Sensor ist defekt.


    Ich glaube nicht, dass es am AKW liegt.


    LG. Nudnik

  • Zitat von Bärti;248177


    c) ein Geigerzähler wird mir auf der Flucht bei einem Atomunfall nix nutzen, entweder bleibe ich in der versiegelten Bude zu hause oder ich sitze wenn möglich im KFZ und entferne mich aus dem Gefahrenbereich. Im KFZ kann ich keine Hotspots orten, da kann ich nur gegen den Wind so schnell wie möglich versuchen weg zu kommen. Ob ich mit dem KFZ durch Hotspots fahre kann ich mir nicht aussuchen und auch nicht sinnvoll messen. Durch die Wolke latschen will ich auf keinen Fall. Bleibe ich im Haus ist auch wieder die Dosis entscheidend...


    Ich denke langfrsitig.


    Wenn ich mir abends einen Lagerplatz zum Schlafen suche dann möchte ich wissen ob der belastet ist oder nicht. Wenn ja, suche ich mir einen anderen. Dafür nutzt mir der Gegerzähler.


    Das Dosimeter sagt mir dann am nächsten Morgen, dass meine Schlafplatzwahl leider eine sehr schlechte war. Wo ist da der Nutzen?


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Nudnik;248174

    Ich habe den Soeks und den GMC320+.


    Kannst Du noch was zur Empfindlichkeit der beiden Zählrohre im Vergleich sagen?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi Cephalotus,


    von der Warte hast du natürlich recht, ich gehe in meinem Kopfkino davon aus das ich erst wieder schlafe wenn ich aus dem Gefahrenbereich raus bin. Bis dahin will ich wissen was ich abbekommen habe. Ich denke beide Herangehensweisen machen aus der jeweiligen Position aus gesehen Sinn.


    Beste Grüße!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Cephalotus,


    Subjektiv habe ich festgestellt, dass die M4011 nicht so empfindlich ist wie die SBM20, obwohl das behauptet wird. Es wäre technisch auch nicht so recht erklärbar, da die M4011 ein geringeres Volumen aufweist und so, rein physikalische schon nicht so empfindlich sein kann.


    Das ist aber nicht relevant. Eine erhöhte Strahlenbelastung auf meiner Fluchtroute zeigt mir der GMC genauso wie der SOEKS oder FH40 an.


    Wie lange ich mich exakt in welchem Gebiet aufhalten darf, vermag mir der Geigerzähler alleine nicht zu sagen, da er die Isotopenzusammensetzung nicht kennt. Also reduzieren wir die Verwendung auf das wesentliche. Das Feststellen von Änderungen. Fängt er also relativ zu dem Moment davor mehr zu ticken an, dann kann ich davon ausgehen, dass sich die Strahlung erhöht hat. Die angezeigten 1,074µSv/h sind so oder so unfug. Gleichzeitig ist es aber auch nicht relevant ob die stimmen. Es geht wie gesagt nur um die Änderung. Es ist also eine Frage der Erwartungen, die ich in so ein Gerät setze.


    LG. Nudnik


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Bärti;248184

    Bis dahin will ich wissen was ich abbekommen habe.


    Dafür müsstest du wissen, mit welchen Isotopen du es zu tun hattest. Wenn wir von einem AKW Unfall sprechen kann man abhängig vom Brennstoff von einer typischen Zusammensetzung ausgehen, die aber noch davon abhängt wie lange der Unfall her ist. Alles nicht so trivial, wenn man sich nicht vorher eingehend damit beschäftigt.


    LG. Nudnik

  • Zitat von Bärti;248184

    Hi Cephalotus,


    von der Warte hast du natürlich recht, ich gehe in meinem Kopfkino davon aus das ich erst wieder schlafe wenn ich aus dem Gefahrenbereich raus bin. Bis dahin will ich wissen was ich abbekommen habe. Ich denke beide Herangehensweisen machen aus der jeweiligen Position aus gesehen Sinn.


    Beste Grüße!


    Ach so.


    Bei mir ist kein AKW ums Eck, von daher denke ich diesbzgl. dann immer über eine großräumige und andauernde Kontamination nach. Halt so ein klassisches "die Zivilisation ist kollabiert, ich flüchte mit dem Rucksack"- Phantasieszenario :) In meinem Kopfkino gehst auch in den AKW rund, wenn alles andere auch kollabiert ist...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • So, das Teil ist gestern eingetroffen, hier mal die ersten Eindrücke:


    Der GQ GMC 300 E Plus kommt in einer recht billigen Verpackung an, bei dem Preis kann man auch nicht was Großartiges erwarten. Alle Teile sind sauber in Luftpolsterfolie verpackt und in der Pappschachtel fliegt nix durcheinander. Außer dem Geigerzähler selbst ist noch die kleine CD mit der Software und den Treibern dabei, ein USB-Ladekabel, ein kleines Netzteil an das man das USB-Kabel anschließen kann für den Dauerbetrieb und auch noch ein separates Netzteil für den Zigarettenanzünder im Auto.


    Das Gerät kam vorgeladen an, die Batterie hatte 90% Ladung drauf. Der kleine Kasten ist sehr leicht, macht einen sehr robusten Eindruck vom Kunststoff her, aber gleichzeitig (wie erwartet) wirkt er "billig". Aber was soll`s, er soll schließlich nur seinen Dienst tun. Die 4 Druckknöpfe auf der Vorderseite sind auch stabil, man muss sie etwas fester drücken um eine Reaktion zu erreichen, aber nicht unangenehm doll.


    Wenn man das Gerät einschaltet fängt es gleich an zu zählen. Es zeigt seine letzte Grundeinstellung an, die bei der Anzeige gewählt wurde. Ein Handbuch braucht man eigentlich nicht (da liegt auch nix als Hardcopy bei, ist vermutlich auf der CD), die Menüführung ist ausschließlich in Englisch. Die Hoch- und Runter-Tasten erklären sich von alleine und nach wenigen Sekunden hat man auch rausgefunden wann man die ganz rechte und ganz linke Taste drücken muss um sinnvoll durch das Menü zu navigieren.


    Einstellen lässt sich alles was man braucht, die Alarmschwelle, die gewünschten Infos auf der Anzeige, Grafikoptionen bei der Kurvenanzeige die das Gerät auch hat inkl. Zoomstufen etc. Nervig fand ich, dass man zwar die Beleuchtung des Displays runterregeln kann, aber nicht weit genug. Ich hab das Ding bei mir jetzt neben der Wohnungstür hängen und hab nun eine wunderbare "Notbeleuchtung" in der Nacht für den Flur. Da kann ich mich nicht mehr auf die Fresse legen, weil die Grundhelligkeit durch das kleine Display ausreicht Alles zu sehen. Die nächste Stufe wär dann Beleuchtung-aus gewesen.


    Schön sind die Möglichkeiten sich die angezeigten Werte im Display selber auswählen zu können. Ich hab jetzt z.B. drin: Uhrzeit (hatte sonst keine Uhr im Flur), CPM (Counts per Minute), CPM im Durchschnitt und uSv/h. Die Warnschwelle wann das Ding lospiept lässt sich natürlich auch individuell einstellen. Ich bin dann erst mal durch die Wohnung gedackelt, ob ich was "Strahlendes" finde - bis auf einen antiken Teller der geringfügig erhöhte Werte hatte war aber Fehlanzeige. Zur Kontrolle der angezeigten Werte hab ich mir mal die umliegenden "offiziellen" Stationen im Internet rausgesucht. Die letzte Meßzahl die dort genannt wurde (da wird ja nicht minütlich aktualisiert) war nahezu deckungsgleich mit meinem Gerät und lag auch nur ein paar Minuten zurück.


    Die Anbindung an den Computer und Einbindung in die Karte hab ich mir für das Wochenende vorgenommen, teilweise soll die Treiberinstallation hakelig sein.


    Fazit für mich: Ich würde das Gerät jederzeit wieder kaufen. Es hat auch Schlitze über dem Zählrohr und ist somit nicht komplett geschlossen. Das Gerät eignet sich meiner Meinung nach für zu Hause als Permanentmonitor, im Außeneinsatz müsste man es gut behandlen, durch die Schlitze könnte sonst Feuchtigkeit oder Schmutz eindringen. Der Preis ist unschlagbar und trotz des "billigen" Äußeren macht das Gerät Alles was man von ihm verlangt und bietet hierbei genug Konfigurationsmöglichkeiten. Wer ein Gerät haben will um damit durch Wald und auf der Wiese auch bei schlechtem Wetter rumzurennen wäre damit allerdings schlecht beraten, da würde ich lieber auf speziellere Outdoor-Geigerzähler ausweichen. Zur Grundüberwachung also meiner Meinung nach ideal, für den der so etwas möchte eine klare Kaufempfehlung. Anbei noch 2 Bilder wie das Ding bei mir im Flur hängt und eine aktuelle Anzeige von gestern Abend:



    [ATTACH=CONFIG]30105[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]30106[/ATTACH]


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    PS: das kleine mitgelieferte Netzteil wird recht schnell warm aber nicht heiß. Ich hab ein altes Apple-USB-Netzteil genommen, das bleibt immer kalt. War mir irgendwie lieber.

  • Bärti,


    es sollte möglich sein, in den Powersaving-Settings eine Einstellung vorzunehmen, dass sich die Displaybeleuchtung, wenn eine einstellbare Zeit lang keine Taste gedrückt wird und kein Alarm anliegt, ausschaltet.


    LG. Nudnik

  • ja, die hatte ich auch gefunden. Ich wollte gerne eine Dauerbeleuchtung auf ganz schwacher Stufe, aber die ganz schwache Stufe find ich immer noch extrem hell. Aber danke für den Hinweis. Die automatische Ausschaltzeit der Beleuchtung lässt sich auch in mehreren Stufen regeln.


    Welchen Softwarestand hast du eigentlich bei deinem Gerät? Wenn ich das gestern im Display richtig interpretiert habe hat mein Gerät 4.09 ich hab aber keine Ahnung was der aktuellste Stand ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd