Fensterscheiben aus Lexan / Plexiglas

  • Hallo !


    Mir ist es mal wieder danach das Schwarmwissen anzuzapfen...


    Durch einen glücklichen Zufall sind mir mehrere grosse Lexan / Plexiglas Scheiben zugelaufen...


    Ca. 1 m x 1 m in 15mm Stärke.


    Es ist Neuware,noch mit Schutzpapier/Schutzfolie drauf.


    Gibt es da eine Möglichkeit Festzustellen wie es mit alterungsbedingten Schwächen aussieht bzw. wie es um die festigkeit von dem Zeugs bestellt ist ?


    Ich überlege hier am Haus 2 Fensterscheiben damit zu ersetzen,in der Hoffnung das es Hieb/Schlag/Durchstichsicherer ist als dieses HÜ-einfach Glas das jetzt hier in den Fensterrahmen steckt.


    Aus optischen Gründen möchte ich auf Backstein oder Hammertests ect. verzichten...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Was genau?


    Lexan ODER Plexiglas?


    das sind zwei unterschiedliche Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften


    http://www.hydrosight.com/de/p…-und-acrylglas-vergleich/


    Ich finde dass Acrylglas schon (zu) leicht verkratzt, habe das an meinem Terrarium. Für ein Wohnraumfestre wäre das für mich schon grenzwertig. Lexan ist zwar durchschlaghemmender (durch 15mm Lexan dürfte man auch mit einer Axt kaum durch kommen), aber soll angeblich noch schneller verkratzen...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;250552

    Was genau?


    Lexan ODER Plexiglas?


    Leider lässt sich das nicht feststellen,ich habe nur die "Scheiben" netto,ohne Umverpackung.
    Darum war ich bei meinen Angaben auch so schwammig :winking_face:


    Das Material stammt aus einer Geschäftsauflösung für Hobbybedarf..


    Die Fenster die ich damit ersetzen möchte sind sowieso noch einfachverglast,vom Energie-Standpunkt her also völlig Egal..

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hast Du ne UV Lampe? Plexiglas ist UV durchlässig, Lexan meines Wissens nicht.


    Aber was spricht dagegen, die Dinger einfach einzubauen, wenn Du sie eh schon herum liegen hast?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die wichtigen Unterschiede von Plexiglas und Polycarbonat.


    Plexiglas (PMMA) hat eine gute Oberflächenhärte und ist bedingt durch die UV-Beständigkeit alterungs- und witterungsbeständig.
    Im allgemeinen hat Plexiglas eine kristallklare Durchsicht und absorbiert UV-Licht.


    Brennbarkeit: PMMA ist leicht entflammbar, knisternde (gelb-) leuchtende Flamme, tropfend



    Polycarbonat Standard (PC) hat eine hohe Schlagfestigkeit, jedoch empfindlich gegen UV-Licht. Es ist glasklar mit leicht gelblicher Eigenfärbung.
    Durch die UV-Empfindlichkeit nicht so alterungs- und witterungsbeständig wie PMMA.


    Brennbarkeit: schwerer entflammbar als PMMA, erlischt ausserhalb der Flamme, rußend


    Allerdings gibt es auch Sondertypen der oben genannten Werkstoffe:
    Polycarbonatplatten welche UV-stabilisiert sind
    Plexiglastypen mit einer erhöhten Schlagzähigkeit und UV-Lichtdurchlässigkeit


    Gruß


    Nachtfalke



    Quelle: ich, hab das mal gelernt

  • Ich hab bei mir auf der Arbeit auf den Terrassen in Teilbereichen Absturzsicherungen aus Plexiglas. Wenn die der Witterung und den Temperaturunterschieden draußen ausgesetzt sind bekommen die gerne kleine Haarrisse was dann nach einigen Jahren ziemlich schieße ausschaut. Ich würde die Plexiglasscheiben bei dir im Haus im Innenraum anbringen. Öffenbar über Scharniere in den Raum rein. Dann hast du weniger Witterungseinflüsse und das Zeug hält länger und bleibt auch schön Durchsichtig. Eine gewisse Isolationswirkung durch den Luftraum zwischen Plexiglas und richtiger Aussenverglasung hast du auch, ich würde aber Oben und Unten kleine Schlitze zu den Fensterpaschen lassen, damit du noch genügend Luftzirkulation in dem Bereich hast um Kondenswasserbildung zu vermeiden.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Diese Diskussion passt gerade für einige Sicherheitslücken die ich bei mir zuhause noch habe,zb Teilverglaste Tür.
    Wie sieht es Betreff Witterungseinflüsse mit Lexan aus?


    LG Michael

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Hallo Andreas,


    dieses Material bzw. artverwandtes wird in Wohnwagen / Wohnmobilfenstern eingesetzt.


    Polycarbonat auch in einigen Scheinwerfer-"Gläsern" modernerer Autos. An diesen z.T schon etwas älteren Autos, kann man eine Vergilbung beobachten die wohl auf die begrenzte UV Beständigkeit zurückzuführen ist.


    Wie "Nachtfalke" bzw. "Bärti" schon geschrieben haben, können diese Materialien mit dem Alter auch "verspröden".


    Sowas sieht man z.B. auch bei Schiebefenstern von Wohnmobilen an den Öffnungsgriffen, die höheren Spannungen ausgesetzt wurden.


    Dabei ist eine Dicke von 15 mm schon "brutal dick", da frage ich mich, wie das mit der Filterwirkung des Lichtspektrums bestellt ist (?)


    GGf. könnten diese Scheiben einmal für druckbeständige Scheinwerfer- Gläser (Taucherlampen (?) oder ähnliches) konzipiert worden sein. Was steht denn auf der Schutzfolie ? Könnte man anhand der ev. den Hersteller ausfindig machen?


    @ "Museveni":


    Auch Polizei-Einsatzfahrzeuge wurden mit Kunststoffenstern (exaktes Material ?) ausgerüstet um gegen "Gewalttätige" eine gewisse Einschlagsicherheit zu haben.


    Wenn man solche Fahrzeuge "zivilisiert" will der TÜV allerdings oftmals einen Ersatz zu (Sicherheits-) Glas mit der entsprechenden Wellen- Linie in dem Produktaufdruck.


    Ich würde das Kunststoff- "Glas" einfach mal probieren und so einbauen, dass Du es ggf. einfach ersetzen kannst, wenn sich herausstellt, dass es z.B. nicht UV stabilisiert ist und sehr schnell vergibt.


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • @ Udo
    Das mit der Polizei habe ich auch gerade gefunden,das wird für mich immer interressanter :grosses Lachen:
    Plane auch gerade die Absicherung meiner Terrasse zum Nachbargrundstück und will da keine zu Hohe Mauer oder gar einen Zaun,könnte mir vorstellen das sich da die Lexan Scheiben auf einer 1 m hohen Gartenmauer zwischen Betonpfeiler auch ganz gut machen.


    LG Michael

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  • Zitat von Nachtfalke;250630

    Plexiglas ... absorbiert UV-Licht.


    Oh, da hab ich mich wohl geiirt.


    Ich kenen das nur von den gewächshäusern. Da gelten Plexiglas ("Alltop") Stegdoppelplatten als extrem langlebig und UV durchlässig, währen die billigen PC Stegdoppelplatten ("Makrolon") zwar Hagel besesr vertragen, dafür aber kein UV durchlassen und vergilben.


    Ich habe Gewächshäuser mit "Alltop" SDP gesehen, die waren 10-20 Jahre alt und die "Verglasung" sah aus wie nagelneu. prinzipiell geht es also sehr wohl.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nur so nebenbei... Beachtet beim Anschrauben von Plexiglas und Aehnlichem dass Ihr die Löcher mit genügend Spiel bohrt und die Schrauben nicht zu fest anzieht, damit der Kunststoff "spielen" kann. Die Deluxe - Version beim Befestigen wären natürlich Gummilager. Damit sollten sich Spannungsrisse hinauszögern lassen und das Material hält dementsprechend länger.


  • Geirrt hast du dich nicht. Es gibt auch Plexiglas welches UV-Licht durchlässt.
    Plexiglas gibt auch auf Wunsch UV-durchlässig. Anwendung ist u.a. als Abdeckung von Solarienleuchten oder halt für Gewächshäuser.


    Bei der Lebensdauer von Plexiglas geht man von 30 Jahren aus, zumindest was die UV-Beständigkeit angeht. Es hat gegenüber den anderen Kunststoffen (z.B. Makrolon) den Vorteil der besseren Lichtdurchlässigkeit, sowohl im fabrikneuen Zustand als auch nach Jahrzehnten dem UV-Licht ausgesetzt.




    Edit: Auf Grund einer PN. Habe mal vor Jahrzehnten den Beruf des Kunststoffschlossers gelernt, neudeutsch heißt das jetzt "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik"

  • Erstmal vielen Dank an Euch alle,jetzt weiss ich auf jeden Fall mehr !


    @ Bärti :


    Ich hatte ja vor das Fenster an der Stirnseite ( Süden ) durch ein neues zu ersetzen,also genau in dem Mass bestellen wie ich es brauche..Dann natürlich gleich in " Einbruchshemmend"


    Der alte Holzrahmen wäre aber ideal zum Versuch mit meinem ?? Kunststoff. Wenn das in die Hose geht ist nicht viel kaputt :grosses Lachen:


    Ich sehe mir die Schutzfolien nochmal genau an,mache wenn möglich ein paar Bilder,dann kann mir Nachtfalke bestimmt sagen um welches Material es sich handelt...


    Es soll halt nichts " hochtechnisches" werden,nur ein erweiterter Zugriffschutz für einen Raum im Haus,nicht das sich jeder Backsteinbesitzer sehr einfach Zutritt verschaffen kann :winking_face:


    @ Udo :


    Achte mal bei den Fahrzeugen der Bundespolizei / Behörden drauf,einige ( auch ältere ) haben sogar Polycarbonat Fenster verbaut die mit einem Prüfzeichen versehen sind...


    Hier auf dem Bild einige Fernmelder Bulli`s die ich mal gekauft hatte,da waren komischerweise hinten Polycarbonat-Fenster drin...Auf dem Bild kann man den leichten Farbunterschied zu den vorderen Seitenscheiben erkennen...
    [ATTACH=CONFIG]30437[/ATTACH]

  • Die versprochenen Bilder...


    Hier erstmal von der "Rohware"


    Vielleicht kennt ja sogar Jemand diese Marken,bzw. kann mir sagen ob das was taugt und sich die Arbeit "lohnt"


    Die Stärken sind schon ne ziemliche Hausnummer : 15mm und 35mm
    [ATTACH=CONFIG]30441[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]30442[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]30443[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]30444[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]30440[/ATTACH]

  • Nach den Beschriftungen der Schutzfolien müsste es sich um PMMA-Platten verschiedener Hersteller handeln.


    Einmal Plexiglas der Firma Roehm, bzw. Evonik und die anderen sind von der Firma ICI, welche seit fast 10 Jahren nicht mehr existent ist.


    Bei dem Produkt von Evonik müsste es sich um Plexiglas GS handeln. GS sind gegossene Platten und daher fester als extrudierte Platten.
    Die 15 mm reichen als einbruchhemmende Verglasung völlig aus. Da holen die mit Sicherheit eher deine Tür aus den Angeln :grosses Lachen:

  • Zitat von Nachtfalke;250889


    Die 15 mm reichen als einbruchhemmende Verglasung völlig aus. Da holen die mit Sicherheit eher deine Tür aus den Angeln :grosses Lachen:


    Ich danke Dir ! Diese Aussage lässt mich dann weitermachen,aber ein paar Fragen darf ich noch ?


    -Bohren an den Rändern OK ?
    -Sägen mit der Stichsäge problemlos ?


    Die " 10 Jahre" stören mich ein wenig...Gibt das da evtl - ähnlich anderen Materialien- Alterungsprobleme ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hi Andreas


    Ich habe hier Plexiglas herumliegen, das wesentlich älter ist und sich trotzdem noch gut verarbeiten lässt. Bei guter Lagerung hält sich das 'ne Weile. Und solange kein "Gilb" (gelbliche Verfärbung) zu sehen ist wurde es auch gut gelagert.


    Sägen mit der Stichsäge geht gut, ebenso mit der Kreissäge. Du solltest einfach die Maschine nicht zu schnell laufen lassen da es sonst beginnt zu "schmieren" und schmelzen an der Schnittstelle. Als Sägeblätter würde ich entweder Kunststoffblätter oder Metallblätter verwenden, jedenfalls nichts mit einer zu groben Verzahnung, da sonst das Material ausreisst und splittert.


    Das Bohren an den Rändern geht auch problemlos, aber wenn Du es von deiner Konstruktion her machen kannst, so würde ich möglichst weit vom Rand weggehen - das Material neigt bei Kälte zum brechen. Auch beim Bohren - nimm Dir Zeit und "vergewaltige" das Material nicht. Wenn möglich befestige die Platte auf einem Tisch oder so, gegen Ende des Loches kann's Dir den Bohrer hineinreissen. Also Maschine festhalten :face_with_rolling_eyes:


    Klingt nun alles viel komplizierter als es ist, Kunststoffe sind einfach zu bearbeiten und machen auch Spass. Wenn Du das Material noch nicht so kennst würde ich einfach mit etwas Vorsicht ans Werk gehen bis Du die Eigenheiten des Materials kennst. Ich habe einfach mal versucht die möglichen Problemchen aufzuzeigen, damit Du deine Arbeit nicht zweimal machen musst. Ich arbeite seit mindestens 15 Jahren täglich mit Polystyrol, PVC und Plexiglas und habe in dieser Zeit auch gelernt, dass man sich seine Zeit für's Material nehmen muss.

  • Die "Materialermüdungen" kommen bei Kunststoffen hauptsächlich durch UV-Strahlung zu stande. Da PMMA von Hause aus UV-beständig ist sehe ich, wie mein Vorredner schon anmerkte, auch bei älteren Platten keine Probleme.
    Mir ist noch keine Platte untergekommen die vergilbt war. Die Firma Evonik gibt deshalb auf ihr Plexiglas 30 Jahre Garantie, sowohl was das ausgilben und die Transparenz angeht.
    Bei Materialien wie Polycarbonat (PC) oder Polystyrol (PS) ist wegen der UV-Empfindlichkeit ein verspröden des Materials vorprogrammiert.


    Wie Jaws es schon anmerkte, PMMA lässt sich mit holzverarbeitenden Werkzeugen gut verarbeiten. Wichtig sind scharfe Bohrer und Sägeblätter. Und beim Vorschub langsam.

  • @ Jaws + Nachfalke :


    Danke für die Tips,ich werde genau so vorgehen.


    Evtl. sogar etwas die "Pläne" ändern,auf das Bohren verzichten.


    Hatte mir die Platten vorhin bei Tageslicht nochmal angeguckt,da ist kein Gilb drin,die sehen noch bläulich-klar aus !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Kennt hier jemand Bezusgquellen in Deutschland für Lexan dicker als 15mm? Werde da nicht so recht fündig,sollte halt ein Händler sein der Kleinmengen abgibt.


    LG Michael

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