3 Tages Antibiotikum

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  • Also, Azithromycin 500mg 1x/d über 3d ist eine leitliniengerechte Initialtherapie der ambulant erworbenen unkomplizierten Pneumonie.
    Da besteht auch keine größere Gefahr der Resistenzentwicklung - da Wirkdauer/Wirkspiegel im Körper an die kalkulierten Erreger angepasst sind.
    Sonst würde man es ja zB 5-7d (wie zB Amoxicillin 3x1g/d, was die leitlinengerechte Alternative zu Azithromycin im o.g. Fallwäre) verschreiben. Man hat sich also durchaus was dabei Gedacht. Die Begründung/wissesnchaftliche Grundlagen hat ksbulli ja shcon sehr gut erläutert.


    Bei einer echten Bronchitis (d.h. nicht Pneumonie) verschreibt man im Idealfall übrigens überhaupt kein Antibiotikum :winking_face:

    Take care!

  • Zitat von Hunted;255701

    Also, Azithromycin 500mg 1x/d über 3d ist eine leitliniengerechte Initialtherapie der ambulant erworbenen unkomplizierten Pneumonie.
    Da besteht auch keine größere Gefahr der Resistenzentwicklung - da Wirkdauer/Wirkspiegel im Körper an die kalkulierten Erreger angepasst sind.
    Sonst würde man es ja zB 5-7d (wie zB Amoxicillin 3x1g/d, was die leitlinengerechte Alternative zu Azithromycin im o.g. Fallwäre) verschreiben. Man hat sich also durchaus was dabei Gedacht. Die Begründung/wissesnchaftliche Grundlagen hat ksbulli ja shcon sehr gut erläutert.


    Bei einer echten Bronchitis (d.h. nicht Pneumonie) verschreibt man im Idealfall übrigens überhaupt kein Antibiotikum :winking_face:



    Also fassen wir es zusammen ein Arzt hat ein Antibiotika Fachgerecht verschrieben, was ein anderer Arzt und ich auch bestätige....


    OK wo kann ich den Sack Reis einsammeln.


    Ach ja übrigens Leute die zum Arzt rennen wegen eine banalen Bronchitis, dann eine AB bekommen wo man über die Indikation diskutieren kann, nimmt es nicht weil er nicht daran glaubt, lösst aber den Zettel ein.
    Sorry solche Vollpfosten nerven mich und sollten eigentlich weder die Krankenkassen noch die Ärzte belästigen.

  • Zitat von Mr. White;255694

    ...
    Ich glaube ich habe mich anfangs nicht richtig bzw. nur halb ausgedrückt. Ich bin wirklich kein großer Fan davon, "gleich" Antibiotikum zu nehmen.
    Der Arzt hat es mir verschrieben dass ich es nehmen kann sofern es nicht besser wird, ...


    PS: du arbeitest im Rettungsdienst habe ich das richtig verstanden?


    Hallo Mr. White,


    danke für Deine Ergänzung, damit sieht das ganze schon anders aus. Was Deine Einstellung zum "nicht gleich Antibiotika" gehen wir im übrigen d´ accors...


    Und ja, ich arbeite im Rettungsdienst als RettAss, aber daneben bin ich auch an der Schule tätig. Deshalb gerne auch mal der Blick über den Tellerrand... :face_with_rolling_eyes:


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Also ersteinmal: Antibiotika ist eine ganze Gruppe von Medikamenten, mit unterschiedlichen Anwendungen, Wirkmechanismen und Dosierungen. Nun sind sie aber eine absolute Wunderwaffe für uns. Noch vor 100 Jahren konnte ein Kratzer am Finger potentiell tödlich sein. Das Problem sind die Falschanwendungen - und im Regelfall vom Patienten. Zwar spielen Antibiotika in Futtermiteln auch eine Rolle, aber die ist viel viel kleiner. Wenn Bakterien zu kurz Antibiotika abbekommen; überleben einige und können Resistenzen bilden. Darum ist es so wichtig, auch 7 Tabletten zu nehmen, wenn der Arzt das verschrieben hat. Das hat er nicht zum Spaß gemacht. Sondern um auch die letzte Bakterie zu erledigen, auch wenn man sich doch schon viel besser fühlt. Leider machen viele es genau falsch: "mir geht es besser, die letzten drei Tage nehme ich nichts mehr. Viel zu viel Chemie.". Und im Unglücksfall schon eine Resistenz mehr.


    Die Resistenzen sind gar nicht so lustig. Was macht man, wenn man wegen einer OP im Krankenhaus liegt, sich die Wunde entzündet und ein Antibiotika nach dem anderen nicht anschlägt? Wenn man Glück hat, ist das irgendwo an Arm und Bein. Dann macht man auf Mittelalter und amputiert, wenn die Situation lebensbedrohlich wird. Infektion an Rumpf oder Kopf? Viel Spaß.


    Wer seinem Krisenszenario eine Komponente hinzufügen möchte: einmal intensiv mit multiresistenter Tuberkulose beschäftigen. Die Krankheit war früher sehr weit verbreitet und wurde fast ausgerottet. Wird wie ein Schnupfen über Tröpfcheninfektion verbreitet. Allerdings gingen die Gesundheitssysteme nach dem Fall der UDSSR in so einigen Ex-UDSSR Staaten ziemlich in die Knie, die Kranken bekamen keine Medikamente mehr. Es kamen unbehandelte Tuberkulosekranke aus den geschlossenen Kliniken. Nun ist die Versorgung rudimänter. Und nun haben wir die gleiche Situation wie bei Antibiotika: Patienten mit Antibiotika sind manchmal schon mit 7 Tagen überfordert und setzen die Medikamente ab. Nur hier dauert bei einer "einfachen" Tuberkulose die Behandlung minimum 6 Monate. Und die ist auch nicht so ganz nett, man hat doch so einige Nebenwirkungen. Bei Multiresistenen TBCs multipliziert sich das ganze. Mehr als 1,5 Jahre Behandlung, oft genug mit langen Krankenhausaufenthalten strapazieren die Nerven der Kranken. Und die setzen sich dann ab, sobald sie sich besser fühlen. Und stecken fröhlich Familie, Freunde und Nachbarn an. Die merken die Infektion nicht gleich, aber wenn man dann Blut hustet geht es auch bei ihnen zum Arzt. (Zur Info: in Deutschland gibt es ein Krankenhaus in der Oberpfalz, wo uneinsichtige Patienten zwangseingewiesen werden. Üblicherweise mit Tuberkulose)


    Und um nun eeeendlich den Haken zu schlagen zu der originären Frage: Dein Wirkstoff ist genau richtig. Ich habe es auch schon ausprobiert. Wirkt gut. Solche Wirkstoffe sind perfekt um genau Resistenzen einzuschränken. Meist geht es einem die ersten drei Tage noch schlecht genug, dass man treu und brav die Tabletten nimmt. Den Rest erledigt dann der Wirkstoff im Blut, der noch 3 - 4 Tage erhalten bleibt. Man kann nicht zu früh aufhören, man kann nichts vergessen. :)


    Zum BOB: persönlich nein. Antibiotika sind sehr unterschiedlich und ich will nicht eine ganze Apotheke mitschleifen. Ich habe zwar einige Semester Arzneimittelkunde hinter mir, würde aber niemals das Wissen eines Arztes um die Diagnose ersetzen können (natürlich sind die auch nicht allwissend, aber haben mehr Wissen in dem Gebiet als ich. Viel mehr). Oder einen Apotheker.
    Nicht falsch verstehen: wenn ich das Gefühl habe, das die gesamte Zivilisation zusammenbricht, werde ich zur nächsten (und übernächsten) Apotheke stiefeln und einsammeln, was ich als brauchbar erachte, während sich der Normalbürger noch um die Gemüsekonserven streitet (wenn zuviele Prepper in der Gegend sind, die die gleiche Idee hatten, habe ich halt Pech gehabt). Medikamente die nicht verschreibungspflichtig sind und ich gut vertrage, habe ich natürlich auch im BOB: Schmerzmittel, Gel für Zerrungen usw.
    Gratuliere an denjenigen, der wirklich den ganzen Text durchgelesen hat :grinning_squinting_face:

  • Zitat von moleson;255726


    Ach ja übrigens Leute die zum Arzt rennen wegen eine banalen Bronchitis, dann eine AB bekommen wo man über die Indikation diskutieren kann, nimmt es nicht weil er nicht daran glaubt, lösst aber den Zettel ein.
    Sorry solche Vollpfosten nerven mich und sollten eigentlich weder die Krankenkassen noch die Ärzte belästigen.


    Lieber Moleson,


    inwiefern ich mich hier rechtfertigen sollte weiss ich nicht ich machs aber trotzdem mal:


    Warum bin ich zum Arzt gegangen? Nun zum einen wusste ich nicht dass es sich um eine Bronchitis handelt, das hat mir erst der Arzt gesagt. Zum Zrzt gegangen bin ich in erster Linie, da ich bei jedem Ein- und ausatemzug ein
    rasseln vernommen habe und probleme beim Atmen hatte. Die hauptursache war jedoch, da ich ihn darum beten wollte, mich für einen Tag krank zuschreiben um mich auszukurieren (brauche ab dem ersten Tag einen gelben
    Zettel) und am Tag drauf wider arbeiten zu gehen.


    Was das Antibiotikum angeht habe ich in Post #20 erklärt, dass der Arzt eine sofortige Einnahme nicht verordnet hat. Das Rezept (um welches ich im übrigen nicht gebeten habe) habe ich eingelöst dass ich es zur Hand habe
    falls ich es doch nehmen sollte!


    solltest du noch weitere anmerkungen zu meinem Vorgehen haben, Die sich nicht auf den Eingangspost beziehen, dann schreibe mir doch bitte eine PN.


    bis dahin noch einen schönen Sonntag


    Grüße Mr. White

  • Zitat von moleson;255726

    Ach ja übrigens Leute die zum Arzt rennen wegen eine banalen Bronchitis, dann eine AB bekommen wo man über die Indikation diskutieren kann, nimmt es nicht weil er nicht daran glaubt, lösst aber den Zettel ein.
    Sorry solche Vollpfosten nerven mich und sollten eigentlich weder die Krankenkassen noch die Ärzte belästigen.


    Nix "sorry"! :verärgert: Wenn man einen Satz mit "sorry" beginnt, dann kann man danach schreiben, was man will, oder wie?


    Es ist mir egal, ob sich er Eine oder Andere vielleicht darüber aufregt, ich werde mein Missfallen ausdrücken, wenn Leute in Posts andere angreifen, beleidigen, herablassend / respektlos behandeln, niedermachen, sich über sie lustig machen, die Meinung oder Vorgehensweise anderer verachten, oder jemanden beispielsweise als "Vollpfosten" oder dergleichen betiteln.


    Darum hierfür ein Dislike von mir. Nicht für Deine Ansichten, sondern für Deinen beleidigenden Angriff.


    Man kann seine Meinung auch sachlich vorbringen. Sehen das nicht auch die Forumsregeln vor?

  • oha Mimöschen hier ?


    Ich hoffe doch nicht, muss sich ja keiner angesprochen fühlen.


    Bitte jeweils genau durchlesen.


    Die Aussage bezieht sich ja NICHT auf Mr.White, der ja vom Arzt nicht die richtige Diagnose / Medikation bekam sondern richtet sich an Fälle die leider tagtäglich passieren.


    Das habe ich schon vor über 25 Jahren tagtäglich am Schalter einer Krankenkasse erlebt. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen was die Leutchen alles so hinkriegen oder unterlassen nur weil sie denken sie kriegen dass alleine viel besser hin als mit Arzt... oder müssen sich weder an seine noch an andere Vorgaben halten...


    Das sind dann solche Fälle wie von moleson angesprochen, da ist Vollpfosten doch noch sehr nett ausgedrückt.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • ksbulli hat ja schon alles gesagt zum Medikament.


    Um die Frage aufzugreifen: Wie bekomme ich heraus, welches AB mir hilft und welches ich nicht vertrage?
    Ganz einfach: Auf das vertrauen was wirkt und das was Beschwerden verursacht hat, weglassen (z.B. im Impfpass eintragen).


    Ich nehme Cipro (da ist der Wirkstoff auch drin) schon seit 15 Jahren immer in dieser 3er Packung. Klar habe ich genau das auch im BOB.
    Habe leider gegen einige andere AB allergische Reaktionen, deshalb vertraue ich auf Cipro und Co.
    Natürlich nehme ich AB nur im äußersten Notfall, also evtl. alle 2 Jahre ein mal, z.B. bei meiner letzten Augenverletzung mit anschließender OP.
    Ich würde nichts in den BOB stecken, was ich nicht ausprobiert habe - wenn möglich.


    cu Tom

  • Naja die Spezie, Doktor ich bin krank helfen sie mir aber ich will nicht das machen was sie vorschlagen kenne ich zu gut...


    Und das nervt mich wirklich massiv. Einerseits zum Arzt rennen und ihm etwas vor flennen aber dann auf keinen Fall das tun was einem helfen könnte.


    Im übrigens mit einer Bronchitis kann man arbeiten, das geht sehr gut wenn der Verdienst ausfällt wenn man nicht arbeitet.



    Es gibt eine gute Studie über Bluthochdruck der Medikamenten resistent ist. Da hat man Urin proben genommen um die Medikamente zu messen. Resultat 95% aller Patienten die nicht auf die Therapie ansprachen, nahmen einfach nicht die Medikamente, obwohl sie verschrieben wurden und auch in der Apotheke abgeholt wurden....



    Es gibt halt immer mehr Leute die zum Arzt gehen, aber eigentlich nicht behandelt werden wollen, aber unzufrieden sind, wenn man ihnen sagt das sie keinen Arzt brauchen.

  • Das bezieht sich jetzt auf keinen der Mitdiskutierenden hier, sondern ist nur als allgemeine Anmerkung zu verstehen:


    Wenn man mit der Diagnose oder Medikation seines Arztes nicht zufrieden ist:
    Zweite Meinung einholen. Arzt wechseln. Ärzte können sehr unterschiedlich sein. Und irgendwann hat man einen Arzt gefunden, der zu einem passt.
    Ich bin seit 20 Jahren bei meinem Hausarzt, der sowohl klassische Schulmedizin studierte, als auch eine Ausbildung zum Homöopathen hat. Für mich die perfekte Kombination.
    Krank -> Bluttest -> Anzahl weißer Blutkörperchen messen -> Viren oder Baktierien -> Antibiotikum notwendig oder nicht.
    Selbst mein Mann geht dahin und der traut der Homöopathie kein Stückweit ;D aber auch er musste gestehen, dass die sehr gut zwischen notwendiger und nicht notwendiger Schulmedizin unterscheiden können.


    Vertrauen zwischen Arzt und Patient ist extrem wichtig. Eigentlich ein Muss. Besteht es nicht, sucht nen anderen Arzt.

  • Zitat von Hjördis;256128


    Selbst mein Mann geht dahin und der traut der Homöopathie kein Stückweit ;D aber auch er musste gestehen, dass die sehr gut zwischen notwendiger und nicht notwendiger Schulmedizin unterscheiden können.


    Den Satz verstehe ich nicht.
    Entweder kann ich dem Arzt vertrauen, dann gibt es nur notwendige Maßnahmen oder ich hab den falschen Arzt. Ich werd ja zu nix gezwungen.
    Ein Arzt, welcher aus monetären oder Absicherungsgründen (Klagevorsorge) nicht notwendige Maßnahmen in Betracht zieht, kann nicht vertrauenswürdig sein.
    Wer sich mal Gigerenzers "Risiko" reinzieht, der hat von Ärzten eine noch schlechtere Meinung danach. Und seine Ausführungen sind äußerst interessant und wiss. untermauert.


    cu Tom

  • eraperp, als ich meinem Mann sagte, er solle mit zu meinem Hausarzt und seiner Tochter kommen, hatte er Bedenken, diese könnten quasi einen Regentanz um's Feuer aufführen oder seine Krankheit wegsingen wollen. Er ging davon aus, dass Homöopathen den Schwenk zur Schulmedizin nicht fänden und alles mit "Hokus-Pokus" behandeln wollen.
    Dem ist aber nicht so. Er hat beruhigt festgestellt, dass dort, wo sie notwendig ist, Schulmedizin eingesetzt wird. Und dort, wo z.B. ein Antibiotikum die sprichwörtliche Kanone auf den Spatz ist, eben ein pflanzlicher Hustensaft, Homöopathika oder was-weiß-ich verordnet wird.


    War das so verständlicher? :)