Was aus den Atomschutzbunkern geworden ist

  • Auf Spon gibt es ein Feature, das sowohl einige Reportageszenen und Einsatzszenarien als auch Recherchen zum aktuellen Stnad der ehemaligen großen Atombunker in Deutschland darstellt. Hier und da ist es etwas meinungsmäßig gefärbt, wobei ich persönlich allerdings die Einschätzung des Autors zur geringen Wirksamkeit öffentlicher und privater Bunker im hypothetischen Dritten Weltkrieg weitgehend teile: http://www.spiegel.de/einestag…lten-krieg-a-1077436.html

  • Ich finde den Artikel nicht gut.
    Alles wird als schlecht dargestellt und in das lächerliche gezogen.


    Was wäre denn die Alternative gewesen?
    Es herrschte kalter Krieg. Die Gefahr war real und ist, aus meiner Sicht, immer noch existent.
    Wer rechtzeitig in einen solchen Bunker gekommen wäre, hätte eine deutlich höhere Chance gehabt als ohne.


    Hinterher ist es immer leicht, das ganze in Frage zu stellen. Geht ja uns mit unseren Vorräten etc. auch nicht anders, oder?


    Tsrohinas

  • Die Kritik am Bunkerbau gab es aber vor allem unter Zeitgenossen. Der Artikel ist ja ohnehin nur eine zeithistorische Betrachtung. Meiner Meinung war damals schon absehbar, dass sowohl die öffentlichen als auch die privaten Bunker im echten Kriegsfall wenig bis nichts gebracht hätten, und die bei weitem meisten Bauherren waren schlau genug, sich trotz Förderung nicht auf solche Bauprojekte einzulassen. Aber natürlich kann jeder das nach eigenem Gusto bewerten.

  • Hallo,


    ich teile Tsrohinas Meinung.


    Was wäre (ist!) die Alternative gewesen?


    Sicher, einen Direkttreffer hätte keiner der Bunker überstanden. Das war selbst den Planern der Regierungsbunker, welche über ein wesentlich höheres Schutzlevel verfügten, klar.


    Aber es ist das selbe wie mit einem Schützenloch: Gegen einen direkten Artillerietreffer hilft es wenig, dennoch steigert es die Überlebenswahrscheinlichkeit im Gefecht erheblich.
    In Hiroshima und Nagasaki haben Leute in Kellern relativ Nahe an Ground Zero überlebt.


    Was die angesprochene "Bunkerparanoia" angeht: Der Fichtebunker in Berlin, als Beispiel, war für 6500 Mütter und Kinder ausgelegt, und selbst für diese Zahl sehr knappe Räumliche (1 Mutter mit 1-3 Kindern = 1Bett) und Sanitäre Einrichtungen, war am Schluss mit bis zu 30'000 Personen belegt!
    Bewegungsfreiheit war da gleich Null, ein Gang zur Toilette praktisch unmöglich. Und trotzdem waren die Leute froh, wenn sie einen Platz drinnen hatten.
    Der Mensch ist ziemlich Leidensfähig, wenn es ums Überleben geht.


    Was mir mehr zu denken gibt, ist der Umstand dass es der Staat nicht fertig brachte allen Bürgern zumindest einen minimalen Schutz zu bieten.


    Grüsse, Gresli

  • Ich konnte letztes Jahr an einer Führung durch den ehemaligen Regierungsbunker im Ahrtal bei Bonn teilnehmen. Bzw. das bisschen was davon noch übrig ist. Die Geschichte ist echt interessant. Aber schon damals wusste man, auch wenn man schneller fertig gewesen wäre und alle Kosten im grünen Bereich gewesen wären und die Anlage im Ernstfall in Betrieb genommen worden wäre. Hätte die Auslegung nicht gereicht, es wussten seit Baubeginn eh schon alle davon, die Waffen von außen waren eh stärker und wenn, was hätte man nach den 30 Tagen gemacht, wenn man überlebt hat und nicht "verrückt" geworden wäre... einfach rausgehen und weitermachen? In näherer Umgebung wäre ja vllt was verstrahlt gewesen...
    Man denkt nur, das das alles so sicher ist.
    Das will doch wirklich keiner und kann auch keiner ab, wochenlang in einem Bunker wohnen, selbst wenn die Bauweise modernen Angriffen standhält... Was kommt danach? :winking_face: Wie gesagt, Geschichte, Geheimnisse, die unvorstellbar hohen Kosten,... alles wohl sehr interessant.

    Gruß David

  • Da gibt es diesen Film, den ich unbedingt noch sehen will


    https://de.wikipedia.org/wiki/Eve_und_der_letzte_Gentleman


    Klar, total Hollywood und wahrscheinlich überzogen. Ich habe gehört der soll gut sein ( aus welcher Perspektive diese Meinung entstanden ist
    weiß ich nicht) Aber ich würde gerne sehen, wie die das umgesetzt haben, das jemand nach 30 Jahren Bunker wieder an die Oberfläche kommt.
    Und wie man einen Zivilschutzbunker für 30 Jahre mit Nahrung und Wasser ausfüllt.
    Da wird aber genau aufs Detail geschaut :face_with_rolling_eyes:
    LG Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • Hallo zusammen


    Mir ist schon klar, dass sich einige lustig über die Bunker machen.


    Und wenn es nur ein gelangweilter Pressefuzzi ist.


    Ich sehe es ein wenig anders.


    Die Bunker waren zu dieser Zeit halt einfach der aktuelle Stand des Wissens ....., nicht mehr und nicht weniger.
    Denn was hatte man zu dieser Zeit vom "Atom" gewusst?


    Sehr sehr wenig denke ich mal! Das Schutzbedürfnis der Menschen war da, also hat man nach dem aktuellen Wissenstand gearbeitet.


    Wie mit vielem was man heute besser weiss, ohne näher darauf einzugehen. War zu dieser Zeit nicht Asbest der Baustoff er Zukunft?
    Man hat es halt nicht besser gewusst.


    Im Zusammenhang mit dem Bunkerkoller ......., ja das kann es geben. Nur waren unsere Vorfahren ein wengig leidensfähiger als heute.


    Bunker sind ein Teil unserer Geschichte, einer sehr interessanten sogar.


    Viele Grüsse, Ernst


  • Aber sowas von Hollywood, aber eine durchwegs amüsante Komödie mit Klasse Besetzung, eigentlich ist jeder Film mit Brandon Fraser gelungen