Schanzwerkzeugsatz

  • Aufgrund des Projektes 'Entrosten und neu Stielen' der alten Werkzeuge aus meinem Shelterwerkzeugsatz wollte ich endlich mal ein transportables, komplettes, aber eben auch möglichst leichtes Set zusammenstellen. Bevor ich jetzt die dazugehörige Tasche nähe, wollte ich Euch bitten, noch mal drüber zu schauen und zu prüfen, ob irgendwas noch unbedingt rein muss.


    Können soll das Set:
    - Gräben ziehen, Stellungen vermessen und ausheben, Verschalungen erstellen
    - Bäume bis 30 cm Durchmesser fällen
    - Entasten, Zusägen und Behauen von Stämmen
    - Errichten einfacher Holzkonstruktionen (Lean-to, Latrine, kleines Schleppdach)
    - Auto aus Malaise befreien (Schnee, gestürzter Baum...), Straße frei bekommen


    Ich überlege noch, einfache Drahtarbeiten mit aufzunehmen - dann wären eine Zange und ein Bolzenschneider vorzusehen. Aber ist das wirklich wichtig?


    Das Ganze soll quer in einen PKW-Kofferraum passen, daher wollte ich auf eine Schaufel verzichten. Bis dato sind in dem Set eingeplant (Verbrauchsmaterial wie Nägel NICHT enthalten!):
    - Spaten
    - Spitzhacke
    - Klauenbeil
    - Erdmeißel (zum Hebeln von Steinen)
    - Bügelsäge (ja, ich weiß, dass das Sägeblatt fehlt)
    - 3-kg-Motek
    - 25-m-Maßband
    - 25 m Spleitexseil


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    Wie gesagt, alles, was ich mir ggf noch dazu vorstellen kann sind ein Bolzenschneider und eine große Kombizange. Bin ich damit auf Spur, oder gibt es etwas, was mit wenig Aufwand das Ganze leistungsfähiger macht und im Set noch in den Kofferraum passt? Ein 3,5-t-Greifzug wäre beispielsweise zu groß... :winking_face:


    Danke für Eure kritische Betrachtung!


  • Hallo StefanS


    Zitat

    - 3-kg-Motek


    Was ist das?




    ich würde noch einen Geissfuss


    (Der Geißfuß (österr. Dialekt Gashaxn) oder auch das Nageleisen genannt, ist ein Spezialwerkzeug zum Herausziehen von eingeschlagenen Metallnägeln aber auch ein Brechwerkzeug.Dieses wird nicht nur beim Bauen und Renovieren genutzt, sondern leider auch regelmäßig bei Einbrüchen, wie Kapos und Stapos der Schweiz täglich feststellen müssen.)


    und eine Kohlenschaufel, mit einem Griff hinten, einpacken.


    Mit dem Spaten geht's ab einer bestimmten Tiefe nicht mehr so gut.


    Dazu vielleicht noch eine Rolle Maurerschnur, kann man immer brauchen und eine Eisensäge mit Ersatzblättern.


    Zusammen mit einem Bolzenschneider und einer Kombizange, kann man schon viel abdecken.






    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hi


    Für Bäume bis 30cm würde ich eine größere Axt nehmen. Wenn du eine Spitzhacke dabei hast, dann kann die Schaufel auch kleiner ausfallen. Mit einer kleinen Schaufel kannst du die lockere Erde schneller wegschaufeln als mit einer großen.

  • Hallo,


    ich würde noch dazupacken:


    Arbeitshandschuhe


    Klappspaten (wenn es einmal eng hergeht)


    "Sandschaufel" (kurze Schaufel)


    ein Knäuel Schnur


    Karabiner bzw. Seilrollen für einen Flaschenzug (mit dem Seil)


    Bruchlast des Seils überprüfen


    Im Auto noch einen Keil.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Motek = dicker Hammer.


    Kohlenschaufel ist ne gute Idee, der Stiel ist kurz genug - wäre ich nicht drauf gekommen! Maurerschnur ist super, wird gemacht, ebenso Arbeitshandschuhe. Eisensäge und Kuhfuß sind im Werkzeugsatz 'Holz und Metall', Seilrollen und Karabiner im Satz 'Klettern'. Die wären also vor Ort - obwohl, eine Umlenkrolle geht immer. Ein vorkonfektionierter Flaschenzug wäre auch verfügbar und wird beim Kletterkram nicht mehr benötigt, aber damit wird das Ganze schon sehr umfänglich - muss ich mal drüber nachdenken. Das Seil hat neu 15 kN, mitlerweile wahrscheinlich nur noch 10. Reicht aber, um einen Baum umzuziehen. Es ist halt deutlich leichter als ein Kletterseil mit 25 kN und außerdem nicht so schade, wenn es mal leiden muss. Beim Fällen würde der Fällkerb gesägt, damit sollte die große Fällaxt entfallen können.


    Danke bestens! Weitere Ideen?

    Erklärter FDGO-Fan

  • Zitat von Unabhäniger;268614

    3-KG-Motek


    Was ist das?


    młotek, polnisch für Hammer. Von schlesischen und polnischen Arbeitern um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhdt in die westdeutsche Sprache, vornehmlich in das Ruhrplatt, getragener Begriff. Dort als Motek eingedeutscht.


    Syntaktisch korrekte Verwendung unter Handwerker hier zulande:
    "Hömma, gib ma Motek"
    Quasselstrippen sagen auch "Hömma, gib mich ma den Motek".

  • Also, bei uns sagt man kurz: 'Ey, Motek, Alda!' Dabei stammt meine Mutter aus Waldenburg, Schlesien... :winking_face:


    Mir fällt grade ein: Nägel ziehen kann ich mit dem Klauenbeil, insofern wäre der Kuhfuß redundant.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Ich würde noch einen Spaltkeil / Fällkeil mit einpacken (Achtung nicht Metall auf Metall) aber du weist ja wie man Bäume umschubst. Auch noch gut wäre wenn es was dauerhaftes werden soll ein Schäleisen (als Stiel kann einfach ein Stämmchen später herhalten) oder Zugmesser zum Endrinden mitzunehmen, auch eine Stemmeisen und Holzbohrer wäre gut. Ggf. auch noch eine kleine Wasserwage und eine Senklot.
    Ein etwas kleiner Hammer könnte auch nicht schaden mit dem großen ermüdet man so schnell wenn man z.B. normale Nägel einschlägt. Ein Latthammer wäre wahrscheinlich am vielseitigsten. Im Pionier-Werkzeugsatz der BW ist auch noch eine Stichsäge.



    Ergänzung:
    Besorge dir noch für deinen Spaten einen Trittschutz. Damit ist viel angenehmer zu arbeiten mit Schuhen die eine weichere Sohle haben und auch wird es dir die Sohle deines Schuhes auf Dauer danken!

  • Hallo Stefan,


    ich würde noch einen Fällheber dazu packen.


    Die sind universell einsetzbar z.B. um kleine Bäume zu fällen, Stämme weg trolen oder einfach als Hebelwerkzeug.

  • Um nochmal den Dialekt zu zerpflücken: *ICH* kenn den Motek als Vorschlaghammer (linker Niederrhein) wenn mir dann jemand einen 300g Schreinerhammer gibt, würde ich schon schräg gucken. Obwohl, bei der Nebenbemerkung 3kg, wüßte ich, was zu reichen wäre.... :)


    LG

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  • Fällheber und Lot sind gebongt, die Hammerfunktion erfüllt das Klauenbeil. Ein Fällkeil aus Alu geht immer, wiegt ja nix. Schäleisen und Bohrer wären redundant, da Zugmesser, Wasserwaage und Bohrwinde in oben erwähntem Werkzeugsatz 'Holz und Metall' enthalten sind. Den müsste ich mal vorstellen... :winking_face: Trittschutz: auf jeden Fall. Gute Ideen, danke sehr!

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo,


    zusätzliches Abschleppseil (4 to) bzw. Schwerlastgurt mit Ratschen könnten auch sinnvoll sein.


    Tarnnetz? Auch als Aufbewahrungssack u.U. geeignet.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Hmmm, Abschleppseil und Schwerlastgurte würde ich nicht in diesen Satz nehmen - die sind eh im Auto. Ein Tarnnetz nimmt sehr viel Platz weg, das würde ich auch lieber separat nehmen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Ich finde zum "Bauen" es immer recht wichtig etwas zum Winkelmessen dabei zu haben aber das wird ja wahrscheinlich in deinem Werkzeugsatz 'Holz und Metall' enthalten sein. Oft finde ich einen guten Zollstock (gibt auch welche mit Winkelfunktion) besser als ein Meterband wenn es um Konstruktionen geht.

  • Hallo,


    zur Bordausstattung unseres ex-BW Unimogs gehört auch das Schanzzeug: unter der Pritsche sind Spitzhacke, Spaten, Klauenbeil untergebracht. Wenn man das Klauenbeil gut schärft und die Geräte anschließemd z.B. mit Owatrol-Spray vor Korrosion schützt, hat man ein ganz brauchbares Grundsortiment immer dabei. Wobei die Spitzhacke der BW schon etwas zierlich ist. Sehr gut ist die grosse Bügelsäge der BW, die ersetzt bei uns oft die Motorsäge.


    Schon genannt wurde ja die Problematik des Spatens bei tiefen Löchern. Eine hervorragende Ergänzung ist die Schnee-/Sandschaufel von Fiskars mit Alublatt. Mit 2-3 solcher Schaufeln bekommt man auch einen komplett eingesandeten LKW wieder ausgegraben :)


    Anstelle des Vorschlaghammers und einer Axt würde ich zu einer Spaltaxt tendieren, die ist beides zugleich. Praktisch sind auch zwei einteilige Fällkeile aus Alu (da darf man auch mit dem Hammer draufhauen).


    Grüsse


    Tom

  • Hallo StefanS,

    Zitat

    Mir fällt grade ein: Nägel ziehen kann ich mit dem Klauenbeil, insofern wäre der Kuhfuß redundant.


    Keine gute Idee. Für 2Nägel ja, für mehr nein. Mach es mal und Du merkst schnell wie vielfältig sich der Kuhfuß einsetzen lässt. Hebeln z.B. Auch ist man ein wenig weiter weg von der Arbeit, so dass es deutlich schneller und ermüdungsfreier von statten geht.
    Wenn Gewicht keine Rolle spielt, wie ich aus der Vielzahl von Werkzeugen sehe, gehört der Kuhfuß dazu.


    Tipp: Keine Zwillinge nehmen.
    Jedes Werkzeug hat seinen bestimmten Einsatzzweck.


    Das Klauenbeil taugt weder für das eine noch das andere so richtig und es ist deutlich schwerer.


    Probiere es mal aus für eine Stunde Baumfällen, o.ä. denn grau ist alle Theorie...
    Mit freundlichen Grüßen

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Hallo,


    für die ebenfalls geplanten Drahtarbeiten könnte noch eine sog. Monierzange, bzw. Kneifzange in Frage kommen.


    Damit liesen sich auch prima eingeschlagene Nägel wieder herausziehen.


    Was mir auch noch einfällt sind leere Sandsäcke für die man immer noch irgendwo einen Platz findet.


    Auch mehrere kleine Planen, bzw. stabile, blickdichte Müllsäcke (helfen beim Abdichten von Decken und Wänden).


    Wenn dann immer noch Platz ist, passen vielleicht noch ein paar ausgediente Zeltstangen aus Metall, bzw. ein paar Besenstiele (gekürzt) mit rein.


    Diese lassen sich gut zum Abstützen, bzw. Verbinden von Verschalungen verwenden - natürlich nur wenn Mutter Natur gerade nix Besseres bietet.:)



    Gruß
    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Von Fiskars gibt's ja einen Spaten mit Teleskopstiel - wäre das nichts?!?

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Den hatte ich mir gestern schon angesehen, tatsächlich - das Ding sieht OK aus, Fiskars ist ja eigentlich auch von guter Qualität. Ich schwanke noch zwischen einem einfachen Klappspaten, den man im Winkel verstellen kann und einer solchen Schaufel.


    Sandsäcke sind auf jeden Fall auf meine Liste gerückt, und sei es, um Zelte am Wegfliegen zu hindern. Hatten wir schon mal. :winking_face:

    Erklärter FDGO-Fan