Natürlich ist es einfacher, und wohl auch sinnvoller, einen kaputten Fahrradschlauch mit dafür vorgesehenen Flicken und Vulkanisiergel zu reparieren.
Aber was machen, wenn man ordentliches Flickzeug gerade nicht zur Hand hat und auch keines organisieren kann, weil niemand in der Nähe ist, der einem aushelfen kann oder auch kein Geschäft in der Nähe ist, das einem entsprechendes Material verkaufen kann? So geschehen mir an diesem Wochenende. Keine sechs Kilometer von der Heimat entfernt meinte mein Vorderrad "Luftdruck? Ach, lass mich doch in Ruhe, ist mir alles zu doof," also die letzten sechs Kilometer das vollbeladene Fahrrad nach Hause geschoben. Nur gut, dass mir das nicht auf der Tour irgendwo in der Heide passierte, da hätte ich ehrlich gesagt keine Lust drauf gehabt.
Am Sonntag wollte ich dann das Fahrrad reparieren. Aber Pustekuchen. Entweder hatte ich mein Flickzeug letztes Jahr besonders gut weggepackt gehabt oder aufgebraucht und nicht ersetzt. Ziemlich doof. Aber ich brauchte das Fahrrad heute wieder, weil mein Urlaub um ist und ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren muss.
Letztlich bin ich heute mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Nachdem ich es gestern provisorisch repariert hatte: Uhu Alleskleber (jeder andere Flüssigkleber würde es wahrscheinlich auch tun), ein Stück Latex-Handschuh und etwas Klebestreifen, damit der Luftdruck das Latexstück nicht unnötig strapaziert bzw. der Mantel nicht vorzeitig seinen Tribut fordert.
Mittlerweile bin ich mit diesem Provisorium über 60 km gefahren und habe nicht den Eindruck, dass der Luftruck nachgelassen hätte. Auch wenn ich heute meine Flickzeugvorräte wieder aufgefüllt habe, werde ich das Provisorium erst vernünftig reparieren, wenn es notwendig ist. Bis dahin werde ich die Tage und Kilometer zählen, bis der Schlauch wieder schlapp macht. :grosses Lachen: