Tornado in Hamburg

  • Katwarn gab ca. 30 min vorher laut.


    Das Ereignis war nur ganz lokal. Schadensort z.B. von mir zu hause max. 12km entfernt. Während es da abging hab ich bei Sonnenschein (wirklich!) auf der Terrasse gesessen und mir die dunklen Wolken über Hamburgs Osten angeschaut. Zumindest hier in Hamburg ist es häufig so, dass entweder


    a) die Elbe eine Wetterscheide ist. Ein größeres Gewitter vor ein paar Tagen blieb da auch schön auf der Südseite hängen oder
    b) die Alster scheinbar manchmal eine natürliche Barriere bildet


    Muss irgendwie (vermute ich mal) mit der Thermik über den Gewässern zu tun haben- Betroffen vom Tornado war nur ein ganz kleines Areal im Bezug zur gesamten Stadtfläche. Nach dem Tornado aber auch im Westteil von HH viele Sirenen und Feuerwehr die Alle auf dem Weg dahin waren um zu helfen. Sicherheitskonzept halte ich für sehr gut, mit THW hatten die Behörden ganz kurzfristig 1000 Mann im Einsatz. Das ist schon was wenn man nur von vielleicht 30min bis 1h redet.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich war gestern Abend auf dem Alster Oberlauf trainieren und wir haben die dunklen Wolken gesehen, eine Menge Sirenen gehört und einige Feuerwehr Fahrzeuge über die Alster Brücken fahren sehen. Wir haben dann auf eine weitere Runde verzichtet. Aber es hat nicht einmal einen Tropfen geregnet.


    Ein Kollege aus Horn berrichtete, dass es dort nur ein paar Tropfen gab. Also ist der ganze Spaß sehr begrenzt gewesen. Wie Bärti schon sagte scheint die Elbe, aber auch die Alster als Wetterscheide zu fungieren. Und in der letzten Woche sind hier einige große Gewitterzellen südlich der Elbe vorbeigezogen auf der Linie Harburg-Bremen. Wir haben derweil im Garten gesessen und Caipininha geschlürft :Cool:

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich hoffe nur, das die Bienenstöcke von Herrn Kupfersalz noch stehen.....:peinlich:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ich wohne doch in einer der anderen Hansestädte:)


    Wir hatten am Montag einen üblen Starkregen der einige Keller hat vollauf lassen. Den Bienen geht es aber gut danke der Nachfrage!

  • Das mit der Wasserfläche als Wetterscheide kann ich bestätigen.
    Wenn sich aus Richtung West eine 'Wand' aufbaut kann man die fast immer ignorieren: rund 15km vor unserer Stadt liegt ein Stausee und der teilt die Wolkenmassen. Funktioniert meistens.
    Erwähnte ich schon, daß im Süden, Osten und Norden kein Gewässer liegt?

  • Wir leben im Osten Hamburgs (im Westen ist ein Leben ja nur mit entweder sehr viel Geld oder einem Augenzwinkern möglich ;-), ca. 10km vor den Toren der Stadt. Hier war gestern nur ein erstaunliches Gewitter zu vernehmen - untypischerweise für deutlich über eine Stunde lang.
    Normalerweise gilt bei Sommerregen und Sommergewittern in Deutschland ja die alte Weisheit aus "Das Boot": "Wer viel schmeißt, hat bald nichts mehr". Es rummste aber über 60 Mins lang, was sehr ungewöhnlich ist. Regen kam hier gestern kaum an - letzte Woche hat's dafür innerhalb von knapp 10 Mins den 10 Jahre alten Moos-Bewuschs zwischen den Pflastersteinen unserer Auffahrt herausgeschlagen (ja, geschlagen - nicht gewaschen. Nein, kein Hagel).

  • Jepp, die Elbe funktioniert ziemlich gut als Wetterscheide. In beide Richtungen. Ob eine Front sich nun in Richtung Süden oder Richtung Norden bewegt, spielt dabei keine Rolle. Auf der anderen Seite der Elbe ist regelmäßig relative Ruhe.


    Mikroklimatisch gesehen finde ich Hamburg ohnehin ziemlich spannend. Zwischen meiner Arbeitsstelle und meiner Wohnung liegen etwa 6 km. Auf halber Strecke ist die Grenze zwischen Hamburg und dem, was außerhalb von Hamburg ist. Ich kann eigentlich in mindestens 95% der Fälle mich darauf verlassen, dass ich trocken zu Hause ankomme, wenn ich die Stadtgrenze überwunden habe. Zumindest trifft dies auf Gewitter- und andere Extremwetterfronten zu. Bei regulärem Landregen/Dauerregen funktioniert das nicht.


    Was den Tornado gestern Abend angeht, war eine Kollegin heute morgen ziemlich überrascht, dass sie vom Tornado NICHTS mitbekommen hatte. Gleichwohl sie zu der Zeit bereits zu Hause war und der Tornado unweit ihrer Wohnung in ihrem Stadtteil wütete. Ihr Kommentar: "Da passiert mal was Spannendes in meiner Straße und ich kriege es nicht mit." :grinning_squinting_face:


    Details über die eingesetzten Kräfte habe ich nicht, aber die Größenordnung von 1000 Einsatzkräften von Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehren (ja, auch die gibt es in in vielen Stadtteilen Hamburgs, gleichwohl die Basisversorgung durch die Berufsfeuerwehr gewährleistet wird) und THW spricht schon für sich. Nach meiner Kenntnis wurden die Einsatzkräfte im Schadensgebiet sinnvollerweise durch eine lokale Einsatzstelle koordiniert und nicht durch die Rettungs- und Feuerleitstelle.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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