Es auf dem Dachboden brennt

  • Hallo.


    Ich gebe zu, dieser Titel ist etwas irreführend. Habe aber keine Rubrik gefunden, wo ich meine Frage hätte posten können.


    Immer wieder hört man von Häuserbränden, welche ihren Ursprung auf dem Dachboden haben.
    (http://www.nwm-tv.de/index.php?article_id=54&news=8263)


    Dieser Artikel, welcher sich hinter dem Link versteckt ist auch der Grund warum ich frage.


    Wie kann es auf dem Dachboden anfangen zu brennen, wenn dort keine Geräte am Strom angeschlossen sind.
    Blitzeinschlag mal ausgenommen.


    Angenommen der Dachboden wäre die Rumpelkammer des Hauses. Bestünde eine erhöhte Brandgefahr wenn der "Krempel" dort einfach rumsteht?


    Vielen lieben Dank für eure Antworten.



    Edit: Dass der Bewohner des Hauses vom Link weiter oben wohl Elektogeräte dort angeschlossen hatte, ist mir bewusst. Meine Frage bleibt aber die selbe.

  • Hi,


    also sofern der Brand nicht durch das Gerümpel am Dachboden ausgelöst wird,
    kommen nur mehr externe Quellen in Fragen. Spontan fällt mir da eine Feuerwerkskörper
    ein, die lösen vor allen zu Silvester immer wieder Brände aus auch am Dachstuhl.
    Ob jetzt durch Gegenstände am Dachboden eine erhöhte Brandgefahr Besteht kommt eben auf
    die Beschaffenheit eben jener an (leicht entzündliche Stoffe würden das Risiko sicher erhöhen).


    LG
    Igel

  • Naja, für einen Brand in einem mehrstöckigen Haus ist das doch der bestmögliche Fall.
    Die Bewohner setzen sich abwärts über das nur mäßig verrauchte Treppenhaus ab.
    Die Feuerwehr löscht vom Zugang zum Dachgeschoss und/oder mittels Drehleiter extern über das Dach, nachdem Zugangsöffnungen geschafft wurden.


    Um die Eingangsfrage zu beantworten: wie kommt ein solcher Brand zustande...?
    Ich vermute eine Kombination aus leicht entflammbarem Material und (Sommer-) Hitze, was vermutlich auch eine nicht geringe Rolle spielen dürfte, wenn man mal von trockener, verstaubter Boden, in Kombi mit alter Elektrotechnik..., sind Cannabis Plantagen, die i.d.R. mit Natrium-Dampflampen in der Kategorie über 400W betrieben werden und häufig von Menschen bedient werden, die sich wenig mit Last/Wärmeentwicklung... kurz um Elektrotechnik beschäftigen (nicht Lachen, hier in Ostdeutschland ist das nicht so selten).


    Wie ein solcher Brand ausbrechen kann, ohne das elektr. Geräte angeschlossen sind ist mir zugegeben auch ein Rätsel.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Wenn elektrische Kabel dort verlegt sind und die Isolierung beschädigt wird - sei es durch Nagetiere, Feuchtigkeit, mechanische Belastung usw. - kann durch einen Kurzschluss auch dann Feuer entstehen, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Wenn organische Isolierung feucht wird, kann sie sich auch selbst erhitzen während der Zersetzung.
    Wenn Gerümpel rumsteht, kann das 1) selbst anfangen zu brennen und 2) die Löscharbeiten behindern, weil es im Weg steht.


    Ich würde erstmal mit meinem 2 kg Pulverlöscher draufhalten und dann mit dem 10L Löschgerät, das im Keller neben der Heizung steht, und zeitgleich die Feuerwehr alarmieren (lassen).

  • Ich würde Elektroinstallationen ebenfalls als Hauptursache einschätzen. Neben dem Gerümpel, das die Ausbreitung begünstigt, kommt hinzu, dass beginnende Probleme auf dem Dachboden leichter übersehen werden als im Wohnbereich. Da bekommt so schnell keiner mit, wenn es verschmort riecht oder es reicht schon, wenn beim letzten Besuch die Glühbirne angelassen wurde, die nach einem Tag Dauerbetrieb dann irgendwas entflammt, was nahe dran steht. Das ist einem Onkel von mir mal mit einer alten Matratze passiert, die im Abstellraum zu nahe an der Glühbirne stand: War normalerweise kein Problem, wenn der Raum nur kurz beleuchtet war. Dumm nur, dass die Birne abends vergessen wurde. Zum Glück dauerte es bis zum Morgen, bevor sich der Brand entwickelte. Mitten in der Nacht wäre er noch später entdeckt worden.



    Selbstentzündung im Sommer, verbunden mit fahrlässig gelagerten Dingen (Farbreste, Spraydosen) ist ebenfalls ein guter Tipp. Denkbar sind auch ein Schwelbrand im Schornstein, der außen daran abgestellte Dinge bis zur Entzündung aufheizt, oder Grillversuche auf dem Balkon, bei denen Funken unter den Dachüberhang geraten.

  • Hei,


    die Zündtempereatur von Holz sinkt mit seinem Alter.
    Unser Kaminkehrer erzählte, dass es dann schon bei 80°C los gehen kann.
    Jetzt braucht nur noch eine Flasche ungünstig stehen und ein Lichtstrahl wird von ihr gebündelt und kann den ganzen Tag für erhöhte Temperatur im eh schon deutlich aufgeheizten Dachstuhl sorgen. Irgendwo steht dann auch noch ein altes Gebinde mit irgend einem Lösungsmittel rum, das fröhlich vor sich hin dampft...


    Grüße,


    Tom

  • Zündtemperatur bei Holz nur 80°? Das kommt mir sehr niedrig vor, auch wenn es sich um altes, trockenes Holz handelt.
    Laut wiki liegt das bei 280° https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndtemperatur


    Da würden ja dann nicht nur Dachböden leicht abfackeln, sondern auch die alten Holzhäuser usw.
    Aber ich bin kein Brandexperte...man möge mir verzeihen falls ich falsch liege.

  • Hei,


    mir erscheint das auch sehr niedrig.
    Aber der Kaminkehrer bestand darauf. Wahrscheinlich unter ewig langer Hitzeeinwirkung, so wie sie z.B. hinter dem Kamin vorkommt.
    Und dann auch nur unter ganz besonderen Bedingungen...



    Grüße,


    Tom