Puerto Rico nun schon den 2ten Tag ohne Strom

  • Kam bei uns s heute morgen im Radio. Uhrsache ist wohl ein Brand in einem zentralen Umspannwerk. Aber sehr interessant zu beobachten was passiert. Viele planen ja mit einem ähnlichen Szenario.

  • Hallo Bärti,


    also ich komme eigentlich aus Südamerika.


    Dort sind Stromausfälle an der Tagesordnung und alles Wichtige in der Industrie und sonstwo wird auch mit einem Notstromagregat zusätzlich abgesichert (sofern man es sich denn leisten kann / unbedingt sein muss) .
    Ansonsten wird gewartet bis es wieder Strom gibt.... da sieht man das nicht so eng.


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Da gebe ich Udo Recht, in Ecuador war es auch so. Daher waren kleine Solaranlagen für Licht und zum Laden des "móvil" (Smartphone) auch so beliebt, auch Radios wurden damit versorgt, um am Arbeitsplatz Musik zu haben. Gekocht wurde überwiegend mit Gas und die Wasserversorgung kam direkt aus dem Fluss ohne Pumpe - und wenn der FLuss Hochwasser führte und das Wasser trüb war, dann musste man eben öfter die Leitungen rückspülen. Dieses System ist nicht so sensibel wie unseres, außer in den Städten.

  • Schön zu sehen auf einem Bild des oben verlinkten "the Guardian": Da gibt's wohl einige mit Stromerzeugern?


    Tsrohinas

  • Hallo Bärti,


    weniger "entwickelte" Länder sind, in dieser Hinsicht, bedeutend krisenresistenter als unsere hochgezüchtete Gesellschaft.


    Das zeigt sich z.T. sogar in der Sprachen: In einigen Ländern wird Elektrizität nicht "Strom" (> fliesst kontinuierlich) sondern "Blitz" (> mal ist er da, mal nicht) genannt.


    Ich habe während der Indien/Pakistan-Krise Verdunkelungsübungen in grenznahen Städten erlebt. Die Inder haben da einen ziemlich pragmatischen Ansatz: Sie kappen einfach die Stromversorgung der Stadt.


    (Funktioniert aber nur ca. 5-10 Minuten, nämlich solange es dauert bis die Generatoren angeworfen sind, danach war die Stadt wieder hell erleuchtet.)


    Man stelle sich nun mal vor, das würde in einer Stadt hier in DACH praktiziert.


    Gresli

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);286819

    Hallo Bärti,


    also ich komme eigentlich aus Südamerika.


    Dort sind Stromausfälle an der Tagesordnung und alles Wichtige in der Industrie und sonstwo wird auch mit einem Notstromagregat zusätzlich abgesichert (sofern man es sich denn leisten kann / unbedingt sein muss) .
    Ansonsten wird gewartet bis es wieder Strom gibt.... da sieht man das nicht so eng.


    Da kann ich mich Udo nur anschliessen,mich habe auch meine zeit Mittelamerika rum...
    Man sagt dort einfach " La pura Vida" und gut iss,man hat dort wesentlich mehr Geduld und Gelassenheit einen Engpass von was auch immer auszusitzen.


    Mit Ausnahme der grossen Städte verlässt sich dort Niemand auf irgendwelche Infrastrukturen,solche werden von den Leuten nur als üble Rechnungseintreiber betrachtet. Nicht umsonst gibt es dort Strom und Telefon-Festnetz als "Prepaid" Lösungen,man bezahlt einen Verbrauchszeitraum,danach wird abgeklemmt.Oder neu "Eingelöst"


    Vieles geht eben im Parkuhr-Prinzip,siehe Bild...
    [ATTACH=CONFIG]36308[/ATTACH]


    Wer also ohnehin auf Unterbrechungen in der Versorgung lebt,den kann 2-3 Tage ohne Strom nicht jucklen :winking_face:


    Das schlimmste was passieren kann wäre das der Fernseher nicht läuft und man die vielen Telenovelas verpasst wird mit Autobatterien aufgefangen,so gut wie alle TV laufen dort auf 110V AC und 12V DC .


    "Strom weg" schlägt dort nicht ansatzweise so zu wie hier,es wird Barzahlung praktiziert,der Handel geht notfalls unter dem Licht von Gaslaternen oder Kokosfackeln weiter,Online-Banking ist so gut wie unbekannt,man hat dort Bankfilialen mit echten Mitarbeitern.Aufwändige elektronische Verkehrsleitsyteme die den Laden lahmlegen können gibt es nicht,Ampelanlagen soewie Verkehrsschilder werden dort höchstens als Empfehlung angesehen.