Was tun mit Karton? (Brennmaterial?)

  • Servus Leute.

    Bei uns häuft sich zuhause sehr sehr viel Karton durch Versandhandel an der wöchentlich entsorgt werden will. (Ja ich weiß, man soll regional kaufen usw. Bitte lassen wir das Thema)

    Mir geht es nicht nur darum das es sehr umständlich ist das alles zu entsorgen, ich finde das auch verschwenderisch.

    Verwertet ihr den Karton irgendwie? Mein Gedanke war ob es vlt. irgendwelche Pressen oder so gibt womit man eine Art Pellets machen kann welche man dann in den Holzofen wirft.

    Hab im Netz nicht wirklich etwas gefunden.
    Oder ist es doch am Umweltschonendsten den Karton zur Sammelstelle zu bringen wo er ja teilweise für neue Produktion verwendet wird.

    Ich bin gespannt :winking_face:

  • Es gibt Pressen für Zeitungspapier, um daraus Briketts zu machen. Man muss das Papier dazu einweichen, pressen und die Briketts dann trocknen lassen. Aber die sind umwelttechnisch eine ziemliche Sauerei, nicht zuletzt wegen der Druckfarbe. Soweit ich weiß, ist das Verfeuern dieser Briketts vielerorts deshalb auch verboten.


    Beim Karton fällt die Farbe schon mal weg, aber ich vermute, dass da trotzdem eine Menge Schadstoffe drin sind, und sei es nur mehr Feinstaubentwicklung als bei einer ordentlichen Holzfeuerung. Ich verwende Karton nur als Anzünder-Ersatz zum anfeuern. Ansonsten geht das Zeug in die blaue Tonne.

  • Abgesehen vom Burgenbau (Danke, Sam Hawkins, musste auch erst an sowas denken :grinning_squinting_face: ) ist Recycling wirklich die sinnigste Variante. Sonst entzieht man diesen Rohstoff ja dem Kreislauf und der Anteil, der durch fehlendes Recycling verloren geht, muss neu hinzugefügt werden. Also ein wenig "grünes Gewissen" möchte ich schon noch haben, persönlich.


    Als Brennstoff halte ich Papier und Pappe für sehr riskant. Hat kaum Brennwert auf Dauer, Briketts machen ist aufwendiger, als ich es mir momentan zeitlich leisten kann. Und es brennt zu schnell bei Funkenflug oder sonstwas. Kleines Anekdötchen, war mal im Einsatz bei einem hellen Köpfchen, der in seinem Ofen alte Zeitungen verbrennen wollte, um Heizkosten zu sparen. Leider hatte er den Ofen offen gelassen und es sprangen Funken auf die Zeitungsstapel daneben. Die Wohnung brannte komplett aus, er überlebte zum Glück. Natürlich lagert man am besten gar kein Brennmaterial so nah, dass es Feuer fangen kann. Aber Papier brennt eben doch deutlich schneller als Holz.


    Einen Vorteil könnte Pappe haben - durch die Luftkammern ist es ggfs ein guter Wärmeisolator. Wenn man nichts anderes hat und so Fenster abdichten möchte gegen Wärmeverlust o.ä. oder zur Not eine kleine Kinderkrippe bauen muss, und nichts anderes hat. Papier generell isoliert besser als man denkt - in Kleidung gesteckt oder als Füllmaterial oder so. Nicht umsonst nutzt mancher Obdachloser diese Eigenschaft. Aber auch hier immer dran denken, bei Fenstern oder so, dass es recht schnell Feuer fangen kann!


    Gruß


    Avesjünger

  • Das mit den Papierbriketts hatte ich vor Jahren mal probiert - nie wieder!


    1. Die Herstellung ist eine Riesensauerei und echt anstrengend.
    2. Die Teile trockneten bei mir nicht so schnell, wie sie schimmeln konnten.
    3. Sie brannten nicht wirklich gut = viiieeel Rauch.
    4. Es gab enorm viel Asche.


    Ich hatte es zum ersten mal gemacht und bestimmt machte ich Fehler - aber wenn ich überlege wie viel Zeit und Arbeit ich darin versenkte, mache ich es einfach nicht mehr. In der gleichen Zeit hätte ich problemlos 8 Ster Holz aufgeschichtet und davon bedeutend mehr gehabt.



    Kartons kommen seitdem bei uns auch in die Papiertonne und fort mit.

  • Wenn meine Zeit es zulässt kompostiere ich Karton am liebsten.
    Am einfachsten zwischen frischem Rasenschnitt, da gleicht sich das C/N Verhältnis recht gut aus und die Feuchte vom Schnittgut wird auch ausgeglichen!


    LG Wolfgang

  • Überschüssige Kartons schneide ich klein und nutze diese zum Anfeuern des Ofens. Besonders rasant brennen diese, wenn man Röhren draus macht und zwischen die Holzschaite steckt. Meist schaut es so aus, dass am Ende der Heizsaison keine Kartonage mehr übrig ist.


    Als alleiniger Brennstoff ist das Zeuchs natürlich nicht geeignet, es bleiben viel zu große Aschestücke über, welche die Luftzufuhr in den Brennraum des Ofens hemmen - daher ausschließlich zum Anfeuern des Ofens und gut ist es.


    Gruss, Fairlane

  • Wenn ich ein Stück Garten herrichten will, wo vorher Gras, Quecke, Ackerschachtelhalm, Giersch oder ähnliches wächst, lege ich Papkarton möglichst überlappt nebeneinander und bedecke das ganze mit etwas Erde und Mulch. Die Bodenlebewesen haben was zu knabbern und nach 6-12 Monaten hast du einen schönen Boden, der dann bepflanzt werden kann. Verwende möglichst unbedruckten Karton dafür und entferne vorher alles was nicht aus Papier besteht (Klammern aus Metall, Klebeband usw.)

    Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)

  • Zitat von Buchkammer;292494

    Wenn ich ein Stück Garten herrichten will, wo vorher Gras, Quecke, Ackerschachtelhalm, Giersch oder ähnliches wächst, lege ich Papkarton möglichst überlappt nebeneinander und bedecke das ganze mit etwas Erde und Mulch. Die Bodenlebewesen haben was zu knabbern und nach 6-12 Monaten hast du einen schönen Boden, der dann bepflanzt werden kann. Verwende möglichst unbedruckten Karton dafür und entferne vorher alles was nicht aus Papier besteht (Klammern aus Metall, Klebeband usw.)


    Dabei sollte man aber nicht vergessen das bei dieser Umwandlung der Stickstoffgehalt des Bodens stark dezimiert wird.
    Etwas Kalkstickstoff und alles wird gut!


    LG Wolfgang

  • :unschuldig: Hast du diese Methode schon ausprobiert und danach den Stickstoffgehalt im Boden gemessen? Bei einem gesunden Bodenleben sorgen doch unter anderem und vor allem die Regenwürmer mit ihrer Kacke dafür, dass ein ausgeglichener Stickstoff-Haushalt im Boden erhalten bleibt.
    Ich konnte an den Pflanzen noch keinen Stickstoff-Mangel feststellen, nachdem ich die so vorbereiteten Beete neu bestückte.

    Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)

  • Etwas abgewandelt habe ich den mangelnden Stickstoffgehalt sehr wohl festgestellt!
    Zum mulchen unter den Beerenobststräuchern ausgelegt haben sie das Wachstum deutlich gebremst.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Buchkammer;292575

    :unschuldig: Hast du diese Methode schon ausprobiert und danach den Stickstoffgehalt im Boden gemessen? Bei einem gesunden Bodenleben sorgen doch unter anderem und vor allem die Regenwürmer mit ihrer Kacke dafür, dass ein ausgeglichener Stickstoff-Haushalt im Boden erhalten bleibt.
    Ich konnte an den Pflanzen noch keinen Stickstoff-Mangel feststellen, nachdem ich die so vorbereiteten Beete neu bestückte.

    Sicher nicht...


    Stickstoff kommt in den Boden über Bakterien und natürlich wenn man ihn extern zufügt.