Blackout und wie es dazu kommen kann

  • Einigen von euch dürfte der ChaosComputerClub vermutlich ein Begriff sein. Eben jener veranstaltet in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester jährlich einen mehrtägigen Kongress, wo über alles Mögliche und Unmögliche referiert wird. Beim letztjährigen gab es einen Vortrag zum Thema Blackout, wo auch auf die Funktionsweise von nationalen und internationalen Stromnetzen eingegangen wird. Um mal einen ersten Einblick in die Funktionsweise zu bekommen, finde ich diese Stunde sehr gut investiert:


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  • Danke für den Link. Müsste aber irgendwo in den Tiefen des Forums schon zu finden sein.

  • Der Referent des Vortrags beim CCC verweist auf seine Lieblingslektüre im Zusammenhang mit dem Thema.


    Es handelt sich um die Bundestagsdrucksache 17/5672 vom 27. 04. 2011
    zum Thema
    Technikfolgenabschätzung (TA) Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften –
    am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung


    Ich denke mir, daß man auf dieses Papier nicht offt genug hinweisen kann, zumal es ja von
    einer amtlichen Seite kommt.


    Interessant der Schluß, daß man für die Zeit nach dem 5. Tag des Stromausfalls keine
    sicheren Aussagen mehr machen kann, wie sich das ganze weiter entwickeln wird.
    Der CCC-Referent hält bürgerkriegsähnliche Zustände für möglich.



    Frieder

  • Zitat von frieder59;293638

    Derr CCC-Referent hält bürgerkriegsähnliche Zustände für möglich.


    Marc Elsberg auch. :face_with_rolling_eyes:


  • Ich habe die Drucksache jetzt gelesen. Sehr umfangreiche und trockene 130 Seiten, aber sehr interessant. Eine fast ausschließlich auf Drittliteratur gestützte Analyse - viele Quellenangaben. Ja, man erkennt deutlich, dass diese Schrift maßgeblich Arbeitsgrundlage von Marc Elsberg war. Er hat ja fast nichts ausgelassen. Eigentlich reicht es, eins von beiden Werken zu lesen. :face_with_rolling_eyes:

  • Hi Bingo,


    Zitat von Bingo;293981

    Ich habe die Drucksache jetzt gelesen. Sehr umfangreiche und trockene 130 Seiten, aber sehr interessant. Eine fast ausschließlich auf Drittliteratur gestützte Analyse - viele Quellenangaben. Ja, man erkennt deutlich, dass diese Schrift maßgeblich Arbeitsgrundlage von Marc Elsberg war. Er hat ja fast nichts ausgelassen. Eigentlich reicht es, eins von beiden Werken zu lesen. :face_with_rolling_eyes:


    wenn ich richtig informiert bin, sind beide Werke mehr oder weniger gleichzeitig und nahezu unabhängig voneinander entstanden!


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Daß beide Werke unabhängig voneinander entstanden sind, ist angesichts des Themas nicht weiter verwunderlich .
    Man muß sich nur bewusst werden, was ohne Elektrizität alles nicht mehr funktioniert .
    Ich habe festgestellt, daß viele Menschen ganz baff sind , wenn man nur mal einen ganzen Tag ohne Strom durchspielt.


    Die hohe Relevanz der beiden Darstellungen des Stromausfallszenarios ergibt sich aus den beiden bisher absolut ungedachten, unerhörten Vorgaben :


    - es ist keine schnelle Hilfe von außen zu erwarten bzw. möglich, da der Stromausfall flächendeckend ist
    - und der Stromausfall ist nicht nur von kurzer Dauer


    Meiner Meinung nach handelt es sich um ein zentrales Szenario, aus dem sich Teilbereiche auch auf andere Szenarien "herunterbrechen " lassen:


    zB Folgen des Ausfalls von Telefonnetzen: Möglichkeit Hilfsdienste zu erreichen , keine Arzneimittelbestellung such Apotheken, Aufall von Fernüberwachungs/Steuerungssysteme zb bei Wasserwerken , Warendisposition usw



    frieder

  • Selbst wenn es nicht so weit kommt, sind längere Ausfälle denkbar, so wie die paar Tage im Münsterland, als Leitungen zu viel Schnee abbekommen haben und mehrere kleine Orte tagelang keinen Strom hatten.


    Sicher kann man dann auf Hilfe hoffen, weil der Rest der Welt weiter funktioniert. Dennoch ist es von Vorteil, wenn der Tank beim Auto nicht gerade leer ist und nicht der gesamte Vorrat in der ausgefallen Tiefkühltruhe auftaut.

  • Thementag Blackout beim Schweizer Fernsehen SRF 1

    Am 2. Januar macht das Schweizer Fernsehen das Thema Blackout zu seinem Tagesthema. Zwischen 13:00 und 22:00 werden jeweils halbstündige fiktionale Dokumentarfilme und Diskussionen bzw. Livetalks gesendet. Die Doku-Filme zeigen, was passieren würde, wenn die Elektrizitätsversorgung grossflächig für mehrere Tage ausfallen würde.

    Die ersten 3 Folgen der Doku-Serie sind bereits im Internet abrufbar.
    http://www.srf.ch/kultur/wisse…ktionalen-dokumentarfilms

    Für Mitglieder, die sich seit langem mit dem Thema beschäftigen, bringt das vielleicht nicht viel Neues. Aber, die Dokumentation ist wirklich gut gemacht. Sie zeigt den aktuellen Stand der Vorbereitung bei Zivilschutz, Bahn und Stromversorgern. Und sie eignet sich auch gut dafür, im Familien- und Bekanntenkreis gesehen zu werden. Wenn man also das Umfeld bezüglich des Themas sensibilisieren möchte, ist das sicher eine Gelegenheit ....

    Zusätzlich finden sich auf der Webseite von SRF weiterführende Informationen zum Thema Blackout und seinen Folgen. Zum Beispiel:
    http://www.srf.ch/kultur/wisse…skonsequenzen-von-a-bis-z

    Auch hier gilt, dass für Viele vieles bereits bekannt sein dürfte. Aber, nicht jeder hat das Thema seit Jahren auf dem Radar. Und man kann auch diese Informationen als Grundlage für die Diskussionen in seinem persönlichen Umfeld verwenden. Wenn sich sogar das offizielle Schweizer Fernsehen so ausführlich mit dem Thema befasst, dann bekommt das für viele Leute doch eine gewisse Glaubwürdigkeit.


    Andy19