Notfall(Flucht-)rucksack - einmal anders

  • Ahoi Zusammen,

    das Thema Notfallrucksack / Fluchtrucksack einmal anders.

    Ich habe folgendes Problem(chen) ich hätte gerne die "Eierlegende Wollmichsau" für 3 Personen, möglichst mit vorhandenem Equipment und verstaut in einem alten, bereits vorhandenem Rucksack.

    Ausgangssituation:
    3 Personen (2 Erwachsene und ein Kleinkind)
    - Ich weiß, was idealerweise in einen Notfallrucksack soll (also zivil).
    Meine Prio 1
    - Ich weiß in etwa, was idealerweise in einen Fluchtrucksack (z.B. HSP)soll.
    Meine Prio 2
    - Es ist nur ein alter Lowe Ruckasck (etwa 60 Liter) + 2 Seitentaschen vorhanden.
    - Meine Dame ist noch nicht richtig überzeugt, deshalb muss ich in einen Rucksack die wichtigsten Dinge einpacken und zwar für 3 Personen.

    Ich habe nun recht wild die (meiner Meinung nach) wichtigsten Dinge in den Rucksack gequetscht.
    Z.B. Kopien von Dokumenten, etwas Geld, ein , etwas Essen und Trinken, etwas Medizin, Esbitkocher, einen alten Schlafsack, Aluunterlage, 1 Fleecedecke, Taschenlampen, etwas Kleidung (allgemein Mützen etc., aber hauptsächlich meine Größe, geht dann aber auch für meine Dame), Messer, Rettungsdecke, Karte der Umgebung, 3 Notfallregencapes, Toilettenpapier etc.

    "Eigentlich" (da ist dieses Unwort wieder) bin ich ganz zufrieden mit meiner Arbeit -aber- es ist halt alles super schwer und trotzdem fehlt jede Menge.

    Spielt doch mal die Situation mit mir durch und schreibt bitte mal, was Ihr als sehr Wichtig und was Ihr als Verzichtbar anseht.


    Ach ja, der Rucksack ist hauptsächlich für folgende Szenarien gedacht:

    Schnelles Verlassen müssen der Wohnung, z.B. wenn es Brennt, Wasserschaden, Gas und ähnliches. Und es könnte Naß und Kalt sein und wir haben wenig an (Nachtwäsche)...

    Nicht unbedingt, um eine Woche im Wald zu leben (nach Flucht).

    Danke für Eure Hilfe, ich kann da sicher noch was optimieren.

    LG :winke:
    Zeltengehen

  • Zitat von Zeltengehen;27706

    ... Rucksack ist hauptsächlich für folgende Szenarien gedacht:

    Schnelles Verlassen müssen der Wohnung, z.B. wenn es Brennt, Wasserschaden, Gas und ähnliches. Und es könnte Naß und Kalt sein und wir haben wenig an (Nachtwäsche)...


    weitere Rahmenbedingungen?


    Einfamilienhaus oder Etagenwohnung?


    separate Keller-/Abstell-/Garagenräume?
    (wie weit von Wohnung getrennt???)


    was steht an Fahrzeugen rum?
    (nur täglich genutzter Pkw? oder auch bloß sporadisch verwendetes Zweitfahrzeug?)

  • meine Spontane Idee:


    stopfe nicht alle deine Bekleidung in den Rucksack
    ich würde in 3 Einkaufstaschen aus Stoff die Notfallbekleidung packen.
    Diese Taschen (es können auch Billigplastiktüten sein) liegen auf bzw neben deinen Rucksack bereit.


    wenn du eh mit dem Schlafklamotten raus rennst brauchst denn nicht lange im Rucksack kramen...


    was und wieviel Essen & Getränke hast du mit?


    in deinem Fall sollten 3 kleine PET Wasserflaschen (ca 0.5l) Ausreichen
    Auch Nahrungsmittel brauchst du nicht all zuviel...

  • Wenn das Kind noch sehr Jung sein sollte, würde ich noch ein paar Windeln und Babynahrung dazulegen. Sollte es Nachts passieren kommst Du ja erst am nächsten Tag zum Einkaufen.
    Oder besteht die Möglichkeit bei einem Nachbarn was bereitzustellen.

    LG hammer

  • Es mag jetzt nach weichein klingen, für mich ist mein 3-Jahreszeitenrucksack eines der wichtigsten Dinge in jedem Szenario was mehr als 24 Stunden von zuhaus wegführt. Der Schlafsack bietet mir egal ob in der Sammelunterkunft, im Wald oder sonstwo die folgenden für mich wichtigen Dinge:
    Schlafmöglichkeit: Nach Wasser braucht der Mensch SCHLAF um zu funktionieren. Erholsamer Schlaf fördert die Durchhaltekraft und spart Kalorien.
    Privatsphäre: ich kann Dinge vor dem direkten Zugriff schützen, auch wenn ich schlafe. Ich kann mir notfalls auch heimlich den Müsliriegel reinziehen.

  • ich meine Du brauchst mehr Stauraum


    Deine Zusammenstellung finde ich gut, es ist nur viel zu wenigPlatz für Euch drei.


    Preiswert und trotzdem stabil sind die "Frakta" Einkaufstaschen von ikea


    http://www.ikea.com/de/de/search/?query=frakta


    die "Grosse" gibt z.B. mit Karre für gerade mal 12,98 Euro - und das ist die teuerste Version


    z.B.
    GrosseVersion
    Tiefe: 35 cm
    Höhe: 30 cm
    Inhalt: 76 liter für 2,99 Euro


    damit geht das Packen leichter:face_with_rolling_eyes:



    -> wichtig:
    Ausserhalb des Rucksacks musst Du unbedingt gute Schuhe mit guten Socken gefüllt griffbereit stehen haben

  • Weitere Rahmenbedingungen




    Hallo logicalman :winke: ,

    Du hast recht, hätte ich ausführlicher machen sollen.

    Also:
    -Etagenwohnung
    -Separate Garage (aber 13 km entfernt), ebenso Verwandte (also, je nach Szenario ein guter, und bereits teilweise vorbereiteter, Backup) Würde aber meiner Meinung nach nicht in allen denkbaren Szenarien (leicht) erreichbar / erstrebenswert sein?
    -Zwei täglich genutzte Autos

    Ja, die Autos sind ein guter Ansatz. Hier habe ich so die normale, typische Notfallausrüstung (Wolldecke, Jacke, Taschenlampe, Handwärmer etc.) drin. Danke für die Hilfe zum Denken. :Gut: Das ist ausbaufähig, ich muss dann "nur" in Panik an den Schlüssel denken oder einen im Notfallrucksack haben.

    Merci
    Zeltengehen

  • Zeltengehen
    Also, ich würde Dir als erstes raten, einen grösseren Rucksack zu zulegen. So 80+20 oder gleich 100 liter. Gemäss Deinem Szenario sehe ich Deine Bedürfnisse chronologisch wie folgt:


    Unterkunft/Shelter: Ein kompaktes 2er Zelt


    Erhalt Körpertemperatur:2 kompakte Hohlfaser-Schlafsäcke und 1 Satz
    Wechselkleider pro Person, am besten Thermounterwäsche. 2 Aludecken. 2 Frotteetücher, falls man nass geworden ist. leichter Regenschutz


    Erste Hilfe: Falls der Rucksack Seitentaschen hat, eine davon nur für erste Hilfe reservieren: Eine Din-Autoapotheke ist schon mal ein guter Start. Zusätzlich noch Kompressen, Bandagen, Familienmedikamente und starke Schmerzmittel, Steri-Strips, Schere, Pinzette, Gummischlauch etc..


    Individuelle Bedürfnisse:
    Kind: Schoppen, Pulver, Ersatzwindeln, kleines Plüschtier etc.
    Frau: Alles, was sie wirklich braucht, muss im Vorfeld ermittelt werden. In der Regel ein kleines Hygiene-Pack mit Waschlappen, Seife, Zahbürste und -paste, Not-Nähset, 1 Rolle Klo-Papier etc.


    Signalement: Trillerpfeiffe, Spiegel, Signalhorn, Leuchtstab, Taschenlampe etc.. Du willst ja gerettet werden, ist nicht für das "grosse" Szenario.


    Essen und Trinken: Ein Liter Wasser pro Person. Ich empfehle emergency drinking water in 0.5l Beuteln. Sehr stabil und Du musst Dich nie mehr drum kümmern. Dazu Vollkonserven oder Freeze Dried food, Traubenzucker, Müsliriegel etc. Dosenöffner, Besteck in irgend einer Form, eine Alutasse und eine Aluschale/Teller, Esbitkocher.


    Kommunikation: Ein kleines Taschenradio inkl. Batterien, oder Akku. Evtl. ein pmr-Funkgerät/Babyphone inkl. Batterien, ein Funk-Scanner (wär Luxus)


    Diverses: Kopien aller wichtigen Dokumente, Bargeld in kleinen Scheinen, ein gutes Multitool, ein Pfefferspray.


    Wenn Du vor allem die voluminösen Dinge wie Kleider, und am besten alles andere auch noch vakuumieren kannst, solltest Du alles in den Sack bringen. Wichtige Dinge fehlen aber noch. Die solltest Du wie schon erwähnt entweder in Taschen separat oder an den Rucksack gebunden bereit halten:
    2 Isomatten
    Ein paar gute Schuhe pro Person
    einen Klappspaten.


    Damit wärt ihr fürs erste sicher gut gerüstet.
    Mir wär nicht so wohl mit einem Sack für 3 Personen, vor allem, wenns etwas länger dauern könnte. Mehr über meine Rucksack"philosophie" gibts hier: http://survival-mediawiki.de/d…ndex.php/Doomers_Rucksack


    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Toilettenpapierrolle habe ich ausgetauscht durch dicke Kleenex-Tücher im Vakuum- nimmt kaum Platz weg. Neue Wollsocken und Abwaschschwamm sind ebenfalls vakuumiert- super Sache. Wenn du kein Gerät hast, geh mit den paar Teilen "fremd".
    Lebensmittel kann man für ein "die Welt steht noch" Szenario ruhig auch getrocknet mitnehmen, leicht und viel Kalorien. Für den Ernstfall braucht´s dann aber mehr Wasser oder einen kleinen Filter.
    Babywindeln werden oft durch das große Geschäft unbrauchbar, obwohl sie noch nicht vollgesaugt sind. Ein eingelegtes Vlies (im Fachhandel) wiegt nichts, spart Platz. (Kennt jede Mutter: die kleinen Racker warten bis man wickelt und kacken die Hose danach voll... Das Vlies wird umgehend entsorgt, die Windel kann weiter benutzt werden.
    Wenn du kein Zelt hast, oder willst, gibt es auch Foliennotzelte (Alu). Für ein bis zwei Nächte an geschützter Stelle sicher als Windschutz und gegen Auskühlung geeignet.
    Schnuller nicht vergessen! Besonders, falls man sich verstecken will / muss. Brüllende Kinder locken sicher jemand an...
    Denk an Salz- wenn es fehlt gibt´s meist Schwindelattacken beim Frauchen, besonders bei anstrengenden Märschen.


    Liebe Grüße
    Luka

  • @Alle - Klasse, merci


    Hi,

    Ihr seit super! Ich wusste doch, dass es sich lohnt auch ein vermeintlich "abgehacktes" Thema hier mal bei Euch anzusprechen.

    Ich habe durch Euch noch einige Optimierungsmöglichkeiten entdeckt (Nahrung leichter, Windeln einpacken (habe an Pixxi Buch und kleines Spielauto gedacht aber nicht an eine Windel :peinlich:,), Autoschlüssel in den Rucksack, Stauraum ergänzen durch externe Taschen, Rollies oder so,
    den Backup Bereich im Auto vergrößern usw.)
    Ich gehe da noch mal ran...

    LG und Danke

    Zeltengehen

  • Rucksack für 3 Personen


    Hallo,

    ich finde den Ansatz 3 Personen = 1 Rucksack nicht gut. Was ist, wenn ihr zwangsweise , zufällig voneinander getrennt werdet ?

    Bei 2 Rucksäcken muß dann nicht für alles ein Doppelpart existieren. Man hat damit letzendlich doch mehr Platz.

  • Zitat von Bernd;27902

    Hallo,

    ich finde den Ansatz 3 Personen = 1 Rucksack nicht gut. Was ist, wenn ihr zwangsweise , zufällig voneinander getrennt werdet ?

    Bei 2 Rucksäcken muß dann nicht für alles ein Doppelpart existieren. Man hat damit letzendlich doch mehr Platz.


    Klar, aber wenn seine Süße (noch) nicht mitmacht, ist bei schmalem Geldbeutel die Aktzeptanz für einen Rücksackkauf wohl nicht sehr groß.
    Eine Lösung wäre evtl. ein billiger Rucksack (Schulrucksack Supermarkt 20 Euro), den du als Babyrucksack für Stadtausflüge etc. anpreist. Das wird meist gerne gesehen und spart Platz im anderen Rucksack (:grosses Lachen:)
    Warum nur für den Notfall weglegen? Gerade, wenn man das Ding benutzt sieht man am Besten was fehlt. Kleine Wolldecke rein, Schmusedoppeltier(ab und zu mit ins Bettchen legen, spart auch Geschrei wenn das Primärtier verloren geht), Ersatzflasche, Ersatzwäsche- regelmäßig austauschen, die wachsen!- Schnuller, Fertigtee und/ oder Milch im Portionsbeutel (Apotheke, als Muster...).
    Mit dem Ding bist du der Vorzeigepapa auf jedem Babyturntreffen...
    Falls du Ersatzpfefferspray mit rein nimmst- steck es ganz nach unten. Da reagieren Mütter erstaunlich sauer, wenn soetwas in die Nähe der Goldlöckchen kommt:devil: (Ich auch)


    LG Luka

  • Bernd, luka


    Ja,
    Luka bringt es auf den Punkt. :Gut:
    Es liegt hauptsächlich an der fehlenden Akzeptanz. Neben dem vorhandenen 60 L Rucksack gäbe es noch kleine Tagesrucksäcke, Wickelrucksack, Seesack etc. und etwas Geld würde ich auch sicherlich gerne ausgeben, wenn meine Dame da mitziehen würde (das wäre toll, dann gäbe es 3 Zeltengehen-Rucksäcke, groß, mittel/klein und "Zwerg"). So bin ich ja schon froh, dass ich den Rucksack im Schlafzimmer lagern darf und nicht für jedes kleine Teil Rechenschaft ablegen muss... :face_with_rolling_eyes:

    Wie gesagt, mir ist absolut bewusst, dass das nicht optimal ist - aber es ist unbedingt besser als nichts. Deshalb bitte ich Euch hier nicht die optimale Lösung zu erarbeiten sondern mir zu Helfen, den vorgegebenen Lösungsansatz noch zu verbessern.
    Nochmal, mir wäre auch wohler mit 2-3 Rucksäcken, 3 Schlafsäcken, Matten und einem Zelt etc... Ist aber (noch) nicht.

    Ach, und der "Mini" :smiling_face_with_hearts: wird im Mai vier, es wird also zunehmend leichter. Windeln wären jetzt für die Nacht wichtig (und in Streßsituationen sicher hilfreich.)

    Beste Grüsse
    Zeltengehen

  • Zitat von Zeltengehen;27925


    Ach, und der "Mini" :smiling_face_with_hearts: wird im Mai vier, es wird also zunehmend leichter. Windeln wären jetzt für die Nacht wichtig (und in Streßsituationen sicher hilfreich.)


    Lass es mich wissen wenn es soweit ist. :)


    Wenn alles gut geht sind wir auch noch in diesem Jahr zu viert.... :psst: :Sagenichtsmehr:

  • Zitat von Eterus;27937


    Wenn alles gut geht sind wir auch noch in diesem Jahr zu viert.... :psst: :Sagenichtsmehr:


    Na dann alles, alles gute an euch:winke:.


    Wir werden, wenn alles glatt läuft, ab Ende April zu sechst "gutschieren" - Uups, hab ich was gesagt :Sagenichtsmehr:

  • Eterus, chriguch


    :winke:

    Bei mir bezog sich das "vier" nur auf den Geburtstag.
    Aber für Euch und Euere Familien freue ich mich :gratuliere: :)
    Super, ich drücke die Daumen.

    LG
    Zeltengehen

  • Ahoi Zusammen :winke: ,

    ich wollte mich noch mal für die vielen Tipps und Gedanken bedanken. :Gut:

    Etliches davon habe ich mitlerweile umgesetzt und fühle mich nun schon deutlich besser.
    Es ist alles noch nicht 100 % aber es geht schon in die richtige Richtung.

    Oft ist man ja "Betriebsblind" und sieht naheliegendes nicht - beziehungsweise viele mitdenkende Gehirne und andere Blickwinkel sind schon sehr sinnvoll.

    Nochmals Merci

    Zeltengehen
    (Der beste Fluchtrucksack ist der, den man garnicht braucht...)

  • Dann soll nochmal Einer sagen dass S&Pler egoistisch sind und ständig nur an neue Ausrüstung, Vorräte und Unterschlupf denken (anstatt sich um ihre Mitbürger zu kümmern)...ab Ende Juli sorgen auch wir für einen weiteren kleinen künftigen Steuerzahler! :grosses Lachen:

  • Hallo Bemac,

    super :Gut:
    Drücke die Daumen.

    LG
    Zeltengehen

  • Danke für die guten Tipps!


    Da ich selbst nicht im Zeichen des Packesels geboren wurde, sondern eher zu der kleinen und zierlichen Kategorie gehöre, besteht mein Notfallkit aus 2 Behältnissen:
    ein Rucksack, ca. 35 Liter
    und einem
    Hackenporsche mit recht grossen, stabilen Reifen und ca. 80 Liter Inhalt


    Zweimal im Jahr wird der Inhalt komplett aktualisiert.
    Akkus in Geräten erneuert (z.B. bei Taschenlampe)
    Lebensmittel ausgetauscht
    Sommer- ausgetauscht durch Wintersachen und umgekehrt


    Allen neuen Erdenbürgern ein herzliches Willkommen :)
    Und den werdenden Eltern ein Danke für das Vertrauen in die Zukunft :Gut:


    Gruss
    's Hörnli