Atemschutz (ABC)

  • Hallo,


    also, wenn mir kein Mist beigebracht worden ist, dann:


    1) Tiefeinatmen;
    2) Luftanhalten;
    3) Alter Filter runter;
    4) Neuer Filter drauf;
    5) Kräftig Ausatmen;
    6) Wieder normal Atmen;


    So solltest du relativ gefahrlos einen filterwechsel durchführen können...


    Gruß
    Doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • ZUm Filterwechsel:
    Tracer hat es angedeutet, Dr. Snuggles übersehen:
    ganz kleine Kleinigkeit, die aber enorme Wirkung hat:
    Wenn der neue Filter aufgeschrubt/ angeschlossen ist: HAND AUFS AUSATEMVENTIL UND DANN KRÄFTIG AUSATMEN
    Die an der seitlichen Dichtung entweichende Luft hört sich an, als wenn sie "furzt".
    Dadurch wird die evtl. kontaminierte Luft, die sich im Maskeninnenkörper befindet, ebenfalls mit hinausgepresst. erst danach sollte man beherzt einatmen...


    Vorsichtiger Gruß vom bastler

  • Das Ausatmen bringt dir nur etwas gegen bereits in der Maske vorhandene Schadstoffe.
    Um den sogenannten "Totraum" zu minimieren bewegt sich die Luft auf einer art Einbahnstrasse durch die Maske, daher wird alles was zwischen Maske und Filter ist erst bem nächsten einatmen in selbige verfrachtet.
    Je nachdem um was es ich handelt kann des natürlich auch schon zuviel sein, insbesondere bei chemischen Kampfstoffen ist die Einsatzkonzentration so hoch das einmal tief einatmen langt.
    Filterwechsel sollten als möglichst nur in nict kontaminierten Bereichen erfolgen, ist das nicht möglich muss man die Belastung eben in kauf nehmen.


    Aktuell hab ich das Bild wo der Luftweg gezeigt wird nicht einzeln da, bei interesse kann ich mal schaue ob ich das noch finde.

  • Wenn man aber mal ein Szenario mit chemischen Kampfstoffen realistisch betrachtet, dann wird wohl niemand aus diesem Forum:


    - direktes Ziel eines Sprühangriffs mit sesshaftem Kampfstoff sein
    - sich in einem Raum befinden, indem Kampfstoff ausgebracht wird und zeitgleich dazu seine ABC-Schutzausstattung griffbereit haben


    Realistisch dagegen ist, dass irgendwo im Umkreis chemische Kampfstoffe / industrielle Gefahrstoffe ausgebracht werden und man mit flüchtigem Kampfstoff in der Luft rechnen kann. Je nach Abstand zum betroffenen Gebiet und den Wetterverhältnissen kann die Konzentration sehr stark variieren.


    Der Totraum innerhalb des Maskenkörpers stellt für mich ein hinnehmbares Übel dar mit dem man leben muss. Und wenn nicht mit einer übelst hohen Kampfstoffkonzentration in der Luft gerechnet werden muss, dann sollte auch ein Filterwechsel kein Problem darstellen. Wenn doch, dann sollte man sich die Frage stellen, ob man nicht einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist und sein Schicksal besiegelt wurde.

  • Chemie Unfall in Kassel


    ... und für alle die, die eine Notwendigkeit solcher Schutzmaßnahme für nicht gegeben halten, hier mal etwas aus der Presse von heute Morgen zu diesem Thema!


    LG
    Doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Hallo,


    Danke Dr. Snuggles wegen der Info.


    Manche mögen es nicht warhaben, aber


    das ist halt der kleine aber feine Unterschied zwischen Theorie, die man hier teilweise lesen muß, und Praxis in der richtigen harten Wirklichkeit des richtigen Lebens:staunen::staunen:.


    Gruß Moosbüffel

  • Und wie wollt ihr euch auf sowas vorbereiten? Stetig und überall die ABC-Schutzausstattung am Mann haben? Bleibt mal realistisch, wenn ihr nicht selber seht, wie das Fass gerade ausläuft und wisst, dass der Inhalt gefährlich ist werdet ihr selber auch nur reagieren, wenn Reizungen bei euch auftreten. Dann müsst ihr aber sowieso in ärztliche Behandlung.


    Was anderes ist es, wenn euch die Feuerwehr warnt, dann müsst ihr aber auch wissen, welcher Stoff gerade ausläuft und ob euer Filter davor schützt. Habt ihr aber nur einen FE55, dann Beine in die Hand und weg. Aber wie weit?
    Wie ihr seht kann man ohne ordentliche Infos entweder nur zu viel, oder zu wenig machen.

  • Leider hab ich die Wetterverhältnisse vor Ort nicht, sonst hätte mich eine Auswertung gejuckt, aber nach einem Blick in die Vorschriften wären bei diesem Stoff und gerade einmal 30 Liter Flüssigkeitsverlust folgende Werte anzuwenden:


    Sperrgebiet: 30m Radius
    Gefährdeter Bereich (Zugweite): 200m Tag/Nacht


    Also alles halb so wild.

  • Zitat von Tracer;64833

    Und wie wollt ihr euch auf sowas vorbereiten? Stetig und überall die ABC-Schutzausstattung am Mann haben?


    Hi! Nun, ja...wenn das potentielle Gefahrenrisiko nicht groß ist, dann wird wohl eine Ausstattung im Eigenheim und im Auto=in unmittelbarer Nähe ausreichen.
    Hätte es ja auch in dem Fall.


    Zitat

    Bleibt mal realistisch, wenn ihr nicht selber seht, wie das Fass gerade ausläuft und wisst, dass der Inhalt gefährlich ist werdet ihr selber auch nur reagieren, wenn Reizungen bei euch auftreten. Dann müsst ihr aber sowieso in ärztliche Behandlung.

    Wenn ich reagiere, wenn Reizungen auftreten, ist es immer noch besser, als wenn ich den Stoff weiterhin ungeschützt einatme.


    Zitat

    Was anderes ist es, wenn euch die Feuerwehr warnt, dann müsst ihr aber auch wissen, welcher Stoff gerade ausläuft und ob euer Filter davor schützt. Habt ihr aber nur einen FE55, dann Beine in die Hand und weg.


    Ich habe zwar auch militärische Filter älteren Ursprungs, allerdings direkt bei der Maske nagelneue Kombinationsfilter. Und Overgarments. Würde jedenfalls nicht unbedingt darauf warten, bis irgendwelche Dämpfe bei meinem Fenster vorbeiziehen. Wäge ich dann im Falle des Falles ab. :face_with_rolling_eyes:


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat von Tracer;64833

    .....Was anderes ist es, wenn euch die Feuerwehr warnt, .......


    Hallo,


    wenn Du Dich nur darauf verläßt, dass andere kommen und agieren, dann bist Du in diesem Forum aber völlig falsch.
    Hier im Forum geht es um die Vorbereitung auf solche Sachen. Und nicht darum unsere Vorbereitungen ins lächerliche zu ziehen. Das ist nur kontraproduktiv und zeugt von keiner Forums-Kultur.


    Es ist typisch dass dann gleich die Antwort kommt

    Zitat

    Stetig und überall die ABC-Schutzausstattung am Mann haben

    . Natürlich laufen wir nicht täglich im Overgavement herum, aber es schadet nichts wenn man Maske, Filter und vielleicht noch etwas mehr vorrätig hat.


    Gruß Moosbüffel

  • Zitat von moosbüffel;64841


    wenn Du Dich nur darauf verläßt, dass andere kommen und agieren, dann bist Du in diesem Forum aber völlig falsch.


    Servus Moosbüffel. Danke für deinen Hinweis, aber jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf. Ich mag vielleicht nicht so "forumserfahren" sein, weil ich ja quasi hier der Neuling bin, aber ich muss mir nicht sagen lassen wo ich richtig, oder falsch bin. Wenn hier nur Streamlinermeinungen gefragt sind die in das Weltbild des ein oder anderen Pessimisten passen, dann werd ich meine Schlüsse zeitgerecht daraus ziehen.


    Zitat von moosbüffel;64841


    Hier im Forum geht es um die Vorbereitung auf solche Sachen. Und nicht darum unsere Vorbereitungen ins lächerliche zu ziehen. Das ist nur kontraproduktiv und zeugt von keiner Forums-Kultur.


    So, meine Aussagen ziehen die ernstgemeinten Vorbereitungen ins Lächerliche? Jetzt mal Hand aufs Herz. Ich verdiene mein liebes Geld mit der Auswertung solcher Schadensereignisse und wenn man mal sämtliche Emotionen bei Seite lässt und sich nur auf die tatsächlichen Fakten stützt, dann ist die Aussage:

    Zitat

    "Manche mögen es nicht warhaben, aber das ist halt der kleine aber feine Unterschied zwischen Theorie, die man hier teilweise lesen muß, und Praxis in der richtigen harten Wirklichkeit des richtigen Lebens"

    mindestens ebenso lächerlich, weil lebensfern. Ich will dich damit jetzt wirklich nicht beleidigen, aber solch ein Zwischenfall in dieser Dimension läuft unter Lebensrisiko.

    Zitat von moosbüffel;64841


    Es ist typisch dass dann gleich die Antwort kommt. Natürlich laufen wir nicht täglich im Overgavement herum, aber es schadet nichts wenn man Maske, Filter und vielleicht noch etwas mehr vorrätig hat.
    Gruß Moosbüffel



    Natürlich schadet es überhaupt nicht, wenn man ein paar Sätze Overgarments, Masken und Filter zur richtigen Zeit griffbereit hat, ABER - und jetzt kommen wir zu einer Gefahr die sich eben aus dem Preppen ergibt - welche Verhaltensweise legt man in solch einer Situation an den Tag? Viele haben vom Bereich des ABC-Schutzes entweder gar keine Ahnung, haben ein wenig aus ihrer Grundwehrdienstzeit mitgenommen, als der selbst gar nicht ausgebildete Obergefreiter zum Thema "Atomschlag" meinte, dass es davor eh keinen Schutz gibt und dass jeder Bus mit Klimaanlage schutzbelüftet ist - aber hauptsache wichtig gemacht, oder man besitzt gefährliches Halbwissen.
    Wer sich jetzt wo befindet, das möge jeder für sich selbst entscheiden.


    Aber spielen wir doch einfach mal ein kleines Planspiel, frei nach dem Motto "Wie würden Sie entscheiden".

    Ausgangslage:
    Fabrik der chemischen Industrie in Sichtnähe. Du weißt vielleicht noch, dass sie Farben, Lacke, oder ähnliches herstellen. Vielleicht haben sie auch noch irgendwas mit Kunststoff am Hut. Keine Seltenheit in unserem Land. Ein nicht ganz selten vorkommender Stoff in der Verarbeitung ist dort Blausäure.
    Der Zufall will es, dass in deiner Nachbarschaft ebenfalls einige Prepper leben, die sich brav ihre Infos aus dem Netz ziehen, aber jeder seine eigene Prepperphilosophie verfolg. Ihr hört alle einen lauten Knall, eine Explosion auf dem Fabrikgelände, mächtig vie Rauch steigt auf und zieht in eure Richtung.


    Folgendes passiert:
    Prepper 1 denkt: Fabrik + Rauch = Gift. Also schnell ab in den Keller , Maske auf und rein in den Overgarment. Man hat gelernt, dass man als Prepper unauffällig bleiben sollte, also am besten niemanden zeigen, dass man gut geschützt im vorbereiteten Keller im ABC-Schutzanzug und jeder Menge Vorräte steckt und sich heimlich darüber freut, dass man sich auf sowas vorbereitet hat. Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr werden stumpf ignoriert, denn wenn man sich auf das Agieren anderer verlässt, dann ist man ja im Survivalforum falsch.


    Prepper 2 denkt sich nix wie weg, wer weiß wie schlimm das ist, schnappt seinen bereits gepackten Fluchtrucksack und fährt mit dem Auto davon bis zu seinen Großeltern, die ca. 60km entfernt wohnen.


    Prepper 3 setzt seine ABC-Schutzmaske auf, lauscht den Durchsagen der Feuerwehr - die bereits festgestelllt hat, dass Blausäure ausgetreten ist - hat alle Fenster und Türen geschlossen und abgedichtet, wartet weitere Maßnahmen der Feuerwehr ab und wird aus dem Sperrbereich evakuiert. Er kommt in einer Turnhalle über Nacht unter und darf am nächsten Tag wieder zurück ins Haus. Innerlich freut er sich, dass seine Vorbereitungen geklappt haben. Lage als riskant eingeschätzt, Material war parat und man ist gut mit einem sicheren Gefühl davon gekommen.


    Was ist das Ende vom Lied?
    Prepper 1 wird drei Tage später tot in seinem Keller aufgefunden, weil sich die Nachbarn Sorge um ihn gemacht haben. In der Turnhalle hatte ihn auch niemand gesehen.
    Die Blausäurekonzentration im Keller (dank des Innenraumeffekts) war - trotz der hohen Flüchtigkeit von Blausäure - so hoch, dass sie die Filter durchbrochen hat. Er hatte zwar 6 Filter als Ersatz, aber nach 4 Stunden waren alle Filter durch und er hat sich dank innerer Erstickung zu Tode gehechelt.


    Prepper 2 hat eventuell seine Vorbereitungen an die Menschen verraten, die neugierig aus dem Fenster geschaut haben als die Feuerwehr angerückt ist, hätte abe gar keine 60 km weit fahren müssen. Seine Großeltern haben sich über diesen Überraschungsbesuch dennoch sehr gefreut.


    Prepper 3 hat die Lage als ernst genug eingeschätzt um zu handeln, sie aber nicht als Weltuntergang eingeschätzt und überstürzt gehandelt. Er hat persönliche Schutzmaßnahmen getroffen und diese durch behördliche Maßnahmen ergänzt und optimiert.



    War jetzt natürlich nur ein rein fiktives Beispiel meinerseits, zeigt aber auch, dass es nie die Optimallösung geben wird.Ich laufe auch nicht ständig mit Helm herum, weil ich Angst habe, dass mir ständig und überall der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Sehr wohl gibt es aber Situationen, an denen ein Helm nützlich sein kann - und deshalb besitz ich sowas auch.


    Wer sich jetzt auf den Schlips getreten fühlt, der darf mich gerne per PN anschreiben und wir klären das dann dort. In diesem Sinne wünsche ich einen atomschlagfreien Feierabend.

  • Also - ich hätte mir heute jedenfalls in den Hintern treten können, denn ich arbeite im schönen Homberg:verärgert:. Und mehr als eine FFP3D hatte ich nicht im Auto, da ich die Anschaffung einer ABC-Schutzmaske aus Kostengründen erstmal hintenan gestellt habe (und die kann man gut im Auto liegen haben, denn wo mein Auto ist, da bin auch ich). Nun sieht man, wie schnell etwas im eigenen "Wirkungskreis" geschehen kann. Bis zum Mittag war nicht wirklich klar, welches Ausmaß der Thiophenol-Unfall haben würde. Wie es aussieht, sind im Wesentlichen "nur" die Arbeiter im Homberger Industriegebiet beeinträchtigt worden, aber auch Mitarbeiter der Rettungskräfte. Insg. ist mittlerweile von 242 Betroffenen die Rede, 42 Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Das Homberger Krkh wurde erst vor kurzem aus Kostengründen geschlossen *hüstel*. Die Rettungskette hat aber vorbildlih funktioniert, es wurde Großalarm gegeben für Rettungskräfte aus ganz Nord- und Mittelhessen. Einzig die Bürgerinfo scheint nicht so ganz geklappt zu haben, Durchsagen mit Lautsprecherwagen scheint es nicht gegeben zu haben. Zumindest berichten mir das Bekannte, die übers Stadtgebiet verteilt wohnen. In Ergänzung zu Radiodurchsagen, die es fortlaufend gab, wäre das sehr gut gewesen - Einige Kollegen hatten nach dem Aufstehen erst einmal kräftig durchgelüftet, die fandens dann nicht so lustig :grosses Lachen: Naja, Resümierend: gute Genesung den Geschädigten, dank den Helfern, Tritt in den Hintern für mich für schlechte Vorbereitung, Hinweis an Euch - es geht schneller als man denkt :peinlich:


    Wen es interessiert: Berichterstattung unter http://www.hna.de und http://www.nh24.de

  • Ich Überlege gerade wie weit ich mich nu zum Thea ABC auslassen soll.


    Das grundlegende Problem ist das man sehr selten is um welchen Stoff es sich eigentlich handelt. Genausowenig ist meist die Konzentration bekannt.
    Damit hat man dann sehr schnell das Problem das man weder weis welchen Filter man nimmt oder wie lange dieser nun hält.


    Ein sehr praktisches Gerät ist bei der SEB-ABC des THW ein simples Fernglas zusammen mit sogenannten ERI-Cards. Mit nem Fernglass kann man schon auf größere Entfernung sehen was da so "in der Luft" liegt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/ERI-Card


    Weis ma nun um was es sich handelt kan man eher den passenden Filter nehmen und zB auch herausfinden ob der Stoff über die Haut aufgenommen wird oder eben brennbar ist ect.
    Leider ist das nur bei Gefahrguttransportern hilfreich, aber man kann sich ja mal schlau machen was die Firmen in der Umgebung so an Cemikalien verwnden.


    *sarkasmus ein*Ansonsten gibt es noch die "Schwarzen Prüfröhrchen in Blausilberner Packung" Will sagen: man schaue wo der Polizeiwagen steht, und wie es den Insassen geht. Sind se hingelaufen und zusammengebrochen ist das Zeug sehr unangenehm, aufm rückweg ists nicht mehr ganz so giftig ect. *sarkasmus aus*


    Ist er giftig, sollte ma versuchen sich nicht in Windrichtung aufzuhalten.
    Hat man nun eine Maske und ist sicher durch den Gefahrenbereich gekommen muss man auch bedenken da nun die Kleidung, die Maske und der Filter kontaminiert sind. Also vor dem Ausziehen dekontaminieren und darauf achten nicht mit den Oberflächen in Berührung zu kommen.
    Jemanden aus so einem Overgarnment oder CSA zu schälen ist durchaus eine Wissenschafft für sich und mit großem Aufwand verbunden, üblcherweise sind dann 2 Personen in Schutzkleidung beschäftigt einen zu Schälen. Zuzüglich nochmal 2-3 Leuten die ihn vorher dekontamiert haben.


    Hat man keine Möglichkeit festzustellen um welche Chemikalie es sich handelt hilft grundlegend erstmal Abstand und aus dem Wind bleiben. Es gibt zwar Messgeräte in diversen Ausfühungen aber die müssen regelmässig geprüft und kalibriert werden. Mal abgesehe davon das die Teile sehr teuer sind.


    Bei biologischen Gefahrenstoffen ist das ganze noch komplizierter. Die meisten können erst identifiziert werden nachdem man eine Probe in einem Bruschrank vermehrt hat und dann unte dem Mikoskop erkennen kann was da denn nun lebt.
    Dafür langt aber auc schon ein entsprechend feier Partikelfilter aus, dieser hat quasi keine Sättigung. Das einzige Problem ist das sich jedweder Staub auch darin festsetzt, dadurch wird das Atmen immer anstrengender. Für das Ablegen gilt das Gleiche wie bei Chemikalien.


    Der "günstigste" Fall ist bei Filtern wohl eine atomare Verseuchung. Diese ist per Geigerzähler recht leicht festzustellen, und dan reicht ein Reaktorfilter. Die filtern radioaktives Methyliodid und habn einen Partikelfilter der einem radioaktive Stäube aus der Lunge hält. Gegen die vorhanden Strahlung bringt das zwar nichts, dagegen hilft nur Abstand, abstand und nochmal Abstand zur Strahlenquelle. Einfach gesagt: Abstand*2 = Strahlendosis/4 . Dummerweise funktioniert das ganze in beide Richtungen, also Abstand/2=Strahlendosis*4.
    Und radioaktive Partikel im Körper sind halt verdammt dicht dran.
    Kurz zur Strahlung: Alphastrahlung läst sic leicht abschirmen, Alufolie langt da schon. Dafür hat sie auch die höchste wirung wenn sie auf Zellen trifft.
    Betastrahlung: weniger leicht abzuschirmen, aber auch weniger zerstärerisc
    Gama: geht durch fast alles, aber auch geringste wirkung in Zellen.


    Je kürzer man sich in verstrahlte Bereichen afält, umso geringer ist die aufgenommene Dosis, umso weiter ma weg ist ebenfalls.


    http://www.wanzlik.de/?seite=atemschutz hier mal eine Liste der Filtertypen und in welchen Bereichen so ein Filter maximal eingesetzt werden kann.


    Bei einem Brand sind die bereits erwähnten Fluchthauben zum schnellen Verlassen der Gebäudes ducaus sehr sinnvoll, da sie meist auch einen CO-Filter enthalten, die sonst kaum als Kombinationsfilter erhältlich sind. Die Zeitbegrenzung dieser Masken basiert vor allmauf dieser Reaktion, da sie sobald sie beginnt nicht mehr gestoppt werden kann und sich der Filter so verbraucht.


    Sämtliche Filter haben dazu noch Probleme mit Flüssigkeiten, diese setzen dem Filter stark zu so das er schneller durchschlägt. Auch Funkenflug ist für Filter nicht zuträglich, das Filtepapier brennt durch den Luftzug sehr gut.


    Sodele, das wars dann erstmal, bei Fragen wie üblich einfach stellen ich versuch dann nach möglichkeit Antworten zu finden :winking_face:

  • Zitat

    Ein sehr praktisches Gerät ist bei der SEB-ABC des THW ein simples Fernglas zusammen mit sogenannten ERI-Cards. Mit nem Fernglass kann man schon auf größere Entfernung sehen was da so "in der Luft" liegt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/ERI-Card



    Hab mir die Software mal eben gedownloaded. Das Problem bei der ERI-Software ist folgender, dass dort nicht die Sicherheitsabstände des Gefahren- und Sperrgebietes erwähnt werden (oder ich bin zu doof die dort zu finden...).

    Die Bundeswehr und die meisten Feuerwehren weltweit nutzen das Emergency Response Guidebook 2008.
    Zu bekommen und ausdruckbar dort:
    http://www.ehso.com/ehsodot.php?URL=http%3A%2F%2Fphmsa.dot.gov/staticfiles/PHMSA/DownloadableFiles/Files/erg2008_eng.pdf

    Zitat

    Hat man nun eine Maske und ist sicher durch den Gefahrenbereich gekommen muss man auch bedenken da nun die Kleidung, die Maske und der Filter kontaminiert sind. Also vor dem Ausziehen dekontaminieren und darauf achten nicht mit den Oberflächen in Berührung zu kommen.



    Sollte es sich um Gas und nicht irgendwelche Aerosole, oder Feststoffe handeln, dann ist das mit der Kontamination nicht so wild. Ein Furz hinterlässt ja in der Regel auch nur Gestank, aber keine Flecken an der Kleidung derer, die auch im Raum waren, oder? :grosses Lachen:
    Was die Dekontaminatoin angeht frage ich mich immer wieder, wie sich Laien dekontaminieren wollen? Wasser und Seife ist nicht die Goldrandlösung. Wer noch die ein oder andere runde Flasche C8 ergattern durfte kann sich sicher sein, dass das Zeug schon so alt ist, dass die Dekontaminationswirkung nachgelassen hat und der Inhalt der Flasche selbst bereits gefährlich wurde.

    Zitat

    Jemanden aus so einem Overgarnment oder CSA zu schälen ist durchaus eine Wissenschafft für sich und mit großem Aufwand verbunden, üblcherweise sind dann 2 Personen in Schutzkleidung beschäftigt einen zu Schälen. Zuzüglich nochmal 2-3 Leuten die ihn vorher dekontamiert haben.



    Richtig, man kommt aber zumindest aus einem Overgarment auch - unter Berücksichtigung der richtigen Technik - alleine heraus (jedoch dennoch nur die Notlösung).

    Zitat

    Kurz zur Strahlung: Alphastrahlung läst sich leicht abschirmen, Alufolie langt da schon.



    Dafür reicht eigentlich schon die oberste, unverletzte Hautschicht.
    Da sie jedoch die energiereichste Strahlung ist, hat der Schutz vor Inkorporation (Eindringen von Strahlungsquellen in den Körper) obeste Priorität.

    Zitat


    Betastrahlung: weniger leicht abzuschirmen, aber auch weniger zerstärerisch



    Einspruch! Gerade Betastrahler erzeugen ganz schlimme, hochentzündliche und schwer behandelbare Beta-Verbrennungen, deren Behandlung/Heilung über Jahre hinziehen kann.

    Zitat


    Gama: geht durch fast alles, aber auch geringste wirkung in Zellen.



    Stimmt :Gut:

    Wenn wir beim Thema Filter und radioaktive Partikel sind so denkt daran eure Filter regelmäßig zu wechseln, denn all die eingeatmeten strahlenden Stäube bilden einen schön brummenden Hotspot direkt vor dem Gesicht. Das lindert kurzfristig vielleicht Akne, ist langfristig aber definitiv nicht gesund.

  • Huhu!


    Das Problem Siherheitsabstand ist halt das der nich pauschal festgelegt werden kann. Je nach Temperatur, Windrichtung ect immer anders. Grundregel SEB-ABS ist:50m um de Gefahrenstelle direkt als kontaminiert einzustufen, 300m minimaler Gefahrenbereich, 1000m Absperrbereich, je nach Stoff, Menge und Umgebungsbedingungen mehr.


    Die ERI-DB ist auch mehr das Nachschlagewerk um festzustellen ob der LKW nun Flüssigdünger oder Phosgen geladen hat.


    Kontamination : ja Gase ist da recht einfach, aber die meisten Sachen sind eher Dämpfe, und je nach Tempeatur ist da ein Teil auch flüssig.
    "Lustiges" Beispiel einer Atemschutzübung: Draussen -5 Grad, rein in nem Container mit CS-Gas, alles supi ... nach dem Masken abnehmen und in einen geheizten Raum zwecks Nachbesprechung verlegen wurd das aber zum heulen als das darauf niedergeschlagene CS-Gas aus der Kleidung ausdampfte.


    Zitat

    Einspruch! Gerade Betastrahler erzeugen ganz schlimme, hochentzündliche und schwer behandelbare Beta-Verbrennungen, deren Behandlung/Heilung über Jahre hinziehen kann.


    Ich bezog mich mit weniger zerstörerisch nur darauf das sie weniger energiereich ist als Alpha-Teilchen. Dadurch das sie schlechter Abgeschirmt werden kann ist der Effekt aber wohl größer als bei Alphastrahlung.


    Inkorporaton: Jup das ist das Hauptproblem. Sei es nun durch einatmen, schlucken, durch Verletzungen oder sonstwie. Die Hände kann man waschen, bei der Lunge ist das ziemlich ausichtslos.


    Dekontamination: Klar wenn man das "richtig" machen will hat man keinen Rucksack mehr sondern nen LKW mit Material und dazu genug Personal.
    Bei den meisten Sachen hilft aber großzügiger Einsatz von Wasser, Seife und Bürsten zumindest den Kram von sich selbst und seiner Ausrüstung zumindest zum Teil zu entfernen, wenn man die Gefahrenstoffe damit auch nicht unschädlich macht. Im Gegensatz zu garnichts machen ist halt mit ner Kübelspritze abduschen schonmal ein deutlicher Fortschritt.


    C8 wird übrigends nich schlecht solang es luftdicht gelagert ist, hier mal die nicht-Nato-Bezeichnung: http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorkalk
    Und giftig ist sowohl das Zeug selbst als auch das daraus entstehende Chlorgas.

  • Ahoj zusammen,


    habe gerade ein Datenblatt des BA für Wehrtechnik und Beschaffung zu den "technischen Lieferbedingungen" von Schraubfiltern für die ABC Schutzmasken gefunden, aus dem man div. Filtereigenschaften ableiten kann.


    Hier der link zum PDF: http://daten.bwb.org/AG-Bund/TL/daten/42400017.pdf

  • Gasbettchen & Gasjäckchen mal anders - Wie schütze ich Kinder und Haustiere?


    Mahlzeit!


    Was macht ihr mit eurem Nachwuchs, oder den geliebten Haustieren im Falle des Falles?


    Nicht viel wahrscheinlich, die Gasmaske die ihr eingelagert habt hilft zwar Euch, aber den kleinen lieben wenig....


    Auch Kindergasmasken sind nicht praktikabel, da für Säuglinge und Tiere nicht zu gebrauchen, mal abgesehen von der schlechten Auswahl, da die meissten angebotenen aus UDSSR oder DDR Beständen sind....


    Im 2. Weltkrieg haben die sich aber genau dazu schon Gedanken gemacht:


    http://luftschutzmanner.tripod.com/id2.html


    Es gab Jäckchen und Bettchen in dem die Kinder überleben können - sollten!


    Auch diese Dinger haben nun eher schon 60-70Jahre auf dem Buckel und sind wohl kaum zu benutzen! - Die Idee machte allerdings schon Sinn!


    --------------------------------------------------


    Irgendwann bin ich auf Gebläsefiltergeräte gestossen, welche normalerweise in Chemischen Betrieben genutzt werden wo die Arbeiter lange Zeit mit Atemschutz arbeiten müssen.


    das sind meisst akkubetriebene "Gürtel" mit einer "Luftpumpe" und einem oder mehreren Filtern. Der erzeugte Druck erleichtert das Atmen natürlich deutlich im Gegensatz zur normalen Gasmaske!


    Leider sind die Geräte mit ca.500-1000€ nicht grad günstig!


    Das brachte mich nun schon vor einiger Zeit auf die Idee einen "Kasten" zu bauen, in dem das Baby, Kleinkind, oder Tier platz hat, und welches dann mit der durch das Gerät gefilterten Luft "beatmet" wird. Ausserdem werden durch den leichten Überdruck Partikel von aussen draussen gehalten!


    Das ganze scheitert aber am Kostenrahmen...


    Nun bin ich aber in der Bucht fündig geworden:


    http://cgi.ebay.de/Geblasefiltergerat-2-Stufen-Neuware-GfG-kein-Auer-/150298127555?_trksid=p4340.m263&_trkparms=algo%3DDLSL%252BSIC%26its%3DI%26itu%3DUCI%252BIA%252BUA%252BFICS%252BUFI%252BDDSIC%26otn%3D8%26pmod%3D110723397046%252B110723397046%26po%3D%26ps%3D63%26clkid%3D1913798900873199309


    Dort gibt es einen Gebläsefilter der Bundeswehr, der mit 12-24V angesteuert werden kann, und mit standard Filterpatronen bestückbar ist!


    Es ist auch eine Volumenstromanzeige dran, und ein 2-stufen Schalter.


    Meine Idee ist nun diesen Filter akkugepuffert mittels Faltenschlauch an meine gasdichte Box anzuschließen. Das sollte hoffendlich dank Standardgewinde machbar sein!


    Wie gesagt - Alles in der Rohplanung, aber nicht unmachbar!


    der Vorteil an 12V wäre noch das man das ganze zb. Mobil im Auto bewegen könnte!
    Auch lässt sich das ganze vielleicht mit Solar oder Windkraft betreiben.


    Sobald ich ein wenig mit dem Gebläse rumprobiert habe werde ich die Kenndaten durchgeben...
    Vielleicht reicht der Volumenstrom ja auch aus um sich eine kleine ABC / NBC Schutzzelle zu bauen, in der man mit 2 oder 3 Personen oder Tieren über die schlimmste Zeit kommt...


    Wenn ihr Interesse an dem Filter habt ruft bei GEO-tec GmbH in Neuss einfach mal direkt an, die sehr nette Dame hat mir zumindest einen unschlagbar guten Preis gemacht!


    Technisch müsst ihr euch aber selber Gedanken dazu machen (und hier posten), da die nur die reinen Geräte ohne Zubehör haben!


    Ich hoffe ihr könnt euch das nach meiner Beschreibung irgendwie vorstellen.


    Ideal wäre vielleicht auch so ein "Brutkasten" aus Plexiglas wie er in Krankenhäusern benutzt wird, die stehen aber leider auch nicht überall rum!


    http://www.papiton.de/Bilder/Detail/playmobil-4225.jpg


    Ein Hoch auf die Paranoia!


    Viele Grüße


    Bastian

  • Hi!


    An so einen kostengünstigen Gebläsefilter habe ich auch schon gedacht...
    ...allerdings...denke ich ist der Luftdurchsatz relativ hoch mit 120l/min bei geringer Stufe,
    also für Kleinkinder jetzt, oder Kleintiere.
    Und wohin mit der verbrauchten Luft?
    Also insbesonders, wenn das jetzt ein geschlossenes Behältnis ist?
    Wie könnte man die ableiten?


    Hast Du, oder habt Ihr dazu eine Idee?


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones