Sturm Xavier

  • Vielleicht können wir hier Erfahrungen mit dem aktuellen Sturm "Xavier" sammeln, der in Norddeutschland erhebliche Schäden angerichtet hat. Seid ihr persönlich in irgendeiner Form betroffen? Haben eure Vorbereitungen euch irgendwie geholfen oder sich als verbesserungswürdig erwiesen? Welche Erfahrungen habt ihr insgesamt gemacht?


    Ich bin wegen geografischer Gunst nicht betroffen, wundere mich aber etwas darüber, dass es praktisch erst heute Morgen echte Sturmwarnungen gegeben hat. Oder habe ich die gestern nur nicht mutbekommen?

  • Moin Asdrubal,


    ich glaube letzteres. Gestern Abend wurde in der Wettervorhersage recht genau prognostiziert, mit welchen Windgeschwindigkeiten wo zu rechnen ist.
    Zumindest hier in de Voreifel hat das mit dem Strakwindfeld ubd den Böendimensionen sogar zeitlich absolut hingepasst ...


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Warnung vor Orkanböen und markantem Wetter (Dauerregen) gab es schon einen Tag vorher, das wurde im Lauf des gestrigen Tages nach oben korrigiert. Bei mir zu Hause keine Schäden an Dach oder Antenne :)
    Im Umfeld sind etliche Bäume runtergekommen, einen kleineren auf dem Wanderweg habe ich mit der Gartensäge soweit zerlegt, dass der Weg wieder passierbar ist. Öffentlicher Nahrverkehr ist eingestellt, das passiert hier allerdings öfter. Man merkt doch, dass die Schienentrassen nicht mehr präventiv von Bewuchs freigehalten werden. Gestern von Mittag bis ABend waren sehr viele Sonderzeichen zu hören, aber auf der FB-Seite der Feuerwehr ist noch nichts online gestellt.


    Update 6. 10. von der FB-Seite der Feuerwehr Buxtehude:
    Ausnahmezustand in Buxtehude - Orkantief Xavier verursacht knapp 70 Einsätze im Stadtgebiet
    Heftige Windböen in Orkanstärke waren angekündigt. Genauso kam es. Ab etwa 13:00 Uhr heulten in weiten Teilen des Landkreises Stade die Sirenen zu unwetterbedingten Einsätzen.
    Allein knapp 70 Einsätze mussten davon im Buxtehuder Stadtgebiet abgearbeitet werden. Darunter unzählige abgebrochene oder umgestürzte Bäume, beschädigte Dächer, umgerissene Bauzäune und eine abgeknickte Ampelanlage. Alle Buxtehuder Ortswehren waren zum Teil bis in die späten Abendstunden mit der Abarbeitung der Schäden beschäftigt. Die Drehleiter vom Zug I war pausenlos im Einsatz, so dass an einigen Einsatzstellen auf die Unterstützung durch die Drehleiter aus Harsefeld zurückgegriffen werden musste. Die Bahnerdungsgruppe aus Horneburg/Dollern musste ebenfalls bei umgestürzten Bäumen im Schienenbereich unterstützen.

  • Hier, ca. 15km östlich von Hamburg, hat es recht ordentlich zugelangt.
    Eigentlich ist hier in Norddeutschland ein bisschen mehr Wind ja keine Seltenheit, aber:


    Er kam nen Monat zu früh. Die meisten Bäume stehen noch recht gut im Laub, was die Angriffsfläche für den Wind vervielfacht. Demzufolge waren gestern auf einem kurzen Spaziergang so etwa alle 200 Baum-Opfer zu sehen. Von klein (arm-dick) bis hin zu recht amtlichen Eichen.
    Den Geräuschen nach lief gestern Nachmittag auch so ziemlich jeden Kettensäge, derer man habhaft werden konnte


    Der ÖPNV in HH - insbesondere der Schienenverkehr war teilweise ausgesetzt. Joa, passiert, wenn man die Kosten, die eigentlich für Streckeninspektion (Stichwort: Bäume an den Trassen) lieber in neue SUVs für den Vorstand steckt.


    Private Sturmfolgen: Mir hats zwei meiner Chilis umgeworfen. Wieder Hinstellen - Blätter richten - weiter wachsen :)
    Unserem Nachbar hats seinen Pavillon auf der Terrasse zerlegt. Unserer (baugleich) hats überlebt, da ich ihn vor Jahren schon an zwei Seiten am Mauerwerk befestigt hatte. Die Stoffbespannung hat erstaunlicherweise auch keine Schäden davongetragen, obwohl alles (Pavillon und Stoffbespannung/Dach) nur IKEA-Krams sind.
    Hat sich also bewährt, dieses Stoffdach primär an den Ecken des Pavillons mit kleinen Schraubklemmen zu fixieren. Dort rutschte es nämlich immer zuerst hoch und bot Angriffsfläche.

  • Hier in Sachsen war der Sturm recht ordentlich, aber nichts Ungewöhnliches.


    Wie beim jedem ersten Herbststurm, bei dem noch Blätter an den Bäumen sind, gab es ordentlichen Windwurf. In meinem Wald hat es einen Eichenüberhälter umgesemmelt. Der war aber - ohne dass man das von außen erkennen konnte - innen ordentlich mürbe. Schade.


    Trotzdem gab es natürlich auch Deppen, die unbedingt bei Sturm im Wald rumlaufen müssen am besten noch mit Kindern, obwohl doch jedem klar sein müßte, dass das Betreten der freien Landschaft und des Waldes immer auf eigene Gefahr läuft und die Gefahr ja offensichtlich ist.

  • Also bei mir in Havelberg haben wir seit 16,00 Uhr im Dunkeln gesessen ohne Strom kein Handy ging mehr dafür gibt es eine Menge Brennholz viele alte dicke Bäume sind umgefallen.
    Fast jedes Haus hat Schäden am Dach Strassen waren für Stunden gesperrt .
    Waren gerade einkaufen standen an der Kasse als es los ging keine Kartenzahlung hatte Gott sei dank Bargeld genug bei,dann das nächste Problem die Türen mussten mit Gewalt geöffnet werden . Heizung ausgefallen naja ohne Strom geht keine Pumpe mehr also Holz rein und Kohlen und den Kamin anfeuern .
    Strom ist wieder da aber Handynetz immer noch tot.
    Chris aus havelberg

  • Bei mir im Rhein-Main-Gebiet war es zwar windig und die Bäume haben sich gebogen, aber es ist nichts kaputtgegangen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von Weltengänger;311802

    Man merkt doch, dass die Schienentrassen nicht mehr präventiv von Bewuchs freigehalten werden.


    Berlin / Brandenburg ist der Zugverkehr seit gestern ca. 15:45 Uhr eingestellt. Soll heute ab 12:00 Uhr wieder laufen. S- und Straßenbahnen fähren unregelmäßig und nicht auf allen Strecken. Bus und U-Bahn sollen mit Verspätungen fahren.


    Tja, durch die Medien wurde bereits im Vorfeld ziemlich viel Panik gemacht. Wohl zurecht, denn allein 4 der 7 Toten kommen aus unserer Region. Die Meisten wohl im Auto durch Bäume erschlagen.


    Leider wußte niemand, wie lange der Sturm anhält, so haben alle normal bzw. lediglich etwas eher Feierabend gemacht. Und es trat der "Klassiker" ein: Kein Wegkommen mehr mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Viele Kollegen waren gestern erst gegen Mitternacht auf die abenteuerlichsten Wege nach Hause gekommen: Überwiegend mit Taxen und Bekannten, die sie mit dem Auto auf der Strecke abholten.


    Schlimm waren eigentlich "nur" die heftigen Böen!

  • Wir waren im Urlaub in der Prignitz, wo ich auch gleich den ersten Stromausfall meines Lebens bewusst miterlebt habe. Gut, dass unsere Gastgeber einen Holzofen (Wärme) und genug Kerzen (Licht) hatten. Die Wasserversorgung war am Abend unterbrochen, sodass wir uns nur notdürftig mit Regenwasser waschen konnten. Klo ging daher auch nur mit Regenwasser. Da wir am nächsten Tag grillen wollten, haben wir zufällig gerade zum richtigen Zeitpunkt Grillfleisch und Kohle eingekauft. So konnten wir zum Mittag grillen.
    Da wir dort nur eingeschränkt Internet hatten, haben wir die diversen Warnungen auch gar nicht richtig mitbekommen.


    Zum Zeitpunkt des Sturmes waren wir in der Nachbarstadt. Auf dem Rückweg mussten wir auch auf den Straßen warten, bis die Bäume zersägt waren. Da die Prignitz nicht sehr dicht besiedelt ist, kam es nicht zu dem Verkehrschaos, der anderswo aufgetreten ist. So mussten wir "nur" 1 Stunde warten.


    Was ich jetzt auf meine Liste geschrieben habe:
    - Petroleumofen zum Heizen und Kochen
    - Wasserfilter bzw. Micropur
    - dicke Stumpenkerzen (mit Teelichtern kommt man echt nicht weit...)
    - Kurbelradio
    - Solarladegerät fürs Handy
    - einen Sack Grillkohle extra