Bevölkerungsverhalten in Krisen und Katastrophen

  • Ich denke die marodierenden Horden nach wenigen Stunden oder Tagen sind unrealistisch. Was aber erstaunlich schnell geht, gewisse Klientel (die, die auch in normalen Zeiten schon kriminell sind) wird einen Krisenfall sehr schnell ausnutzen.
    Das sieht man ja immer wieder bei regionalen Ereignissen (Hochwasser, Stromausfall in einem Stadtteil etc.) bei denen es sehr schnell zu Plünderungen kommt. Hier hauptsächlich Luxusgüter im Einzelhandel.
    Nichts desto trotz binden diese Subjekte Einsatzkräfte die sonst helfen könnten und bergen ein entsprechendes gefahrenpotential für jeden der sich dem entgegen stellt.

  • Zitat von Peterlustig;315385

    Nichts desto trotz binden diese Subjekte Einsatzkräfte die sonst helfen könnten und bergen ein entsprechendes gefahrenpotential für jeden der sich dem entgegen stellt.


    das ist vollkommen richtig. Aber die Erfahrungen des G20 Gipfels in Hamburg sprechen auch eine andere Sprache, immerhin waren dort 10 (oder 12)% der gesamten deutschlandweiten Polizeikräfte zusammengezogen im Einsatz und dennoch gab es marodierende "Menschen", ganz ohne Not, Stromausfall, Hochwasser etc.. Ich denke, man kann natürlich seine opportunistische Haltung haben, aber sollte die Augen dennoch offen halten. Insbesondere wenn die Normalität des Lebens in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist.

  • Zitat von Peterlustig;315385

    (...) und bergen ein entsprechendes gefahrenpotential für jeden der sich dem entgegen stellt.


    Das ist richtig, aber wenn es soweit kommt und keine (professionelle) Hilfe in greifbarer Nähe ist, muss man sich dem stellen. (können)
    Ich meine damit nur Situationen, die einen selbst oder das nähere Umfeld betreffen.


    Dann musst Du denen einen Klops bringen können, der die Lust aufs Plündern schlagartig in den Hintergrund treten lässt!


    Ich bin mir bewusst, das es hier in D schwierig ist, so etwas legal vorzubereiten. Es ist aber durchaus möglich. Es basiert im Prinzip auf täuschen und tarnen.
    Bestes Beispiel sind die grandiosen Episoden vom "A-Team". Das ist mein Ernst, nicht wegen besonders wertvoller Filmischer Kunst, sondern wegen der Vielzahl guter Ideen...
    Der einzigste Unterschied: man muss diese nicht in kurzer Zeit improvisieren...

  • Zitat von whswhs;315386

    das ist vollkommen richtig. Aber die Erfahrungen des G20 Gipfels in Hamburg sprechen auch eine andere Sprache, immerhin waren dort 10 (oder 12)% der gesamten deutschlandweiten Polizeikräfte zusammengezogen im Einsatz und dennoch gab es marodierende "Menschen", ganz ohne Not, Stromausfall, Hochwasser etc.. Ich denke, man kann natürlich seine opportunistische Haltung haben, aber sollte die Augen dennoch offen halten. Insbesondere wenn die Normalität des Lebens in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist.


    Das ist doch jetzt nicht zu vergleichen. Marodierende Horden wie beim G20 in Hamburg (und so gut wie jedem G20 vorher) sind nicht spontan entstanden, sondern von langer Hand durch entsprechende deppen geplant. Daraus Rückschlüsse auf eine Krisensituation zu ziehen halte ich für Quatsch.
    Zumal die Horden beim G20 ja nicht nur Hamburger waren, sondern in erster Linie militante Linke aus allen Teilen Europas. Also eine Zusammenstellung die im SHTF nicht zustande kommen kann.


    Versteh mich nicht falsch, ich denke es gibt genug Gewaltpotential in diversen Gruppen der Gesellschaft. Die Frage ist aber in wie fern es in welcher Situation zum ausbrechen kommt. und ob eine Krisensituation sich entsprechend schnell in eine solche Schlacht verwandelt.


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    Zitat von lederstrumpf;315389

    Das ist richtig, aber wenn es soweit kommt und keine (professionelle) Hilfe in greifbarer Nähe ist, muss man sich dem stellen. (können)
    Ich meine damit nur Situationen, die einen selbst oder das nähere Umfeld betreffen.


    Dann musst Du denen einen Klops bringen können, der die Lust aufs Plündern schlagartig in den Hintergrund treten lässt!


    Ich bin mir bewusst, das es hier in D schwierig ist, so etwas legal vorzubereiten. Es ist aber durchaus möglich. Es basiert im Prinzip auf täuschen und tarnen.
    Bestes Beispiel sind die grandiosen Episoden vom "A-Team". Das ist mein Ernst, nicht wegen besonders wertvoller Filmischer Kunst, sondern wegen der Vielzahl guter Ideen...
    Der einzigste Unterschied: man muss diese nicht in kurzer Zeit improvisieren...


    Und eben das ist ja die Frage der sich die Studie widmet. In wie fern wird es das nähere Umfeld betreffen?
    Ich denke nicht, das es zu vermehrten Plünderungen im privaten Bereich kommen würde.
    Eher Mediamarkt und co. Und da betrifft es die wenigsten.


    Die zentrale Frage somit muss ich meine Ausrichtung in der Vorbereitung tatsächlich auf Defence fokussieren? Oder ist das uU eher nachgeschaltet?


    Zu den improvisierten A-Team Träumereien sag ich mal nix, das ist wenn überhaupt etwas für den memberbereich, allerdings wohl eher was fürs Lagerfeuer oder den Staatsanwalt;)

  • ich glaube schon, dass sobald die Unterhaltung durch Fernsehen, Internet und Kneipen wegbricht, sich der ein oder andere auf die Suche machen wird nach Action.


    Diese Gruppe wird, vermutlich auch noch durch die relativ geringe BOS-Präsenz, relativ schnell relativ weit aufdrehen. Die Masse der Aktionen befürchte ich aber eher in Richtung Vandalismus aus Spaß und die ein oder andere "leckere" Plünderung (Zigaretten, Alkohol, oä).


    Die Masse, auch der zugewanderten Familien wird zusammenbleiben und schauen, dass das Ganze irgendwie überstanden wird.


    Was ich gerade in größeren Dörfern und Städten erwarte ist, dass sich die sanitäre Lage derartig verschlimmert, dass man innerhalb weniger Tage kein sauberes Eckchen mehr finden wird. Mit allen damit zusammenhängenden Problemen und Herausforderungen.

  • Zitat von Peterlustig;315385

    Ich denke die marodierenden Horden nach wenigen Stunden oder Tagen sind unrealistisch. Was aber erstaunlich schnell geht, gewisse Klientel (die, die auch in normalen Zeiten schon kriminell sind) wird einen Krisenfall sehr schnell ausnutzen.


    Naja, machen wir uns mal nix vor: Die warten nicht auf Krise oder Großschadenslagen - weswegen in meinen Augen zum „Preppen“ auch die entsprechende Härtung des eigenen Besitzes gegen Einbruch gehört. Nicht nur in der Krise - aber dann hilft‘s natürlich besonders. Ich wiederhole meine Aussage von weiter oben: mit 10% Spacken und Verbrechern wird man in einer beliebigen Anzahl Menschen immer rechnen müssen.


    Auch die „Spaßplünderer“, Hooligans oder wie immer man sie nennen mag sehe ich primär als Gefahr für öffentliche Gebäude und Handel, so schlimm das sein mag - und auch nur als vorübergehendes Phänomen, denn solches Aufmucken setzt eine gesicherte eigene Versorgung voraus…


    Beste Grüße vom Haus und Hof allzeit sichernden Hessen

  • Info: Thread wurde bereinigt.


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    Wer Fragen hat -> PN.

  • Jungs,


    bleibt beim Thema bzw. kommt mal wieder von den Bäumen runter.


    Sonst greift das Team ein.




    ------



    UPS, schon passiert. :Gut:

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • @Hiking Hessian das meine ich ja, diese spassplünderer etc. Sind schnell auf dem Plan gegen öffentliche Gebäude, gegen den Einzelhandel etc. (Beispiel war vor 1 oder 2 Jahren nen partieller Stromausfall in einem Berliner (?) Stadtteil, wo sofort der lokale Einzelhandel vornehmlich im Bereich Technik geplündert wurde) aber im privaten Bereich sind Plünderungen eher unwahrscheinlich.
    außer vielleicht nach einer Evakuierung. Da kam es ja auch in D schon bei Hochwasser oder Bomben Evakuierungen zu Einbrüchen.

  • Und welchen Schluss kann ich nun daraus ziehen, wenn ich in einer ca. 20.000 Einwohner Stadt in sehr ländlicher Lage in einer kleinen Eigentumswohnung wohne? - Immerhin schon mal ländliche Lage, viele Vereine, wie angesprochen - aber alleine mit meiner Frau wohnend. Schon instinktiv bzw. logisch würde ich mich also an andere Personen wenden bzw. mich mit diesen zusammentun. Jetzt ist natürlich die Frage: Wenn ich damit anfange, wenn die Katastrophe schon im Gange ist, dann ist es (fast) zu spät. Aber wie bringe ich meine normalen, langweiligen, spießigen - und sehr kleinen - Haufen Freunde und Verwandte dazu, JETZT schon mal vorzusorgen und nicht kopflos rumzurennen, wenn es zu spät ist?

  • Schwierig. Wahrscheinlich hilft es nur, das Thema gelegentlich dezent anzusprechen, aber um Himmels Willen nicht dauernd penetrant drüber zu referieren. Es ist bestimmt auch nicht falsch, die bekannte BBK-Broschüre "zufällig" auf dem Tisch liegen zu haben, wenn Besuch kommt.


  • Das sieht man ja immer wieder bei regionalen Ereignissen (Hochwasser, Stromausfall in einem Stadtteil etc.) bei denen es sehr schnell zu Plünderungen kommt. Hier hauptsächlich Luxusgüter im Einzelhandel.


    ...was ja eher lustig ist - viel Spaß mit dem extragroßen Flachbildfernseher, wenn es keinen Strom mehr gibt :grinning_squinting_face: