Wasservorrat im Rotationsprinzip

  • Zitat

    Ja das war ja meine Frage, bitte nenn mir die Gründe :winking_face:


    Du möchtest, z.B. den Wasservorrat für Dich alleine behalten und nicht mit den Nachbarn teilen...
    Du möchtest z.B. nicht, dass jemand auf die Idee kommt, dass Du (wenn Du schon Wasser hortest) bestimmt auch noch andere nützliche Dinge hast...


    Ich hab' hier im Umkreis von 50 Metern sicherlich 1.000 Nachbarn und keine offen zugängliche Wasserquelle (wenn's nicht gerade in Strömen regnet). Ich hab' keine Lust, für die mitzusammeln...

  • Es ist generell eine Glaubensfrage was die Bevorratung von größeren Wassermengen betrifft. Als jemand der die Trinkwasseraufbereitung gelernt hat, sage ich trotzdem, dass es für so gut wie jeden möglich ist, zumindest einen echten Notvorrat an Mineralwasser anzulegen um 14 Tage überstehen zu können. Wenn man großzügige 4 Liter / Tag / Mensch rechnet (inkl. Kochen und auch Waschen) kommt man da an Mengen die absolut noch im Kellereck stapelbar und auch rotierbar sind.


    Man kann auch nicht generell sagen, dass das Wasser aus der Leitung im Falle des Falles noch ein paar Stunden fließt. Selbst in Gegenden, wo das Wasser vom Berg kommt und dementsprechend keine Pumpen zur Beförderung gebraucht werden, heisst es noch lange nicht, dass das Leitungssystem an sich noch intakt ist. Bei Erbeben oder schweren Vermurungen ist auch das Wasserleitungssystem eines der Systeme, das komplett zerstört wird. Hier empfiehlt es sich durchaus auch dementsprechend viel Brauchwasser zu lagern (mit Mineralwasser waschen ist nicht sehr lustig). Sei es jetzt mit Chlor oder Silberionen behandelt in Kanistern oder Fässern: Wichtig ist nur, dass man nicht darauf vergisst und das Wasser nach einer gewissen Zeit verbraucht und neu auffüllt. Auch sollte man sich schon im Vorfeld um Quellen im näheren Gebiet schlau machen, wo man eventuell Wasser schnell holen kann. Offene Gewässer werden bei vielen Szenarien sicher noch gut genug sein, bei Vermurungen oder dergleichen jedoch schnell entweder schlicht weg sein oder zu Schlammgruben mutieren.


    Neben dem Vorrat im Haus/der Wohnung sollte man also auch die Möglichkeit haben, Wasser über eine gewisse Strecke Transportieren und auch filtern zu können. für eine grobe Filterung vor Ort ist auch schon der gute alte Kaffeefilter im Ernstfall recht gut, wenn das Wasser danach noch entsprechend behandelt/abgekocht wird. Ein paar Faltkanister, Filtermaterial und auch Chemie sollte im gut sortierten Prepper-Regal nicht fehlen.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Zitat

    das der Bund auch etwa 5000 Notwasserbrunnen in Ballungsgebieten vorhält


    Hab' ich das falsch verstanden, oder reden wir hier im Allgemeinen nicht darüber, dass wir besser vorbereitet sein wollen, als die "Deppen", die sich dann bei der staatlichen Trinkwasser- und Lebensmittelausgabe anstellen müssen?

  • Hallo,
    ich denke, Tecneeq wollte den Hinweis darauf geben, dass unsere Vorbereitungen sinnvoll sind und das auch die Behörden eine Notlage nicht ausschließen.
    Gut für uns, wenn wir uns dann nicht anstellen müssen.


    Grüße,
    Norbert

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Mal eine Laienfrage zum Thema Wasserfilter. Wenn ich im See/Teich baden gehe, schlucke ich ja auch mal unfreiwillig Wasser bzw. nehme es durch meine Schleimhäute auf. Da mich das i.d.R. nicht krank macht, ist es doch im Notfall auch kein Problem dieses Wasser zu trinken. Das Risiko einer Infektion ist vielleicht höher, sodass beim Campingausflug im normalen Leben ein Filter durchaus Sinn macht, aber im Notfall/Weltuntergang/MadMax kann ich doch lieber See-/Flusswasser trinken, als zu verdursten - oder übersehe ich was?

  • Meecrob


    Sicher ist es besser Wasser aus einem See o.ä. zu trinken, als zu verdursten, jedoch sind die Keime und Bakterien, die du beim "versehentlichen Verschlucken" aufnimmst um einiges geringer, als wenn du damit deinen täglichen Wasserbedarf deckst.
    Und eine dicke Durchfallerkrankung, durch die dein Körper noch mehr Wasser verliert, als du (sauberes) Trinkwasser zu dir nehmen kannst, wäre sicher keine wünschenswerte Lösung.


    Schau mal in die 3.Welt Länder, die Leute dort trinken Wasser, von dem wir vermutlich sofort heftigen Brechdurchfall bekommen würden.
    Ihre Körper haben sich aber daran angepasst.
    Wenn du täglich kleine Mengen Wassers aus einem See oder Bach zu dir nehmen würdest und die Dosis nach und nach steigerst, hast du im Prinzip deinen Körper abgehärtet.


    Aber die Möglichkeit ein kleines Feuerchen zu machen um dir deine 2 Liter Trinkwasser abzukochen, sollte doch auch in Krisenzeiten bestehen, oder?


    Zudem kommt noch ein weiterer Gedankenpunkt meinerseits.
    Wenn es soweit kommt, dass du ernsthaft daran denken musst, Seewasser komplett unbehandelt zu dir zu nehmen, werden die ersten Leute sicherlich auch schon am See sein um dort ihre Fäkalien zu entsorgen, ihre Wäsche zu waschen, sich zu reinigen etc.
    Ob du solches Wasser dann wirklich noch trinken möchtest?


    Liebe Grüße
    DieLara

  • Generell wird um das Aufbereiten des Wassers sehr viel (um es vorsichtig auszudrücken) Aufsehen gemacht. Wir kommen aus Ländern, wo nahezu sämtliche etwas größere offene Gewässer Trinkwasserqualität haben (sofern sie nicht gerade beim Bauern ums Eck absickern). Sofern also kein Szenario eintritt, das von heute auf morgen entweder sämtliches Wasser unbrauchbar macht (Schlammkatastrophe, Verunreinigung durch ABC,...) kann man dieses Wasser idR bedenkenlos ohne weitere Behandlung zu sich nehmen sofern man es frisch aus der Quelle (z.b. dem See) hat.
    Ich war, nachdem ich mir sämtliches "Spielzeug" wie Katadyn und Micropur Forte in den Rucksack gepackt hatte, auch ein Fanatiker was das angeht. Jeder frisch gezapfte Liter aus dem feinsten Gebirgsquellbach wurde sofort mit Keramikfilter und Chlortablette malträtiert mit dem Ergebnis, dass das Wasser der Kollegen die direkt aus dem Bach schöpften eigentlich um Welten besser trinkbar war.


    In echten Krisengebieten, wo man für etwas flüssiges (das bei uns niemand, der nicht seit 3 Tagen kein Wasser hatte, freiwillig trinken würde) mehrere Stunden Fußmarsch auf sich nehmen muss, wird ein chemisch und durch Filter aufbereitetes reines Wasser von der Bevölkerung sehr misstrauisch begutachtet. In unseren Schulungen wurde uns berichtet, dass man bei einem sehr hartnäckigen Fall in Afrika sogar das Reinwasser wieder mit etwas "Dreck" "einfärben" musste, da die Bevölkerung dort noch nie in ihrem Leben klares Wasser gesehen hatte. Umgemünzt ist das in etwa so als wenn man in der XStadt in Mitteleuropa der Bevölkerung einen Krug Wasser mit einer guten Faust Sand drinn (umrühren nicht vergessen) "verkaufen" möchte.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Ich für meinen Teil sehe es als Ergänzung der Eigenvorsorge, die Eigenvorsorge habe ich sicher im Sack, Fremdvorsorge ist eher wacklig. Aber natürlich ist es gut zu wissen das es so was gibt, falls die Eigenvorsorge nicht reicht oder wieder Erwarten doch ausfällt, oder Fremde keine Eigenvorsorge haben und Hilfe suchen.


    Nebenbei, je nach dem wird jeder gut daran tun sich trotz Eigenvorsorge auch mit anzustellen, ob er es akut braucht oder nicht. Überschüssiges, staatlich geliefertes Brot, Wasser und Decken können in der Familie, an Schwache oder Alte verteilt werden oder als Tauschmittel für Klopapier und Zahnpasta herhalten. Oder man kann seine Eigenvorsorge damit verlängern.


    Kurz, Kollektivvorsorge ist für Unvorbereitete, die keine Eigenvorsorge haben, das erste Auffangnetz. Für uns das zweite. Der Vorteil sollte selbsterklärend sein.

  • Fazit A: Die Dosis machts - das hab ich nicht bedacht.
    Fazit B: In unseren Landen durchaus vertretbar, Restrisiko besteht. So hab ich mir das ja auch schon gedacht. Und wenn ich nicht mehr wählen kann, trinke ich lieber Wasser mit Chance! auf Durchfall, als gar nichts.

  • Ich wärm hier mal kurz auf um denjenigen die immer behaupten "Wenns soweit ist, kann man immer noch viel Wasser aus den Leitungen ablassen" kurz eine Gegebenheit zu schildern:


    Als ich heute Morgen aus der Dusche gestiegen bin, gab es in einem bundesweiten Radiosender bei uns eine Durchsage im Verkehrsfunk, die ganz nebenbei erwähnte, dass in Wien (Immerhin eine Millionenstadt) in einem relativ großen Teil die gesamte Wasserversorgung durch einen Leitungsschaden ausgefallen sei. Die Stadt Wien hatte gerade einige Tankfahrzeuge ausgeschickt, an denen sich die Bevölkerung Trinkwasser holen könne.


    Das in einem der (Trink)Wasserreichsten Ländern der Erde.... Es ist imho wirklich wichtig einen absoluten Notvorrat ständig greifbar zu haben. Auf die Leitungen kann man sich leider nicht immer verlassen, wie das Beispiel von Wien heute imho eindrucksvoll bewiesen hat.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo Leute,


    Hier einige Erfahrungen zu den PET Flaschen.
    Das billigste Soda Wasser vom Hofer (Aldi) im konstant kühlen und dunklen Keller eingelagert. Schon zwei Monate nach Ablauf des MHD keine Kohlensäure mehr drinnen.
    Geschmack etwas naja "künstlich". Ordinäres Leitungswasser ist der reinste Nektar dagegen.
    Vielleicht doch besser nicht das billigste Wasser kaufen?
    Oder auf die mitlerweile wieder angebotenen Mineralwasserflaschen aus Glas umsteigen.


    Grüße

  • Zitat von Smileyneu;109192

    Ich habe hier BW Wasserkanister.
    Soll ich dazu noch Micropur classic oder dgl. reinschütten für die Langzeitlagerung?


    Kurze Antwort: Ja!


    Ich habe heute auch erst wieder meine Kanister frisch befüllt und mit Micropur für 6 Monate konserviert.
    Geht ganz einfach, wie beschrieben: Pro 10 Liter Wasser 25 Tropfen = 1ml Micropur MC 1000F dazugeben, fertig.


    Nicht behandeltes Wasser in Kunststoff- oder Blechkanistern wird vermutlich ohne Kohlensäure relativ schnell schlecht. Expertisen hierzu habe ich nicht und möchte ich auch nicht erlangen.


    Tsrohinas

  • Hallo alle zusammen,

    Zitat

    Nicht behandeltes Wasser in Kunststoff- oder Blechkanistern wird vermutlich ohne Kohlensäure relativ schnell schlecht.


    nun so einfach ist es nicht.
    Ist der Behälter sauber,
    wurde frisches Wasser eingefüllt,
    wurde der gefüllte Behälter verschlossen, dunkel und möglichst kühl gelagert,
    so wird sich am Inhalt so schnell nichts verändern...


    Mein Trinkwasservorrat (4000Liter) wird einmal im Spätsommer zur Bewässerung im Garten verwendet, dann wieder neu befüllt.
    Nach einem Jahr im Pott ist das Wasser klar und hat keine Geschmacksveränderung, abkochen würde ich es aber schon...


    Kosten 20Euro - 4m3x 5Euro/m3.


    Zitat

    Das billigste Soda Wasser vom Hofer (Aldi) im konstant kühlen und dunklen Keller eingelagert. Schon zwei Monate nach Ablauf des MHD keine Kohlensäure mehr drinnen.


    Passiert auch bei teurem Wasser. Wir haben verschiedene Sorten getestet und Gespräche mit den Händlern und Lieferanten geführt. Am längsten bleibt die Kohlensäure in der Glasflasche mit Kunststoffdeckel erhalten und ja, bei etwas teureren Produkten ist mehr Kohlensäure enthalten, die dann länger vorhält (natürlich nicht bei medium).


    Wer Zwerge hat sollte auf die Kunststoffdeckel verzichten, Unfallgefahr - die Deckel können wie Sektkorken abfliegen - höchste je in Deutschland erlangte Schadenersatzleistung für ein Kind mit ausgeschossenem Auge.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“