...Wenn der Spieß oder die Malteser rufen - Kriegsdienstverweigerer

  • Nabend!


    Da kommt mir doch grad so in den Kopf -


    Was passiert eigendlich wenn der Kriegsfall, Notstand oder ähnliches in D ausgerufen wird?


    Kommen dann die Ganzen geheimen Codewörter für die Reservisten durchs Radio, und dann gehts los zum Ausrüsten,
    bzw. rufen die ZivildienststellenLeiter ihre ganzen Jünger an zum kollektiven Altenpflegen?


    So müsste es doch sein, oder?


    Und da stellt sich mir vor allem doch die Frage - was mach ich wenn ich keine Lust habe für mein Vaterland Dienst zu tun, bzw. evtl. ins Gras zu beißen?


    Nun hab ich meinen Soll schon erfüllt, und meine mir auferlegte Zeit für D abgeleistet, da sollte es doch nicht ganz schwer sein ein TOTALVERWEIGERER zu werden?!?!
    Das schafften scheinbar auch welche, die ihren Dienst noch antreten sollten...


    Und vor allem - Hab ich dann meine Ruhe, und ich kann den Rest der Gesellschaft für mich an der Kriegs- und Altenpflegefront für mich kämpfen lassen?


    Ansonsten bist du, wenn du es nicht zeitig geschafft hast dich unbekannt ins Ausland abzumelden, gleich fahnenflüchtig sobald du nicht zum Dienst erscheinst, und dann gnade dir Gott...


    Weiss da einer von euch genaueres?


    Gruß Bastian

  • Hallo,


    in Deutschland gibt es nur den V-Fall, den Verteidigungsfall. Dieser muß durch den Bundestag festgestellt werden. Die Befehls- und Kommandogewalt geht dann auch vom Bundesminister für Verteidigung auf den/die Bundeskanzler/in über.
    Mobilmachungsbeorderte Reservisten sollten dann durch im Radio oder Fernsehen bekannt zu gebende Wörter zu ihren Einheiten gerufen werden.
    Nachdem wir nun aber nur noch von Freunden umzingelt und unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt wird, hat sich dies alles erledigt.


    Beim feststellen des Notstandes ist die Bundeswehr nicht betroffen, da sie im Inneren nicht eingesetzt werden darf.


    Gruß Moosbüffel

  • Ja, so ändern sich die Zeiten. Früher hätte man als Resi die Arschkarte gehabt. Heute dürfen bei Eis oder Wasser oder sonstwas erstmal die Zivis ran.

  • Zitat von Endzeitstimmung;43175

    Was passiert eigendlich wenn der Kriegsfall, ...?


    ... rufen die ZivildienststellenLeiter ihre ganzen Jünger an zum kollektiven Altenpflegen?


    eher zum Einsatz im Feldlazarett ...


    ... bzw. zum Einsammeln der Verwundeten an der Front :gunsmilie:
    (weniger dankbarer Job, da evtl. unter weiterem Beschuss)


    dieses Szenario sehe ich aber nicht in den nächsten 5 bis 10 Jahren:
    mit wem sollten wir uns bei den derzeitigen politischen Verhältnissen einen heißen Krieg direkt an/hinter der Landesgrenze liefern?????????


  • Wehrdienst kann man verweigern - Kriegsdienst nicht.
    Entweder sofortige Internierung (und anschließende Verwendung zum Stellungsbau etc. - aber unbewaffnet) oder standrechtliche Erschießung.


    Mein Kenntnisstand - gehört aber zu den eher ungern eingeäumten Realitäten.


    Bin froh, dass so ein Kriegsszenarion unwahrscheinlich ist. Aber ich denke man kommt sich da schon doof vor, wenn man als Familienvater, der sich fit und vorbereitet gehalten hat, zwangsrekrutiert wird in dem Bewusstsein, dass man neben den am Schlamassel beteiligten Politikern auch die wehruntauglichen, weil doofgesoffenen, krank gerauchten oder gefixten Asos mit seinem Leben verteidigen darf. Die bleiben um Deine Frau und Kinder herum daheim und schützen Deine Vorräte und Lieben vor dem bösen Feind ...


    Weil man uns Deutschen in so einem Fall nicht genügend soziales Bewusstsein zutraut, haben auch nur die Schweizer ihre Gewehre samt Mun daheim ....

  • Den Eidgenossen wurde die Munition auch schon weggenommen :staunen:
    Somit nix mit wehrhaft... Na ja, die oben wissen schon was sie machen

  • Zitat von Sandra;43324

    Den Eidgenossen wurde die Munition auch schon weggenommen :staunen:
    Somit nix mit wehrhaft... Na ja, die oben wissen schon was sie machen



    Stimmt so nicht.:nono:


    Uns Eidgenossen haben sie die Mun nicht weggenommen, nur den Wehrpflichtigen. Diese haben bis vor kurzem immer eine Ration Mun mit nach hause bekommen, um im Ernstfall sich an den Besammlungs Ort durchsch... (Schlagen:face_with_rolling_eyes:) zu können.


    Es gab da immer wieder einmal (selten) Zwischenfälle mit Armee Waffen, worauf hin einige politische Subjekte beschlossen die Kriegsmunition solle in den Kasernen verbleiben.


    :Ironie: Ich finde es sollten auch Autos verboten werden, denn dadurch kommen jährlich mehr Leute ums Leben als durch Armee-Waffen.

  • Zitat von Eterus;43326


    :Ironie: Ich finde es sollten auch Autos verboten werden, denn dadurch kommen jährlich mehr Leute ums Leben als durch Armee-Waffen.


    Wobei das ist ehr Sarkasmus als Ironie ... zudem stimmt es...



    MfG


    Sven

  • Tod durch Bum


    In der Schweiz kommen Jährlich etwa 1800!!! Menschen durch
    Schusswaffen um,ein wirklich böses böses Waffenland:staun:...................



    und zwar durch Suizid-in den Nachbarländern müssen die das x-mal
    mit Stricken/Tabletten und KLoreiniger probieren bis es klappt,
    :grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen:(<Umständelachen,nicht wegen der Sache an sich)

    :winke:Stalkerunit

    P.S.-In Deutschland sterben jedes Jahr über 200.000 durch Ärztepfusch,
    wann werden Ärzte verboten?????

  • Zitat von therealsilencer;43204

    Wehrdienst kann man verweigern - Kriegsdienst nicht.
    Entweder sofortige Internierung (und anschließende Verwendung zum Stellungsbau etc. - aber unbewaffnet) oder standrechtliche Erschießung.


    Mein Kenntnisstand - gehört aber zu den eher ungern eingeäumten Realitäten.


    Hallo,


    bitte nicht solchen Quark verbreiten!


    Fakt ist:


    1. Deutsche Wehrpflichtige können sich auf das "Gesetz über die Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe aus Gewissensgründen (KDVG)" berufen. Es ist also eindeutig der Kriegsdienst mit der Waffe gemeint. Den Wehrdienst (aka die Dienstpflicht) kann man hingegen nicht verweigern. Aus rein praktischen Gründen wird man zu einem Ersatzdienst herangezogen, der heute "Zivildienst" heisst.


    2. Welche Tätigkeiten unter das Verweigerungsrecht fallen, stellte ein höchstrichterliches Urteil des Bundesverfassungsgerichts klar:
    "Verweigert werden können demnach alle unmittelbaren Waffeneinsätze: nicht nur in völkerrechtlich definierten Kriegen, sondern auch in anderen bewaffneten Konflikten wie Bürgerkriegen, Partisanenbekämpfung usw., aber auch indirekte Kriegsteilnahme, etwa beim Beobachten des Kriegsgegners, Munitionsnachschub, Bedienen von Peil- und Steuerungsgeräten, Radarerfassung feindlicher Raketen usw. Als für Verweigerer zulässige waffenlose Dienste gelten dagegen reine Verwaltungs-, Betreuungs-, Verpflegungs- und Sanitätstätigkeiten bei der bewaffneten Truppe." (www.wikipedia.de)


    Was ich (als anerkannter KDVer...) aber in der Diskussion um "vaterländische Pflichten" immer erstaunlich finde, ist, dass alle nach Schlupflöchern suchen, sich vor jeglicher Dienstverpflichtung zu drücken. Sind das auch diese Outlaw-Phantasien?
    Hey - unsere "Zivilisation" bzw. unser gesellschaftliches Leben hier in Europa funktioniert doch gerade, weil wir halbwegs geordnete Verhältnisse haben, Recht&Gesetz, Trennung von Staat/Gericht/Polizei usw. Wir haben Organisationen, die die Gesetze durchsetzen, uns Bürger schützen. Und dazu gehört halt auch die Fähigkeit zur Verteidigung. Und wenn unsere Gemeinschaft angegriffen wird, sollte sie sich auch wehren können. Da nützt es nix, wenn sich alle aus dem Staub machen. Eine gewisse Solidarität des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft in der er lebt und von der er "fett" profitiert, erwarte ich schon. Ich könnte mir sogar eine generelle Dienstpflicht für jeden gesundheitlich dafür geeigneten jungen Menschen vorstellen. Sagen wir ein Jahr Minimum mit der Wahlmöglichkeit Hilfsorganisationen/Feuerwehr/THW/Polizei/BW/Soziales/Stadtgärtnerei etc. pp. Ich kenne keinen, dem seine Wehr- bzw. Zivildienstzeit ernsthaft geschadet hat, eher im Gegenteil, alle haben daraus was für ihr Leben mitgenommen. Wir leisten uns immer mehr und teurere professionelle Hilfs- und Einsatzkräfte, obwohl wir die jetzt schon nicht mehr bezahlen können und trocknen gleichzeitig den ehrenamtlichen und dienstpflichtigen Sektor aus.


    Mein Motto ist jedenfalls eher "Die Gesellschaft krisenfest machen" und nicht "Ich schau, was ich noch abstauben kann und dann klinke ich mich aus und lebe in den Wäldern."


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;43358

    Was ich (als anerkannter KDVer...) aber in der Diskussion um "vaterländische Pflichten" immer erstaunlich finde, ist, dass alle nach Schlupflöchern suchen, sich vor jeglicher Dienstverpflichtung zu drücken. ...
    ... Wir haben Organisationen, die ... uns Bürger schützen. Und dazu gehört halt auch die Fähigkeit zur Verteidigung. Und wenn unsere Gemeinschaft angegriffen wird, sollte sie sich auch wehren können. ...


    Du hast da jetzt das Idealbild vor Augen, dass unsere heutige Bundesrepublik von einem bösen Nachbarn (welcher käme derzeit überhaupt dafür in Frage?) angegriffen wird ...


    aber was wäre gewesen, wenn Du als Bundeswehrler in den 1980er Jahren nur verheizt hättest werden sollen, damit die Verbündeten zwei Tage mehr Vorbereitungszeit haben, um den Russen dann am Rhein in Emphang zu nehmen???
    (womit D mit wie ohne Deine Mitwirkung gleichermaßen verwüstet worden wäre)


    oder wenn die Bundeswehr im Rahmen der europäischen Solidarität in 5 Jahren Unruhen am Bosberus bekämpft (während italienische Carabinieri in Berlin die Hungerdemos niederknüppeln)?


    oder ........

  • OT


    allein in meinem Dunstkreis haben sich 2 Leute in diesem Jahr erhängt...


    Seile mit Schlaufen sind brandgefährlich :staunen::peinlich:


  • Servus,


    in der Theorie und auf dem Papier hast Du völlig recht, und das gebe ich auch zu. Das mit Kriegs- und Wehrdienst habe ich auch bewusst so aufgeführt, weil eben die Papierlage eine andere zu sein scheint.
    Dem Dienst an der Waffe bei der BW kann man durch den Ersatzdienst umgehen.
    In Kriegsfalle geht das nicht oder nur sehr eingeschränkt, und so viele Verwalter, Betreuer und Pfleger bei der bewaffneten Truppe - na ja, hoffentlich bringt man die unter.


    Im berühmten V-Fall sind die meisten angeführten Verordnungen etc. schlicht ausser Kraft.
    Es wäre halt nur politischer Selbstmord von Seiten eines unserer Volksverführer, so etwas auch nur annähernd einzuräumen.
    Aber der Umgang mit (Total-)Verweigerern im Krisen-/Interventions-/Kriegsfall ist sehr detailliert geregelt und steht den Aufruhrkontrollrichtlinien in staatlichem Pragmatismus (um den Ausdruck "Brutalität" zu vermeiden) in nichts nach - das geht damit los, dass eine Verweigerungshaltung als Terrorismus oder Kollaboration eingestuft werden kann.


    Aber lassen wir das Thema - entweder wir machen auf heile Welt (das wäre verlogen) oder halten uns an äusserst unbequeme und nur schlecht belegbare Fakten - das wirbelt nur zuviel Staub auf.

  • logicalman


    Der westliche Nato-Wahrscheinlichkeitsplan sah das "2Tage Rhein-
    3Tage ganz Deutschland" Szenario im konventionellen Rahmen vor.
    Das die Russen hiermit(schon schlimm genug)nochmals total
    unterschätzt wurden,zeigte sich als ende der 90er die ehemaligen Generalstabspläne der Sowjetunion veröffentlicht wurden.


    468!!!!!!!!!!!!!!Sofortige atomare Schläge im MT-Bereich auf die kleine
    Fläche von Westdeutschland und sofortiges massive Truppenvorrücken
    bis mind.östliches/mittleres Frankreich ohne Rücksicht auf Strahlungsverluste.Da wär nix gewesen mit 2/3 Tage aufhalten.


    Bei einer solchen Einschlagsdichte sind wirklich nur noch biblische Sprüche,kein Preppen mehr die Schlussfolgerung:


    "Und die Erde war wüst und leer!"


    :fearful_face:Stalkerunit

  • Nabend!


    Und da wollt ich eigendlich nur wissen, ob man tatsächlich Totalverweigern kann...
    so ganz entgültig ist das glaub ich hier auch noch nicht geklärt, oder hab ich was wirklich rechtsgültiges überlesen?


    tomduly - "Fett" von dieser Gesellschaft profitieren meiner Meinung nach nur ein paar einzelne - und die unterstützen wir alle GANZ KRÄFTIG!


    Natürlich leben wir in einem reichen Land und machen uns trotzdem Sorgen um alles mögliche unwichtige, aber ich frage mich wirklich, ob ich gegen welchen "Feind" auch immer für mein Vaterland in den Krieg ziehen muss!!


    Oder ob ich nicht schon meinen Dienst am Vaterland getan habe, indem ich, oder "mann" den Zivildienst/Grundwehrdienst hinter sich gebracht hat, und dazu noch ständig Steuern, und andere Abgaben auf Rekordniveau zahlt!


    Der Vergleich hinkt jetzt vielleicht ein wenig, aber
    - Wenn ich in einem Hotel wohne für das ich Miete bezahle, und das geht in die Insolvenz - bleibt ihr dann auch noch da wohnen wenn von euch verlangt wird neben der Zimmermiete auch noch die Schulden mitabzubezahlen die der besoffene Hotelbesitzer gemacht hat?



    Mein zu verteidigendes "Gut" ist erst mal meine Familie/Freunde, dann meine Habseligkeiten, und dann später vielleicht auch mal der Staat.




    Gruß Bastian

  • tomduly:


    Denk doch bitte einfach mal etwas weiter, als von der Wand bis zur Tapete!!!
    Und wenn du schon mal dabei bist, sieh dir doch mal die Geschichte der letzten beiden großen Kriege an. Die Aufgaben der Brandbekämpfung, Krankenversorgung etc. haben die Frauen und alten übernommen (Das sind wehsentlich mehr, als Dienstfähige in der Bevölkerung). Alle anderen wurden an die Front beordert. Außerdem sollte sich ein KDVler doch besser mit Aussagen wie

    Zitat

    dazu gehört halt auch die Fähigkeit zur Verteidigung. Und wenn unsere Gemeinschaft angegriffen wird, sollte sie sich auch wehren können. Da nützt es nix, wenn sich alle aus dem Staub machen.

    zurückhalten. Eigentlich hätte man euch Verweigerer z.B. bei der Oderflut 1997 oder dem Elbehochwasser 2002 einsetzen sollen. Nur leider währen dann bei einem solch undisziplinierten Haufen, noch mehr Häuser abgesoffen. Und jetzt rate mal wers ausbaden musste...


    Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte dich für deine Entscheidung, den Wehrdienst zu verweigern nicht diskriminieren. Allerdings kannst du den Dienst an der Waffe in einem unwahrscheinlichen V-Fall nicht mit dem Ersatzdienst an der "Heimatfront" vergleichen.


    P.s. Was sollen wir denn deiner Meinung nach noch verteidigen, wenn so ein paar lustige Pilzförmige Wolken aufsteigen? Wenn die Mobilmachung in D ins rollen gebracht wird, sind wir davon nicht mehr weit...

  • Zitat von tomduly;43358

    Ich könnte mir sogar eine generelle Dienstpflicht für jeden gesundheitlich dafür geeigneten jungen Menschen vorstellen. Sagen wir ein Jahr Minimum mit der Wahlmöglichkeit Hilfsorganisationen/Feuerwehr/THW/Polizei/BW/Soziales/Stadtgärtnerei etc. pp.

    Junge Menschen finde ich gut! Dass nur Männer Dienstpflichtig sind, halte ich für diskriminierend! Keine sorge Mädels, ich komme mit dem Schmerz klar! :grosses Lachen:
    Sie schaffen es aber nicht mal eine Wehrgerechtigkeit bei den Männern herzustellen bzw. versuchen diese Ungerechtigkeit nicht einmal auszugleichen z.B. durch Studiengebührenerlassung.


    Komisch das unsere Genderweiber nur für "Möglichkeit" Dienst an der Waffe tun zu können gekämpft haben, so 100%ige Gleichberechtigung wollen sie dann doch nicht!
    Ich parke übrigens aus Prinzip auf Frauenparkplätzen! :devil: Versucht es auch mal, ihr werdet die tollsten Dinge erleben! :grosses Lachen:


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat von tommy83;43470

    tomduly:


    Denk doch bitte einfach mal etwas weiter, als von der Wand bis zur Tapete!!!
    Und wenn du schon mal dabei bist,


    Ich schiebs mal auf die Sommerhitze :Cool:



    Zitat

    sieh dir doch mal die Geschichte der letzten beiden großen Kriege an.

    ...gut, dass Du jetzt nicht grosse vaterländische Kriege geschrieben hast... Ich weiss nicht, warum alle die beiden Weltkriege immer noch als "Referenz" heranziehen. Dann sollte man sich auch Gedanken über den 30jährigen Krieg machen... Es gibt ne Menge modernerer Kriege, die seither passiert sind. Die dt. Wehrmacht ist selbst im WKII noch grossenteils kaum motorisiert unterwegs gewesen, d.h. zu Pferde und zu Fuss wie im WKI.


    Heute werden(würden) Kriege vom Typ "Staat gegen Staat" durch massive Schläge aus der Luft gegen die Infrastruktur des anderen entschieden. Und der Rest sind die nicht weniger hässlichen asymmetrischen Kriege vom Typ "Armee gegen (fanatische) Untergrundkämpfer". Gegen beide Kriege hilft eine klassische Generalmobilmachung und ein "alle wehrfähigen Männer an die Front" nicht wirklich viel, weil es keinen echten Unterschied zwischen Frontverlauf und (friedlichem) Hinterland mehr gibt. Zeig mir die Front in Afghanistan oder im Irak... Wo war die Front, als Saddam seine Scud-B-Raketen nach Palästina ballerte? Überall und nirgends.


    Zitat

    Außerdem sollte sich ein KDVler doch besser mit Aussagen wie ... zurückhalten. Eigentlich hätte man euch Verweigerer z.B. bei der Oderflut 1997 oder dem Elbehochwasser 2002 einsetzen sollen. Nur leider währen dann bei einem solch undisziplinierten Haufen, noch mehr Häuser abgesoffen. Und jetzt rate mal wers ausbaden musste...


    Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte dich für deine Entscheidung, den Wehrdienst zu verweigern nicht diskriminieren.


    ..nö bestimmt nicht. :crying_face:


    Ich hab meine Dienstpflicht übrigens im Krankenhaus einer Garnisonsstadt (dt. und franz. Einheiten) abgeleistet. Ein Grossteil meiner "Kundschaft" waren Jungs, die in der Grundausbildung zusammengeklappt sind. Mit der Bierdose in der Hand und in der Gruppe waren das immer echte Helden, aber nach nem Kreislaufkollaps beim Robben durch die Felder war ihnen dann im Spital immer das wichtigste, mit Mama telefonieren zu können.


    Zitat

    Allerdings kannst du den Dienst an der Waffe in einem unwahrscheinlichen V-Fall nicht mit dem Ersatzdienst an der "Heimatfront" vergleichen.


    Da bin ich ganz Deiner Meinung. Als Zivi jedes Wochenende neu verunglückte Motorradfahrer einsammeln zu dürfen, denen nur noch eine Karriere als Krüppel bleibt, oder Leute auf Intensivstationen sterben sehen (und später die Toten, mit denen du tags zuvor noch gesprochen hattest, in die Pathologie karren), ne verzweifelte junge Mutter über Wochen bei drei Suizidversuchen zu "erleben", bis sie "es" dann geschafft hat...Schicht- und Nachtdienste, Dienste über Weihnachten/Ostern...das ist tatsächlich nicht vergleichbar mit dem anstrengenden Kasernen- und Stubenalltag eines Wehrpflichtigen mit 5-Tage-Woche, da stimme ich Dir zu!


    Ich schlage vor, wir respektieren die Entscheidungen jedes Einzelnen, ob er zur Armee geht oder lieber "Hintern abwischt", ob er sich zur Feuerwehr verpflichtet oder behinderte Kinder zur Schule fährt.


    Das klassische Schema "jeder wehrfähige Mann hat zum Militärdienst zu gehen" ist IMO gewaltig überholt. Schon allein deshalb, weil die Bedienung moderner Waffensysteme kaum von einem Rekruten mit ein paar Monaten Drill-Ausbildung auch nur annähernd machbar ist. Da gehört heute mehr dazu, als Kimme, Korn und Vorhaltewinkel. Der gewöhnliche Soldat ist doch schon mit der Bedienung eines Automatikgetriebes, das nur noch die Wahl zwischen Hasengang und Schildkrötengang zulässt, überfordert. Wie soll er da noch nen Krieg gewinnen?



    Zitat

    P.s. Was sollen wir denn deiner Meinung nach noch verteidigen, wenn so ein paar lustige Pilzförmige Wolken aufsteigen? Wenn die Mobilmachung in D ins rollen gebracht wird, sind wir davon nicht mehr weit...


    Glaubst Du ernsthaft, dass die Absender der pilzförmigen Wolken einem genügend Zeit zur Mobilmachung lassen? Ich würde das nicht tun, sondern still und heimlich das Knöpfchen drücken, 30min später ist das meiste dann schon vorbei und es gibt nichts mehr zu mobilisieren.


    Dann noch ein paar theoretische Zahlenspiele:


    Die BW hat ca. 254.000 aktive Soldaten, die dt. Bevölkerung hat etwas über 38 Mio. wehrtaugliche Personen (QUELLE). Die willst Du alle einziehen? Wie soll das logistisch funktionieren?


    Selbst im WKII hatte die dt. Wehrmacht zwar immerhin beeindruckende 17,7 Mio. aktive Soldaten, aber bei einer Bevölkerung von fast 79 Mio. Einwohnern waren das nicht mehr als 22% der Einwohner, die "eingezogen" wurden und dass der Rest nur Frauen, Kinder und Alte waren, glaubst Du selber nicht.




    Sommerliche Grüsse



    Tom :Cool:

  • Hallo Tom,


    ich denke, wir beenden hier die Diskusion im Forum.
    Wenn du willst können wir das aber gern via PM noch mal aufrollen, um das Forum nicht ganz so voll zu müllen.


    Eines möchte ich dennoch kurz in den Raum werfen:


    Das Thema war hier: Was tun, wenn der Spieß oder die Malteser rufen.
    Das wird nur passieren, wenn ein richtiger V-Fall eintreten würde.
    Wie auch schon gesagt, halte ich dieses für absolut unwahrscheinlich.
    Alles andere wird von der Berufsarmee abgedeckt.