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  • Zitat von Wolfshund;134090

    Warum sollen die Maßnahmen nicht auch das Risiko einer FSME reduzieren? Wenn dich keine Zecke beißt bekommst du FSME genauso wenig wie Borreliose?!


    Hallo Wolfshund,


    wie willst Du es ausser durch ein Leben als Nerd vermeiden? Ich kann mich noch genug an meine Kindheit erinnern. Wir waren nach der Schule mit unseren Hunden in Wald und Feld unterwegs. Abends hat unsere Mutter den Kindern und Hunden die Zecken abgelesen ... Während meinerm Arbeitsaufentalt in Indien bin ich noch von ganz anderen Viechern belästigt worden. Wie sagte die indische Ärztin: "Keine Ahnung, was Sie da haben, aber nach 10 Tagen Antibiotikagabe sind die Viecher tot." Sie waren es dann auch...:)



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Wolfshund;134090

    Warum sollen die Maßnahmen nicht auch das Risiko einer FSME reduzieren? Wenn dich keine Zecke beißt bekommst du FSME genauso wenig wie Borreliose?!


    Bei der Borelliose wird die Bakterie erst nach der Aufnahme von Blut durch die Zecke mobil und kann in die Speichedrüsen der Zecken gelangen wo es es dann dem Menschen weitergegeben wird.


    Deswegen muss die Zecke zwischen 24-48 Stunden am Körper verbleiben damit man eine sicherer Infektion hat.


    Umgekehrt wenn man in den ersten 24 Stunden die Zecke entfernt vermindert man die Wahrscheinlichkeit der Infektion.


    Hingegen der FSME Virus ist schon in der Speichedrüse der Zecke vorhanden und deswegen kann man sofort infiziert werden und bringt das entfernen von Zecken recht wenig.


    In der Summe macht dass, das die klassischen Vorsichtsmassnahmen für Borreliose effektiv sind, nicht aber für FSME.


    Die gute Nachricht FSME kommt weit weniger als Borelliose vor, die schlechte es gibt kein Heilmittel und die Konsequenzen können dramatisch sein, wobei eine Neuroboreliose auch nicht zu vernachlässigen ist.


    Moléson

  • Hallo Moleson,


    das ist ja mal eine einprägsame Checkliste.



    Nun habe ich dazu aber ein paar Fragen, ich hoffe Du kannst mir da weiter helfen...
    - Was mache ich wenn meine Borreliose Infektion zu den 50% der Infektionen zählt bei der keine Wanderröte auftaucht? [Seite 9, Quelle]
    - Wie unterschiedest Du eine Wanderröte im Anfangsstadium von einer kleinen lokalen Infektion an der Bissstelle?
    - Was hältst Du von Antibiotischen Salben die man auf Zeckenbissstellen auftragen kann?


    Ich glaube ich habe das hier schon mal an anderer Stelle erwähnt, aber ich bin nach wie vor erstaunt wie viel unterschiedliche und mit Fakten kaum zu untermauernde Dinge in diesem Disskusionsfaden zusammen kommen. Damit ist nun nicht der Beitrag gemeint den ich zitiert habe, den ich bis auf seinen versteckten Absolutionsanspruch ganz gut finde.


    Bei einigen Beiträgen frage ich mich was will der Schreiber uns damit sagen? Als Beispiel - bitte nicht böse sein, dass ich ausgerechnet dieses Beispiel nehme: Beitrag #50: Mückenstich vs. Wanderröte, medikamentös platt gemacht? Was denn? die Hautrötung?


    Das Borreliose ganz einfach durch Antibiotika zu bekämpfen ist (Beitrag #22) halte ich allerdings für ein Gerücht. Nicht um Sonst haben viele meiner Kollegen eine wahre Ärzte Diaspora hinter sich bis sie dann endlich einen fanden der genug Ahnung hatte welche Antibiotika man alle durchprobieren kann bei der spezifischen Borrelienart die man sich eingefangen hatte. Wer vermutet an Borreliose erkrankt zu sein dem kann ich nur Raten einen Spezialisten auf zu suchen. Eine Liste findet ihr hier.


    Was die Prävention angeht, so stehen für mich neben allabendlichen Absuchen (wenn ich alleine bin ggf. mit dem Spiegel meines Kompasses) vor allem das Imprägnieren meiner Kleidung mit NoBite und dem meiden von Zeckenhorten im Vordergrund. Letztere kann man am Besten erkennen wenn man sich ausgiebig mit der Biologie der Zecke auseinandersetzt. Auf diese Weise bin ich persönlich von 15-20 Zecken pro Jahr auf 0-1 herunter gekommen. Obs auch bei Dir funktioniert, kann ich allerdings nicht garantieren, aber ich denke die Chancen sind gut.


    Dann noch ein Wort zum Geschimpfe auf die Homöopathie: Wer hier nur das gegeneinander sucht und hier Alleinstellungsmerkmale der Schulmedizin oder der Naturheilkunde sucht, der hat in meinen Augen noch nicht begriffen, dass polarisieren nicht hilft. Beides hat seine Berechtigungen und es gibt selbst in der Schulmedizin genug Placebos. Unterhaltet euch mal mit einem Menschen der Ahnung von Versoffwechselung von Medikamenten hat wie viel Wirkung ACC Hustenlöser im Körper entfalten kann, wenn es über den Magen aufgenommen wird. Dabei ist das letztlich vollkommen egal, ob es nun ein Wirkstoffefekt oder ein Placeboefekt war, das Resultat ist doch das wichtige. Meine Erfahrung vor allem mit Homöopathie bei meinen Hunden ist, das es wirken kann. Und nichts anderes würde ich ebenfalls von Schulmedizinischen Medikamenten behaupten.


    Okay, nun noch zwei Links zum Abschluss:
    Einmal hier, für alle die Probleme mit Zecken im Garten, bei der Arbei oder sonstwo haben. Die Schweizer als pfiffiges Volk, schließlich haben sie uns bereits mit schweizer Zucker, Taschenmessern, Uhren und vor allem Bordekochern beglückt entwickeln endlich mal was richtig wichtiges, nämlich eine funktionierende Zeckenfalle. Hier die Links: Züricher Hochschule. Nach meinem letzten Emailwechsel mit Herrn Hufschmied sieht es aber so aus, dass die Forschung noch ein wenig braucht. Wer jedoch den Startschuss des Produktes nicht verpassen will, sollte ihn anmailen und sich auf die Interessen Liste setzten lassen.


    Dann eine 2. Entwicklung, Forschung im Bereich einer Antibiotischen Salbe gegen Borreliose. Hier zum Artikel auf DocCheck.


    Grüße,


    Frank

  • Zitat von FrankD;134103


    Dann noch ein Wort zum Geschimpfe auf die Homöopathie: Wer hier nur das gegeneinander sucht und hier Alleinstellungsmerkmale der Schulmedizin oder der Naturheilkunde sucht, der hat in meinen Augen noch nicht begriffen, dass polarisieren nicht hilft. Beides hat seine Berechtigungen und es gibt selbst in der Schulmedizin genug Placebos. Unterhaltet euch mal mit einem Menschen der Ahnung von Versoffwechselung von Medikamenten hat wie viel Wirkung ACC Hustenlöser im Körper entfalten kann, wenn es über den Magen aufgenommen wird. Dabei ist das letztlich vollkommen egal, ob es nun ein Wirkstoffefekt oder ein Placeboefekt war, das Resultat ist doch das wichtige. Meine Erfahrung vor allem mit Homöopathie bei meinen Hunden ist, das es wirken kann. Und nichts anderes würde ich ebenfalls von Schulmedizinischen Medikamenten behaupten.


    Mein Problem damit ist, dass im Bereich der Homöopathie a) der Placeboeffekt nicht als Placeboeffekt, sondern als "Medikamenten"wirkung verstanden wird, b) das Placebo sehr, sehr (sehr!) teuer verkauft wird und d) durch viele Gläubige notwendige und sinnvolle (heilende) Maßnahmen der "Schulmedizin" zu gunsten der Placeboeinnahme unterlassen/abgelehnt werden werden.


    PS: Homöopathie ist kein Bestandteil der Naturheilkunde, sondern der sog. Alternativmedizin.

    Take care!

  • Zitat von Hunted;134106

    [...] a) der Placeboeffekt nicht als Placeboeffekt, sondern als "Medikamenten"wirkung verstanden wird, b) das Placebo sehr, sehr (sehr!) teuer verkauft wird und d) durch viele Gläubige notwendige und sinnvolle (heilende) Maßnahmen der "Schulmedizin" zu gunsten der Placeboeinnahme unterlassen/abgelehnt werden werden.


    Hi,
    wie oben schon beschrieben a) und b) sehe ich in der Schulmedizin an einigen Punkten genau so. Aber das ganze hier nun auseinander zu friemeln würde den Zweck dieser Diskussion sprengen und letztlich vermutlich auch des gesamten Forums. Ich sehe jedenfalls in dieser fern ab von Fakten sondern anstatt dessen mit Emotionen geführten Diskussion keinen wirklichen S&P Hintergrund.


    Grüße,


    Frank


    p.s.
    Der Punkt c) hätte mich noch interessiert. Vielleicht per PN?

  • Hallo Alle,


    ich konnte mal bei einer Diskusion mitlauschen, da ging es genau um Homöopathie, Schulmedizin, Chinesische Therapieformen
    und so weiter.
    Ich bin mir nicht mehr sicher, aber im Süddeutschen Raum glaube ich, gibt es eine Praxisgemeinschaft, die alle unter einem
    Dach vereinen, sprich Schulmedizin und Alternativ und Homöopathie. Die sind so viel ich mitbekommen habe sehr erfolgreich
    damit indem eben genau alle Spezis zusammenarbeiten und nicht gegeneinander.


    LG

  • Falls noch nicht bekannt, es gibt neu auch Zeckentests zu kaufen, mit denen Zecken auf Borrelien getestet werden können:


    http://www.antibrumm.ch/de/zecken-test


    Ziemlich teuer, aber die finanziellen und imateriellen Kosten einer Neuroborreliose im Vergleich... Natürlich sagt der Test nichts darüber aus, ob eine borrelieninfizierte Zecke die Borrelien auch wirklich übertragen hat. Aber ist sie borrelienfrei hat man doch eine hohe Gewissheit, dass keine übertragen wurden (Testsicherheit 99%).


    Viele Leute verbinden Zecken mit Wald (wahrscheinlich wegen dem Irrglauben, Zecken würden von den Bäumen fallen). Sehr häufig wird unterschätzt, dass man sich Zecken auch im städtischen Park, im Freibad oder im eigenen Garten holen kann. Wer macht nach Aktivitäten an diesen Orten eine Zeckenkontrolle?


    Herzliche Grüsse
    linthler


  • Über die Zahl kann man sich streiten, denn wer nicht sucht findet nichts, Insofern ist die Korrelation anamnestische Wanderröte und Borreliose Antikörper nicht unbedingt aussagend. Je nach Studie zwischen 30-80% Prozent.


    Aber was macht man wenn man keine Wanderöte hat und nicht weiss das man von einer Zecke gebissen worden ist??? Nichts Pech gehabt, vielleicht wird ein findiger Arzt bei komischen Symptomen mal Boreliose anti-körper messen.


    Das ist der Grund warum man zu erst überhaupt Festellen muss das man gebissen worden ist, und dafür muss man suchen und suchen lassen. Erst dann wird man auch aufmerksam werden auf kommende Wanderöte die ja erst nach Tagen einsetzt.



    Zitat


    - Wie unterschiedest Du eine Wanderröte im Anfangsstadium von einer kleinen lokalen Infektion an der Bissstelle?


    Muss man nicht, wie der Name sagt es ist eine WANDERRöte, was sie klar von eine lokalen Entzündung unterscheidet. Wenn man nicht weiss, den Arzt fragen, eigentlich sollte er es wissen.


    Zitat

    - Was hältst Du von Antibiotischen Salben die man auf Zeckenbissstellen auftragen kann?

    Nichts weil bis jetzt man nichts stichhaltiges hat. Wenn schon eine einmal Dosis Tetrazyclin, aber auch dort scheiden sich die Geister.




    Zitat

    Das Borreliose ganz einfach durch Antibiotika zu bekämpfen ist (Beitrag #22) halte ich allerdings für ein Gerücht. Nicht um Sonst haben viele meiner Kollegen eine wahre Ärzte Diaspora hinter sich bis sie dann endlich einen fanden der genug Ahnung hatte welche Antibiotika man alle durchprobieren kann bei der spezifischen Borrelienart die man sich eingefangen hatte. Wer vermutet an Borreliose erkrankt zu sein dem kann ich nur Raten einen Spezialisten auf zu suchen. Eine Liste findet ihr hier.


    Es gibt einen Himmelweiten Unterschied zwischen dem Anfangsstadium (Wanderröte und/oder Grippe ähnlichem Symptomen) wo 10 Tage Tetracyclin funktionnieren und den späten Stadien wo manchmal nur sehr lange 3 Fach Antiobiotika Therapien funktionnieren.


    Deswegen ist es ja so wichtig die Krankheit am Anfang zu erfassen und nicht warten bis man zb neurologische Symptome hat.



    Zitat

    Was die Prävention angeht, so stehen für mich neben allabendlichen Absuchen (wenn ich alleine bin ggf. mit dem Spiegel meines Kompasses) vor allem das Imprägnieren meiner Kleidung mit NoBite und dem meiden von Zeckenhorten im Vordergrund. Letztere kann man am Besten erkennen wenn man sich ausgiebig mit der Biologie der Zecke auseinandersetzt. Auf diese Weise bin ich persönlich von 15-20 Zecken pro Jahr auf 0-1 herunter gekommen. Obs auch bei Dir funktioniert, kann ich allerdings nicht garantieren, aber ich denke die Chancen sind gut.


    Das soll man machen aber ein Garantie ist es nicht.


    Abwarten tee trinken. Fakt ist das die Zecken und deren Krankheiten sich in den letzten 40 Jahren rasant ausgebreitet haben. Als ich Kind war gab es die Lyme Krankheit noch gar nicht, genauso wenig wie FSME.


    Moléson

  • Hallo moleson, du hast geschrieben:
    Abwarten tee trinken. Fakt ist das die Zecken und deren Krankheiten sich in den letzten 40 Jahren rasant ausgebreitet haben. Als ich Kind war gab es die Lyme Krankheit noch gar nicht, genauso wenig wie FSME.


    Moléson[/QUOTE]


    Die Krankheit gab es schon, wurde aber als solche nicht erkannt!

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"


  • Diese Tests wurden mal in den Medien als Geldmacherrei bezeichnet, leider kenne ich aber nicht mehr die Argumentation, sie klang allerdings schlüssig.


    Edit: Das einzige was ich auf die schnelle gefunden habe http://www.borreliose-initiati…cken-pcr-sinn-oder-unsinn

  • Zitat von moleson;134117

    Über die Zahl kann man sich streiten, denn wer nicht sucht findet nichts, Insofern ist die Korrelation anamnestische Wanderröte und Borreliose Antikörper nicht unbedingt aussagend. Je nach Studie zwischen 30-80% Prozent.


    Hallo Moléson,


    mit den Antikörpern ist das so eine Sache. ich bin mal mit einer Wanderröte bei meiner Ärztin vorstellig geworden und hatte eigentlich genau das erwartet, dass sie einen Bluttest auf Borrelien oder Antikörper dagegen macht. Ihr Kommentar: Die sitzen, falls vorhanden, noch im Gewebe, wenn wir Antikörper im Blut nachweisen können, so nach etwa vier bis fünf Wochen, ist die Katze längst den Baum hoch. Also vorbeugende Verordnung eines Antibiotikums auf Verdachtsdiagnose. (Sie war übrigens ganz begeistert und meinte: "So ein schönes lehrbuchmässiges Beispiel eines Erythema migrans habe ich noch nicht gesehen...:))

    Zitat von moleson;134117

    Es gibt einen Himmelweiten Unterschied zwischen dem Anfangsstadium (Wanderröte und/oder Grippe ähnlichem Symptomen) wo 10 Tage Tetracyclin funktionnieren und den späten Stadien wo manchmal nur sehr lange 3 Fach Antiobiotika Therapien funktionnieren.


    Deswegen ist es ja so wichtig die Krankheit am Anfang zu erfassen und nicht warten bis man zb neurologische Symptome hat.


    Das kann ich nur bestätigen. Ich hatte im Kollegenkreis einen Borreliosefall im Spätstadium, die sich durch heflige arthritisähnliche Bewerden in mehreren Gelenken äusserte. Die Diagnose Borreliose bekam er erst nach langem und vergeblichem "herumdoktern". Dann war eine wochenlange, hoch dosierte und mit Nebenwirkungen behaftete intravenöse Antibiotikatherapie angesagt.


    Derwegen suche ich mich auch nach intensiverem Kontakt mit Wiesen und Gebüsch unter der Dusche auf die Viecher ab, bzw. lasse mich, wie es auch die Affen tun, von meiner BEVA flöhen :)


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Irgendwie scheint es, dass beim Thema Zecken es zu fast allen Aspekten (Übertragung, Prävention, Erkennung, Behandlung) unterschiedliche Meinungen gibt. Irrtumsaufklärung wird dann in Diskussionen gleich wieder als neue Irrtümer abgetan, usw. Und wie oft in der Medizin geht es um Wahrscheinlichkeiten und sehr viel Geld.


    Hab mich wieder damit beschäftigt, wie am besten eine Zecke entfernen.


    Ältere interessante Aussagen (natürlich mit kommerziellem Interesse):


    http://www.dr-schick.de/zecken-entfernung.php


    Ich hatte mich gefragt, ob Zeckenzangen nicht zu sehr quetschen. Ob die Zeckenzangen unterschiedlichen Druck ausüben. Auf dieser Website wird gesagt, dass diese Zangen nur geringen Druck ausüben und die Zecke nicht quetschen. Gleichzeitig steht, dass kein Zusammenhang zwischen Quetschen und Infektionsrate gefunden wurde. Dann gibt es wieder andere, die meinen, mit der Zeckenzange würde man Nymphen immer quetschen, etc.


    Die Nymphen... Letzthin hatte ich eine auch nur fast durch Zufall entdeckt (da sie neben einem adulten Tier sass). Schon möglich, dass mehr Leute von Nymphen befallen werden, ohne es zu merken. Eben auch im Garten, Freibad, Stadtpark, etc. Die Larven wären dann kaum noch zu entdecken. Andererseits sind die Hauptwirte der Larven Mäuse, Ratten, Siebenschläfer, etc. (Heisst das nun, wir Menschen bekommen sie nur selten?) Während die Nymphen dann eine Nummer grösser gehen, Füchse, Katzen, etc.


    Bei der Borreliose (resp. den verschiedenen Varianten davon) geht die Diskussion so weit auseinander, dass die einen sagen, es sei eine unerkannte, unkommunizierte Epidemie (da viele Zeckenstiche nicht bemerkt würden und dann die viel späteren Symptome nicht darauf zurückgeführt würden). Die anderen meinen, viele diffuse Symptome/Erkrankungen würden heute einfach der Borreliose zugeordnet.


    Finde ich echt schwierig, all diese Infos in ihrer Breite einzuordnen. Ich werde mal schauen, ob ich Zeit habe, mit jemanden an der Forschungsfront in Kontakt zu kommen.


    Hier noch eine weitere Krankheit (Neoehrlichiose), die in Gebieten in Zürich in 5-10% der getesteten Zecken vorkam:
    http://www.mediadesk.uzh.ch/ar…nkung-in-der-schweiz.html


    Bisher anscheinend wenige Fälle, aber möglicherweise auch etliche unerkannte frühere Fälle.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Diese Doku war wirklich interessant:


    http://www.youtube.com/watch?v=SvV_AgL63d0


    Dürfte plusminus die gleiche sein wie hier, allerdings haben sie eine unterschiedliche Länge.


    http://www.previval.ch/showthr…896&viewfull=1#post132896


    Die Professorin im Film spricht von 90% Wanderröte...


    Sehe gewisse Infoanbieter nun deutlich kritischer. Aber klar, auch die Schulmediziner sind nicht fehlerfrei.


    Anlass ist übrigens, dass meine Frau gerade beim Arzt war und nun Antibiotika bekommt. Ich vermute, sicherheitshalber, da wie Frank schon geschrieben hatte, manchmal nicht klar ist, ob es eine beginnende Wanderröte oder eben doch nur eine lokale Infektion ist, evtl. weil noch irgendein Teil der Zecke drin steckt und erst noch abgebaut/rausgearbeitet werden muss. Da ich leider die Folgen einer schweren Krankheit für eine Familie kenne reagiere ich wahrscheinlich etwas sensibler auf Zeckenstiche oder sonstige Erkrankungsrisiken.


    Herzliche Grüsse
    linthler


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Wolfshund;134151

    Diese Tests wurden mal in den Medien als Geldmacherrei bezeichnet, leider kenne ich aber nicht mehr die Argumentation, sie klang allerdings schlüssig.[/URL]


    Könnte sein, dass es daran liegt, dass die Tests nichts darüber aussagen, ob die Borrelien wirklich übertragen wurden. Zumal der Antikörpertest heute nach der Anfangsphase ziemlich sicher zu sein scheint:


    Zitat

    Immer wieder wird behauptet, man könne auch im chronischen Stadium der Borreliose nicht immer Antikörper im Blut nachweisen. Dies ist nicht richtig. Lediglich in der Anfangszeit der Borreliendiagnostik gab es nicht wenige Fälle, in denen die anfangs noch sehr unterschiedlichen Tests versagt haben. Heutige Tests, vor allem der Westernblot, sind aber sehr zuverlässig.


    Generell gilt: Wenn ein Mensch durch Bakterien erkrankt (also aktuelle Symptome aufweist), so "merkt" dies das Immunsystem selbstverständlich und antwortet mit der Bildung von Antikörpern. Je intensiver die Krankheit, desto mehr gilt dies. Je länger und intensiver die Auseinandersetzung zwischen Borrelien und Immunsystem war, desto ausgeprägter ist das Bandenmuster im Westernblot. Es ist deshalb nicht vorstellbar, daß ein Patient im Spätstadium der Erkrankung nur ganz wenige oder gar keine Banden im Westernblot aufweist.


    Wir halten deshalb die Meinung für überholt, daß ein negativer Test eine Borreliose nicht ausschließen würde. (Dies gilt natürlich nur für das chronische Stadium, da im Frühstadium tatsächlich oft noch keine Antikörper gebildet wurden). Aus diesem Grund steht oft der Satz "Bei weiterbestehenden klinischem Verdacht Kontrolle in zwei Wochen!" auf serologischen Befundberichten. Für das Spätstadium gilt dies nicht!


    http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cn6/zecken/hassler.htm


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Ich werde mich mit Sicherheit nicht impfen lassen, schon gar nicht von Baxter.


    Ich habe in meinen Asienurlauben die Erfahrung gemacht, die beste Prophylaxe gegen Malaria ist sich nicht stechen zu lassen. Aber vorbereitet zu sein, falls sich Symptome zeigen. Und genauso handhabe ich es auch bei Zecken. Impfrisiken sind mir viel zu hoch, erst recht bei neuen Stoffen.


    Zum Thema habe ich diesen Artikel von Joe Vogel beizutragen:


    http://vivalranger.com/wissens…sogar-im-schweren-stadium


    Die wilde Karde heilt Borreliose sogar im schweren Stadium!...



    ...titelte vor Kurzem auf seiner Internetseite ein offensichtlich recht unerfahrener »Kollege«, der ganz klar nicht vom Fach ist und dennoch mit diesem Heilsversprechen hausieren geht.
    Großartig! Müsste man denken. Ich selbst »sammle« jedes Jahr zwischen 20 und 60 Zecken und hatte schon drei Mal das zweifelhafte Vergnügen einer Borrelieninfektion.
    Der Mythos


    Borreliose (Auch Lyme Borreliose oder Lyme Disease) ist eine schwerwiegende Krankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird und von Zecken und Bremsen mit ihrem Speichel übertragen werden kann.


    Ein Kennzeichen der Übertragung kann die Erythema migrans genannte Wanderröte sein, ein roter Ring, der konzentrisch um die Bisstelle größer wird. Dieser tritt jedoch nicht immer auf.
    Die ersten Symptome der Krankheit sind Fieber und Schmerzen. Danach entwickelt sie sich in mehreren Stadien (über die wir gleich noch sprechen werden).(...)

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat von Peacefool;140342

    Ein Kennzeichen der Übertragung kann die Erythema migrans genannte Wanderröte sein, ein roter Ring, der konzentrisch um die Bisstelle größer wird.


    Und die Wanderröte muss nicht unbedingt von der Bissstelle ausgehen. Sie kann auch woanders am Körper auftauchen. Hat uns eine Ärztin gesagt. Ich glaube, Matthias hat diese Erfahrung gemacht (Schulter/Rücken)?


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Moin @ll,


    wie Peacefool richtig schreibt


    Zitat von Peacefool;140342


    Borreliose ...
    Ein Kennzeichen der Übertragung kann die Erythema migrans genannte Wanderröte sein, ein roter Ring, der konzentrisch um die Bisstelle größer wird. Dieser tritt jedoch nicht immer auf.
    ...


    ... kann die Wanderröte auftraten, muss aber nicht!


    Auch den Hinweis, den Linthler gab, habe ich schon mehrfach gefunden...


    Ein Impfstoff gegen Borreliose wird derzeit gesucht, ist aber AFAIK noch nicht verfügbar. Lediglich gegen die ebenfalls von Zecken übertragene FSME (FrühSommer Meningo Encefallitis) existiert ein Impfstoff. Da dieser jedoch auch in einer Reihe von Fällen Impfreaktionen hervorruft, wird AFAIR von der STIKO (Ständige Impfkommission) eine Impfung nur für Risikoregionen bzw. bestimmte Berufsgruppen empfohlen. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung...


    Um nun "in case of..." die Handhabung für Laien einfacher zu machen wird in der Ersten Hilfe gerne folgende Empfehlung gegeben:


    Nach einem Zeckenbiss soll der Betroffene im Falle von Auftreten jeglicher allgemeiner Krankheitssymptome innerhalb von 14 Tagen nach gehabtem Befall umgehend einen Arzt konsultieren und diesen im Gespräch unbedingt und deutlich auf den Zeckenbiss hinweisen!


    Wer mit Kindern in einem Risikogebiet unterwegs ist sollte ein Kind mit Zeckenbiss umgehend nach diesem einem ortsansässigen Kinderarzt vorstellen!

    Das nach einer Wanderung in dieser Jahreszeit sich mensch selbst und seine Kinder auf Zecken inspiziert sollte ja schon so obligatorisch sein, dass dieser Hinweis ja wie "Eulen nach Athen trage" wäre... :Gut:


    Mit diesen einfachen Regeln konnten schon viele Infektionen frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden. Und sooo kompliziert sind diese Ratschläge ja nun auch nicht wirklich... :face_with_rolling_eyes:


    Ein zeckenfreies draußen sein wünscht


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo,


    ich weis nicht, ob es vielleicht in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt wurde,
    aber die Borrelien lassen sich im Blut nachweisen.


    Wer also den Verdacht einer Infektion hat (grippeähnliche Symptome, Wanderröte, Abgeschlagenheit oder Gelenkschmerzen),
    hat (frühestens ca. 3 Wochen, nach dem Biss) die Möglichkeit, sein Blut vom Hausartzt testen zu lassen,
    um rechtzeitig mit einem Antibiotika intervenieren zu können.


    LG
    Günter

  • So weit ich weiss wird auf Antikörper gegen Borreliose getestet. Die können aber erst nach einer Weile nachgewiesen werden und da eine möglichst frühe Antibiotika-Therapie am erfolgreichsten ist wird der Arzt nicht warten bis die Antikörper nachgewiesen werden können.


    Beim Antikörpertest ist auch problematisch, dass die gefundenen Antikörper auch von einer früheren Infektion sein können. D.h. es müsste unmittelbar nach dem Zeckenbiss ein erstes Mal auf Antikörper getestet werden, um zu schauen, ob es bereits eine frühere Infektion mit Borrelien gegeben hat. Ist man antikörperfrei, so kann mit dem zweiten Test geschaut werden, ob man sich beim aktuellen Biss infiziert hat.


    Herzliche Grüsse
    linthler