Freunde,
das Grubenunglück in Chile nimmt in diesen Minuten sein glückliches Ende, ein Kumpel nach dem anderen wird gerettet.
Ich frage mich nun, ob wir nicht etwas lernen können von diesen tapferen Männern.
Offenbar haben sie mehr als eine Überlebenstechnik angewendet und so die lange Zeit durchgestanden. Nach der Durchsicht einiger Artikel möchte ich hier eine kleine Zusammenfassung anbieten:
1.
"Die funktionierende soziale Struktur der Männer bildete sich – so der Eindruck der oberirdischen Retter – um den 54-jährigen Familienvater Luis Urzúa, den Schichtführer."
Eine erste Lehre, die ich aus diesen Vorgängen gezogen habe lautet daher: In der Gruppe ist das Überleben leichter. Ein guter Zusammenhalt innerhalb der Gruppe scheint die schwere Lage für den einzelnen erträglicher zu machen.
2.
„Es sei ein großer Vorteil, dass die Überlebenden des Grubenunglücks nicht nur den 40 Quadratmeter großen Schutzraum zu Verfügung haben, sondern in unversehrte Schachtteile von zwei Kilometern Länge ausweichen können. Ein Vorteil, der auch das größte hygienische Problem etwas erträglich macht, die Entsorgung der Fäkalien."
Dies deutet auf gleich zwei wichtige Punkte hin: Für jeden aus der Gruppe muss genügen Platz vorhanden sein. Dies gilt es beispielsweise bei der Auswahl des passenden Refugiums zu berücksichtigen. Zudem muss die Frage der Entsorgung von Fäkalien geklärt sein.
3.
"Außerdem war es für das Überleben in den ersten zwei Wochen ungeheuer wichtig, dass die Bergleute sich mit Grubenlampen etwas Licht verschaffen konnten. Ohne Licht wäre ihre Lage noch viel schrecklicher gewesen."
Diese Erkenntnis gilt zwar vornehmlich für eine Lage unter Tage. Gleichwohl lässt sie sich auf einen langanhaltenden Stromausfall oder das Verstecken in einer Höhle, einem Tunnel oder U-Bahnhof übertragen.
4.
"Die in 700 Metern Tiefe gefangenen Arbeiter aßen nur winzige Portionen, um ihre Lebensmittelvorräte zu strecken."
"Mit Hilfe von drei intakt gebliebenen Bohrmaschinen gruben die Eingeschlossenen nach Wasser und wurden schließlich fündig, so dass die Gefahr zu verdursten gebannt war."
Ein vernünftiger Umgang mit den Vorräten ist somit das A und O. Die Bedeutung von Wasser kann gar nicht überschätzt werden.
5.
"Die medizinische Leitung untertage wird von Yonni Barrios (alias Johnny Barrios) getragen, der medizinisches Wissen bei der Pflege seiner Diabetes-betroffenen Mutter aufgebaut hatte. Er hat untertage die Impfungen gegen Wundstarrkrampf und Diphtherie durchgeführt."
Es zeigt sich, dass es sich lohnt, solches Fachwissen anzusammeln, besser noch, gleich einen Arzt zu finden und in die eigene Gruppe zu integrieren.
Fazit
Viele der hier gemachten Erkenntnisse sich freilich banal. Wir alle wissen, wie wichtig Wasser ist. Was mich an diesem konkreten Fall aber fasziniert, ist zu sehen, welche unserer rein theoretischer Ideen tatsächlich funktionieren.