"Nachwuchsförderung"

  • Ungefragt... Dazu ist das Forum doch da. :face_with_rolling_eyes:


    Danke für die Tipps! Wasserflasche wäre für das Kochwasser, da meine Tochter 0.75-1l in ihrem neuen Camelbak tragen wird (motivierender Coolness-Faktor :face_with_rolling_eyes: Ganze Familie damit ausgerüstet...), ich 3l in meinem Camelbak und den Rest dann in der Flasche.


    Die Tochter trägt beim Wandern immer einen Rucksack, das haben wir gleich von Anfang so etabliert (ohne Probleme, macht sie gern). Mit Stolz trägt sie z.B. die Schoppensachen für ihren kleinen Bruder.


    Mit Sitzunterlage meinte ich so eine mit Alufolie, die kaum was wiegt und die ich dann noch unter die Isomatte der Tochter legen werde.


    Finde echt cool, was Ihr da macht. :Gut: Da will ich definitiv auch hin mit unseren Kleinen. :) Bin gespannt, ob wir unterwegs mal andere solche Exoten kennenlernen.


    Pflanzenbestimmungen und Kleintierbeobachtungen machen wir beim Wandern immer. Meine Frau und ich haben uns vorgenommen, bei jeder Wanderung 1-2 neue Pflanzen zu lernen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Beim Umgang mit Kindern geht es am einfachsten mit der Parole "Nichts muss, alles kann".


    Meine beiden großen (7 und 9) werden grundsätzlich in keine Tätigkeit hineingezwungen; sie können aber bei allen Sachen dabei sein: erst zuschauen und Fragen stellen, wenn sie dann noch wollen, auch mal ausprobieren.
    Wenn sie danach feststellen, dass ihnen die eine oder andere Tätigkeit liegt, können sie diese auf Dauer übernehmen.
    Mein Sohn bspw. findet es ganz toll, wenn er alleine den Hühnerstall ausmistet. Fragt mich nicht warum, ist einfach so. Außerdem hackt er in der kalten Jahreszeit im Werkraum stundenlang Anfeuerspäne.
    Meine Tochter kümmert sich um den Hund und unseren Jüngsten... bzw. um beide zusammen, denn unser Jüngster und unser Hund sind die engsten Freunde (so mit täglichem Abschlabbern und so....). Außerdem macht sie regelmäßig Grünfutter für die Hasen. Im Dorf hat sie die Pflege für ein Pony übernommen, das macht sie inzwischen vollkommen eigenständig.
    Gestern hatte ich noch mal die Kreissäge angeschmissen. Meine Tochter wollte unbedingt helfen. Irgendwann habe ich sie dann unter Aufsicht auch sägen gelassen. Besser organisiert und unter Aufsicht mit Erklärungen, als heimlich und dann mit Unfällen. (verkleiden mit Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhen fand sie witzig...)


    Bei allen Gelegenheiten immer wieder bekanntes Wissen aufgreifen und Zusammenhänge erklären; im Kindesalter können sie neues Wissen super schnell verarbeiten und verknüpfen.
    Aktuelles Beispiel:
    Warum schimpfst Du, wenn wir am Tag das Licht anmachen? - weil dadurch unnötig Strom verbraucht wird. - Aber der Strom ist doch immer da. - Ja, aber nur weil er durch Kernkraftwerke abgesichert ist. - So was wie in Japan? - Ja. - Heißt das, dass wir dafür sorgen können, dass man die Kernkraftwerke nicht mehr braucht, indem wir Strom sparen? - Ja.
    Gestern Abend: Warum schaust Du Fern? - Weil ich Nachrichten sehen möchte. - Aber der Fernseher verbraucht doch Strom. Und der kommt doch auch von den Kernkraftwerken. - Ja, aber hier hat Stromverbrauch einen Sinn. Am Tag scheint die Sonne, da brauchen wir keine Lampe. Wenn ich Nachrichten haben will, muß ich Fernsehen oder in den Computer schauen, beides braucht Strom. Hier habe ich keine Möglichkeit auf Strom zu verzichten.
    Putzig: In der Schule haben sie derzeit im Sachunterricht auch das Thema Strom und Stromherstellung... Bin mal gespannt, ob wir das im Sommer mit einem Experiment mit einem Windgenerator koppeln können...


    Zum Einstiegsalter:
    Das muss das Kind für sich ausmachen: Kinder lernen zunächst durch Imitation, auch wenn die Fingerfertigkeit noch nicht da ist. Meine Kinder hatten bspw. immer schon einen Spielzeugwerkkzeugkasten mit allem Gerät was Papa auch in groß hat. Damit konnten sie in sicherem Abstand alles mitmachen: Baum fällen mit der Spielzeugmotorsäge, Säge betanken, Kette schärfen oder Laminat verlegen, Laminatplatten zurechtsägen oder Schraubenkonstruktionen oder was auch immer.
    Es kam die Frage nach dem Feldstecher auf: auch die Dinger gibt es für das Kleinkindalter in Plastik zu üben.
    Man merkt sehr schnell, wann das Kind den Schritt vom imitieren zum erlernen macht, ggf. zielgerichtet nachfragt oder vergleichen will, ob das Spielzeug anders funktioniert als das echte Gerät.
    Nebenbei: Playmobil und Lego sind ebenfalls hervorragend geeignet, dass ein Kind aufgenommene Beobachtung oder informationen zur Verfestigung praktisch umsetzt; die Dinger sind inzwischen wahnsinnsrealistisch ausgestaltet.


    Natur und Naturkreislauf:


    Auch hier gilt: nichts erzwingen (Wir gehen jetzt ins Überlebenswochenende, ob ihr wollt oder nicht - Papa zeigt Euch jetzt, wie man im Wald überlebt).
    Die Kinder melden sich von alleine, wenn sie etwas wissen oder machen wollen. Dann heißt es: nichts verbieten, machen lassen (ggf. eingeschränkt oder unter Aufsicht, aber nicht sagen: dafür bist Du noch zu klein).


    Zu allem immer wieder den Sinn erklären, das vermittelt den Kindern die Eigentümlichkiet des Kreislaufes der Natur - welcher sich ja bekannter Maßen deutlich abgrenzt von unserem teils humanistisch geprägten Werteverständnis.
    Meine Kinder wissen, dass in der Natur auch das Gesetz vom Fressen und gefressen werden gilt. Sie wissen auch, dass es in der Natur kein überflüssiges Lebewesen gibt, dass auch eklig aussehende Lebewesen einen Sinn haben etc.


    Wenn ma das auch bei allem was man tut erklärt, dann erreicht man, dass die Kinder sich darauf einstellen, dass alles was Mama/ Papa machen einen Sinn hat, auch wenn sie ihn nicht sofort erkennen. Das gibt in vielen Bereichen deutlich Rückhalt.


    Viel Spaß und viel Erfolg
    wünscht
    der bastler

  • Hallo Bastler,
    Dein Beitrag gefällt mir sehr und so läuft es bei uns auch, nur sind meine Zwerge noch eine Nummer kleiner.


    Eine Kleinigkeit jedoch gefällt nicht und vielleicht gibst Du mir recht:
    Zwerge habe an laufenden Kreissägen nichts verloren!


    Wir fegen die Maschinen gemeinsam ab, wenn Papa fertig ist...
    UND Handschuhe werden an keiner Maschine getragen!!! Ausnahme: Jemand der auf starke Schmerzen steht abgerissene und zerfetzte Körperteile liebt...


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;70800

    Hallo Bastler,
    ...
    UND Handschuhe werden an keiner Maschine getragen!!! Ausnahme: Jemand der auf starke Schmerzen steht abgerissene und zerfetzte Körperteile liebt...
    ...


    OT:


    Hallo,


    das hat mein Nachbar (Handwerker) vor 3-4 Monaten geschafft. Zuhause mit einer Handkreissäge und Handschuhe sich fast den linken Daumen abgesägt da ein Teil (Faden?) in die Säge gekommen ist. War für ihn nicht lustig. :staun:


    Handschuhe = Handarbeit


    ohne H = Maschinenarbeit


    Grüße
    Peter

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • @ Nikwalla:


    Was die Kreissäge angeht (- nebenbei: auch andere ähnlich risikobehaftete Geräte):


    Grundsätzlich gebe ich Dir Recht: es gibt Werkzeug, das ist auch bei Erwachsenen mit Vorsicht zu betrachten.
    Bei meinen Kindern handhabe ich es so, dass ich ihnen nichts tabuisiere, ihnen aber klare Grenzen aufzeige: bis hierher und nicht weiter.
    wenn ich solche (für ein Kind vielleicht interessante) Geräte tabuisiere, könnte ich (bei meiner Tochter habe ich da nicht so viel Sorgen, wie bei meinem Sohn, der alles ausprobieren will) Riskieren, dass ein Kind mal in einer unbeobachteten Stunde alleine antestet... Und dann ist das Malör wirklich da.
    Meine fast 10 jährige Tochter ist vom Verständnis soweit, dass ich mit Ihr auch über Gefährdung reden kann: sie sieht, wie leicht bei ner Kreissäge ein Holz durchgeht und kann anschließend feststellen, dass ein gleichstarker Knochen doch viel weniger aushält: hatten gerade Schweineknochen für den Hund geholt, der hat diese in kürzester Zeit zerlegt - was ihm mit besagtem Holz nicht so leicht gelang.
    Das hat für sie ausgereicht, dass sie nach ein paar Brettern durchziehen, von Papa geführt, recht schnell die Lust daran verlor.
    Meinen Sohn habe ich mit ner Bügelsäge unter Anleitung einen Ast durchsägen lassen. Als er mangels Kraftausdauer aufgab, habe ich die Motorsäge genommen und ihm gezeigt, wie leicht sich die Säge durch Holz frisst. Auch er weiß seit dem, dass das Ding definitiv nichts für ihn ist... wenngleich er mit der Spielzeugmotorsäge immer noch spielt.
    Für mich heißt das Zauberwort: KONTROLLIERT ERFAHRUNGEN SAMMELN LASSEN. Tabuisierung führt nach meiner Erfahrung eher zu heimlichen Experimenten - das ist die große Gefahr.


    Und was den Nachsatz mit den Schutzhandschuhen angeht:
    der war auf das Erfahrungen sammeln bezogen, nicht auf die Kreissäge. Inhaltlich hast Du da vollkommen Recht!


    Gruß,
    bastler

  • @Bastler


    Vollste Zustimmung! Durch eigene böse Erfahrungen aus meiner Kindheit und auch im Bezug auf meine eigenen sehr neugierigen Mädels: Verbieten bewirkt das Gegenteil des gewünschten Ergebnisses. Sanft heranführen und mitmachen lassen zeigt bei meinen Mädels den besten Erfolg.


    linthler


    Gibt es eigentlich Stimmungsbilder des Ausfluges???

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Fotos wird es geben, ist aber erst im Juni so weit. Im Mai haben wir schon Termine an den Wochenenden. Also noch etwas Geduld. :face_with_rolling_eyes:


    Wenn andere auch welche zum Einstellen haben von ihrer "Nachwuchsförderung", nur zu! :) Die Kinder können ja auch anonymisiert werden, falls sie auf den Fotos sind.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Ich habe einen Jungen 12 und ein Mädel 11. Er ist für Outdoor zu haben, wir sind letztes Jahr mit dem Velo an den Klöntalersee geradelt und haben dort gezeltet. Lagerfeuer, Holzsammen, schnitzen etc. war alles dabei. Radtour war für ihn jedoch noch zu heftig, er hat mind. doppelt soviel zu trinken benötigt als ich. Ein defekt am Fahrrad hat noch mehr an Stress verursacht. Da stand es auf der Kippe von Lust auf Frust. Ich habe versucht ihn zu entlasten, seinen Rucksack getragen und in mit dem Velo gezogen....am See angekommen war ich total erschöpft aber glücklick das wir es geschaft haben. Der Ausflug war schlussendlich ein voller Erfolg und er war richtig begeistert. Für mich ist einfach eines klar geworden, weniger hohe Ansprüche stellen. Im zweifelsfalle nimmt man das Auto, oder wählt eine kurze Route. Zu trinken muss ausreichend vorhanden sein, sonst kippt die Stimmung bei den kleinen ziemlich schnell. Wenn auch für mich was unerwartetes passiert, cool bleiben kein Stress machen, Problem als selbstverständliches Ereigniss hinnehmen.
    Das Mädel mag so Outdoorsachen gar nicht, sie zeltet nicht und will nicht grillieren oder Velofahren und schon gar nicht mit dem Papa, aber liebt Pferde. Also lass ich sie auf dem Rücken der Pferde die Natur erfahren. Ich kann sie nicht zwingen die Natur so wie ich zu erfahren, sie macht ihren weg.
    Für mich sind das zwei Unterschiedliche Naturverständnisse aber beide funktionieren und zwar so das meine beiden Kinder freude an der Natur haben. Ausrüstung etc. bzw. Survival geschieht dabei ganz nebenbei ohne dass die Kinder Stress haben.
    Gruess Zeno

  • Von Niderschlag nach Obere Furgglen


    Hier nun endlich der Bericht zu unserer ersten Tour.


    previval.org/f/index.php?attachment/4861/ previval.org/f/index.php?attachment/4862/


    Was haben wir gelernt?


    - Supertolles Erlebnis.
    - Aber 26kg (davon 5.5kg Wasser) zum Tragen sind sehr viel, fanden Rücken und Knie. Ich dürfte das nicht um allzuviel reduzieren können, wenn ich für zwei tragen muss. Da ich körperlich vorbelastet bin werde ich es kaum hinbekommen, mich mit Training für 26kg fit zu bekommen. Die Tochter trug ohne Klage ihren Schlafsack (ca. 1kg), für sie ist ein Rucksack beim Wandern völlig normal.
    - Als nächstes wird der Monowalker getestet.
    - Falls er nicht überzeugt kommen die Alternativen Hütten und einigermassen leicht (= mit ÖV oder Einkaufswagen) erreichbare Zeltplätze in den Bergen in Frage (wie z.B. der von zeno erwähnte am Klöntalersee). Oder die Kombination Velo und Zelt.
    - Falls der Monowalker angeschafft wird, dann nur Touren, bei denen wir vorher die Zusage/Tipps von einem Älpler haben (falls wir nicht in einem der wenigen unbewarteten, schlichten Zeltplätze in den Bergen übernachten).
    - Bei zukünftigen Weiss-Rot-Weiss-Wanderungen in steilem Gelände nehme ich Klettergurte und Bandschlingen/Reepschnur mit, um die Tochter zu sichern. Sie ist zwar schon ziemlich trittsicher, aber meinem Adrenalinspiegel muss ich das nicht antun. Und auf so Touren wird auch sie müde und unkonzentrierter.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo linthler,
    danke für den ausführlichen Bericht mit den schönen Fotos.
    Hat mir sehr gefallen, die vorgestellte Vorsorge für Notfälle auch.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Die letzten...


    ...drei Wochende waren bei mir durch diverse Ausflüge geprägt.


    Pfingsten verbrachte ich mit meiner Jüngsten (5.5 Jahre) und Freunden auf einem Camping bei Romainmotier, mit Ausflügen in die nähere Umgebung. Die Kleine schaffte es dabei zum ersten mal, alleine ein Feuer mit Magnesiumstahl und Watte anzufachen. Ein riesen Erfolgserlebnis, danach wurde sie gleich zur ersten Feuerentfacherin ernannt und durfte diese Erfahrung wiederholen. Das Wetter spielte einigermassen mit, und so wuchs der Wunsch in mir, gleich weiterzumachen...


    Fronleichnam fuhren die mittlere Tochter und ich zuerst zu Freunden in die Ostschweiz, die Nacht von Freitag auf Samstag verbrachten wir in einem kleinen Wäldchen bei Wil. Samstag fanden wir uns dann zum Treffen bei Winterthur ein, wo wir die Nacht dann im nagelneuen Helsport Lavvulight verbrachten und viel palaverten...


    Und dieses Wochenende verbrachten die beiden Jüngeren Töchter und ich dann im Wald beim Brünigpass, auf einer kleinen Ebene auf gut 1100müM. Sie durften zwischen Campingplatz und Wildzelten im Wald aussuchen. Sie verzichteten dankend auf den Komfort eines Campingplatzes und verbrachten die Zeit lieber mit mir im Wald. Soooo Schööön!


    Auf ihren ausdrücklichen Wunsch wurde das mobile Kinderzimmer in 20m Entfernung vom Camp in einer kleinen Lichtung aufgestellt. Ich äusserte zuerst Bedenken von wegen Angst des Nachts im Wald etc, wurde aber von den zwei kleinen Damen in den Senkel gestellt und durch eine völlig ereignislose Nacht zusätzlich beschämt. Sie schliefen bis 0900 Uhr bzw. 1015 Uhr durch... Ich bin verdammt stolz auf die Mädels, trugen sie doch ihr (Altersgemässes) Gepäck klaglos den Berg hoch, halfen beim Lageraufbau, Holzsuchen, Feuermachen, Wasserholen, Kochen, Brutzeln etc. ohne klagen mit. Das einzige Problem stellte das zubettgehen dar, welches auf 2150 Uhr verschoben werden musste, da die Mädels einfach nicht müde wurden... Doch fünf Minuten nach Lichterlöschen war nur noch tiefes Atmen aus dem kleinen Iglu zu hören... Es hatte sich noch Besuch angekündigt, der unten an der Strasse abgeholt werden sollte. diese Strecke wurde ebenfalls ohne motzen hinunter- und auch wieder hochspaziert...


    Eine sehr schöne Zeit, welche ihre Fortsetzung in den nächsten Wochenenden finden wird. Heute wurde der ausdrückliche Wunsch geäussert, diese wieder draussen zu verbringen. Solche Kinder erträumt sich der Suvivalist doch, denn bis zum Herbst wollen sie im eingenen Unterstand schlafen... Ich bin verdammt stolz auf meine Mädels!

  • Hallo Obwaldner

    Was ............., Du bist nur noch nach Wil gekommen? :face_with_rolling_eyes:

    Hättest ja gleich hier bleiben können.

    Das Messer geht anfangs Woche weg!

    Viele Grüsse, Ernst

  • Outdoor-Fondue


    Gestern Nachmittag bin ich mit der 5-jährigen Tochter die Umgebung erkunden gegangen, trotz des 0.5-3mm angekündigten Regens. Haben dann eine Sitzbank gefunden, Blache dahinter gespannt und mit Grillschale und Hobokocher ein Fondue gekocht. Der Regen hat zwar immer nur etwas getröpfelt, aber am Ende war die Blache nass. Hat Spass gemacht, zuerst die Aussicht zu geniessen, dann die Lichter und das Feuer während es auf die Blache trippelte. Auch entdeckten wir daneben eine alte Feuerstelle. Keine normale, sondern ein halbes Fass mit Abzugsrohr, also ein Ofen. Werden wir mal ausprobieren. :Cool:


    Dann mit Taschenlampe leuchtend wieder heim durch die rutschigen Wiesen. Auf einem Hügel gegenüber hatten Kinder, vermutlich von einem Bauern, auch ein Feuer gemacht. Ansonsten war kaum mehr jemand unterwegs um 17 Uhr.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zwei Impressionen von der zweiten Waldübernachtung mit dem Sohnemann, der nächsten Monat drei Jahre alt wird. Sind zusammen 122m hoch, dann 70m runter, insgesamt 1.2km weit bis zum Biwakplatz gewandert. Dann mit dem Klappspaten (Modell Schweizer Armee) eine Grube ausgehoben, Feuer gemacht, Wasser geholt, unterwegs noch Dachsabort besichtigt, am Biwakplatz Wasser gefiltert (Katadyn Pocket), Risotto gekocht. Anschliessend Schlafplatz aufgebaut. Wobei die Plane nur dazu diente, dass mir der grosse Kleine nachts nicht davon rollt und sich etwas geborgen fühlt. Vor dem Schlafengehen noch 4-5 Zecken bei ihm entfernt (Ziehen mit medizinischer Pinzette). Zukünftig werden wir noch einen Zeckenspray verwenden, jedes Wochenende soviele ist mir doch nicht geheuer im FSME-Endemiegebiet. Nachdem der Sohnemann eingeschlafen war noch dem Vogelgesang und einem rufenden Reh zugehört.


    Am Morgen dann wieder einer der ultimativen Highlights als Vater erlebt. In zwei strahlende Kinderaugen geschaut, die grosse Freude ausdrückten, im Wald aufzuwachen. Zusammen den Vögeln gelauscht und noch etwas gedöst. Dann den gleichen Weg zurück, beeindruckt von der Leistung, die ein Mensch mit so kurzen Beinen bringen kann, wenn man ihn sein Tempo laufen und in seinem Rhythmus Pausen machen lässt.


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    Herzliche Grüsse
    linthler

  • hallo zusammen,


    ich habe meinen Sohn (9) diese jahr im Sommer überredet auf ein 3 Tage und 4 Nächte Survivalcamp zu fahren. Nach der Beschreibung wars echt interessant. Als ich ihn am Sonntag abgeholt habe, habe ich ihn fast nicht wieder erkannt.
    Sie mussten die Zelte selbst aufbauen, den ganzen Lagerplatz selbst herrichten (Waschplatz, Donnerbalken, Feuststellen etc). Sie lernten Feuer mit allem möglichen zu machen, jagdwaffen (Fischsper, Fallen) selbst zu bauen und den Fischsper sogar anwenden.
    Sie bauten Behelfsunterkünfte, wohnten aber nicht darin. Die ganze Zeit fast ständig Regen. Hat ihm aber nicht viel ausgemacht.
    Er will nächstes jahr unbedingt wieder hin. Solche Camps finde ich für die nachwuchsförderung nicht schlecht.
    Ich fördere aber auch Zuhause meine Kids.
    Garten anlegen, Pflanzen anbauen und pflegen und ernten.
    Feuermachen im Garten mit einfachen mitteln.
    Kerzen selber machen, Angeln gehen, habe beide Kids fast immer dabei. Die Tochter (17) will natürlich nicht immer mit, aber bei der Arbeit im Garten ist sie immer gerne dabei und möchte mitmachen.


    Funktioniert wie vorher schon mal beschrieben nach dem Motto führen durch Vorbild ausgezeichnet.


    lg


    menatarms

    Train hard, fight easy

  • Das Biwak von letzter Nacht mit dem dreijährigen Sohn zusammen:


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    Ziel war, ihn weiter an das Schlafen draussen zu gewöhnen. Klappt immer ein bisschen besser. Nun kämpft er sich schon nicht mehr aus dem Schlafsack, obwohl wir beide zu warm eingepackt waren. Ich war von Nebel gegen Morgen ausgegangen, doch es war klar und deshalb auch nicht so feuchtkühl.


    Das Moskitonetz von Sea to Summit hat sich bewährt, super Sicht hindurch. Ein Mal riss es der Sohn nachts beim Drehen weg, was es ohne Schaden überstand. Da brauchten wir es auch nicht mehr, da die Mücken während der Nacht nicht mehr flogen, war wohl zu kühl.


    Am Abend gab es Tomatenrisotto, zum Frühstück Speck und Eier. Alles über dem Grubenfeuer. Zeit für mehr hatten wir nicht, denn es waren hin noch ca. 1km weit und 100m hoch und zurück ca. 2km und 100m runter zu laufen. Was unter den Grenzen des Dreijährigen liegt, an die ich mich noch nicht herangetastet habe. Klar ist jedes Kind anders, aber ich glaube, fast jedes Kind wandert gerne und liebt es in der Natur zu sein, wenn man das Kind es auf seine Weise angehen zulässt (bei mir: Tempo und kleinere Pausen bestimmt hauptsächlich das Kind, zwischendurch genügend Zeit für Entdeckungen, dem Kind entsprechende Mitverantwortung/Mitarbeit beim Aufblasen der Isomatte, Feuern, etc.). Natürlich braucht man dazu Zeit. Für mich ist es eine Investition für später. Wenn andere dann ihre älteren transportverwöhnten Kinder kaum 100m weit bringen werde ich mit meinen auf immer weitere tollere Touren gehen können (sofern unsere zukünftige Gesundheit das dann hoffentlich zulässt). :)


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Heute war ein Ausdauermarsch für den dreijährigen angesagt gewesen. Flaches Gelände, einem Bach folgend. Dauer 6h, davon 1h Pausen. Ansonsten liefen er und seine grosse Schwester relativ zügig (für mich natürlich eher ein Schreitgang) und verlangten kaum Pausen oder eine Verlangsamung. Lag vielleicht auch am Wetter, da Bewegung angenehm wärmte. Staunend habe ich nun im Internet nachgeschaut, er hat 8.2km zurückgelegt. Und liegt jetzt nicht mal schlapp herum, sondern kaspert noch rum. Gut, vielleicht hätte er noch 1-2km mehr geschafft, aber ich will ihm auch nicht seinen Spass am Wandern nehmen.


    Bei der Schwester liegt der "Rekord" bei 21km in zwei Tagen (um den Hallwilersee), zurückgelegt mit 5.5 Jahren. Da musste ich sie aber manchmal motivieren/"durchziehen", da heiss und für Kinder langweiliger Weg.


    Ich staune über meine Kinder und bin natürlich auch etwas stolz. :face_with_rolling_eyes:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Wenn ich an meine eigene Kindheit denke, so war bei meinen Spaziergängen der limitierende Faktor die Tragekapazität meiner Hosen/Jackentaschen und Ärmchen, um all die Holzstöckchen, Kiefernzapfen, Eicheln, Kastanien, Steine, Federn, Schneckenhäuser und plattgefahrenen Blindschleichen zu transportieren.
    Wenn mir dauernd was entfiel, weigerten meine Eltern sich freundlich, aber bestimmt, irgendetwas zu übernehmen und legten mir nahe, eine Auswahl zu treffen.
    Mein darauffolgender Wutausbruch wurde geflissentlich ignoriert.
    Dafür bin ich ihnen heute dankbar, sonst wäre ich womöglich ein noch schlimmerer Horter geworden als jetzt...


    Als ich neun war, wanderte meine Mutter mit mir und unserer Dogge eine Woche durch den Ith.
    Wir probierten vom offenen Weideschuppen über eine Heuscheune bis zum Hotel alle Unterkünfte aus.
    Nach zwei Tagen fand ich eine Astgabel, die, wie ich fand, Eselsohren hatte, und bestand darauf, die gesamte restliche Strecke auf meinem "Asinus" zu reiten.
    Als ich ihn an einem Rastplatz mal vergaß, mußten wir wieder ein Stück zurück...:peinlich:

  • Gestern ging ich mit den Kindern zwei Stunden bei leichtem bis mittlerem Dauerregen spazieren. Wir waren die einzigen, die zu Fuss unterwegs waren...


    Bis auf nasse Ärmel- und Hosenenden kamen wir trocken nach Hause. :)


    Aber unterwegs hatte ich einen ziemlichen Adrenalinkick. Wir gingen in eine Weide ohne Kühe zu sehen. Als wir mitten drin waren sahen wir weiter vorne welche. Ich dachte, dass der Weg seitlich zur Weide ganz zu ist. Doch vorne beim nächsten Tor war er offen. Plötzlich rennen Rinder in beeindruckendem Tempo über die Weide zum Tor hin, eine rutschte sogar mit allen vieren stramm stehend den nassen Hang hinunter. Mir wurde mulmig. Früher hatte ich keine Angst, mir wurde höchstens mulmig, wenn ich mitten auf der Weide feststellte, dass es auch Stiere drauf hat. Doch letzthin hörte ich bei einem Landwirtschaftsanlass einem "Kuhflüsterer" zu und seither habe ich deutlich mehr Respekt vor Kühen und Rindern. Sie sind keine Fluchttiere, sondern greifen stattdessen bei Gefahr an. Und dass wenn sie das tun, man keine Chance hat (sie rennen schneller). Und dass sie Hunde nicht mögen, da diese die Grösse von Raubtieren haben. Dasselbe gilt auch für kleine Kinder, von denen ich zwei an der Hand hatte. Auch einen Stier sah ich.


    Drei Rinder biegen in den Weg ein und traben in immer noch flottem Tempo auf uns zu. Ich denke, ui, ui, hoffentlich sind die nur neugierig... Sie halten an, eine streckt den Kopf vor zum Schnuppern, ich halte die Hand hin und versuche, ruhig mit ihnen zu reden. Ich gehe weiter und sie weichen zurück. Weitere kommen runter zum Tor. Ich weiss nicht Recht, wieviel Druck ich aufbauen kann und darf, ohne dass sie Angst bekommen und angreifen. Das einzige, was ich hätte, wäre ein Stacheldraht links und rechts des Weges, unter den ich mich mit den Kindern legen könnte, aber bei dem sie von beiden Seiten rankämen.


    Glücklicherweise verlief alles glimpflich und wir erreichten das Tor, ich erleichtert und mit hohem Puls, die Kinder etwas erschrocken.


    Keine Ahnung, ob ich inzwischen "zuviel" weiss oder zu ängstlich bin. Ich hatte früher Landdienst gemacht und bisher nie Probleme mit Kühen und Rindern. Klar, die neugierigen Rinder nervten mich manchmal früher schon. Da wusste ich allerdings den Unterschied zwischen Gefahrenverhalten von Pferd und Kuh noch nicht. Und dass sie so schnell sein können (wenn man immer nur gemächlich weidende Kühe sieht...). Und möglicherweise liegt es ganz stark daran, die Verantwortung für zwei kleine Menschen zu haben, die dabei sind. Wobei immer wieder Menschen durch Kühe umkommen, allerdings vor allem bei Muttertierhaltung, bei der die Kühe weniger an den Menschen gewöhnt sind und den Beschützerininstinkt ausleben dürfen (weil die Menschen zu wenig Respekt haben oder es zu Missverständnissen kommt).


    Herzliche Grüsse
    linthler