Das "Hauslabor"

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Es gibt ja zahlreiche Situationen in denen einem die Grundausstattung eines Chemilaboranten weiterhelfen kann. Zum Beispiel beim Herstellen von Seife, dem Herstellen von 18%igem Alkohol welcher weiterdestiliert werden kann und und und. Was meint ihr gehört alles zur Grundausstattung eines Hauslabores für den Prepper? Und wie lässt sich tricksen? Z.B nutzt einem der gute Bunsenbrenner nichts wenn einem das Gas ausgeht, aber der Spiritusbrenner welcher mit selbst gebrannten Alkohol funktioniert sehr wohl.


    Ich sag dann schon mal ein paar Utensilien. Ich kann die Liste dann ja mit euren Antworten weiter führen.


    • Bechergläser in verschiedenen Formen
    • Einige Standzylinder
    • Spiritus und gegebenfalls Bunsenbrenner
    • Universalindikatoren
    • Lackmuspapier
    • Filtrierpapier
    • Einige Reagenzgläser
    • Tiegel und Reagenzglashalter
    • Stativ
    • Ceranplatte und Dreifuss
    • Gärrohr für die Alkoholherstellung

  • Für die Wasseranalyse unbedingt ein Gaschromatograph, man weis ja nie was böse Menschen alles so in das Trinkwasser kippen. Vernünftige Wasserfilter mit Keramikeinsatz, Kohlepatrone und UV-Lampe bekommt man auch schon für ne kleine 4stellige Summe und schon ist man für die ersten 5000l auf der sicheren Seite.


    Spaß beiseite.


    Muss doch alles praxistauglich sein. Mit nem Chemiebaukasten Alkohol destillieren ist ja ne lustige Sache, aber da verbrennst du in deinem Spiritusbrenner mehr als du herausbekommst. Leg dir lieber ne vernünftige Destille zu, nix aus dem Versandhandel sondern was vernünftiges.

  • Nun ja gut mit einem Kosmos Chemiebaukasten wird man nicht weit kommen, da hast du Recht. Allerdings braucht man ja keine Waage die im 0,0001 Gramm Bereich arbeitet und auch keine "paar tausend Euro-Zentrifuge" Nun gibt es ja sehr viele Situationen in denen einem diese Utensilien helfen können. Und ich denke dass einem die Investitionen in einige dieser grundlegenden Dinge nicht umbringen aber sehr wohl äußerst nützlich sein können. Man muss ja nicht alles neu für viel Geld kaufen, guckt doch selber mal bei Ebay nach Laborausrüstung , da gibt es ganze Pakete für sehr wenige Geld. Z.B 5 Bechergläser aus Borosilikat à 1000 ml für 1 Euro. Man muss ja nicht die von Duran für 35,10 Euro pro Glas nehmen. Und man muss ja nicht auf die Idee kommen mit seinem Spiritusbrenner Alkohol zu destilieren. Ein größerer Behälter aus Plastik oder Metall welcher in einem Wasserbad steht müsste kein all zu großes Problem sein. Wenn man nun mit einem Holzfeuer heizt kommt man wohl auch zum Ziel, das Wasserbad hält die Temperatur ja auf max. 100 Grad so dass nur der Alkohol verdampt, das Wasser bleibt zurück. Nunja ich bin mir zwar nicht ganz sicher ob sich so auch ein perfekter Whisky mit gutem Abgang und leicht salzigem Geschmack herstellen lässt aber naja... :winking_face:

  • Im Grunde musst Du Dir doch zuerst die Frage stellen, was will ich mit meinem Labor machen.


    Wasseranalysen braucht anderes Equipment wie für Boden- oder Luftproben, nur mal als Beispiel.


    Wenn das feststeht, dann kann man ne Liste machen, was man braucht und auch gezielt suchen gehen.


    Grüße
    Someone

  • - Labor-Thermometer bis mind. 100°C
    - verschiedene Glasstäbe (zum Rühren)
    - div. Trichter aus Glas und Plastik
    - div. Kork-/Gummistopfen + Bohrer
    - Glasrohre (Meterware)
    - Feinwaage
    - PH-Papier
    - Mörser + Pistill
    - feuerfeste Unterlage für Arbeitstisch
    - Plastikflaschen für Chemikalien (Eng- und Weithalsflaschen), gibt es z.B. bei Hornbach
    - Tropftrichter
    - guter Bunsenbrenner mit Gaskartusche, Spiritus ist m.E. ungeeignet
    - mind. ein stabiles Stativ + Zubehör, besser zwei Stative

    - gute Schutzbrille für die Augen
    - Gummischürze
    - Gummihandschuhe
    - Augenspühlflasche
    - Feuerlöscher + Löschdecke

  • Hallo zusammen

    Das ist ja alles ganz faszinierend was da für Geräte aufgeführt sind.

    ABER für was wollt Ihr die brauchen?

    Sorry die Frage ......., bin Handwerker :face_with_rolling_eyes:

    Ich kann mit meinen Fertigkeiten eine Distille bauen .........., wenn es sein muss mit Haushaltgeräten. (und nicht nur was für ätherische Oele:grosses Lachen:)

    Aber der Sinn der Sache erschliesst sich mir leider noch nicht so ganz.

    Das praktische fehlt mir irgendwie.

    Kann da wer einem einfachen Handwerker weiter helfen?

    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo,


    mit dem Hauslabor ist es wie mit der Krankenstation in einem anderen Thread - man kann, aber man muss nicht.


    Hab früher auch mit dem Kosmos-Chemiekasten angefangen, erfolgreich als 8jähriger den heimischen Esstisch mit selbstgemachter Salzsäure verätzt und beinahe mein Baumhäuschen mit SP abgefackelt. Ebenso hat mich das Gewimmel in einem Wassertropfen aus einem Tümpel unterm Mikroskop fasziniert und später hab ich mit Natriumhydroxid meine nach ELO-Pausvorlage belichteten Leiterplatten entwickelt und mit Eisen-III-Chlorid geätzt. Meine mir damals noch unbekannte Gattin hat in ihrer Jugend Stunden in der Dunkelkammer ihres Fotoclubs (in der DDR) verbracht, gelernt Abzüge anzufertigen und Bilder zu vergrössern - dann hat sie auch noch Chemielaborantin gelernt...Heute lagert in meiner Werkstatt der komplette Gerätesatz des "RAM II" Radioaktivitätsmessers inklusive Feldlabor zur Kontaminationsbestimmung bei Futter- und Lebensmitteln.


    Labor ist also ein dehnbarer Begriff und genauso wie bei unserer Krankenstations-Diskussion kommts drauf an, was man selber kann und was man bezwecken will.


    Wenn man Kinder hat und ihnen beim Entdecken der Natur und der Naturwissenschaften die Faszination vermitteln will, wird man kaum um ein kleines Mikroskop und einen Chemiekasten herumkommen. Oder ein Analyse-Set zur Messung von Umweltbelastungen, gibts auch als "Kosmos-Kasten".


    Ob und welche Laborausstattung für einen Previvor interessant ist, kommt auf die Umstände (will ich nur was analysieren oder auch was produzieren?) an und auf die Szenarien, die man "bevorzugt":


    - Die Anhänger von Atom-Super-GAU-Szenarien sollten sich mit dem Thema Radioaktivität auseinandersetzen (Messen/Erkennen von belasteten Proben)
    - Wer sein Brunnen-/Quell-/Teichwasser nicht nur zum Blumen giessen verwenden will, sollte sich überlegen, ob er mit seinem "Hauslabor" die wichtigsten Parameter einer Wasserprobe bestimmen kann - Bakterienbelastung, pH-Wert, Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe, Pestizide, Salze (für vieles gibts "Teststreifen")
    - Der Planer einer "Survival-Krankenstation" dürfte Interesse an der Untersuchung von Körperflüssigkeiten/-Ausscheidungen haben, um Parasiten/Erreger u.ä. zu finden dazu ist ein gutes Schulmikroskop und die Möglichkeit, Bakterienkulturen anzulegen schon hilfreich (Petrischalen, Nährboden, Brutschrank).
    - Der Hobbygärtner/Fischzüchter will die Qualität seines Bodens/Teichwassers bestimmen
    - Das "Kräuterweib" möchte Tinkturen, Salben und Pillen herstellen - eine Bekannte von uns hat zu DDR-Zeiten als Apothekerin Standardmedikamente wie Aspirin "nachgebaut" und die Pillen in einer Handpresse selbst hergestellt
    - Der Elektronikfreak will seine Leiterplatten belichten und ätzen
    - usw.


    Die Schnaps- und die Pyrofraktion hab ich mal weggelassen, gerade da seh ich die Grenzen eines "Hauslabors". Bei der Brennerei ist neben der gesetzlichen Seite auch die Gesundheitsgefahr ein Thema: eine falsch aufgebaute und betriebene Destille liefert schnell mal die falschen Alkohole und schon braucht man nen Blindenhund mehr.
    Und beim Thema Pyro: naja, SP&Co. sind zwar faszinierend, aber es zieht erfahrungsgemäss auch viele Leute an, die charakterlich (noch) nicht reif für dieses Thema sind - und ehrlich gesagt, ist mir abgesehen von SP für nen Vorderlader - der Nutzen von selbstgebasteltem Pyrokram in einer Previval-Situation noch nie klar gewesen.


    Einen guten vollständigen Chemiekasten (und das Taschenbuch "Chemische Experimente von Römpp/Raaf) und ein brauchbares Mikroskop einzulagern, ist sicher nicht verkehrt. Aber wer sich nie im Leben mit dem Thema "Labor" befasst hat oder befassen will, sollte die Finger davon lassen, es sei denn Geld und Platz spielen keine Rolle.


    Grüsse


    Tom

  • Zur Extraktion von Pflanzenmaterial (Gewürze, Kräuter u.a.) ist sicher eine Soxhlet-Apparatur nützlich. Auch Wasserdampfdestillationen bieten sich an.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Soxhlet-Aufsatz


    Allerdings kann man sich z.B. Nelkenöl (f. zahnmedizin. Zwecke) jetzt schon besorgen und im Notfall wird man kaum genügend Nelken kaufen und schon gar nicht anbauen können.


    Aber realistisch gesehen ist ein Hauslabor mehr was für Zeiten in denen zumind. Strom und Wasser noch verfügbar sind. Dann klappts auch mit dem Magnetrührer und dem Rührwerk. Die Herstellung von Arzneimitteln die durchaus interessant (aber nicht einfach) ist, kann man sich wohl schenken. Wenn man die Medikamente nicht mehr bekommt, wird man sich mit den benötigten Edukten mit Sicherheit noch schwerer tun, von der Überprüfung der Qualität und Formulierung mal ganz abgesehen.

  • Zitat von ID 2;63489


    Ich kann mit meinen Fertigkeiten eine Distille bauen .........., wenn es sein muss mit Haushaltgeräten. (und nicht nur was für ätherische Oele:grosses Lachen:)



    Das liegt warscheinlich daran, dass es beim Destillieren nicht um Chemie sondern ausschließlich um Physik geht.
    Achja, ätherische Öle sind Bestandteile von Pflanzen, man kann sie also nicht destillieren, mann löst sie durch einen Auszug (einlegen in ein organisches Lösemittel). Und da kann dann wieder eine Destille ganz hervorragende Dienste leisten.

  • Zitat von Techniker;63612

    http://survival-mediawiki.de/dewiki/index.php/Destillation


    ihr meint so etwas?


    Destillation ist tatsächlich ein physikalischer Prozess...
    des aber in vielen Labors durchgeführt wird um chem. Substanzen voneinander zu trennen...


    Welche chemischen Substanzen trennt denn der Normalbürger? Wasser und Alkohol.
    Lustiges Bild, aber Spielkram. So richtig effektiv wird die Sache erst mit ner vernünftigen Größe der Brennblase, ein Einkochtopf ist gut geeignet, aber bitte einen emailierten nehmen.

  • Hallo Drudenfuss

    Warum möchtest Du einen emailierten Topf für solch ein Gerät?

    In der heutigen Zeit verwendet man Edelstahl ......., aus dem Material sind alle moderneren Kochtöpfe.

    Auch professiuonelle Betriebe sezten auf Edelstahl.

    Viele Grüsse, Ernst


  • Das mag alles sein, aber:


    1. Ich hab so ein Ding, warum soll ich es nicht benutzen?
    2. Ich benutze zum Erwärmen eine Induktionskochplatte, die funktioniert mit dem gewöhnlichen Edelstahlkram nicht.
    3. Mich als Privarnase interessiert es wirklich nur am Rande was "professionelle Betriebe" so alles benutzen und bevorzugen, ich setze auf Sachen auf die ich Zugriff habe und die sich bewährt haben. Ich habe auch schon mit ner Brennblase aus Plast erfolgreich experimentiert.

  • Naja, für ein Hauslabor würde ich noch eine gewisse Auswahl an Säuren und Basen bzw. Metalloxiden oder -hydroxiden empfelen. Das macht insofern Sinn, als dass man das "Salze" selber herstellen kann (Ein Salz ist ja nur ein Metallion und ein Säurerestion).
    Meiner Meinung nach der Zweck: Salze sind sehr vielfältig (vom Desinfektionmittel über Trocknungsmittel bis zum Gift) und die Salzbildungsreaktionen verlaufen meist nur unter dem Muster: Über ein Metalloxid eine Säure schütten, eindampfen, fertig.
    Wenn Vorschläge für gute Kombinationen gewünscht sind, bitte melden. *g*

  • Ich selbst würde für ein Hauslabor noch einen Exsikkator kaufen. Ist ideal um Chemikalien, Kräuter oder was auch immer zu trocknen. Es gibt sowohl Modelle in Glas als auch Kunststoff (schlagfest). Günstige Modelle gibts bereits ab etwa 80 Euro. Trockenmittel wie zB. Calciumchlorid gehört natürlich auch noch dazu.


    Ausserdem würd ich noch Gummischläuche und Vakuumschläuche hinzufügen. (Bspw. für Vakuumdestillation oder für den Wasserzulauf und Wasserablauf).


    Und noch was: In jedes Labor gehört ein Erste-Hilfe Kasten.


    Grüsse Vengard

  • @laktase


    Und warum lagert man nicht einfach die gewünschten Salze ein? Ich meine die meisten Salze sind aufgrund des Anions oder (!) des Kations interessant. Ob ich schlussendlich ein Kaliumnitrit oder ein Natriumnitrit habe, ist für die meisten Zwecke wohl egal. Ausserdem sind diese Salzbildungen nicht immer ganz einfach, am Papier geht Chemie eben am besten.


    Wirklich interessante Salze wie z.B. Chlorate, Perchlorate, Sulfide, Nitrite oder Permanganate sind ohnehin deutlich lagerstabiler als die entsprechenden Säuren. Vom Gefahrenpotential ganz abgesehen.

  • Zitat von rhodium;66378

    @laktase
    Und warum lagert man nicht einfach die gewünschten Salze ein?



    Der Grund ist ganz einfach: Einige Salze sind für den Privatmann kaum zu bekommen. Oder sie sind überteuert.


    Naja, die Aussage dass die meisten Salze nur wegen dem Anion oder Kation interessant sind würde ich jetzt nicht so stehen lassen. Kupfersulfat zum Beispiel hat völlig andere Eigenschaften als Natriumsulfat.

  • Seife oder Alkohol lagere ich mir zu billigen Preisen in großen Mengen und bester Qualität ein, wenn ich glaube das zu brauchen. Das Zeug ist ja richtig verpackt ewig haltbar.


    Für die Produktion von Treibstoffen ist ein labor nicht ausreichend, dazu braucht es vernünftige Anlagentechnik.


    Denkbar wäre der Einsatz im medizinischen Bereich, siehe Apotheker, da fehlt mir aber jegliche Kompetenz. Das Verarbeiten von Chili (chem. Kampfstoffe) und Erzeugung diverser Rauschmittel mag den ein oder anderen evtl. noch interessieren


    Kompetenzen konnte ich mir hingegen in meiner Jugendzeit bei der Herstellung von schnell brennenden und verpuffenden Substanzen aneignen. Heute bringt einen der Kauf der dafür benötigten Stoffe aber vermutlich auf irgendwelche blacklists der Te**orfahnder, deswegen denke ich da heute nicht mal mehr dran. Außerdem sind mir meine Gliedmaßen heute lieb und teuer geworden :)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von laktase;66394

    Kupfersulfat zum Beispiel hat völlig andere Eigenschaften als Natriumsulfat.


    Meine Rede, ist schliesslich auch Kupfer drin. Aber wenn Du ein Sulfat benötigst ist oft egal ob es ein Natriumsulfat oder Kaliumsulfat ist. Gleiches gilt für das Kupferkation. Meist ist es egal ob es Kupfersulfat oder Kupferchlorid ist.


    --> Die Salze die der Privatmann nicht bekommt (d.h. Oxidationsmittel und giftige Stoffe) bekommt er auch über den Umweg als Säure nicht (d.h. er bekommt keine Chlorsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder was auch immer). Ausserdem sind viele Salze (wie schon erwähnt) stabil und deren zugrundeliegende Säuren nicht (Nitrit - salpetrige Säure, Cyanid - Cyanwasserstoff, Azid - Stickstoffwasserstoffsäure um mal ein paar zu nennen).

  • Hallo zusammen

    Bitte helft einem Handwerker ein wenig auf die Sprünge.

    Für was braucht Ihr so Zeugs was ich nicht mal schreiben kann? Essen kann man es ja wohl nicht :face_with_rolling_eyes:

    Viele Grüsse, Ernst