Flussüberquerung in der Krise

  • [...]

    So viele Grade das Wasser unter 20° hat, so viele Minuten dauert es, bis du ernsthafte Probleme bekommst...

    Ehm, also bei 17° Wassertemperatur habe ich schon nach drei Minuten Probleme, aber bei 2° Wassertemperatur bleiben mir 18 Minuten, bis ich Probleme bekomme? Komige Faustregel :upside_down_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich würde sehr sehr viele andere Wege gehen, bevor ich einen paar hundert Meter breiten Fluss überqueren würde.

    Genau so sieht es aus.


    Kommt natürlich auf den Fluss an, aber wenn ich hier an den Rhein in NRW denke, speziell hier in meiner städtischen Umgebung....


    Ich würde behaupten, da würde wahrscheinlich jeder hier aus dem Forum bei einer Durchquerung (schwimmen) ersaufen - speziell ohne perfektes Wetter und Sicht.

    Hier ist nicht nur die Strömung extrem stark, sondern es gibt reichlich Stellen, die dich unter Wasser ziehen. Da hast du selbst als trainierter Schwimmer kaum eine Chance.


    Jedes Jahr ertrinken hier viele Leute im Rhein, nicht nur Selbstmörder, dir von einer Brücke springen, sondern auch die, die beim Baden am Rand von der Strömung erfasst werden oder etwas zu leichtsinnig geworden sind. Darunter dann auch Helfer, die versucht haben Personen zu helfen und sehr gute Schwimmer waren.


    Um das Risiko einzugehen müsste schon eine feindliche Armee von den übrigen 3 Seiten anrücken, mit der Gewissheit, dass ich garantiert sterben werde.

    Ansonsten würde ich IMMER eine alternative Richtung nehmen - oder es aussitzen.


    Ich weiß nicht wie es hier 1945 war, aber selbst mit den gesprengten Brücken und einem noch nicht ganz so reißenden Fluss, hat es damals sicher fast niemand versucht ohne Boot rüber zu schwimmen.


    Also eine Art von Boot wäre schon Pflicht. Und eins mit irgendeinem Motor. Rudern wird sicher nicht wirklich erfolgreich sein. Da kannst du nur hoffen, irgendwo ein paar Kilometer weiter unten an die andere Seite angetrieben zu werden.


    https://www.24rhein.de/koeln/k…seen-sommer-90808312.html


    Zitat

    Jedes Jahr ertrinken mehrere Menschen im Rhein, weil sie die Gefahren unterschätzen. Bei gefährlichen Strömungen wirkt der Sog so stark, dass er selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer bis auf den Grund zieht. Diese Strömungen sind unberechenbar und meist nicht zu erkennen“, warnt die Stadt eindringlich vor Schwimmausflügen im Rhein. Die Folgen von Schwimmunfällen im Rhein sind häufig Knochenbrüche, Unterkühlung, Herz-Kreislauf-Störungen oder im schlimmsten Fall sogar das Ertrinken.

  • Streifenkarl das kann ja jeder halten wie er möchte, Thema hier ist Flussquerung in der Krise

    Mit den Ansatz:

    DA keine Zeit ist steige ich……


    gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Ehm, also bei 17° Wassertemperatur habe ich schon nach drei Minuten Probleme, aber bei 2° Wassertemperatur bleiben mir 18 Minuten, bis ich Probleme bekomme? Komige Faustregel :upside_down_face:

    Damit ist gemeint:


    1 Grad Wassertemperatur, 1 Minute hältst du es darin aus, bevor du zu stark auskühlst

    15 Grad Wassertemperatur, 15 Minuten hältst du es darin aus, bevor du zu stark auskühlst


    Die wohl grösste gesundheitliche Gefahr ist das Auskühlen des Körpers. Wir gehen jeweils von dieser Faustregel aus: Anzahl Grad Wassertemperatur = mögliche Zeit im Wasser ohne Anzug (also bei 14 Grad = 14 Minuten „Überlebenszeit“ nur mit Badehose).

  • Es ist halt in einen Augen immer die Frage, wie man bei der Vorbereitung ran geht.

    Die Frage ist doch, um auf den ursprünglichen Eingangsgedanken zurück zu kommen, was für Möglichkeiten bestünden, im Falle eines Blackouts über einen Fluß zu kommen, ohne die verstopften oder blockierten Brücken nutzen zu müssen.


    Die ursprüngliche Idee von Ben ein leichtes Packcraft zu nutzen ist nach meinem Dafürhalten zunächst einmal die beste und sicherste Idee unter den allesamt risikobehafteten Ideen.

    Wenn also Zeit ist, pumpst Du das Packcraft auf, und paddelst damit über den Fluß.


    Die Sache mit den Anzügen hat aber auch ein paar Vorteile, die ich schon weiter oben beschrieb.


    Ohne spezifische Schutzausstattung eine Flußquerung zu starten halte ich ebenfalls für lebensgefährlich, besonders wenn das Wasser im Herbst oder Winter sehr kalt ist.


    Wir haben hier die Anzüge von Hansen Protection, weil wir die nach Vergleichstests mit anderen von Viking oder Ursuit am bequemsten fanden.


    Wichtig fand ich damals, das sie extrem robust sind:


    Redningsdrakt SeaWind fra Hansen Protection - YouTube



    Die gab und gibts es auch in einer Version für militärischen und behördliche Einsatzkräfte, die durften mir damals allerdings, aus welchen Gründen auch immer, nicht geliefert und verkauft werden. So haben wir nun die im Video zu sehenden. Da das natürlich viel zu auffällig ist, ziehe ich da einfach normale Regenklamotten drüber. :)


    WAs die Auskühlung angeht habe ich das 2017 mal getestet. Da bin ich mit Anzug bei -3°C bei uns an den Fleet, da ein Loch ins Eis und rein. Das Wasser hatte also 1-2° schätze ich, da es ja eine dünne Eisdecke hatte.

    Da habe ich dann mit dem Fieberthermometer immer wieder meine Temperatur gemessen. bei 33-34°C habe ich dann meinem Rucksack genommen und habe mich mit den nassen Klamotten in den Wald (ca.8km) abgesetzt.. etc...

    Das Spannende ist, das man die starke Abkühlung körperlich kaum merkt. Ich hab da auch noch ein Video zu...



    Gruß


    TID

  • Da habe ich dann mit dem Fieberthermometer immer wieder meine Temperatur gemessen. bei 33-34°C habe ich dann meinem Rucksack genommen und habe mich mit den nassen Klamotten in den Wald (ca.8km) abgesetzt.. etc...

    Hi TID... denke Du hast auch mit ner Uhr die Zeit gemessen :winking_face: und die würde mich mal interessieren, also wie lange Du im Eisloch warst :question_mark:


    Das Spannende ist, das man die starke Abkühlung körperlich kaum merkt. Ich hab da auch noch ein Video zu...

    Yep du wirst eigentlich "einfach" Müde und verlierst dann das Bewusstsein damit einer der schöneren Ablebemöglichkeiten und das ist tatsächlich in diesem Videoausschnitt eines tragischen Unglückfalls mit genau diesem Kältetod HIER gut dargestellt :winking_face:


    Wissenschaftlich medizinische Information wären dann HIER zu finden :exclamation_mark:

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • derSchü

    Ichhabe da schon recht lange drin gesessen. Bin dann zunächst raus und habe die Kamera ausgeschaltet, damit ich genug Energie übrig hatte.. Laut Daten im Video waren es ca 20min. Ich habe mich da aber auch nicht groß bewegt.

    Spannend fand ich, das ich nach Gepäckaufnahme am Häuschen, wo ich die Stiefel ausleerte schon wieder auf 35.6 hoch war. Beim marschieren konnte ich das auch irgendwie halten, aber sobald ich stehen geblieben bin, war es nicht so schön.

    Es gab auch eine Stelle, wo ich recht nuschelig und verwaschen gesprochen habe. Ich habe das selber nicht gemerkt aber später im Video gesehen.

    Für dje 8km habe ich etwas länger gebraucht da ich zwischendurch auch sichern musste. Im Wald hatte ich dann das Zelt aufgebaut und auf über 30Grsd hochgeheizt, was aber nichts genutzt hat, da ich energetische wohl sehr leer gelaufen war. Sprich, ich habe nicht geschlafen.

    Das spielerische Szenario sah vor, das nach der Flucht zwar ein warmes Zelt da war, aber nix zu essen und nix zu trinken.

    Insgesamt hat es 12-13 Stunden gedauert und mir gut gezeigt, wie man so etwas vorbereiten muss, damit es gemütlicher wird :winking_face:



    GRUß


    TID

  • ...waren es ca 20min. Ich habe mich da aber auch nicht groß bewegt.


    :astonished_face::thumbs_up:RESPEKT:exclamation_mark:

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    Gruß derSchü

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