Mobilmachung von Streitkräften in Krisensituationen zur Unterstützung der Polizei

  • Auf welcher Seite steht die Armee im Brürgerkriegsfall? Woher glaubst Du das klar ist, dass Einberufene auf der selben Seite stehen?
    der Schwur geht ja in Richtung Verteidigung der Republik gibt aber keine Richtung vor wie ich diese innenpolitisch gestalten möchte.


    Ich denk eher das sich wehrfähige Menschen mit die Sicherung ihrer eigenen Umgebung “begnügen” werden.

    Allgemeine Sicherungsaufgaben im Blackout- oder anderen Fall sind nochmal was anderes als Bürgerkrieg, aber grundsätzlich sehe ich das ähnlich. Die Neigung zum Mitwirken an staatlichen Veranstaltungen wird in dem Maß sinken, in dem staatliche Strukturen als nicht mehr handlungsfähig wahrgenommen werden. Und wenn mich ein Staat per Radiodurchsage mopbil machen will, der ansonsten nicht mehr als solcher wahrgenommen wird, ist für mich eine große Zurückhaltung beim Befolgen dieses Ansinnens nachvollziehbar.


    Ich halte das wie mein Opa: Der ist '45 im Bahnhof Gießen von der Einheit getürmt, als man ihn noch ein bisschen im Osten weiterkämpfen lassen wollte, und hat dann in der Scheune bei Verwandten auf die Amis gewartet.

  • Da geht der Chef der Örlichen Polzeistation zum Bürgermeister, und sagt, das er befürchte, mit seinen 5 Leute nicht mehr auszukommen wird.

    Welche örtliche Polizeistation?


    In meinem Bezirk gibt es nur für jede 4. Gemeinde eine Polizeistation.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Letztes Jahr bekam ich am Rande Brocken eines Gesprächs mit. Genau kann ich es leider nicht mehr wiedergeben. Aber aufgrund der Corona Lage bekam er wohl einen Brief und sollte sich melden um in der aktuellen Situation zu unterstützen. Scheinbar ehemaliger Bundeswehrler mit wichtigen Zusatzausbildungen. Dies hatte er dann wohl versucht und wollte antreten um dann festzustellen das dorthin wo er sich melden sollte gar nicht besetzt war. Nach einugen Versuchen jemanden als Ansprechpartner zu erreichen teilte man ihm mit das man auch nichts genaueres wüsste und er solle sich einfach bereit halten er würde dann nochmal Post erhalten. Die besagte Post war scheinbar auch ein paar Monate später nicht eingetroffen.


    Das war in keiner Blackoutsituation und da weiß schon die linke Hand nicht was die rechte tut. Wie will man nachweisen das jemand desertiert ist? Im Zweifelsfall hatte er kein Radio und niemand sagte ihm Bescheid. Oder der Weg war nicht möglich weil krank oder was anderes.

  • Wie will man nachweisen das jemand desertiert ist? Im Zweifelsfall hatte er kein Radio und niemand sagte ihm Bescheid.

    Als es noch die Wehrpflicht in D gab, da war das ganz einfach, kam jemand seinem Einberufungsbescheid nicht nach, erschie also nicht zum angeordneten Termin in der im Bescheid angegeben Kaserne/Dienststelle, kamen die Feldjäger zu Besuch nach Hause und nahmen denjenigen in Gewahrsam und mit in die Kaserne. Wenn er nicht angetroffen wurde, hat man ihn zur Fahndung ausgeschrieben. Irgendwann blieb man doch im Raster hängen. Die einzige Möglichkeit, sich dem Pflichtdienst straflos zu entziehen, war nach Westberlin umzusiedeln und dort seinen Erstwohnsitz anzumelden. Denn in Berlin galt die Wehrpflicht aufgrund des Sonderstatus der Stadthälfte nicht.

  • Als es noch die Wehrpflicht in D gab, da war das ganz einfach, kam jemand seinem Einberufungsbescheid nicht nach, erschie also nicht zum angeordneten Termin in der im Bescheid angegeben Kaserne/Dienststelle, kamen die Feldjäger zu Besuch nach Hause und nahmen denjenigen in Gewahrsam und mit in die Kaserne. Wenn er nicht angetroffen wurde, hat man ihn zur Fahndung ausgeschrieben.

    Das ist völlig richtig. Das erfordert aber mehrere Punkte, die erfüllt sein müssen und hier nun im gegebenen Szenario nicht zwingend erfüllt sein müssen.


    Zu Zeiten der Wehrpflicht war die Meldekette absolut klar.

    1. Kreiswehrersatzamt/Karrierecenter, oder wie das aktuelle auch immer heißt, schickt Meldung an aufnehmenden Truppenteil, wann sich welcher Soldat bei welchem Bataillon zu melden hat. Eventuell wird von dem zuständigen Bataillon noch zurückgespiegelt, welche Einheit für den Soldaten zuständig sein wird. Im Fall von Rekruten, welche Kompanie/Batterie zum besagten Zeitpunkt mit der Ausbildung dran ist. Im Fall von Reservisten würde die Meldung wahrscheinlich direkt an die Mobilmachungskompanie gehen. Das war bei mir damals die 7. Kompanie und bestand in Friedenszeiten aus nur einem Stabsfeldwebel, der die Reservisten verwaltete. Sein Material existierte eh nur auf dem Papier.

    2. Die für die eingezogenen Dienstverpflichteten zuständige Einheit hat also nun die Namen und sonstigen verfügbaren Daten und harrt der Dinge, die da kommen werden.

    3. Dienstverpflichtete Person erscheint: alles ist schick. Dienstverpflichtete Person erscheint bis zum Abend des Tages nicht? Erst am nächsten Morgen würde das für das Bataillon zuständige Wehrbereichskommando informiert werden. Vielleicht auch erst am darauffolgenden Tag. Je nach Entfernung und aktueller Verkehrslage, denn früher hatte es den Anschein, dass die Zuteilung der Rekruten auf die Bataillone schon was von "Kinderlandverschickung" hatte, wenn junge Männer aus Norddeutschland zu den Gebirgsjägern mussten, während andere aus der Alpenregion an die Nordsee beordert wurden. Um Extrembeispiele zu nennen.

    4. Nach drei Tagen Karenzzeit gibt das Wehrbereichskommando Meldung an das nächstgelegene Feldjägerkommando.

    5. Feldjägerkommando nimmt die Meldung mit dem Verdacht der unerlaubt abwesenden Person auf. Entweder sie brechen in schallendes Gelächter aus. Mit wem und womit sollen sie die Leute aufgreifen? Oder sie nehmen sich das erstbeste Auto mit vollem Tank und fahren los und holen den Delinquenten ab.

    6. Vor Ort beim Delinquenten: im einfachsten Fall wird er mitgenommen, nötigenfalls unter Anwendung von UZwgBw. Also unmittelbaren Zwanges nach den Vorschriften der Bundeswehr. Das kann dann schon mal ein sehr robustes Vorgehen bedeuten.

    Komplizierter wird es in den Fällen, wo die Person nicht anzutreffen ist. Und in den Fällen, wo die Person krank oder verletzt ist, verbietet sich ein Einsatz ebenfalls. Doch wer hat schon in solch einer Situation ein ärztliches Attest, das er den Feldjägern vorlegen kann? Da wird im Zweifelsfall gesunder Menschenverstand walten müssen...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ben

    Ich halte das für Wunschdenken, wie fast alles in diesem Faden.

    Ein Problem ist, daß es in D keine wirklich aufwuchsfähigen Kräfte gibt.

    Es gibt 30000 Reservisten in Deutschland und 184000 Aktive. Das wars. - > Davon viele in Stabs- und sonstigen Verwendungen.

    In welchem Truppenteil hast Du gedient, das Du davon ausgeht, daß jemand kommt??

    Wenn das Kategoriepersonal 3, so nannte man das früher in D, ausgerufen wird, ist hier sowieso die freiheitlich demokratische Grundordnung aufgehoben, siehe den von Dir zitierten Artikel des Grundgesetzes.

    Problem ist aber, daß im Falle eines länger anhaltenden Blackouts, sowohl die Führungsstrukturen, als auch Kommunikationssysteme für die Alarmierung nicht vorhanden sind.

    Ausrüstung ist ggf. auch nicht vorhanden.

    Ein anderer wichtiger Punkt ist, daß ich dem staatlichen System das nicht zutraue, wie so vieles andere auch.

    Ich/wir sind Prepper weil wir unsere eigene Handlungsfähigkeit so lange wie möglich halten wollen. Was andere da machen ist für mich daher zunächst sekundär.


    Gruß


    Tid

  • Ein Problem ist, daß es in D keine wirklich aufwuchsfähigen Kräfte gibt.

    Es gibt 30000 Reservisten in Deutschland

    30.000 beorderte Reservisten von 95.000 Beorderungsplanstellen wohlgemerkt!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Ein anderer wichtiger Punkt ist, daß ich dem staatlichen System das nicht zutraue, wie so vieles andere auch.

    Ich/wir sind Prepper weil wir unsere eigene Handlungsfähigkeit so lange wie möglich halten wollen.

    Auch für nicht Prepper wäre der wichtigst Anreiz in der Situation die vorhanden und daher bessere Verpflegung bei der staatlichen Institutionen.
    Das wurde aber schon weiter oben ausgeschlossen.
    Kräfte die nicht verpflegt und/oder bezahlt werden stellen auch kurzfristig nur wenig bis keine Autorität dar.


    Gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on