Vielen Dank für Deinen Post - ich hab mir was ähnliches gedacht, habs mir aber verkniffen, es hier zu schreiben.
Man muss keinen Krieg als erste Wahl wollen (ich finde den auch furchtbar), aber auf die Option grundsätzlich zu verzichten nützt am Ende nur den wirklich bösen Leuten. Wozu dann überhaupt noch eine Armee? Bündnis- und Landesvreteidigung ist vielen Deutschen ja offenbar auch zu mühsam geworden.
Das ist eine Frage des Zeitgeistes, denke ich. Nicht erst die jetztige, "junge" Generation fasst solche Sachen wie Landesverteidigung (da klebt für viele schon die Assoziation mit dem N-Wort dran) mit spitzen Fingern an. Zwanzig Jahre Hyperindiviualismus taten da wohl dann ihr Übriges... wenn ich solche Sachen lese hinsichtlich der "Ausschaltung der eigenen Wehrfähigkeit"... ohne Worte.
Ruanda hat gezeigt, wohin zuschauen führt. Aktuell kann man sich das in Syrien anschauen bzw. was davon noch übrig ist. Afghanistan hat gezeigt, was passiert, wenn mans nur halbherzig macht und die Lust verliert. Billig ist das zuschauen übrigens keineswegs, sehr viele Flüchtlingen sind ja jetzt bei uns.
Bisher ging das ja immer bequem vom Fernsehsessel aus... mit den Flüchtlingen gibt´s die Konsequenz jetzt mal live und in Farbe - den Zusammenhang können viele aber nicht herstellen.
Und sich bei einem Angriff einfach nur abschlachten zu lassen hilft auch nicht weiter.
Richtig. Dieser Spruch: "stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin" funktioniert nicht. Der Satz geht nämlich weiter mit: "dann kommt der Krieg zu Dir." Historische Beiträge dazu, wo Duldungsstarre zur Katastrophe führten, gibt es nicht wenige. Man möge sich tunlichst von dem Gedanken verabschieden, daß sowas, bloß, weil wir heute in unser quietschebunten Tiktok-Insta-Welt leben, nicht wieder passieren könnte. Lupus est homo homini.
Der Joguslawien Krieg ist jetzt noch nicht SO lang her und das war quasi vor unserer Haustür.
Ich war in Sarajevo auf einem Spähpanzer ohne rotes Kreuz
Danke für Deinen Einsatz!