Ukraine-Krieg: News & Informationen

Zitat von UrbanTrapper

Ich sehe aktuell keine ernsthaften Anzeichen für einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel in Russland

Es ist in der Tat erschreckend, dass man überhaupt NICHTS von Friedensdemonstrationen von "Exil-Russen" hört.

Immerhin leben nicht gerade kleine Gruppen von Russen oder Menschen mit russischem Migrationshintergrund in europäischen Ländern. Beispielsweise leben in Deutschland alleine 2,5 Millionen Russlanddeutsche.

Es scheint als würden die alle quer durch die Bank den russischen Angriffskrieg unterstützen.

Das halte ich für sehr besorgniserregend.

Zitat von Ben

Beispielsweise leben in Deutschland alleine 2,5 Millionen Russlanddeutsche.

Öhmm... Russlanddeutsche sind vor dem Gesetz deutsche Staatsbürger. Weil sie Nachkommen deutscher Siedler in Russland zur Zarenzeit waren oder sie nachweisen konnten, dass sie von einem deutschen Wehrmachtssoldaten gezeugt wurden oder warum auch immer.

Die meisten von ihnen sprachen auf sowjetischem Gebiet bereits deutsch oder lebten zumindest in einem Gebiet, in dem vor allem die älteren noch Deutsch als Muttersprache hatten. Wo es teilweise auch noch Wegweiser und andere Schilder auch in Deutschland gab oder gibt.

Bei Spätaussiedlern ab Mitte/Ende der 1990er Jahre konnte man allenfalls das Deutschsein in dem Sprachfähigkeiten erahnen. Einen solchen armen Hund hatte ich in meinem Grundausbildungszug. Der ist wahrscheinlich nur deswegen bei der Armee gelandet, weil er nicht wusste, wie er verweigern und schließlich Zivildienst leisten konnte. Die Kommunikation gestaltete sich entsprechend schwierig.

Diese Russlanddeutschen sind meiner Meinung nach völlig losgelöst zu betrachten von jenen Russen, die in Deutschland leben, weil sie hier größere Annehmlichkeiten für ihr Geld bekommen als in Russland.

3 Millionen Personen zu evakuieren wird bestimmt auch spannend. Und ich könnte mir vorstellen, dass Russland die Kolonnen auf den Fluchtrouten angreifen lässt.

Zitat von Ben

Und ich könnte mir vorstellen, dass Russland die Kolonnen auf den Fluchtrouten angreifen lässt.

Und den letzten Kredit verspielen?

Zitat von UrbanTrapper

Und den letzten Kredit verspielen?

Was würde es denn wirklich ändern?

Es gibt für den Westen scheinbar keine rote Linie unterhalb dem Einsatz von russischen Atomwaffen, die überschritten werden könnte.

Egal wie viele Kriegsverbrechen durch russische Soldaten begangen werden. Der Westen wird nicht aktiv eingreifen. Dass man das vor Kriegsbeginn so kommuniziert hat war ein kolossaler Fehler, der Russland einen Freibrief ausgestellt hat.

Zitat von Ben

Was würde es denn wirklich ändern?

Es gibt für den Westen scheinbar keine rote Linie unterhalb dem Einsatz von russischen Atomwaffen, die überschritten werden könnte.

Und DAS ist das eigentliche Verbrechen an der Menschlichkeit, die WIR UNSEREN Kindern irgendwann erklären dürfen.

Wie und vor allen Dingen wohin würde man 3 Millionen Leute (unter)bringen wollen wenn Wasser und Strom ausfallen, dazu noch im Winter. Die Logistik zur Versorgung in anderen Landesteilen ist nicht vorhanden, geschweige denn von "winterharten" und zur Zeit leerstehenden Gebäuden mit entsprechenden sanitären Anlagen. Eine Verschickung in andere Länder wäre ob der Masse auch nicht möglich, selbst bei uns wird es ja schon eng was die Unterbringung anbelangt.

Wenn es zum Ausfall der Grundversorgung kommt wird man die Not der Leute durch Hilfslieferungen aus dem Ausland etwas minimieren können, am Ende werden sie aber leider in ihrer Not verharren müssen.

Wenn Kiew versorgungstechnisch fällt, dann wird sich das auch weitflächig ins Umland erstrecken, da reden wir dann auch noch von viel mehr Betroffenen. Das fällt für mich eher unter Hoffnung-mach-Artikel das die Leute den Eindruck bekommen soll man sei auch auf schlimmste Entwicklungen vorbereitet, auch wenn solche Maßnahmen wenn man sie hinterfragt nicht durchzuführen sind.

Gibt es eigentlich neue Meldungen über russische Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur aus den letzten Tagen? Seit der letzten großen Angriffswelle hört man da kaum noch was.

Ich denke nicht das Europa in der Lage ist 3 Millionen Menschen in einen strengen Winter unterzubringdn

Zitat von buchemer

Ich denke nicht das Europa in der Lage ist 3 Millionen Menschen in einen strengen Winter unterzubringdn

Da bin ich anderer Meinung. Mit etwas gutem Willen und viel Improvisation geht vieles. Es darf aber nicht nach den herkömmlichen Standards gemessen werden. Ist eben eine Ausnahme und so muss sie auch behandelt werden.

Wieviele der Deutschen musste der Westen nach während und nach dem Krieg aufnehmen, obwohl auch hier sehr viel zerbomt war. Es waren nichtmal genügend Wohnungen für die Ansässigen vorhanden. Und man hat sich arangiert. Ok nicht immer lief alles friedlich ab, aber es wurde gemacht.

Wenn wir nicht nur Deutsche, sondern auch Europäer sein wollen, dann müssen wir das schaffen, sonst können wir uns gleich in die Kleinstaaterei zurückziehen und den Großmächten das Feld überlassen.

Das heißt aber nicht das wir die ganze Welt einladen müssen. Humane Hilfe ist Ok, aber nicht so, das sie zu einem Bumerang wird.

Zitat von Ben

Immerhin leben nicht gerade kleine Gruppen von Russen oder Menschen mit russischem Migrationshintergrund in europäischen Ländern. Beispielsweise leben in Deutschland alleine 2,5 Millionen Russlanddeutsche.

Wie schon geschrieben, Russlanddeutsche sind Angehörige des deutschen Volkes, die "Heim in die Republik" geholt wurden / gegangen sind.

Die russischen Aussiedler haben wie die türkischen einen eigenen Kosmos. Russische Geschäfte, Zeitungen, Clubs, Ärzte, usw. Und sie heiraten gern untereinander. Nur mit dem Unterschied, dass sie deutsch so gut sprechen wie russisch, das Bildungsniveau hoch ist und sie letztendlich ein echter Teil der Bevölkerung sind.

Das heißt aber nicht, dass sie nicht wie ihre "türkischen Kollegen" den Präsidenten ihres Ursprunglandes gut finden.

Bei uns gab es eher prorussische Demos.

Zitat von mueller

Wie schon geschrieben, Russlanddeutsche sind Angehörige des deutschen Volkes, die "Heim in die Republik" geholt wurden / gegangen sind.

Geht ja völlig am Punkt vorbei. Jeder der irgendwie mit Russland verbunden ist, könnte sich nun klar gegen den Krieg positionieren.

Ich lese aber absolut überhaupt nichts davon, dass irgendwelche Russen im Ausland sich gegen den Krieg positionieren würden und frage mich warum das so ist?

Zitat von mueller

Wie schon geschrieben, Russlanddeutsche sind Angehörige des deutschen Volkes, die "Heim in die Republik" geholt wurden / gegangen sind.

Die russischen Aussiedler haben wie die türkischen einen eigenen Kosmos. Russische Geschäfte, Zeitungen, Clubs, Ärzte, usw. Und sie heiraten gern untereinander. Nur mit dem Unterschied, dass sie deutsch so gut sprechen wie russisch, das Bildungsniveau hoch ist und sie letztendlich ein echter Teil der Bevölkerung sind.

Das heißt aber nicht, dass sie nicht wie ihre "türkischen Kollegen" den Präsidenten ihres Ursprunglandes gut finden.

Bei uns gab es eher prorussische Demos.

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Ich kenne diverse Leute mit russischen Wurzeln egal mit welchem Backround und die meisten gucken viel Russia 1 etc. und sind dementsprechend politisch eingestellt…

Zitat von Arwed51

Es darf aber nicht nach den herkömmlichen Standards gemessen werden. Ist eben eine Ausnahme und so muss sie auch behandelt werden.

Das wirst Du aber nicht dauerhaft so machen können. Ich bezweifle, dass alle wieder gehen werden, zudem wäre dies gegen die gegenwärtige Politik.

Zitat von Arwed51

Wieviele der Deutschen musste der Westen nach während und nach dem Krieg aufnehmen, obwohl auch hier sehr viel zerbomt war. Es waren nichtmal genügend Wohnungen für die Ansässigen vorhanden. Und man hat sich arangiert. Ok nicht immer lief alles friedlich ab, aber es wurde gemacht.

Die Flüchtlinge waren Angehörige des eigenen Volkes. Daher war es eine andere Situation.

Zitat von Arwed51

Wenn wir nicht nur Deutsche, sondern auch Europäer sein wollen, dann müssen wir das schaffen, sonst können wir uns gleich in die Kleinstaaterei zurückziehen und den Großmächten das Feld überlassen.

Da fehlt noch eine ganze Menge, ich fürchte, dass braucht noch 100 Jahre.

Zitat von Ben

und frage mich warum das so ist?

weil Sie emotional auf der Seite der "Heimat" also Russland stehen.

Zitat von Ben

Geht ja völlig am Punkt vorbei. Jeder der irgendwie mit Russland verbunden ist, könnte sich nun klar gegen den Krieg positionieren.

Ich lese aber absolut überhaupt nichts davon, dass irgendwelche Russen im Ausland sich gegen den Krieg positionieren würden und frage mich warum das so ist?

Es gibt eben keine "Russlanddeutschen" mehr - die sind jetzt entweder das eine oder das andere.

Der Begriff hat sich überlebt.

Und echte Russlanddeutsche waren nicht mit Russland verbunden sondern eher an Russland gefesselt. Sie haben sich nie als Russen gefühlt und warum sollten sie jetzt, nach zig Jahren, sagen, ich war einmal dort und finde Russland doof. Das haben sie mit ihrer Ausreise ja schon gesagt.

Zu den Demos: Die "russische Community", zu der sich "Russlanddeutsche" niemals zählen würden, ist eher pro-russisch.

Zitat von landei

weil Sie emotional auf der Seite der "Heimat" also Russland stehen.

Guter Punkt. "Russlanddeutsche" hatten ihre Heimat in Deutschland (und waren manchmal deutscher als Deutsche

Ok lassen wir das mit Russlanddeutschen.

Es leben aktuell 195.310 Personen mit russischer Staatsbürgerschaft in Deutschland. Quelle

Es leben aktuell 33.895 Personen mit russischer Staatsbürgerschaft in Österreich. Quelle

Die können doch nicht alle pro-Putin sein?

Zitat von Ben

Die können doch nicht alle pro-Putin sein?

Warum nicht?

Oder sie fühlten sich einfach nur diskriminiert:

Pro-russische Proteste zum russischen Überfall auf die Ukraine 2022 – Wikipedia

Was ich aber weniger glaube.

Ich sehe eher einen Hang zum starken Präsidenten der "Heimat".

Meine These: Wer einen vollständigen eigenen Kosmos schafft, ist immer noch in seinen Heimatgefühlen woanders und bevorzugt eine starke Autorität im Herkunftsland. Egal ob Putin oder Erdogan.

Zitat von Ben

Die können doch nicht alle pro-Putin sein?

Nun, etwa sind sie Pro-Putin oder sie halten, aus Schiss vor Repressalien welcher Art auch immer, ihre Klappe. Die Russen, die ich in den Freischlachten der Reenactment-Szene kennenlernte, waren nicht zimperlich beim Schwingen ihrer Schwerter. Ich möchte nicht wissen, wie da ein entsprechend motivierter Russe mit einem Landsmann umgeht, der es wagt, etwas gegen Putin zu sagen.