Notschlafsack / Notbiwaksack

  • Immer wieder bemerkenswert, dass scheinbar kaum jemand eine anständige Notfallausstattung mit hat. Wenn ich wandern gehe, habe ich immer zumindest einen Biwacksack und Notschlafsack dabei, um im Notfall zumindest etwas Schutz vor den Elementen zu haben.

    Falls Du Lust hast, mach doch bitte mal einen thread dazu auf und zeige Deine Survivalausrüstung für 08/15 Outdoor Aktivitäten.


    Ich hatte eine Weile auch sowas, das aber zuletzt wieder ziemlich schleifen lassen. Etwas Inspiration kann nicht schaden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn ich wandern gehe, habe ich immer zumindest einen Biwacksack und Notschlafsack dabei, um im Notfall zumindest etwas Schutz vor den Elementen zu haben.

    DITO ebenso, aber ich denke Du meinst hier mit wandern schon eine größere Strecke womöglich abseits der regulären Wanderwege?


    Ansonsten habe ich/wir eigentlich immer eine der typischen Rettungsdecken in der Jackentasche und das selbst beim kurzen Spazierengehen.


    Und hier mal, noch eine schöne ausführliche & sehr informative Page über Kältekunde:


    Egal, ob jemand in Grönland geboren oder im australischen Busch aufgewachsen ist – eines haben alle Menschen gemeinsam: Unser Körper verlangt 37 °C Kerntemperatur, egal, ob draussen 30 °C plus oder 40 °C minus herrschen. Anders als bei wechselwarmen Lebewesen (z. B. Fischen, Reptilien, Insekten) funktionieren unsere lebenswichtigen Stoffwechsel­prozesse nur innerhalb geringer Temperaturlimits. So wie bei 40 °C Fieber unsere Alarmglocken schrillen, ist auch der Spielraum nach unten sehr begrenzt


    Alle hundert Höhenmeter bergauf sinkt die Temperatur durchschnittlich um 0,65 °C. Besonders gefährlich wird Kälte, wenn ungenügender Schutz und Erschöpfung zusammenkommen. Aber was passiert eigentlich bei einer Unterkühlung? Mit welchen Signalen warnt uns der Körper vor Erfrierungen? Welche Gegenmassnahmen helfen, und wie lassen sich dauerhafte Schäden vermeiden?


    Auch noch ganz informativ:


    Mythen über Unterkühlungen & Erfrierungen


    1. Jede Kleidung wärmt gleich gut

    Baumwolle ist ein hervorragendes Material für gut wärmende Kleidung. Aber eignen sich Textilien aus Baumwolle auch für Outdoor-Ausflüge? Fakt ist: Baumwolle isoliert sehr gut, solange die Wolle bzw. der Stoff trocken ist. Sobald Baumwoll-Bekleidung nass wird, gehen die isolierenden Eigenschaften verloren. Die nassen Textilien liegen eng an der Haut an und sorgen dafür, dass der Körper schnell unterkühlt. Außerdem benötigen Baumwollfasern im Vergleich mit Kunststofffasern bis zu 8 mal länger, um wieder trocken zu werden.


    2. Hypothermische Opfer schlafen lassen

    Bei starker Unterkühlung treten verschiedene Symptome auf, die von Zittern über Verwirrung und Sprachstörungen bis hin unüberwindbarer Müdigkeit reichen. Es ist ein Mythos, dass bei Hypothermie Schlaf angebracht ist, denn beim Schlafen fährt der Körper seine Aktivitäten herunter, wodurch er noch mehr unterkühlt. Während die Person aufgewärmt wird, sollte sie deshalb wach gehalten werden.


    3. Unterkühlte Haut warmreiben

    Stark unterkühlte Haut soll durch Rubbeln erwärmt werden. Auch das ist ein Mythos. Bevor ein Körper erfriert, bilden sich winzige Eiskristalle in der Haut sowie in anderem Gewebe. Durch Reibung verursachen die Eiskristalle Verletzungen im Gewebe. Da Erfrierungen Schmerzen verursachen, sollte ein Schmerzmittel verabreicht werden und der Frierende durch Körperwärme und mit Decken aufgewärmt werden.


    4. Unterkühlungsopfer warm baden

    Bei Unterkühlung hilft ein wärmendes Bad. Falsch! Warmes Wasser verursacht auf unterkühlter Haut starke Schmerzen und kann im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt auslösen. Ein unterkühlter Körper sollte immer langsam aufgewärmt werden. Gefahrlos geht das zum Beispiel im Haut-zu-Haut-Kontakt oder indem zwei Wärmflaschen unter die Achseln des Betroffenen platziert werden.


    5. Alkohol wärmt den Körper auf

    Uns allen ist der vierbeinige Bernhardiner mit dem Brandy-Fass um den Hals bekannt, der als Rettungshund Lawinenopfer mit Alkohol versorgt, um deren Überleben zu sichern. Angeblich wärmt Alkohol den Körper auf. Mythos? Es stimmt zwar, dass der Konsum von Alkohol ein Gefühl von Wärme erzeugt, doch tatsächlich erweitert Alkohol die Blutgefäße und Kapillaren, so dass der Körper noch schneller auskühlt. Zum Aufwärmen bei Unterkühlung eignen sich Kakao und Tee wesentlich besser.


    6. Bei Hypothermie niemals Essen verabreichen

    Ein Mensch mit Unterkühlung muss wieder zu Kräften kommen. Ersthelfer verzichten häufig darauf, Hypothermie-Opfern stärkende Nahrung zu verabreichen. Der Grund dafür: Unterkühlte Menschen können bewusstlos werden, erbrechen und an dem Erbrochenen ersticken. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Bei leichter bis mittelschwerer Hypothermie kann es äußerst hilfreich sein, der unterkühlten Person wiederholt kleine Mengen hochkalorischer Lebensmittel zu verabreichen. Durch die zugeführte Energie produziert der Körper Wärme.

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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    Heute beim Wandern ist mir eingefallen, dass ich dir ja noch eine Antwort schuldig bin.


    Bei Wanderungen abseits befestigter Wege, wo die Gefahr besteht, dass ich nach einem Sturz mehrere Stunden, oder eine Nacht draußen verbringen muss, habe ich immer so einen Notfallschlafsack dabei.


    Klein, leicht, günstig und im Notfall eine große Hilfe.


    Bei einer Wanderung vor einigen Jahren habe ich ihn als Shelter genutzt, als plötzlich Starkregen einsetzte. Hat super funktioniert. Deshalb habe ich davon mittlerweile einige.

  • Könnt ihr einschätzen, was im Notfall besser warm hält, der Notfallschlafsack oder die Blizzard Decke?

    Die Blizzard Decke natürlich. Wiegt 450g vs 180g beim Bearhard Notschlafsack und hat einen mehrlagigen Aufbau mit Luftkammern.

  • Danke. Habe gesehen, dass es von Blizzard auch einen Schlafsack mit ähnlichen technischen Daten gibt, auch sehr interessant. Muss wohl mal wieder investieren…

  • Wenn ich draußen unterwegs bin nehme ich das Lifesystems Notzelt mit.

    Je nachdem mit wie vielen Leuten das für zwei oder vier Personen.


    Zum einen ist es schnell einsatzbereit:

    Schnell aus der Hülle ziehen (diese ist fest mit dem Zelt verbunden und dient als Luftöffnung), über die Gruppe stülpen und unten mit der Kordel zuziehen damit der Wind/Regen nicht so von unten reinzieht.

    An jeder Ecke ist diagonal noch ein Stoffdreieck eingenäht auf das man sich setzen kann damit der Hintern trocken bleibt.


    Zum anderen ist das ganze Teil immer wieder verwendbar, auch für kurze Pausen zwischendurch wenn es regnet oder sehr windig ist.


    Mich wundert es immer wieder wie angenehm es wird sobald man drin ist. Macht viel aus aus dem Regen und Wind raus zu sein und sich gegenseitig mit der eigenen Körpertemperatur zu wärmen.


    Vorteil zu so einem Biwaksack: Es ist noch genug Platz darunter um den kleinen Gaskocher aufzustellen und sich einen Tee zu machen. Durch das Luftloch und die verstellbare Kordel kommt noch genug Luft rein.


    Nachteil: Vom Packmaß ein wenig mehr als so ein "beschichteter Folienschlauch".

    Mit 345g (2. Personen) oder 510g (4. Personen) hat es auch ein wenig Gewicht.


    Und nein ich bekomme für diese Lobhudelei kein Geld von irgendwem :)

  • Bezüglich der Blizzard Überlebensdecke erscheint mir wichtig, auf den Zweck hinzuweisen.

    Der Thread heißt Notschlafsack/Notbiwaksack.

    Die von mir mitgeführte Überlebensdecke kann man als Einwegprodukt betrachten. Ist zwar verdammt stabil aber wenn man die Vakkumverpackung geöffnet und die Decke aufgeschüttelt hat, vergrößert sich das Volumen stark. Nach Gebrauch Zusammengerollt ist das dann so groß wie ein normaler Schlafsack. Also wirklich nur für den eigenen Notfall oder zum lagern einer verletzten Person in extremen Umfeld.

    Für die wiederholte Verwendung ohne echten Notfall, würde ich eher zu einem atmungsaktiven und öfters verwendbaren Biwaksack tendieren.

    So was z.B.

    https://www.salewa.com/de-de/p…ag-00-0000002383?c=316668


    Tsrohinas

  • Ich sehe einen Notschlafsack auch als Einmalprodukt, der nur im Notfall eingesetzt wird.


    Er ersetzt bei mir nicht die auf die Jahreszeit angepasste Ausrüstung wie Zelt und Schlafsack.


    So ein Notfallprodukt ist auch gar nicht dafür ausgelegt es mehrmals zu verwenden, oder eine gemütliche Nacht darin zu verbringen. Es soll helfen dich am Leben zu erhalten, bis Hilfe kommt oder du dich bei Tageslicht selbst retten kannst.


    Da ist für mich ein Kompromiss aus Gewicht und Leistung wichtig. Preis ist eher nebensächlich, habe nur noch keinen wirklich hochwertigen Notschlafsack gefunden, der einen merklichen Gewichts- oder Leistungsvorteil bieten würde.