Wasserfilter kaufen und einlagern

  • Für den Notfall habe ich aktuell mehrere Sawyer Mini eingelagert. Da es mit dem Ausprobieren so eine Sache sein soll (müssen gut trocknen etc.), habe ich sie unabhängig bei verschiedenen Händlern gekauft und unbenutzt in OVP eingelagert. Dadurch hoffe ich, dass im Fall der Fälle mindestens einer tatsächlich funktionsfähig ist.


    Ich würde jetzt aber gerne einen „richtigen“ Filter für den stationären Einsatz im Bug-In kaufen: einen MSR Guardian. Da der knapp das 10-fache des Sawyer Mini kostet, will ich nicht mehrere kaufen. Daher die Frage: würdet ihr den in der OVP ungetestet einlagern? Oder ist das Risiko zu hoch, dass er nicht funktioniert, wenn man drauf angewiesen ist?

  • Hmmm - da die Filter ja 'out of the box'' funktionieren, weiß ich nicht, warum ich die versuchsweise laufen lassen sollte.


    Wir haben Sawyer Point One in Gebrauch, und zusätzlich welche gelagert. Von Keramik bin ich persönlich komplett weg. Zu änfällig und teuer. Aber wenn, dann würde ich OVP Lagern.


    Die Sawyer, die mit auf Tour gehen, kriegen danach Chlorbleiche und Zitronensäure ab, wir hatten nämlich mal mehrere verkalkt. Nach der Reinigung liefen sie noch, aber nach der Lagerung (Wochen eher als Monate) nicht mehr. Dabei ist das Wasser hier echt weich... Das Risiko gehe ich nicht mehr ein.


    Die dicke Umkehrosmoseanlage ist Probe gelaufen, danach war das Zerlegen, Reinigen und Einmotten aber ECHT aufwändig. Ich würde sie jetzt lieber wieder zwecks Wartung zum Hersteller schicken.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Was Wasserfilter anbelangt hab ich schon einiges durch und Filter m. Hohlfasermembrane haben unbestreitbar einige Vorteile wie z.B. geringes Gewicht u. für die kleine Baugröße vergleichsweise hohen Durchsatz. Die Langzeitlagerfähigkeit von bereits benutzten Filtern ist einer der Hauptnachteile welcher erwähnt werden soll. Diese Filtertechnologie kommt aus dem medizinischen Bereich und wird z.B. zur Blutreinigung bei Dialysepatienten eingesetzt. Dort sind dies klassische Wegwerffilter, nach einmaliger Benutztung werden sie entsorgt d.h. für die Wiederverwendbarkeit sie sind nicht konzipiert.


    Hab hier einige Hohlfaserfilter wie z.B. den Sawyer Mini SP-128, den MSR TrailShot und den MSR HyperFlow. Obwohl die vergleichsweise wenig benutzt wurden setzten sie sich rasch zu, d.h. der Durchsatz verringerte sich nach jeder längeren Lagerung rapide. Hab damit meist nur ca. 1-4L am Stück gefiltert und nach Gebrauch wurden sie jeweils penibelst gereinigt und desinfiziert so wie es StefanS bereits beschrieben hat. Zwischenzeitlich waren sie teilweise monatelang eingelagert (z.B. über die Wintersaison) was ihnen definitiv schadet. Einer der Sawyer war z.B. nach nichtmal 20 Litern völlig zu und wurde wegeworfen obwohl erst 4-5 Jahre alt. Beim TrailShot und dem HyperFlow war dies nicht viel besser und letzterer war voriges Jahr nur totes Gewicht im Rucki weil er schon am 1ten Tourtag kaum noch Durchsatz hatte und sich nur mit Gewalt pumpen lies - mir hat's dabei sogar eins der eingebauten Rückschlagventile umgestülpt - das Filterelement war dabei wohlgemerkt optisch rein und frei von Verunreinigungen aber dennoch komplett dicht! Hab mir für meine 2 MSR Filter Ersatzpatronen besorgt und die werden erst eingesetzt wenn ich die Wasserfilter wiederum auf Mehrtagestouren mitnehmen will.


    Der MSR Guardian ist z.Zt. sicherlich der fortschrittlichste Hohlfasermembranefilter, die automat. Abreinigungsfunktion kann sich sehen lassen. In der Beschreibung steht dass eingelagerte Filter nicht austrocknen sollen und vielleicht ist das ja der Schlüssel zur Langzeitlagerfähigkeit? Nach den mehr als bescheidenen Erfahrungen mit meinen Hohlfaserfiltern würde ich einen Guardian nicht ausprobieren wenn dieser für längere Zeit eingelagert d.h. eigentlich als Reserveteil vorgehalten werden soll. Er hat zwar ein wesentlich größeres Filterelement, aber wer versichert dass sich dies nicht auch zusetzt wenns über die Zeit austrocknet und sich das Membranmaterial dabei zusammen zieht? Hätte allerdings keine Bedenken einen unbenutzten Hohlfaserfilter jahrelang zu lagern z.B. lichtgeschützt und bei moderat niedrigen Temperaturen damit die Synthetikamterialen nicht vorzeitig altern!


    Mein 1ter Wasserfilter war ein MSR MiniWorks EX mit Keramik-Aktivkohle Kombielement. Dieser war über 10 Jahre immer wieder beständig im Einsatz und hat wesentlich mehr Schmutzwasser geschluckt als Mini, TrailShot und Hyperflow zusammen wobei der Durchsatz dabei nicht schlechter war als bei der 1ten Verwendung! Klar verstopft auch dieser, er kann mit dem beiliegenden Scotch-Brite unterwegs verhältnismäßig einfach abgereinigt werden und Langzeitlagerung macht ihm absolut nix aus - vorausgesetzt das Element wird zuvor gereinigt und ein paar Tage außerhalb des Filters getrocknet. Die Aktivkohlestufe vom MiniWorks EX wird zweifelsohne mit jedem Liter der drüber geht abgereichert, das sollte der guten Ordnung halber erwähnt werden. Für stationären Betrieb wo es nicht auf Gewicht und Packmaß ankommt hab ich mir inzwischen einen Katadyn Pocket besorgt. Der Hersteller garantiert eine Lagerfähigkeit von 20 Jahren auf das Keramikelement und dies ist schon mal eine Ansage! Würde für den angedachten Einsatzbereich die Keramikfilter nicht außen vor lassen Thomas35, in einem stationären Setting können sie nämlich ihre Vorteile voll ausspielen wenn lange Einsatzfähigkeit gefragt ist!

  • Danke schonmal für die sehr ausführliche Rückmeldung. Bestärkt mich auf jeden Fall schonmal darin, die Filter wie bisher unbenutzt einzulagern und nicht vorher zu testen. Werde mich also auf eine optische Prüfung beschränken, den Filter zerlegen und gründlich auf sichtbare Schäden prüfen.


    bugikraxn: der Grund, warum ich mich für den MSR Guardian entschieden habe, ist dieser ziemlich geniale Vergleichstest von Cephalotus: Labortest Wasserfilter - die Sawyer Mini haben dort ebenfalls gut abgeschnitten, daher hatte ich die zunächst eingelagert.

  • Ich setze da auf eine gute Vorfilterung. Alles was durch einen meiner Wasserfilter soll wird vorher abgekocht und durch Aquarium Filter Schaumstoff, Sand und Aktivkohle gejagt bevor es durch einen der Outdoorfilter geht. Zusätzlich habe ich noch eine 12V Wasserpumpe und eine Osmose Anlage.

    Keramische Pflanztöpfe ohne Lasur sind alternativ auch ein klasse Vorfilter.

  • Diesen Wasserfiltervergleich von Cephalotus im ODS-Forum kannte ich bereits, ist wohl einer der umfassendsten und seriösesten zu dem Thema. Danke für's verlinken Thomas35, ist zweifelsohne für User hier in diesem Forum von Interesse! Der Katadyn Pocket hat in dem Test wirklich bescheiden abgeschnitten, bilde mir ein dass er einen defekten O-Ring(?), also einen Produktionsfehler hatte und dadurch verschmutztes Rohwasser am Filterelement vorbei direkt auf die Reinwasserseite gelangen konnte. Fabrikationsfehler sind bei namhaften Herstellern zwar selten, wenn es ausgerechnet ein Gerät betrifft was schon mehrere Jahre eingelagert ist ärgert man sich event. doppelt und nicht jedes Problem lässt sich mit Behelfsmitteln fixen und man hat auch nicht immer ein Rep-Kit m. dem benötigten Ersatzteil parat.


    Gute Vorfilter sind eine feine Sache, viele portable Wasserfilter (z.B. Sawyer Mini od. Squeeze, uvm.) haben erst gar keine verbaut oder sie sind rudimentär ausgeführt wie z.B. das olle Schaumstoffteil am MSR MiniWorks EX oder das Grobsieb am Katadyn Pocket. Gut gelöst finde ich den Vorascheider z.B. am MSR HyperFlow, dieser hat eine große Fläche aus feinem Mesh was einiges an Schmutz abhält und dabei nicht sofort verstopft.


    Für den stationären Fall habe ich für meinen Weithalskanister einen Filzeinsatz aus Synthetikmaterial welcher direkt in die Einfüllöffnung des Kanisters passt. Man soll sich die Grobfilterung so simpel wie möglich einrichten, aufwändige Plantschereien mit Schmutzwasser würde ich vermeiden wo es nur geht! Das endet leider schnell mit Kontamination wenn pathogene Keime mit den Wasserspritzern an Händen od. Kleidung verfrachtet werden! Abkochen vor der eigentlichen Filterung wäre für mich z.B. Brennstoffverschwendung - wenn man das Wasser anschließend zum kochen benutzt wird es oftmals ein 2tes Mal hoch erhitzt, man spart also Sprit u. Zeit wenn man den Ablauf etwas optimiert.

  • Also grundsätzlich würde ich den Filter unbenutzt einlagern.

    Ich hab uch mehrere und hab die unbenutzt eingelagert.


    Ich frage mich allerdings, warum du für stationär den Guardian dir ausgesucht hast?


    Für Stationär gibt es meiner Meinung nach interessante Filtersysteme:


    - Katadyn Drip Filter Ceradyn

    - Katadyn Gravity Camp 6 L

    - MSR Guardian Gravity Purifier 10L Schwerkraft-Wasserentkeimer ( kenn ich noch überhaupt nicht, hört sich aber auch sehr interessant an )

    - LIFESTRAW - Flex Gravity Bag - Wasserfilter



    Oder du besorgst dir einfach nur einen Wassersack und hängst dort einen Sawyer dran.

    Ich selbst bin auch am überlegen sowas wie den Katadyn drip Filter selbst zu bauen.

    Einfach 2 Eimer auf einander und die Filterpatronen, dort reinschrauben.


    Wichtig wie schon geschrieben gut vorfiltern, dafür könnte man eine Filterpatronen, für die Haus Installation benutzen oder diese Wasserfilter von Britta etc.

  • Für den stationären Fall habe ich für meinen Weithalskanister einen Filzeinsatz aus Synthetikmaterial welcher direkt in die Einfüllöffnung des Kanisters passt

    Darf ich fragen was für einen Filtereinsatz du hast?! Das hört sich sehr interessant an.

  • Das sind einfache Filtersäcke JacktheRippchen, such mal im I-Net nach Filterglocken Beutelfilter od. Filterbeutel f. Vorfilterung. Die sind wirklich easy im Handling und allen DIY-Lösungen überlegen welche mir bis dato untergekommen sind wie die üblichen Workarounds z.B. mit Kaffeefiltern, Lackiersieben, Spülschwämmen, Aquariumkies od. sogar Staubsaugerbeuteln :winking_face: Hab vorhin im Netz kurz gecheckt, der aktuelle Preis ist happig - vor etwa 2 Jahren kostete 1 Stk. nichtmal 15.- Euro und aktuell muss man das doppelte berappen was mir doch zu teuer wäre! Da ist so mancher DIY-Eigenbau preislich lukrativer, erforderliches Material findet sich sowieso in vielen Haushalten od. Bastlerwerkstätten :winking_face:


    filterglocken_beutelfilter_vorfilterung_1.jpg


    Die üblichen Schwerkraft-/ od. Gravitationsfiler wären natürlich prädestiniert für den stationären Betrieb. Hab z.B. länger nach einem Katadyn Syphon gesucht, das ist wohl die preiswerteste Lösung m. Keramikelement und der Vorläufer d. Drip Filter vom gleichen Hersteller. Allerdings wird der nicht mehr hergestellt und man benötigt Zeit bis einige Liter durch sind weil er nur über 1 Filterpatrone verfügt und nicht 3 wie bei den neueren Modellen. Da ich meinen Notfallfilter auf alle Fälle auch portabel nutzen möchte z.B. in einer Notunterkunft od. einem Flüchtlingscamp möchte ich keine sperrigen Behältnisse mitschleppen müssen, daher fiel die Entscheidung auf einen Pumpfilter m. Keramikelement eben wegen der langen Lagerfähigkeit.

  • Ich habe vor Jahren einen katadyn combi und kiloweise Aktivkohle gekauft und eingelagert. Da ich im Umfeld einige ordentliche Quellen habe, ist das Thema Wasser eigentlich abgedeckt. Jetzt hab ich eben bei A....zn so kleine Umkehrosmoseanlagen gesehen, die angeblich 190 Liter am Tag schaffen. Ist vorgesehen für Aquaristik. Kann man so ein Ding für Trinkwasser nutzen? Bei einem Preis um die 60 € könnte man die ja auch noch einlagern.

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  • Den Guardian habe ich hauptsächlich wegen des o.g. Tests ausgewählt: perfekte Filterergebnisse und die Aussicht darauf, dass er sich bei schlechter Wasserqualität nicht sofort zusetzt.

  • Das sind einfache Filtersäcke JacktheRippchen, such mal im I-Net nach Filterglocken Beutelfilter od. Filterbeutel f. Vorfilterung

    Danke Dir.

    sind das die Filter für ibc Tanks?


    Werd mit die auf jedenfall besorgen, dazu 1weithalskanister und unten werd ich dann einen Sawyer dran basteln😎

  • Ich habe Sawyers in OVP eingelagert, ob da die Hohlfasern mal brüchig werden? Ne gute Frage, kann jemand sagen was das für ein Material ist?

    Ansonsten diverse Keramik Filterpatronen und ein paar Sack gewaschenen Sand, Aktivkohle diverses an Edelstahlmaterial, zusammen mit mit meinen Brunnen und der Kenntnis der regionalen Wasserversorgung, denke ich dass alles abgedeckt sein sollte.