Feuerlöscher Haltbarkeit

  • Hallo zusammen,


    da ich mir 2 Stück 6 L Schaumfeuerlöscher zulegen möchte, frage ich lieber vorher. Da gibt es ja nun viele verschiedene Varianten - Dauerdruck, nachfüllbar usw. Was wäre da die richtige Wahl? Dann habe ich auch gelesen, daß diese alle 2 Jahre gewartet werden sollen. Nun überlege ich, mir lieber 2 Stück zu mieten, dann wird alle 2 Jahre ausgetauscht. Es bringt ja nichts, wenn der Löscher im Ernstfall nicht funktioniert oder sehe ich das zu eng und ich kann mir einfach einen für die nächsten 10 Jahre hinstellen? Der Preis spielt auch eine Rolle. Ich wollte eigentlich keine 100 € pro Stück ausgeben. Könnt ihr mir vielleicht bei der Auswahl weiterhelfen?


    LG Mekki

  • Namaste Mekki,


    hier meine persönliche Meinung zu dem Thema.


    Vorab: Da ich Wiederlader bin (Munition in Eigenregie herstellen - natürlich mit Genehmigung) muss dort im Raum ein Feuerlöscher stehen den ich auch regelmäßig austausche. Meine Gedanken waren/sind:

    • Das Gerät soll auch bei Minustemperaturen funktionieren
    • Es soll A/B/C tauglich sein (fest/flüssig/gasförmig)
    • möglichst wenig versauen

    Schaumlöscher: Da gibt es Extrageräte die auch im Winter (-x Grad) noch funktionieren. Die kosten aber mehr als "normale" Schaumlöscher. Und die machen bei der Reinigung weniger Probleme. Pulver geht in alle (!) Ritzen rein.


    Pulverlöscher: Nutzen keine Wasserbasis wie die Schaumlöscher = Kälteresistent. Versauen aber das gesamte Umfeld. Können ABC löschen.


    Schau dir einmal die Übersicht auf AMA...DE an. Da hast du eine schöne Übersicht und kannst die Preise vergleichen.


    Ich habe meine letzten drei (3) Pulverlöscher (6kg) im Baumarkt für ca. 30,- €/Stk. gekauft. Der letzte Kauf ist aber schon ca. 1,5 Jahre her. Die aktuellen Preise dort kenne ich leider nicht. Bitte selbst nachforschen.


    Waidmannsheil

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

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  • Pulverlöscher habe ich ausgemustert. Im Treppenhaus steht ein 6l Schaumlöscher, im Wohn-/Küchenbereich, im Wohnmobil und in der Werkstatt habe ich jeweils Löschsprays. Ein Spray entspricht von der Löschwirkung einem 2kg Pulver bzw. 2l Schaumlöscher. Nur mit wesentlich geringerem Flurschaden.


    Für meinen PV-Elektronik-/Batterieraum bekomme ich jetzt noch einen CO2-Löscher. Die Zahl der Akkus auf Lithium-Basis bei mir wächst schneller als gedacht und die Hersteller der Akkus (z.B. Pylontech) schreiben vor, dass keinesfalls mit Wasser gelöscht werden darf...


    Ich werde mir auch eine Kiste mit Pyrobubbles (Schaumglaskügelchen) anschaffen, um Problem-Akkus lagern zu können.

  • Pulver in Pulverlöschern kann im Ernstfall zusammenpappen, wenn dasyDing zu lange gestanden hat. Aus Dauerdrucklöschern kann ggf das Treibgas entweichen - aber das sieht man am Manometer.


    Alle, die bei uns ne feuerwehrtechnische Ausbildung haben, nutzen Schaum aus Aufladelöschern (also die mit den Druckpatronen). Hier bei uns im Haus stehen 2x 9kg, 2x 6kg Schaum sowie 6kg CO2 gegen ungebetenen Besuch und ein Metallbrandlöscher für die Ladeecke.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo,

    ich würde dir für Innenräume Schaumlöscher empfehlen. Pulver im Innenraum und du kannst danach den Raum renovieren, das Zeug kriecht in jede Ritze. Der Wartungsinterwall ist ja nur eine Empfehlung, ich lasse die alle 5-6 Jahre mal machen. Bei einem Pulverlöscher von mir wurden mal 15 Jahre keine gemacht und es war alles i.O.


    Wenn du einen Löscher für die Küche nutzen willst, nimm dafür einen Fettbrandlöscher (Brandklasse F).


    Für Elektroanlagen ist ein CO2-Löscher der richtige wie von tomduly schon erwähnt, dieser ist aber nicht für den Einsatz bei Personen zugelassen.


    Für Draußen ist Pulver völlig ausreichend.


    Zum Thema Dauerdruck stimme ich StefanS zu.

  • Lieben Dank für die Rückmeldungen. Die Wahl ist ja schon auf Schaumlöscher gefallen - ich hatte mich im Vorfeld schon mit der Problematik Pulverlöscher beschäftigt. Daher hätte ich gerne einen Rat, welcher Schaumlöscher da zu empfehlen ist, ob es sich lohnt einen zu mieten oder ob man beruhigt einen Schaumlöscher die nächsten 10 Jahre sicher nutzen könnte. Gerne auch Produktempfehlungen.

  • Wenn du einen Löscher für die Küche nutzen willst, nimm dafür einen Fettbrandlöscher (Brandklasse F).

    Für Fettbrand hatte ich mir mal Spraydosen und eine Löschdecke besorgt.

    Für Elektroanlagen ist ein CO2-Löscher der richtige wie von tomduly schon erwähnt, dieser ist aber nicht für den Einsatz bei Personen zugelassen.

    Für Elektrobrand kann man auch Schaumlöscher nehmen - da gilt es allerdings einen Abstand einzuhalten und vorher Sicherung abzuschalten.


    Im Notfall möchte ich mit Gas und Spirituskocher Essen zubereiten, für Wärme habe ich mir eine Petroleumheizung gekauft. Dafür bräuchte ich für den Notfall die Löscher. Ich setze eher auf eine LED Lampe, als auf Kerzen. Strom ist dann ja sowieso aus bezüglich Elektrobrand.

  • Na super, wieder so ein teurer :loudly_crying_face: Den bräuchte man dann aber nicht warten? Wäre der hier ok? Gloria

    Jup, das ist der Selbe in klein. Warten muss man die offiziell auch. Aber ich halte das bei Schaumlöschern für unnötig. Die Wartung läuft bei uns im Amt bei über 200 Schaumlöschern so: Firma kommt, bricht die Plombe guckt rein - alles noch da, Patrone nicht angestochen- zumachen, neue Plombe drauf.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Super, danke. Dann bestelle ich mal gleich. Die Lieferzeit ist ja recht lang.

    Du meinst, es geht dabei nur um die Füllhöhe? Sicher soll das ganze ja auch sein. Wie lange schätzt Du so ungefähr die Lebenszeit ein?

  • Schwer zu sagen, da ich noch nie ungewartete Schaumlöscher ausgelöst habe. Aber das Schaummittel ist chemisch sehr stabil. Und die Druckpatronen halten schon sehr lange dicht. Solange da nix rostet, sollte die Haltbarkeit bei Jahrzehnten liegen. Meine Meinung.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Ich kaufe Schaumlöscher immer im Metro, die haben gelegentlich eine 2+1 Gratis Aktion. Ein Löscher kommt auf etwa 50 Euro. Feuerlöscher unterliegen Normen darum mach ich mir da wenig Sorgen.


    Ein Feuerlöscher ist bestimmt nicht nach 2 Jahren unbrauchbar, da hier Sicherheiten eingerechnet werden, aber da gehts um Schadenersatzansprüche etc.

    Ich habe auch schon 20 Jahre alte Pulverlöscher ausgelöst, haben einwandfrei funktioniert, aber ist keine Garantie.

  • Jahrzehnte klingt erstmal gut. Was meinst Du zu den Noname Löschern? Lieber nicht am falschen Ende sparen?

    Ich kann nur für mich sprechen: wer billig kauft, kauft zweimal.


    Vermutlich steckt auch hinter dem Noname ein vernünftiger Hersteller, aber man weiß es halt nicht.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Nimm bitte keinen Dauerdrucklöscher. Die kleinste Undichtigkeit führt zum Verlust des gesamten Treibmittels. Ein Manometer kann versagen und festhängen.


    Bei einem Aufladelöscher ist das Treibmittel in einer kleinen Extrakartusche, die erst bei Benutzung angestochen wird. Dieses System halte ich für deutlich haltbarer und zuverlässiger.


    Ich selbst handhabe es so, dass ich die Aufladelöscher nur alle 5 Jahre zur Wartung gebe.


    Zu Pulver und Schaum: Ja-Pulver macht eine Riesensauerei. Wenn ich in die Situation komme, einen Feuerlöscher im Haus zu benutzen, dann steht ein Totalverlust des Hauses im Raum. Dann soll mir die Verschmutzung durch Pulver auch egal sein.

    Beachte auch, dass bei einem Schaumlöscher bei der Wartung alle paar Jahre das Schaummittel teuer getauscht wird und der Schaumlöscher somit höhere Folgekosten hat.


    Bei Vorhandensein einer Friteuse kann ein Fettbrandlöscher sinnvoll sein. Hier dann vielleicht einen 3l Fettbrandlöscher in die Nähe der Küche und einen 6kg Pulverlöscher für den Keller in Betracht ziehen.


    Gruß

  • Ein Feuerlöscher ist bestimmt nicht nach 2 Jahren unbrauchbar, da hier Sicherheiten eingerechnet werden, aber da gehts um Schadenersatzansprüche etc.

    Die Schadensersatzansprüche könnten ein Grund sein. Aber: bei einem Privathaushalt sind nur für ganz bestimmte Situationen Feuerlöscher zwingend vorgeschrieben. Zum Beispiel war in unserem Haus ein Pulverlöscher im Keller in der Nähe vom Heizungskeller mit der Ölheizung.


    Wenn ich also in meinem Privathaushalt einen oder mehrere 6-kg-Feuerlöscher an strategischen Punkten verteile, dann habe ich mehr Vorsorge betrieben als die meisten anderen Privathaushalte. Da meine erste Amtshandlung bei einem Brand der Notruf über die 112 wäre, ist der Einsatz eines Feuerlöschers ein Zeitschinden, Schadensbegrenzung oder im besten Fall tatsächlich das Löschen eines Entstehungsbrandes.


    Im günstigsten Fall muss mir die Feuerwehr dann nur noch bestätigen, dass das Feuer aus ist und es keine versteckten Glutnester mehr gibt. Im dümmsten Fall brennt mir die Hütte nieder und eine handvoll Feuerlöscher hätte das auch nicht verhindern können. Das ist die Bandbreite. Irgendwo dazwischen wird sich die Realität bei einem Feuer in einem Privathaushalt abspielen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Ich stehe total auf Löschdecken, habe mehrere im Haus verteilt. Sie sind deutlich unauffälliger als Schaumlöscher. Feuerlöscher in der Firma an der Wand, daran hat man sich gewöhnt. Aber zu Hause? Ne, da schwindet die Gemütlichkeit.


    Habe mal draußen auf dem Grill einen Topf Fett brennen lassen und mit der Decke gelöscht, klappte prima.


    Entgegen der Anleitung habe ich sie kopfüber positioniert, so dass ich sie nach oben herausziehen kann.