Grundsteuer 2025

  • Ich glaube die Eigennutzer sind nur die Speerspitze, weil hier meist mehr Geld für einen Rechtsstreit vorhanden ist wo man den Ausgang ja nicht 100% voraussagen kann. Die Mieter und Eigentümer von vermieteten Objekten sind da quasi "Nutznießer" wenn Urteile fallen die dem Vermietgeschäft und aus Mietersicht (Geld)Vorteile bringen. Aber am Ende zahlen Alle (und sind unzufrieden).


    Würdest du den Mietwert besteuern wäre das nur auf ganz geringem Niveau möglich sonst bricht dieser Bausektor ein, weil sich dann das Eigenheim nicht lohnen würde. Lösung wäre dann die Wohnung oder das Haus in eine Limited in Irland zu überführen und dann mit entsprechenden (Luxus)Sanierungen dich gegen Null bei den Steuern zu rechnen. Hätte man die Spekulationsfrist nicht, dann würde auch ein stärkerer Einbruch beim Neubau erfolgen. Und ohne Privatinvests würde der Staat dann beim Wohnungsbau total Abkacken, er packt das ja schon bei den heutigen Bedingungen nicht…..

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Würdest du den Mietwert besteuern wäre das nur auf ganz geringem Niveau möglich sonst bricht dieser Bausektor ein, weil sich dann das Eigenheim nicht lohnen würde. Lösung wäre dann die Wohnung oder das Haus in eine Limited in Irland zu überführen und dann mit entsprechenden (Luxus)Sanierungen dich gegen Null bei den Steuern zu rechnen.

    Kann schon so sein, ich stecke in dem Thema zu wenig drin.


    Man kann sich aber die Statistiken zur Vermögenverteilung der Deutschen anschauen und da sieht man eben, dass das immobilienvermögen die letzten Jahre rapide gewachsen ist und im Gegensatz z.B. zum Wertpapiervermögen werden diese Gewinne durch Wertsteigerung idR garnicht besteuert.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Gegensatz z.B. zum Wertpapiervermögen werden diese Gewinne durch Wertsteigerung idR garnicht besteuert.


    Von irgendwelche Papiergewinnen kann sich keiner was kaufen. Verkauf innerhalb der Spulkationfrist normale Steuer. Danach ist normalweise erst mal eine größere Instandhaltung notwendig, also wird da auch selten einer reich, unbebaute Baugrundtsücke im Speckgürtel mal außen vor (da gibt es aber normalwerweise eine Baupflicht).

    Außerdem fällt immer die Grunderwerbssteuer an auf Basis des neuen Kaufpreises, egal, ob da jemand Gewinn gemacht hat.

    Die Schlupflöcher könnte man ja leicht zu machen.


    Und Grundsteuer fällt jedes Jahr unabhängig vom Gewinn an, das gibt es bei Wertpapieren nicht.

  • unbebaute Baugrundtsücke im Speckgürtel mal außen vor (da gibt es aber normalwerweise eine Baupflicht).

    Leider greift der Bauzwang nur wenn man ein Grundstück direkt von einer Kommune erwirbt und diese den Bauzwang im entsprechenden Bebauungsplan festgelegt hat. Werden Grundstücke, die ohne Bauzwang in privatem Besitz sind, weiterverkauft, bleiben sie auch weiterhin ohne Bauzwang, selbst wenn ein mittlerweile darüberliegender gültiger Bebauungsplan eine Bebauung innerhalb einer Frist vorsieht. Ausnahme: die Kommune kauft das Grundstück an und gibt es nur unter der Bauauflage wieder ab.

  • Leider greift der Bauzwang nur wenn man ein Grundstück direkt von einer Kommune erwirbt und diese den Bauzwang im entsprechenden Bebauungsplan festgelegt hat

    Bauzwang ist ein eher zahnloser Papiertiger. Was will die Kommune machen, wenn der Grundstückseigner nicht baut? Der stellt sich hin, und sagt das die Finanzmittel erschöpft, nicht da, oder sonstwas, sind. Die Androhung der Ersatzvornahme durch die Behörde geht dann auch ins Leere, wenn keine Bank das Objekt finanzieren will, und/oder der gewerbliche Investor Insolvenz anmeldet.

    Der Grundeigentümer stellt einen nicht genehmigungsfähigen Bauantrag. Das Bauamt erläßt einen Ablehnungsbescheid. Der Grundeigentümer klagt. Der Gutachter gutachtet über die Genehmigungsfähigkeit, usw. Da gehen locker 20 Jahre ins Land. Denn so einfach den Grundeigentümer enteignen geht auch nicht. Dazu müßte ein sog. "öffentliches Interesse" nachgewiesen werden. Darüber läßt sich wieder trefflich streiten, usf..

    Geht noch besser: Baugenehmigung wird erteilt. Baubeginn erfolgt: Ein riesen Vorhabenschild, mit massenhaft Adressen wird aufgestellt, und dazu eine klapprige Baubude. Baubehörde stellt fest, das die Statik, Entwässerungsplan, oder sonstwas fehlt, und ist verpflichtet den Bau wieder einzustellen. Ende

  • Was will die Kommune machen, wenn der Grundstückseigner nicht baut?

    Sie wickelt den Kauf rückwärts ab. Der Grundstückseigentümer bekommt sein Geld wieder und das Grundstück gehört wieder der Kommune. Das kann der Käufer nicht mal verhindern, da ist die Kommune rechtlich am längeren Hebel. Manche Käufer lenken in letzter Sekunde ein, wenn sie den Notartermin für die Rückabwicklung bekommen und reichen schnell einen Bauantrag ein. Anderen nimmt man das Grundstück wieder ab. Geht wie gesagt aber nur bei Grundstücken, die die Kommune unter Bauzwangauflage verkauft hat.


    Das einzige, was ein nicht bauwilliger Grundstückskäufer machen kann, ist ein Bauvorhaben zu beantragen und innerhalb der Gültigkeit der Baugenehmigung (3 Jahre) mit dem Bau zu beginnen, ihn aber nicht fertigzustellen. Dann kommt irgendwann die Baukontrolle vom Landratsamt und bemängelt den ausbleibenden Baufortschritt und setzt eine Frist. Dann baut der unwillige Bauherr wieder ein bisschen weiter, so dass es sich beweisen lässt und lässt den Bau wieder ruhen. Solche Bauruinen gibt es auch, da steht ein halbfertiger Rohbau seit 20 Jahren herum. Das ist aber eher die Ausnahme. Die Rückabwicklung eines unbebauten Grundstücks geht dagegen völlig problemlos, wenn der Käufer die Baufristen verstreichen lässt.

  • Das ist halt ungewöhnlich in Deutschland, Eigenheimbesitzer sind es gewohnt, diverse Förderungen von der Gesellschaft zu bekommen und abgesehen von der Grunderwerbssteuer ansonsten weitgehend in Ruhe gelassen zu werden. Weder wird der Mietwert der selbst bewohnten immobilie besteuert noch der Flächenvebrauch, noch der Wertzuwachs bei Veräußerung (nach Spekulationsfrist).

    Grundsätzlich hast Du recht. Aber:

    Der Eigenmietwert den wir in der Schweiz als fiktives Einkommen haben ist etwa das Dümmste was irgendwer erfunden hat. Das wurde wohl damals eingeführt um Hypotheken attraktiv zu machen, denn Hypozinsen können abgezogen werden, ebenso Instandhaltungskosten.

    Konsequenterweise sollte man dann auch für jeden Autobesitzer nicht anfallende Automietkosten als virtuelles steuerbares Einkommen anrechnen, und so weiter: Auch Rasenmäher und Fernseher kann man mieten. Und was ist mit freiwillig teilzeit arbeitenden Hochgehaltsberuflern? Sollen die versteuern, was sie einkommenssteuermindernd freiwillig zu verdienen unterlassen haben?

    Man bestraft mit Eigenmietwerten vor allem Rentner, die ganz altmodisch ihr Häuschen abbezahlt haben und nun, weil sie in einer hochpreisgen Gegend wohnen, hohe Eigenmietwerte haben, die sie mit ihrere kleine Rente versteuern müssen. Vermietest du die Butze, fällt der EMW nicht an, dafür sind natürlich die Netto-Mieteinnahmen zu versteuern, was auch in Ordnung ist.

    Bei vielen Eigenheimbesitzern gibts immer noch die Mär, dass man eine Hypothek stehen lassen soll, weil man die Zinsen abziehen könne. Diese Leute könne aber nicht rechnen: Wenn man einen Steuersatz auf Nettoeinkommen von sagen wit 30% hat, zahlt man bei 10'000 Hypzins p.a. Mit Hypothek 3000 Steuern weniger, aber 10'000 Zins an die Bank mehr.

    Mag sein, dass für Geschäftsleute eine hohe Hypothek billige Liquidität ist, zumal die vom Geschäftsergebnis abgesetzt werden kann, aber für selbstbewohntes Privateigentum macht es keinen Sinn.


    Man muss die Steuergerechtigkeit eher im Kontext der Staatsfinanzierung sehen: Nach Colbert ist Steuern einnehmen so wie Gänse rupfen: Man will viel Federn bei wenig Geschrei. Zudem bedient jede Partei ihre Klientel, um Wählerstimmen zu fischen. Also holt man dort, wo es am widerstandslosesten geht: bei den kleinen Immobesitzern, weil die nicht weggehen, und bei der Mehrwertsteuer, womit man auch wieder den unteren Mittelstand am meisten belastet.


    Andersrum wird auch gerne vergessen, dass Immobilien ohen fuinktionierenden Staat nichts wert sind. Es ist falsch, jeden Steuereuro als eine verlorene Ausgaben anzusehen, die man verkonsumieren könnte, wenn eben das böse Finanzamt nicht wäre.

    Ebenso haben anach meiner Ansicht auch die Reichen viel davon, in einem funktionierenden Staat zu leben. Darunter fallen nicht nur fehlende Ausgaben für privates Sicherheitspersonal, Privatschulkosten für die durchwegs höchstbegabten Kids und dergleichen.

    Leider sind das nicht direkt mit der eigenen Steuerlast korrelierte Effekte. Warum selbst Steuern bezahlen, wenn das andere für das tun können, was ich vom Staat kriege.


    Für mich wäre das dringendste eine Kapitqaltransaktionssteuer. Allerdings müsste die auf EU-Niveau harmonisiert sein.