Stefans BOB/GHB-Konzept

  • Da ich an chronischer Vergesslichkeit leide, zunächst der Disclaimer: Ich habe, meine ich, meinen BOB/GHB noch nicht vorgestellt. Jedenfalls finde ich dazu nichts im Forum - und da ich die Vorstellung mal zugesagt hatte, mache ich das jetzt hier auf aktuellem Stand und in Länge und Breite.


    Basis ist ein Tasmanian Tiger Modular SW Pack 30 Liter in grau. Kein Molle, aber sehr aufgeräumt. Gesamtgewicht wie unten abgebildet liegt bei 10,25 kg inklusive Verpflegung und Wasserflasche.


    Verlastet ist das Ding bei mir im Auto, immer griffbereit - und das Auto ist auch da, wo ich bin. Direkt daneben steht immer ein paar Wanderstiefel, darin Merinosocken und ein Merinounterhemd. Im Alltag trage ich Baumwolle, das kann ich in einer Get-Home-Situation nicht gebrauchen. Also, Kofferraum auf, Rucksack gegriffen, Schuhe in die Hand und erst mal was zum Umziehen suchen. :winking_face:


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    In den Hüftflossen befindet sich Hygienematerial (Handschuhe, Dekontücher und eine FFP3-Maske), sowie Tierabwehrspray.


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    Im Bodenfach ist eine Warnflagge verbaut, die im Straßenverkehr zum Einsatz kommt, im Vorsatzfach befindet sich ein Regencover.


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    An den Tragegurten gibt es eine Fastexschnalle zum Anbringen einer Trinkflasche sowie eine Orbiloc Signallampe - im Straßenverkehr im Blitzbetrieb, aber auch mit Dauerlicht zur Orientierung geeignet.


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    Im Rückenfach, das mittels eines Kletttrenners nach Bedarf vom Hauptfach abteilbar ist, sind knapp 3000 kcal versteckt sowie ein Anton Lennartz GEK EDC Messer, eine Fiskars Pflanzschaufel und eine Bahco Laplander Säge. Oben sieht man die eingeschweißten Ersatzklamotten: Socken, Unterhose, T-Shirt.


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    Im Deckelfach ist Kleinkram (im Uhrzeigersinn von Unten: Buff-Schlauchschal und Mütze in Merino, Landkarte auf Stoff (Ulli Dehler), Signalblockertasche für's Handy, Tragetasche zum Sammeln von Gelegenheitsfunden, Landkarte. Medikamente für 2 Wochen, Magnesiumcitrat, Kompass, Kaugummis, Taschentücher, USB-Stick wasserdicht, Spork (Light My Fire Titan), Block mit Stift, regentauglich, Mülltüte, Nahrungsergänzungsmittel (Elotrans, Zitronentee) und Wärmepacks, Wasserfilter (Sawyer Point One mit Adapter für 26mm-Gewinde) sowie Micropur-Tabletten und eine CNOC Vecto 3l-Schmutzwasserblase, zuletzt Evernew 1,9l-Wasserblase für gefiltertes Wasser.


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    Im Hauptfach lose verlastet sind ein großer Müllbeutel (120l) als Notbiwak, 650-ml-Titantopf mit Kocher und kleiner Gaskartusche, Vargo Hexagon Titanhobo für Wärmefeuer, eine Maxpedition Rolypoly Abwurftasche, eine Hüfttasche Tasmanian Tiger Hip Bag Mk II, EH-Material und 0,5l stilles Wasser zum Sofortverbrauch. Evolution: Die Flasche kommt an den Schultergurt, die Hüfttasche wird mit der Abwurftasche um die Hüfte genommen. Jetzt ist im Hauptfach Platz für die gefüllte Wasserblase. Im Meshfach im Deckel befinden sich Handtuch und Hygienematerial.


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    Innen im Hauptfach finden sich Kletttaschen zum geordneten Unterbringen von Material. Unten zu sehen Schutzhandschuhe, eine Schirmmütze sowie Uvex-Schutzbrille. Im Hauptfach darüber finden sich Schlafsack (Nordisk Lille Ven), Biwaksack (noname) sowie Klymit Recon Schlafmatte, final Regenjacke und -Hose (Outdoor Research Helium 2). Im Elektronikfach oben links befinden sich Kurbelradio, Stirnlampe (Petzl Reactik), Powerbank, Ladegerät, Kabelsatz. Im Werkzeugfach oben rechts Schleifstein, wasserdichte Kapsel mit Rücklagen, elektronisches Feuerzeug (Lichtbogen), Knetkleber, Multitool, Kompass Nummer 2, Paracord, Nähzeug und Notfallkontakte, Panzertape, Angelkram, Karabiner.


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    Das Konzept funktioniert Sommers wie Winters gut, der Schlafsack mit Biwaksack und voller Klamotte kann bis minus 5 Grad. Reichweite mit vorhandener Verpflegung 48 Stunden, bei Nachschub 2 Wochen. Das Ding geht auf spontane Wandertouren und ist ansonsten bei Einsätzen mit dabei sowie eben für den Weg nach Hause und Fluchtbewegungen gedacht.


    Kommentare, Kritik, Verbesserung? Feuer frei!

    Erklärter FDGO-Fan

    6 Mal editiert, zuletzt von StefanS ()

  • Klamotten einzuschweißen spart echt Platz und hält eben die Klamotten

    trocken.

    2x Socken, 2x Unterhosen und ein T-Shirt habe ich auch leicht vakuumiert

    und verschweißt im BOB.

    Ein zweites Paket mit langer Unterhose und langem Unterhemd zusätzlich,

    dafür eine kurze Unterbuchse weniger.

    So kann ich der Jahreszeit entsprechend den Unterwäschesatz komplett

    tauschen ohne im BOB zu kramen und neu zu falten. Man ist ja faul. :)

  • Finde ihn sehr gut und vor allem die Stoffkarte kannte ich noch gar nicht in der Form, werde ich mir auch mal zulegen. Das Einzige wo ich etwas skeptisch bin, du hast nur 0,5l Wasser. Ja Blasen etc. aber wenn jetzt nicht grad n Gewässer in der Nähe ist finde 0,5l zumindest für den Sommer schon sportlich.

  • Finde ihn sehr gut und vor allem die Stoffkarte kannte ich noch gar nicht in der Form, werde ich mir auch mal zulegen. Das Einzige wo ich etwas skeptisch bin, du hast nur 0,5l Wasser. Ja Blasen etc. aber wenn jetzt nicht grad n Gewässer in der Nähe ist finde 0,5l zumindest für den Sommer schon sportlich.

    Das ist das Gute - hier fällst Du alle 2 Kilometer über ein Gewässer. Und ich kenne die (fast) alle. Solange ich hier im Umkreis von 30 km bin, gibt's mit Wasser keine Probleme.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Achso, das wusste ich nicht. Dann macht das natürlich mehr Sinn auf das Gewicht zu verzichten. Würde das nur im Hinterkopf behalten, wenn du mal weiter weg fährst.

  • Die Einmal-Handschuhe aus dem Hygienematerial würde ich nochmal in eine luftdichte Tüte o.Ä. packen. Gerade Latex "offen" gelagert unterliegt bei Temperaturschwankungen doch einer sehr deutlichen Alterung, wie ich feststellen musste :unamused_face: seither habe ich meine Einmalhandschuhe in EH, KFZ und Rucksack sämtlich auf Nitril umgestellt und die eben kleingerollt in Dosen bzw. flach zusammengelegt in Schnellverschlußbeuteln. In den Dosendeckeln bzw. auf den Tüten ist dann noch auf Malerkrepp die Größe und das MHD der Handschuhe notiert.


    Einen Überblick, was jeweiliges Handschuhmaterial kann (und nicht kann), bietet ggf. diese PDF-Datei: https://www.wisch-star.de/medi…/Sonstiges/Handschuhe.pdf

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Klamotten einzuschweißen spart echt Platz und hält eben die Klamotten

    trocken.

    Bis man sie 1x auspackt. Dann fliegen sie lose herum.


    ---


    Erstaunlich kompaktes und leichtes Setup. Enthält beim Losgehen 0,5l Wasser, danach muss man auffüllen. Das funktioniert nicht bei jedem.


    Den Schlafsack wollte ich googeln, finde ihn aber nicht. Ist das so ein Fleece-Inlet oder das eingerollten Teil, das auf dem Bild noch im Hauptfach steckt?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Korrekt, 500 ml für sofort, Filter für später.


    Der Schlafsack ist das Ding in der Mitte, ja. Hat mich 2004 schon in den usbekischen Winter begleitet - Center Parks Termez. Gibt's heute ganz bestimmt nicht mehr. Ist eher ein Hüttenschlafsack, Komforttemperatur 12 Grad oder so. Nu bin ich keine Frostbeule...

    Erklärter FDGO-Fan

  • Bis man sie 1x auspackt. Dann fliegen sie lose herum.

    Ja, trotzdem bleibt nach dem Abmarsch und an Tag 1

    alles trocken und an Tag 2 oder 3 schlüpft man in trockene

    Wäsche. Aber wie gesagt ist der 2-malige Tausch im Jahr

    dadurch sehr komfortabel.

  • wie zufrieden bist du denn mit dem TT Modular Pack?

    Ich überlege die 45l Variante für einen Kombi BOB/GHB für meine Freundin + die beiden Kids zu nutzen.

  • wie zufrieden bist du denn mit dem TT Modular Pack?

    Ich überlege die 45l Variante für einen Kombi BOB/GHB für meine Freundin + die beiden Kids zu nutzen.

    Total. Ist halt nicht der Leichteste, aber gut durchorganisiert und sehr gut verarbeitet.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Sehr gut danke. Das Gewicht ist nicht ganz soo wichtig, da ich die schwereren Sachen eher bei mir im Rucksack verorte.

  • Das Set gefällt mir sehr gut.


    Zu den eingeschweissten Reserveklamotten:


    Bei längeren Touren (5 Wochen Island mit dem Rad, 3 Wochen Sahara im Unimog etc.) hat es sich immer bewährt, eine "anständige" Garnitur Klamotten (Satz Unterwäsche, Socken, leichtes Flanellhemd, knitterfreie dünne Hose) vakuumverpackt dabei zu haben. Denn es gab immer einen Anlaß, zu dem man zivilisiert angezogen sein musste (einmal zu ner Familienfeier eingeladen worden, einmal nach Fahrzeughavarie beim Distrikt-Chef der tunesischen Zollbehörde vorsprechen müssen). Da wäre abgerocktes Räuberzivil nicht so gut angekommen. Oder halt für die Rückreise im Flieger/Fähre.

    Denn während einer Outdoor-/Offroad-Tour rennt man erfahrungsgemäß die meiste Zeit mit ein- und denselben Klamotten rum, eine Saharatour ist nicht wie ne Kreuzfahrt, mit dreimal Umziehen pro Tag und abends mit Frack zum Captain's Dinner.


    Auch in einer Ausnahme-Situation wie einer Evakuierung/Flucht wird es gelegentlich besser sein, sauber und "gut" angezogen zu sein. Oder zumindest unauffällig.


    Wenn man 1-2 gute Ziploc-Tüten dabei hat, kann man durch heraussaugen der Luft mit dem Mund bei fast geschlossenem Zipper und schnellem verschließen auch eine Beinahe-Vakuumverpackung herstellen. Die Zipverschlüsse sind halt nicht auf Dauer luftdicht. Aber fürs zurückpacken in den Rucksack reichts immer.

  • Ich denke an meinen Rückflug von Island... Mann, hatte ich Platz im Flieger! :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    tomduly hatte es doch gerade geschrieben... 🙄 Eine Extra-Garnitur für die Rückreise und nicht eine Garnitur für die gesamte Reise. 🙈

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • tomduly hatte es doch gerade geschrieben... 🙄 Eine Extra-Garnitur für die Rückreise und nicht eine Garnitur für die gesamte Reise. 🙈

    Man mag mir Absicht unterstellen. Oder Ignoranz. :face_with_tongue:


    Tatsächlich wollte ich da was für den Rückflug deponieren, aber die maximale Mietdauer der Schließfächer beträgt 24 h. Und schleppen wollte ich das Zeug nicht...

    Erklärter FDGO-Fan

  • Das ist ja bestimmt "lecker", wenn man die Schmutzklamotten in den Ziplock und dann Luft absaugen? =)


    Es gibt (daher) auch die Variante mit etwas mehr Material und man rollt dann einfach die Luft raus.. [insert productlink - ich glaub war von eaglecreek .. ]


    Zum angesprochenen Wasser: wenn der GHB sowieso im Auto liegt, kann man da auch einen Sixpack Wasser lagern (ob nu 1.5 oder 0.5l Flaschen)

    und dann beim Going-Home entscheiden, was man noch mitschleppt. Ein Tragegurt (Abspanner eh im Auto?) hilft.

  • Zum Inhalt meines Kofferraumes komme ich ggf noch mal - da liegen auch noch ein paar Flaschen Wasser drin, ein dicker Schlafsack, ne große Klappsäge... Aber das ist halt alles nicht IM Rucksack.


    Rollbeutel mit Ventil: für die Trekkingtour nehme ich die hier von Ortlieb:


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    Erklärter FDGO-Fan