Stromausfall Charité

  • Wow. Grad in einem Spital ist damit nicht wirklich zu rechnen. Zumindest ich nicht, bis dato.


    Ich bin jetzt nicht der Elektriker... Aber auch wenn die mit einem fetten Dieselaggregat angerauscht kommen, könnt ich mir vorstellen, dass es gar nicht mal so einfach ist das Teil dann geregelt in die elektrische Anlage eines Krankenhaus/-teils einzuspeisen. In einem Wohnhaus/Wohnung derreh ich es auf, und leg notfalls 17 Verlängerungen wenn es schnell gehen muss. Aber in so ein Gebäude? Außer natürlich es ist schon vorgesehen für solche Fälle.

  • Da muss es was im Hauptverteiler zerlegt haben….

    Schätze, da hilft auch keine Netzersatzanlage.


    Tsrohinas

  • So wie sich das darstellt, spricht das für ein äußerst unglückliches Systemdesign: Rettungsstelle, Notaufnahme, Bettenhaus, Straßenbeleuchtung - hängt alles an einem Verteiler??? Über den auch noch die Notstromeinspeisung erfolgen sollte, die deswegen auch nicht möglich war?

  • Wenn dir die Niederspannung im Haus abfackelt ist auch das Haus finster.

    Einen Flaschenhals gibt es meistens. Trotz USV / Generator.

    Die wenigstens können sich einen Standart nach echten Tier 4 leisten...

  • Um mit den Spekulationen fortzufahren:

    Wenn dir die Niederspannung im Haus abfackelt ist auch das Haus finster.

    Einen Flaschenhals gibt es meistens. Trotz USV / Generator.

    Wieso?

    NA/ USV sind normalerweise getrennte Stromkreise die in eigenene (Unter) Verteilungen laufen. Somit müssten zumindest die Ausgangsseitig funktionsfähig sein, selbst wenn´s die Komplette Hauptverteilung/ Niederspannungsstation oder was auch immer zerlegt hat. USV Eingangsseite steht auf einem anderen Blatt Papier. Und dort gilts dann einzuspeisen. Ob das auch so vorgesehen ist- darf durchaus bezweifelt werden.


    In einem KH in der Größenordnung werden die doch hoffentlich nicht etwa alles in einen einzigen Raum gepfercht haben =O

  • Zumindest "nur" ein Krankenhaus und kein Atomkraftwerk. Bei beiden würde man ja meinen, dass man die Stromversorgung "sicher" und reduandant gestaltet.

    Offenbar ja doch nicht.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zumindest "nur" ein Krankenhaus und kein Atomkraftwerk. Bei beiden würde man ja meinen, dass man die Stromversorgung "sicher" und reduandant gestaltet.

    Offenbar ja doch nicht.

    Die Frage ist, ob das gemäß dem Stand der Technik installiert und auch ertüchtigt wurde.


    Sichere Stromversorgung auch in Krisenzeiten: Elektropraktiker


    Zitat: "Damit Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit gewährleistet sind, schreibt die Norm eine redundante Auslegung der Stromversorgung im Krankenhaus durch Versorgung aus zwei unabhängigen Stromquellen vor. Die Systemstruktur muss im Bedarfsfall die automatische Umschaltung (nach DIN VDE 0100-560:2013-10, [3]) zwischen allgemeiner Stromversorgung (AV), Sicherheitsstromversorgung (SV, Stromerzeugungsaggregat mit Verbrennungsmotoren) und/oder batteriegestützter Sicherheitsstromversorgung (BSV nach DIN VDE 0558-507:2008-12, [4]) ermöglichen.

    Die Umschaltung zwischen den unterschiedlichen Stromversorgungen darf weder medizinische elektrische Geräte beeinträchtigen noch Behandlungen stören. Normgerechte Umschalteinrichtungen mit sicherer Trennung gewährleisten, dass alle wichtigen Systeme zuverlässig weiterlaufen, wenn die Versorgung durch das Energieversorgungsunternehmen (EVU) oder wegen einer beschädigten Leitung ausfällt oder die Stromqualität, etwa durch Spannungseinbrüche oder -spitzen, schwankt. Die medizinischen Geräte sind so auszuwählen, dass sie mit der normgerechten Spannungsunterbrechung von max. 0,5 s bzw. max. 15 s (bis der Ersatzstrom-Generator gestartet ist und die Versorgung vollständig übernommen hat), ungestört betrieben werden können. Ist dies so nicht möglich, müssen auch sie aus einer geeigneten zwischengeschalteten BSV (batteriegestütztes zentrales Stromversorgungssystem) versorgt werden.


    Räumen der Gruppe 2 – hierzu gehören z. B. OP-Räume und Intensivstationen, Notaufnahme und Anästhesie – ist eine verlässliche Versorgung lebensnotwendig.

    Nachdem die Ausfallsicherheit der Stromversorgung durch zwei getrennte Versorgungsleitungen mit Umschalteinrichtungen sichergestellt wurde, kommt hier zur weiteren Erhöhung der Sicherheit das medizinische IT-System zum Einsatz, d. h. die Versorgung in diesen Bereichen ist durch Trenntransformatoren vom übrigen Netz entkoppelt.

    Sein entscheidender Vorteil ist, dass es bei einem ersten Fehler nicht zu einer Abschaltung und damit zu einer Betriebsunterbrechung kommt. Durch geringste Berührungsspannungen (≤ 10 mV bei einem ersten Fehler) ist zudem höchste Patientensicherheit gewährleistet. Dies ist von besonderer Bedeutung für alle Steckdosen, an die medizinisch elektrische Geräte angeschlossen werden......."


    Ganz interessanter Artikel im Allgemeinen zu Krankenhäusern und deren Infrastruktur von der Technik her.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Meisten ist zwar alles technisch getrennt aber baulich nicht.

    Wenn ich zwei getrennte NSHV habe diese aber im gleichen Raum stehen und im Raum passiert etwas...

    Das gleiche gilt für die USV

    Ohne das Schaltbild zu kennen, bin ich mir sicher das es auch dort einen Flaschenhals gibt.

  • In der Theorie ist alles sicher, in der Praxis sind Fehler nahezu unvermeidbar.


    Bei AKW werden einige dieser Fehler zumindest publiziert, mal so als Beispiele:


    "...Am 16. Februar wurde festgestellt, dass in mehr als der Hälfte der Notstrom-Dieselgeneratoren der Blöcke 3 und 4 einige vor zwei Jahren zwecks Erneuerung eingesetzte Einzelteile bei etwas längerer Laufzeit des Generators vorzeitig versagen können. Diese Qualitätsmängel erwiesen sich bei einem Test in einem anderen KKW als Totalausfalls-Ursache der Generatoren, die aber dort nur zum kleineren Teil damit ausgestattet waren. Bei Ausfall des externen Stromnetzes und des Reservenetzes (Notstromfall) wäre damit bei Tricastin 3/4 die Stromversorgung zur Abfuhr der Nachzerfallswärme im Reaktorkern nicht gesichert gewesen, es hätte schlimmstenfalls sogar in beiden Blöcken zu einer Kernschmelze führen können...."


    "...Bedingt durch eine Störung könnte die Kühlwasser-Einspeiseleitung des Abklingbeckens für abgebrannte Brennelemente – statt regulär Wasser einzuspeisen – Wasser aus dem Becken ansaugen, was dieses langsam leeren würde und zu größeren Radioaktivitäts-Freisetzungen führen würde. Zur Unterbrechung dieses Ansaug-Vorgangs existiert im Normalfall eine Vorrichtung. In Cattenom wurde im Januar festgestellt, dass diese bei Block 2 und 3 gar nie angebracht worden war. Wäre es dort zu einer Entleerung des Beckens gekommen, hätte man als letzte Gegenmaßnahme mit Tanklösch-Fahrzeugen und Schlauchverbindungen externes Wasser, etwa aus dem Fluss, einpumpen können..."


    Liste von Störfällen in europäischen kerntechnischen Anlagen – Wikipedia


    Es gab dieses deutsche AKW, wo bei einem Test alle 4 Notstromgeneratoren versagten, aber ich finde es nicht mehr.


    Krankenhäuser sind auch wichtig, aber die Anforderungen sind vermutlich geringer als in AKW und dort gibt es vermutlich auch keine Pflicht zur Pubilkation.


    Fehler passieren.


    Meistens geht es gut, manchmal nicht.


    Hier mussten nur Patienten verlegt werden an einem Tag ohne größeren anderen Stress.


    Mich ärgert es daher sehr, wenn Leute behaupten, irgendwas sei zu "100% sicher".

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zumindest in der Vergangenheit wurde in der Charite die Notstromversorgung monatlich getestet. Das ärgerliche war immer das nicht alle Aufzüge an die Notstromversorgung angebunden waren und das die Automatiktüren danach nicht mehr automatisch gingen. Die Haustechnik durfte dann immer die ganzen Automatiktüren ablaufen und die Automatik neu einschalten.