Gemüseanbau Pro / Contra

  • Also ich würde da sehr wahrscheinlich schon weinen. Sobald mein Vorrat aufgebraucht ist.

    Und deshalb habe ich nicht nur einen Vorrat der etwa für ein Jahr ausgelegt ist, sondern auch einen Garten, der momentan auf Sparflamme läuft. Ist die K.... am dampfen wird er neu gestartet oder auch erweitert. Alles dafür ist vorhanden samt Maschinen und auch Land.

    Nein ich brauche wirklich das Netzt nicht, aber es ist leichter damit und versüßt einem das Leben.

    Ohne youtporntube kommen alle über längere Zeit aus. Aber die Nahrungsversorgung sollte schon möglichst rasch wieder gehen.

    Oder man kümmert sich selber darum, wie oben geschrieben.

  • Und deshalb habe ich nicht nur einen Vorrat der etwa für ein Jahr ausgelegt ist, sondern auch einen Garten, der momentan auf Sparflamme läuft. Ist die K.... am dampfen wird er neu gestartet oder auch erweitert. Alles dafür ist vorhanden samt Maschinen und auch Land.

    Nein ich brauche wirklich das Netzt nicht, aber es ist leichter damit und versüßt einem das Leben.

    Oder man kümmert sich selber darum, wie oben geschrieben.

    Das ist zwar richtig, aber leider ist nun mal nicht jeder dazu in der Lage, mag es nun durch körperliche Einschränkungen, Mangel an Wissen/Können/Material oder auch einfach durch die Wohnsituation sein.

  • Sorry, ich bin körperlich eingeschränkt, das hindert mich aber nicht meine Arbeit zu tun. und ich tue sie gerne. Wenn ich nicht mehr kann dann setze ich mich hin, aber das habe ich ja schon mal beschrieben. Der Mangel an Wissen und Können lasse ich so nicht gelten. Jeder kann sich das Wissen und Können beibringen und erlernen. Es kommt darauf an was man für wichtig hält.

    Mit dem Material ist das so eine Sache, sollte aber auch im kleinen Möglich sein.

  • ...

    Oder man kümmert sich selber darum, wie oben geschrieben.

    DU kannst dich darum kümmern, da du Land, Maschinen und Wissen zur Verfügung hast.
    Mein Garten würde von der Fläche her nicht ausreichen, um eine vierköpfige Familie ohne zusätzliche Lebensmittel zu ernähren.

    (Auch bei dir müsste ja erst mal alles angepflanzt werden und müsste auch noch reifen. Da vergeht einige Zeit.)


    Was ist mit all den Städtern, die keinen Garten haben?

    ...

    Der Mangel an Wissen und Können lasse ich so nicht gelten. Jeder kann sich das Wissen und Können beibringen und erlernen. Es kommt darauf an was man für wichtig hält.

    ...

    Nochmals. Es gibt viele, die gerne Gärtnern würden, aber einfach kein Land dazu haben.
    In der Region, wo ich wohne, sind Schrebergärten entweder auf Jahre hinaus reserviert oder werden unter der Hand weitergegeben.
    Wie soll der Städter mit drei Tomaten auf dem Balkon durchkommen?

    Für mich tönen deine Aussagen etwas hochnäsig.

    So à la "Wenn ich als körperlich eingeschränkte Person einen Garten unterhalten kann, so kann das jeder."

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Mein Garten würde von der Fläche her nicht ausreichen, um eine vierköpfige Familie ohne zusätzliche Lebensmittel zu ernähren.

    (Auch bei dir müsste ja erst mal alles angepflanzt werden und müsste auch noch reifen. Da vergeht einige Zeit.)

    Anscheinend willst du nicht lesen oder das gelesene kommt nicht bei dir an.

    Ich habe geschrieben das man nicht nur einen gewissen Vorrat haben muss um dann auch gärtnern zu können wenn es zum beispei im Herbst brenzlich ist und man nichts mehr anbauen kann. Dann lebe ich von meinen Vorräten. Kann aber schon im Winter mich vorbereiten auf die nächste Aussaat. Nur das hilft, bei Lebensmittelausfall in den Supermärkten oder einer längeren anderen Lebensmittelknappheit zu erwehren.

    Klar hilft das einem Städter wenig, wenn er nur auf den Discounter um die Ecke angewiesen ist. Selbst ein Schräbergarten würde da nicht reichen. Wenn du deine Prioritäten anders gesteckt hast und du damit gut zurecht kommst, schön für dich. ich habe eben andere Prioritäten.

    Hat aber den Vorteil das mein Magen nicht knurren wird in einer Schieflage. Ja ich kann sogar anderen helfen zurecht zu kommen.



    Für mich tönen deine Aussagen etwas hochnäsig.

    So à la "Wenn ich als körperlich eingeschränkte Person einen Garten unterhalten kann, so kann das jeder."

    Das hat mit hochnäsig nichts zu tun. Entweder man will das oder nicht.

  • ...

    Das hat mit hochnäsig nichts zu tun. Entweder man will das oder nicht.

    Okay. Dann nehmen wir mal folgendes an.

    Ein Familienvater wohnt mit seiner Frau und den drei Kindern mitten in einer grossen Stadt mit über 750'000 Einwohner.

    Sie haben eine 4.5 Zimmerwohnung im vierten Stock und 8m2 Balkon.

    Der Vater will ja gerne das Gartenhandwerk erlernen, findet aber nirgends eine Schrebergartenparzelle.


    Erstelle für diesen Vater (den es in DACH wohl zu zehntausenden gibt) einen realistischen Masterplan, wie er zu seinem Garten kommt.

    Schliesslich ist das laut dir ja möglich.

    Dazu gehört aber weder "Er muss er sich halt ein Haus im Grünen kaufen" noch "Nach der Arbeit noch eine Stunde zum Garten fahren liegt also schon drin".

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Was ist mit all den Städtern, die keinen Garten haben?

    Nochmals. Es gibt viele, die gerne Gärtnern würden, aber einfach kein Land dazu haben.
    In der Region, wo ich wohne, sind Schrebergärten entweder auf Jahre hinaus reserviert oder werden unter der Hand weitergegeben.
    Wie soll der Städter mit drei Tomaten auf dem Balkon durchkommen?

    "Keine Sorgen", das erste was die Leute hier in den Schrebergärten aufstellen sind Grills, Pools und Trampoline. Gemüseanbau interessiert 80% hier nicht die Bohne, man macht halt grad soviel, wie man gezwungen wird.

    Sowas wie ernsthaften Wintergemüseanbau mache in unserer Anlage: Ich. Punkt.


    Schrebergarten zur Krisenvorsorge sehe ich leider auch nur sehr bedingt. Schon jetzt wird bei uns bisweilen Obst und Gemüse aus der Anlage geklaut.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich weiß nicht wie ein Städter sich verhält, ich habe nur kurz als Kind in Hannover gelebt. Ich kenne einige Freunde und Bekannte die in der Stadt gärtnern, und das mit viel Erfolg. Klar ist auch das sie sich damit nicht allein ernähren können, das ist auch nicht beabsichtigt. Sie wollen lernen und sehen was wächst. Da geht es über Schrebergärten und Balkons bis hin zu Flachdächern wo einige ihr Hobby ausübern. Sogar einen Imker ist mit dabei.

    Dein Beispiel ist schon von vorherein zum Scheitern verurteilt, weil es nicht geht so wie du es aufgestellt hast. Man kann nicht etwas herbeizaubern was nicht vorhanden ist. Ich meine Land, zumindest in einer Stadt mit 750 000 Einwohnern. Obwohl auch in einer großen Stadt sehr viel Fläche vorhanden sind. In einer Notlage könnte man da durchaus was anpflanzen außer Blumen und Sträucher. Aber vermutlich wäre es leichter aufs Land aufzuweichen um dort von den Bauern Lebenmittel einzutauschen. Zudem gibt viele Beispiele wie man anfängt in der Stadt zu gärtnern.

    Ohne genügend Land kann man auch keinen satt machen. Aber man kann ein Zubrot zu seinen Vorräten haben, um über eine Durststrecke zu kommen. Hier sind aber genügend Vorräte die Voraussetzung. Danach muss man sehen was für den einzelnen am besten ist.

    Für mich war und ist die Selbstversorgung ein gewisser Lebensinhalt. Ich habe mich nie gerne auf andere verlassen, und wenn es sein musste nie zu 100%


    Einen realistischen Masterplan, wie er zu seinem Garten kommt, kann ich dir leider nicht liefern, aber das weißt du sicher selber :winking_face: .

  • Viola...

    Genau das meinte ich.

    Es ist nicht für jeden möglich zu gärtnern.

    Und mit Gärtnern meine ich nicht einige Pflänzchen im Topf auf dem Flachdach.


    Es braucht Land un vernünftig gärtnern zu können.

    Und das steht leider nicht allen in dem Ausmass zur Verfügung wie dir.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ohne genügend Land kann man auch keinen satt machen. Aber man kann ein Zubrot zu seinen Vorräten haben, um über eine Durststrecke zu kommen. .

    Das wäre auch mein Ratschlag. Kcal lagert man ein in Form von Getreide, Pflanzenölen, Leguminosen, usw... Das Zeug ist billig und gut lagerbar.

    Der Garten liefert das frische Grün, Obst und Früchte, eben das was sich nicht beliebig einlagern lässt und was meistens auch garnicht so billig ist.


    Und da geht selbst auf einem 8m² Balkon für die 4-köpfige Familie was und wenn es nur ein paar Blätter Salat im Winter sind und im Sommer halt mal ne Handvoll Tomaten oder Erdbeeren...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Es braucht Land un vernünftig gärtnern zu können.

    Und das steht leider nicht allen in dem Ausmass zur Verfügung wie dir.


    Ich bin aus der Stadt auf Land gezogen, um die Fläche (theoretisch und für Fleisch reicht es nicht) zu haben.

    So einfach, wie es sich Lieschen Müller vorstellt, ist es leider nicht.

    Ich habe zwar schon Brot aus eigene Getreide geback und auch Öl aus eigene Sonneblumen und Raps gepresst.

    Das wird aber bei den Versuchen bleiben, da ohne geeignet Maschinen die Verarbeitung zu aufwendig ist.

    Linsen und Kichererbsen: Ertrag sehr gering, reifen ungleichmässig aus.

    (Trockenbohnen und Erbsen sind ok, wenn man sich nicht geraden den Bohnekäfer einfängt).

    Körnermais: Ist im Oktober nicht ausgereift, vieleich gibt es noch eine Sorte mit noch kürzer Kulturdauer, bin aber nicht der Maisliebhaber.

  • Vielleicht könnte man den Faden abtrennen um das Thema nicht weiter zu verwässern, dennoch sollte man sich von Zeit zu Zeit das Thema Selbstversorgung mal wieder vor Augen führen, da es immer wieder Neuigkeiten gibt die man vor zwei drei jahren noch nicht auf dem Plan hatte.

    Es ist mittlerweile so vieles möglich das ich mich immer wieder wunder warum macht man es nicht macht. Wie sonst wäre ich auf meine Aquaponicanlage gekommen. oder an eine Hydrokultur, die ich nächstes Jahr ausprobieren will. Auch der Garten wird sich verändern. Es gibt so vieles was man ausprobieren kann. Aber die Verbindung, altes Wissen vereint mit neuen Methoden, das reißt mich.

    Das das alles mehr oder weniger der Klimawandel verursacht hat, ist auch eine Herausforderung. Im Garten bemerke ich seit zwei Jahren das unbekannte Schädlinge auftreten. Wer oder was ist unbekannt. Also versuche ich mit verschiedenen Sorten herauszufinden welche resistent sind oder ob ich was im Netz finde. Es sind Herausforderungen die aber bewältigt werden müssen, denn ich versuche auch weiterhin die Chemiekeule zu vermeiden.

    Dieses Jahr habe ich angefangen in Blumenkästen Gemüse zu ziehen. Bin doch recht überrascht was alles geht auf beengtem Raum. Wie

    Cephalotus schon geschrieben hatte, ist es keine volle Ernährung, aber ein Zubrot für Zeiten wo man seine Vorräte strecken, und gleichzeitig Vitamine und Mineralien zu sich nehmen kann. Wenn man dann noch weiß, das Gemüse schon nach Stunden ein Teil ihrer Inhaltsstoffe verlieren, ist frisches Gemüse sehr viel mehr wert.

    Ebenfalls habe ich mit Heizmatten und künstlichem Licht versucht dieses Jahr meine Vorziehzeit vorzuverlegen. Statt erst mitte Februar habe ich schon mit Paprika mitte Januar angefangen. Sie wuchsen prächtig, bis ich sie rausgesetzt hatte, Seit dem sind sie kaum noch gewachsen. Erst jetzt fangen sie langsam an an Höhe zu gewinnen. dabei blühen sie schon. Ein Unterschied gab es zwischen draußen und Gewächshaus mit nur minimalen Unterschied. Es war einfach zu den anderen Jahren zu kalt. Trotz der warmen Sonne machte sich die kalte Luft bemerkbar.

    Ich bin immer noch überzeugt das man auch in der Stadt im kleinen gärtnern kann, wenn auch nicht in dem Masse wie bei mir auf dem Lande. 80% meiner Nachbarn und Bekannten gärtnern noch auf die eine oder andere intensive Weise. Ja, es sind auch Kleinbauen noch mit dabei. Selbst ein Verwandter von meiner BEVA, die drei Ställe mit Masthänchen haben, deren Mutter werkelt noch bis zu ihrem Tod letzes Jahr im Garten. Ihre Tochter führt nun den Garten weiter.

    Wenn man nicht gerade Vegetaria oder Veganer ist, kommen noch Kleintiere wie Hühner oder Kaninchen dazu. Hühner lassen sich auch mit Essenresten versorgen und Kaninchen mit Grünem. Wer genügend Platz hat der kann auch Schafe, Ziegen oder eine kleinwüchsige Rinderrasse wie Dexter halten.

    Und ich sage es nochmal, wer das will, kann das auch. Nur in einer Überflussgesellschaft etwas anzufangen das nach Teil oder Selbstversorgung aussieht stößt bei den meisten aus Unverständniss, denn im nächsten Supermarkt oder im Netz gibt es alles. Wozu sich die Mühe machen sein Gemüse und Obst selber zu ziehen wenn es billiger und vorallem leichter ist das Gewünschte zu bekommen. Und vergessen wir nicht ein Urlaub unter der Sonne in Spanien oder sonstwo wäre dann vermutlich auch nicht jedes Jahr drin. Wer will sich das antun. Die meisten nicht.

    Ich brauche den ganzen Mist nicht, und deshalb werkel ich lieber im Garten und lasse mir dort die Sonne auf den Pelz brennen. Sicher werden jetzt einige einwenden, aber du bist nun Rentner, wir müssen eine Familie versorgen, die Miete bezahlen und, und, und. Ja ihr habt recht, aber ich habe auch mit Familie und Miete so schon gelebt. Zumindest in etwa so. Jeder setzt seine Prioritäten, das will ich auch nicht anzweifeln. jeder muss sehen wie er dann mit einer Situation zurecht kommt, die aus der Norm fällt.

    Und sollte der Supermarkt mal schließen und das Netz nicht erreichbar sein weil irgend ein Chip nicht vorrätig ist, dann gehe ich in meinen Garten oder in den Keller, und suche mir das aus was mir gerade so schmeckt. Danach gehe ich in die Werkstaat und repariere, oder baue was mir gerade fehlt. Oder lese ein gutes Buch.

  • Ich glaube, das ewige Thema kann man auf folgendes reduzieren:

    Selbstversorgung durch Gemüseanbau bedingt eine Orientierung der Lebensführung darauf hin. Ich habe Lust zu hüpfen, also kauf ich mir ein Trampolin. Ich habe Lust auf eigene Lebensmittel, als kauf ich mir ... Merkt ihr etwas?

    Man darf nicht vergessen, dass Selbstversorgung bis zur Industrialisierung hin für die allermeisten Normalität war - Alltag und Gesellschaft waren darauf ausgerichtet und der Lebensrhythmus und die Wohnsituation wurden dadurch bestimmt. Negativ gesagt, du bist Knecht deiner Kulturen, denn das Feld und nicht du bestimmt wann was gemacht wird. Vieles ist allein nicht möglich, sondern nur in der Gruppe. Das gilt besonders für Getreidebau in Handarbeit, wo man sehr viele Geräte braucht, die allein zu besitzen keinen Sinn macht und die allein zu benutzen unmöglich ist: Pflügen, säen, ernten, dreschen, putzen, mahlen, backen ... Es ist ein langer Weg bis zum Brot.

    Bitte nicht vergessen, dass der allergrösste Teil der Bevölkerung ganz von selbst damit aufgehört hat, sobald es die Möglichkeit gab, sein Geld in einer Fabrik zu verdienen.


    Oft wird bei der Argumentation für und gegen Selbstanbau von Gemüse usw. ein Beispiel konstruiert, wo es nicht gehen kann.

    Zum Glück gibts keine Schrebergärten in der Nähe, alles vergeben ... Also kann ich gar nichts dafür, dass es nicht geht. Eine, Entschuldigung, sehr deutsche Mentalität.

    Dabei muss man nur für sich selbst eine Lösung finden, nicht für die Einwohner von ganz Berlin oder Hannover. Wenn du feststellst, dass du dich im Wohnghetto in Leipzig nicht mit Gemüse selbst versorgen kannst, dann lässt du es entweder bleiben oder ziehst irgendwo hin, wo die Umstände es zulassen.



    Es geht einfach darum, zu überlegen, was man möchte, und das dann im Rahmen seiner Möglichkeiten durchzuziehen. Man liegt so, wie man sich bettet. Noch nie hatte die Bevölkerung so viel Wohlstand und Zeit, um beliebig schräge Lebensentwürfe durchzuziehen.

    Hat man sich entschlossen, dann ist der Rest ein Art Ausdauersportart. Möglichkeiten gibt es immer, man muss mur wollen. Das einzige was nicht geht, ist duschen ohne dabei nass zu werden.


    Man kann, um bei der Suche nach Fläche zum Anbau anzufangen, feststellen dass die Internet-Anzeigenportale bei der Suche keine Gartenflächen für geringen Preis in Gehdistanz zur Lieblingskneipe finden, und daraus schliessen, dass es unmöglich ist. Man kann auch aktiv suchen, beispielsweise die Besitzer von vorher ausgekundschafteten Ödlandflächen ausfindig machen und anschreiben, denn es steht nicht im Grundgesetz, dass man nur in öffentlich ausgeschriebenen Schrebergärten Gemüse für den Eigenverbrauch anbauen darf.


    Dann sollte man nicht der Illusion erliegen, dass man mit Eigenanbau lebensmittelautark werden kann. Unsere Gesellschaft ist so arbeitsteilig und effizient, dass das rein wirtschaftlich betrachtet auch völlig unsinnig wäre. Zudem sind der grösste Teil der Lebenshatungskosten nicht vermeidbare Abgaben für Sozialversicherungen, Gesundheitswesen, obligatorische Versicherungen und dergleichen, und dafür braucht man Geld, das man nicht erwirtschaften kann, wenn man bloss Selbstversorgergarten macht. Die einschlägigen Projekte mit Öffentlichkeitsauftritt verdienen ihr Geld denn auch nicht mit dem Verkauf ihrer Produkte, sondern mit Seminaren und Kursen über ihre Tätigkeit. Wer sein Einkommen mit der Erzeugung und dem Verkauf von Lebensmitteln verdient, ist per Definition Landwirt, und die sind alle nicht zufällig sehr realitätsbezogen.


    Bleibt das Argument Krisenvorsorge: Hier ist der Vorteil darin, dass man sich weniger hilflos den Widrigkeiten der Zeiten ausgesetzt sieht. Politiker und Entscheidungsträger und Finanzspekulanten neigen nun mal zu irrationalem Verhalten, deren Folgen dann die Gesellschaft, also wir, tragen müssen. Eine wenn auch bescheidene und finanziell unwesentliche Selsbtversorgung trägt wesentlich dazu bei, dies mental besser zu vertragen als wenn man hilflos und völlig abhängig von anderen in der Mietwohnung sitzt und nur hoffen kann, dass "die" es schon irgendwie schaukeln. Ein Hobby, das Herz und Hand gleichermassen fordert, ist eine gute Voraussetzung für ein gesundes Selbstbewusstsein und ein zufriedenes Leben, und die wiederum sind die beste Vorsorge gegen Krisen.