Insolvenzwelle trifft Mode- und Schuhhändler

  • Insolvenzwelle trifft Mode- und Schuhhändler
    Die Pandemie hat den Handel nachhaltig erschüttert. Während sich Tourismus und Gastronomie erholen, melden zunehmend Mode- und Schuhhändler Insolvenz an. Die…
    wien.orf.at


    Für die betroffenen Mitarbeiter natürlich bitter, aber ich denke dieses Gesundschrumpfen war längst überfällig.


    Und einen positiven Aspekt hat es auch wie im letzten Absatz steht:

    Konkurrenz für die bekannten Modemarken kommt nicht nur vom Onlinehandel, sondern seit einiger Zeit auch verstärkt von Secondhandgeschäften. Vor allem jüngere Konsumentinnen und Konsumenten würden dorthin ausweichen. „Das ist ein Trend, das spüren wir noch nicht direkt in den Umsätzen, aber man sieht es am Straßenbild“, so Rossmanith. Gerade in Neubau und Mariahilf in den Seitengassen gebe es zunehmend Pop-up-Stores, wo man Vintage-Kleidung nach Kilopreisen kaufen könne, die Caritas eröffnet einen Carla-Store auf der Mariahilfer Straße. Die Karten werden neu gemischt. Für viele Modehändler ist das eine Zerreißprobe.

    Dass besonders jüngere Menschen weg von "Fast Fashion" hin zu Nachhaltigkeit wechseln kann nur positiv sein.

  • Das hab ich ja hier schon vor ca. 1/2 Jahr vorher gesagt, das genau das passieren wird:

    Bei mir z.B., mal abgesehen von dieser albernen Rentenerhöhung von 4,irgendwas, dieses Jahr. Das Einkommen ist auch bei vielen anderen zahlenmäßig, mathematisch in etwa gleich geblieben. Gleichzeitig sind aber die Preise um 30%, im Mittel, gestiegen. Daraus ergibt sich ein Kaufkraftverlust von 1/3. Das heißt ich bin genötigt diese teuren Lebensmittel zu kaufen und die aufgerufenen Energiepreise zu bezahlen. Aber alles andere, egal, ob Möbel, Schuhe, Kleidung, Ausrüstung, Auto. Das alles fällt hinten runter, und die Anschaffung muß auf unbekannt verschoben werden. Fürs gleich gebliebene Geld gibts halt viel weniger zu kaufen?

    Und das mit dem Second-Hand hat nicht nur Umweltaspekte. Damit behelfen sich viele die explodierten Preise abzufangen. Oder kann mir jemand schlüssig erzählen, warum so ein Paar Plastik-Laufschuhe, made in Bangladesh, bei uns im Laden 150 €, aufwärts, kosten sollen?

  • Ich kaufe viel Secondhand, aber vor allem weil ich nicht einsehe, dass man für gute Ware den Neupreis bezahlen soll, wenn man keine Qualitätseinbussen bei SecondHand feststellen kann.

  • https://wien.orf.at/stories/3217915/


    Für die betroffenen Mitarbeiter natürlich bitter, aber ich denke dieses Gesundschrumpfen war längst überfällig.

    Dass besonders jüngere Menschen weg von "Fast Fashion" hin zu Nachhaltigkeit wechseln kann nur positiv sein.

    Denke ich auch. Die Geschäfte ändern sich einfach. Ich kaufe vieles seit Jahren online und bekomme somit auch meine Schuhe und muss nicht in Geschäften auf lange Gesichter schauen, weil meine Größe nicht da ist.


    Die ganze Primark "Fast Fashion" Geschichte ist schon übel. Die ARD hatte auf 3sat mal eine schöne Dokumentation, die das toll beleuchtet und den Zuschauern mal vor Augen geführt hat, was sie damit eigentlich unterstützen. Auch welche Mengen ungetragen weil nicht mal "Fashion" direkt geshreddert werden.

    Oder kann mir jemand schlüssig erzählen, warum so ein Paar Plastik-Laufschuhe, made in Bangladesh, bei uns im Laden 150 €, aufwärts, kosten sollen?

    Nein, das habe ich mich auch schon gefragt und habe keine vollständige oder schlüssige Antwort darauf. Ich finde es schade, dass man dort für wenig Geld und entsprechenden Umweltkosten produziert und hier damit massive Gewinne macht. Gabs in Italien und Spanien nicht mal vor langer Zeit eine gute Schuhindustrie? Soweit ich weiß, ist das alles nach und nach ausgestorben.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Nein, das habe ich mich auch schon gefragt und habe keine vollständige oder schlüssige Antwort darauf. Ich finde es schade, dass man dort für wenig Geld und entsprechenden Umweltkosten produziert und hier damit massive Gewinne macht.

    Ich meinte nicht die Primark Fast Fashion Wegwerfschuhe, sondern eher das andere Ende der Fahnenstange, bei den Nobel-, Edel-, Teuer-Schuhen, beispielweise diese hier: https://www.on-running.com/de-de/shop/mens/shoes Die Preise gehen bei der aktuellen Kollektion von 159.95 € bis 299,95 im D-Onlineshop, inklusive Fracht. Im Schweizer Onlineshop sind sie nochmals mit über 51 Prozent, deutlich teurer: https://www.on-running.com/de-ch/shop/mens/shoes Dennoch ist on mit über 50 Prozent Marktführer bei den Laufschuhen in der Schweiz.Produziert werden die Schuhe laut Wikipedia in Vietnam und Indonesien: https://de.wikipedia.org/wiki/On_AG

    Hier mal eine Kalkulation für 120 € teure Schuhe: https://www.global2000.at/uebe…ueber-die-schuhproduktion

    Frag mich bitte keiner warum das so ist. In D soll Asics Marktführer sein?

  • Es gibt in Design- und Lifestyle-Artikeln die von der Mittelschicht gekauft, getragen und gezeigt werden (was nützen Markenschuhe, wenn man die Marke nicht sieht?), einen sehr absurden Preisbildungsprozess. Zu billige Artikel gehen nicht, weil der Käufer (unbewusst?) davon ausgeht, dass er dann eben billige Ware an den Füssen (oder sonstwo am Körper) hat und entsprechend schlecht dasteht. Deshalb verkaufen sich Uhren, die wesentlich teurer sind als ein robuster, zuverlässiger Zeitanzeiger, obwohl man damit auch nicht mehr anfangen kann als die Zeit ablesen. Gut, tauchen bis 40 Meter Tiefe, aber wann braucht man das schon ...

    Man kauft sich mit den Marken also sozialen Status. Die Anbieter wissen das genau.

    Besonders schlimm ist das in Schulen, wo das Tragen von überteuerten Markenartikeln zu einem Zwang wird, weil die Kinder, die das nicht wollen oder deren Eltern das nicht können, von den anderen gemobbt werden. Als Erwachsener hat man genug Selbstbewusstsein, um dem auszukommen (Echtes Selbstwertgefühl kann man nicht kaufen, das Shirt mit dem Krokodil drauf hingegen schon), und dennoch scheint es gut zu funktionieren, sonst gäbe es nicht so viele Designerboutiquen in den teuren Lagen der Innenstädte.