Elektronik, Programmierung und Technik für Kinder / Jugendliche

  • Hallo Zusammen,

    Ich möchte meinem Junior technische Grundlagen schmackhaft machen.

    Hierzu suche ich nach Interessanten Bausätzen oder ähnlichem.

    Interessant wäre eine Verbindung von Elektrotechnik, Pneumatik und Mechanik.

    Programmierung


    Ich dache dabei an:


    Lego Technik

    Haben wir bereits probiert mit einem großen Kranbausatz.

    Der war aber zu groß und umfangreich.


    Lego Mindstorms

    Hatten wir noch keinen Möglichkeit zu probieren


    Dampfmaschine

    Hatten wir bereits an einer alten Dampfmaschine probiert.

    Grundsätzlich gut, aber er baut lieber selbst etwas


    Fischer Technik

    Hatte ich als Kind, haben wir noch nicht probiert


    Auf Arduino bin ich dieses Wochenende gestoßen. Kannte ich nicht.

    Kits
    Embark on Your Arduino Journey: Everything You Need to Begin! Dive into the world of electronics and programming with our selection of kits. Designed to…
    store.arduino.cc


    Habt ihr noch Ideen, Vorschläge oder Anregungen.

  • Je nach Alter (schon Internet angefixt?) könnte man Richtung Raspberrrys gehen, einfache Netzwerkintegration und auch viele Steuerungsmöglichkeiten. Bei geschlossenen Systemen oder Alles inklusiv Kits zahl man natürlich recht viel. Wenn Alter und vorhandene Werkstatt passen, reichen vielleicht auch einfachere Sets.

  • Da währe zunächst die Altersgruppe und Interessen deines Junior interessant. Außerdem stelle ich auch mal die Frage nach deinem Ziel dahinter in dem Raum. Würdest du es auch einsehen wenn das Kind kein Interesse und auch keine Eignung in dieser Richtung hat?


    Ich würde je nach Altersgruppe mit einfachen kleinen Lego Technic Kästen anfangen und bei gefallen den Teileumfang und die Komplexität steigern. Auf die Art kann man mit vielen kleinen Erfolgserlebnissen das Grundverständnis für die Mechanik aufbauen. Wenn man dann erfolgreich einen kleinen LKW mit pneumatisch bewegten Ladekran gebaut hat versteht man plötzlich auch wie der große LKW auf der Baustelle funktioniert.


    Für die Elektronik würde ich erstmal mit einem einfachen Steckbrett anfangen die Grundlagen zu vermitteln. Vom einfachen geschlossenen Stromkreis über Transistorschaltungen bis zum ersten Logikbaustein kann es je nach Alter und Interesse schon ein langer Weg sein. Aber gerade die Grundlagen sind wichtig zu verstehen wenn das Kind einmal den Sprung vom "Benutzer" zum "Entwickler" machen soll. Wichtig sind auch hierbei die Erfolgserlebnisse.


    Gerade Kinder brauchen einen haptischen Ansatz mit vielen Erfolgserlebnissen. Von einer höheren Abstraktion, wie zum Beispiel Computersimulationen, würde ich erstenmal Abstand nehmen. Erst wenn die verdrahtet Logik verstanden ist kann man die softwarebasierende Logik einführen.

    Heute bietet Lego auch in gewissen Umfang programmierbare Elektronik an. Ich habe damals meine Legoautos mit dem Parallelport in QBasic angesteuert. Das hatte den Vorteil das ein selbstgeschriebenes Programm einen selbstgelötete Elektronik steuert um eine selbstkonstruierte Mechanik zu steuern. Heute sind da natürlich ganz andere Sachen möglich, trotzdem muss man klein anfangen um die Grundlagen zu vermitteln.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

    2 Mal editiert, zuletzt von Concideratus ()

  • Ich hab die Erfahrung bei mir und unserem Sohn gemacht, dass das "Anbieten" von Möglichkeiten, die Welt der Elektronik und der Programmierung zu entdecken, ganz schnell zu einem "Überstülpen" wird und für das Kind zu einem Erwartungsdruck führt, dem es sich ausgesetzt fühlt . So nach dem Motto, ich hab das teure Zeug gekauft, jetzt interessiere dich auch gefälligst dafür. Das wird dann nichts.

    Ich bin ein Kind der Generation, in der die Jungs mit Fischertechnik aufgewachsen sind, ihr Taschengeld nicht nur für Yps-Hefte ausgegeben haben, sondern sich zu Weihnachten auch mal nen Elektronik-Baukasten gewünscht haben. Aber ich wollte die Sachen als Kind auch haben. Mein Vater hats mit einer (gebrauchten) Modell-Eisenbahn bei uns Kindern versucht und sie einem Arbeitskollegen abgekauft und uns ins Kinderzimmer gestellt. Da war sie dann und eine Weile spielte/baute ich damit, mein Bruder gar nicht. Und auch ich interessierte mich relativ bald mehr für selbstgebaute Lautsprecherboxen oder eine Stromversorgung und Beleuchtung meines Baumhauses (die ich dann mit dem Trafo von Fischertechnik und Klingeldraht von der Modellbahn realisierte). Das war nicht ganz im Sinne meiner Eltern, aber sie ließen es dann zu. Später wollte ich unbedingt einen Heimcomputer, ein Commodore C64 sollte es sein. Zwei Jahre drauf gespart und Ferienjobs gemacht, dann mit dem Papa zum Horten in die Stadt gefahren und mal eben knapp 2.000 DM ausgegeben für Rechner, Bildschirm und Kassettenlaufwerk ("Datasette" - das Diskettenlaufwerk war zu teuer). Aber bis ich das erste Programm selber schrieb, dauerte es nochmal 2 Jahre. Wichtig war mir erst mal das nächtelange Zocken von Computerspielen. Auch nicht im Sinne der Eltern. Programmiert habe ich dann erst, als ich schon in der Oberstufe am Gymnasium war, weil wir dort auch mit die ersten waren, die Informatikunterricht an Computern bekamen.


    Was ich damit sagen will, man muss da als Eltern behutsam vorgehen, auch gut gemeintes "möglich Machen" übt unbewusst Druck aufs Kind aus und das spürt sehr wohl eine Erwartungshaltung. Bei unserem hatten wir (bzw. ich, ist eher so ein Väter-Ding) es mit der Programmiertechnik "Scratch" versucht, die man ganz gut auf einem Tablet nutzen kann. In unserem Fall zur Steuerung des Spielzeugroboters Dash von WonderWorkshop, den man mit der Google-Version von Scratch "Blockly" programmieren kann. Das ist ganz nett, unser Sohn hat sich dann auch ein paar Tage lang damit beschäftigt, dann das ganze Thema aber zur Seite gelegt. Im schulischen Informatikunterricht mussten sie dann in der 8. Klasse eine unsägliche animierte Einladungskarte zu einem Kindergeburtstag in Scratch "programmieren", die benotet wurde. Katastrophe, so kann man Kindern das Interesse an Programmieren auch abgewöhnen. In der Klassenarbeit wurde der Morsecode abgefragt...

    Unser Sohn hatte schon relativ früh einen eigenen PC, den er stundenweise zum Spielen von Minecraft nutzen durfte. Dass er sich dann darin richtg komplexe Automaten konstruierte (mit Redstone gesteuert) und sich dabei ohne es zu wissen, mit teilweise anspruchsvoller Digitallogik auseinandersetzen musste (damit ein vollautomatisch arbeitendes Zuckerrohr-Erntesystem auch funktioniert), war ihm und auch mir erst gar nicht bewusst. Es war der Reiz des Spiels und des "Erschaffens", das ihn da anfixte.


    Auch habe ich es mit einfachen Elektronik-Bausätzen von Pollin probiert, ihm einen kompletten Elektronik-Bastelkoffer mit Lötstation, Platinenhalter mit Lupe etc. zusammengestellt - wider erwarten hat ihm das Zusammenlöten einer Schaltung sogar Spaß gemacht und bald standen hier und da blinkende oder piepende Platinen in seinem Zimmer herum.

    Letztes Jahr bekam er einen 3D-Drucker, mit dem er anfangs StarWars-Figuren druckte. Selbst konstruiert hat er dann mit SelfCAD nen Schlagring für sich und ein Zigarettenetui "für nen Kumpel"... Also auch nicht gerade Eltern-Erwartungen entsprechend. Der Drucker ist inzwischen fester Bestandteil bei ihm, er hat damit unter seinen Kameraden auch sowas wie ein Alleinstellungsmerkmal.


    Lange Zeit, so im Alter von 7 bis 12 konnte er sich regelrecht in Lego versenken. Bausätze baut er nach wie vor in irrem Tempo auf (mir hat er die Saturn V für die Vitrine innerhalb von 2h zusammengebaut), wir haben auch einige LegoTechnic-Sets, aber das war nie so sein Ding, eher meins (mein Allzeit-Favorit ist der Bagger 42053 mit motorgetriebener Luftpumpe, Pneumatikzylindern und LED-Scheinwerfern - mehr Gegenwert fürs Geld gab es bei Lego m.E. nie).


    Heute ist er 15 und interessiert sich eher für Holzbearbeitung (Stichsäge usw.), um für sich und seine Kumpels eine Bar-Theke aus Europaletten zu schreinern oder für eine PV-Anlage mit einer alten Autobatterie, um ihren Treffpunkt in einer Gartenhütte abends beleuchten und Handys laden zu können.

    Ich hab daraus gelernt, dass weniger auch mal mehr ist und man sein Kind nicht mit Technik-Angeboten überschütten sollte. Der Spieltrieb ist in jungen Jahren die stärkste Triebfeder und ab dem Teeniealter wird es schwierig, Technikthemen "einfach so" zu vermitteln. Da muss alles einen (aus Sicht des Puber-Tiers) Sinn ergeben, eine Notwendigkeit erkennbar sein, sonst ist es uninteressant.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Je nach Alter (schon Internet angefixt?) könnte man Richtung Raspberrrys gehen, einfache Netzwerkintegration und auch viele Steuerungsmöglichkeiten. Bei geschlossenen Systemen oder Alles inklusiv Kits zahl man natürlich recht viel. Wenn Alter und vorhandene Werkstatt passen, reichen vielleicht auch einfachere Sets.

    Raspberry kenne ich mich selbst nicht aus ... :)

  • Ich hab die Erfahrung bei mir und unserem Sohn gemacht, dass das "Anbieten" von Möglichkeiten, die Welt der Elektronik und der Programmierung zu entdecken, ganz schnell zu einem "Überstülpen" wird und für das Kind zu einem Erwartungsdruck führt, dem es sich ausgesetzt fühlt . So nach dem Motto, ich hab das teure Zeug gekauft, jetzt interessiere dich auch gefälligst dafür. Das wird dann nichts.

    Da hast du natürlich recht. Lego Technik ist bereits raus.


    An ferngesteuerten Autos bastelt er gerne rum, vor allem Räder tauschen und irgendwelche Dinge dranbauen.


    5t Bagger und Teleskoplader ist er bereits mit 5 Jahren gefahren...


    Bin eigentlich nur auf die Idee gekommen weil wir am Wochenende ein altes Lichtschwert auseinandergeschraubt haben.

    zum Vorschein kam ein Lautsprecher, LED und eine Platine. Das der Lautsprecher einen Magnet enthält begeisterte Ihn. Ebenso das eine LED Licht macht...

    Er hatte dann gleich eine Idee das man daraus doch etwas für Halloween basteln könnte.

  • Gibt auch kleine E-Motor Bausätze und kleine Schaltungen zum Löten. Dauer je nach Bausatz 15 bis 90 Minuten.