(Nackt)hafer lagern

  • Hallo zusammen,


    hat jemand Erfahrung mit der Einlagerung von Hafer? Im Internet sind widersprüchliche Informationen zu finden.


    Eine Information sagt aus, daß der Hafer in luftdichten Gefäßen, sonnengeschützt und bei kühler Temperatur von möglichst unter 20 Grad Celsius aufbewahrt werden soll. Hier würde ich entsprechend Feuchtigkeits- und Sauerstoffabsorber mit hinein geben.


    Eine andere Aussage ist das Korn atmen zu lassen und regelmäßig zu bewegen.


    Die erste Variante gefällt mir deutlich besser, soll aber auch nicht ganz ungefährlich sein, da sich Botulismus bilden kann. Die Info habe ich auch im Netz gefunden.


    Eventuell hat jemand von euch schon länger Erfahrung damit, der Vorrat wird bei mir dann innerhalb eines Jahres aufgebraucht.


    LG Mira

  • soll aber auch nicht ganz ungefährlich sein, da sich Botulismus bilden kann. Die Info habe ich auch im Netz gefunden.

    Davon habe ich noch nie gehört. Soweit mir bekannt ist, besiedelt Clostridium botulinum Produkte mit tierischen Eiweißen (z.B. Konserven mit Fleisch/Wurst) bzw. Lebensmittel mit hohen Eiweißgehalten (Bohnen, Linsen, etc.)


    Unser Hafer steht in der Abstellkammer. Temperaturen schwanken 10-30°C je nach Jahreszeit. 3 Jahre ist er nun alt. (Zu Beginn Corona eine deutlich größere Menge gekauft, als Bedarf ist)

    Gelagert ist er in den Original braunen 10kg Tüten.

    Der jeweils geöffnete Sack ist nur eingerollt/geknüllt verschlossen - also nur grob und nicht luftdicht. Bewegt wird da nur etwas an der Oberfläche bei Entnahme.

    Verwendet wird er in der Kornquetsche für Haferflocken.

    Daneben steht gemahlenes Getreide (Mehl), sonst keine weiteren Lebensmittel.


    Kein Schimmel, keine Schädlinge, keine anderen Probleme.

    Einmal editiert, zuletzt von RdM ()

  • Gelagert ist er in den Original braunen 10kg Tüten.

    Das habe ich mich nicht getraut, wegen möglichem Ungeziefer. Deshalb hatte ich mir extra zwei Weithalstonnen angeschafft. Ich möchte auf keinen Fall meine anderen Vorräte verunreinigen.

    Davon habe ich noch nie gehört. Soweit mir bekannt ist, besiedelt Clostridium botulinum Produkte mit tierischen Eiweißen (z.B. Konserven mit Fleisch/Wurst) bzw. Lebensmittel mit hohen Eiweißgehalten (Bohnen, Linsen, etc.)

    Ich hatte gelesen, wenn Sauerstoffabsorber drin sind und noch Feuchtigkeit da ist, kann sich Botulismus entwickeln. Bei mir habe ich jetzt noch Feuchtigkeitsabsorber dazu getan. Keine Ahnung, ob das richtig ist.

    Wenn es sein muß, würde ich auch wöchentlich von einer in die andere Tonne kippen und ohne die Hilfsmittel arbeiten. Heute Morgen habe ich testhalber mal ein Feuchtemesser in das Bügelglas (Referenzglas) getan, wo ich ca. 3 kg Hafer drin habe. Das Glas hatte von gestern zu heute schon Unterdruck. Aber im Glas ist eine Luftfeuchte von 45%. Das wird in der Tonne nicht anders sein. Ich weiß nicht, ob das so gut ist.

  • Eventuell hat jemand von euch schon länger Erfahrung damit, der Vorrat wird bei mir dann innerhalb eines Jahres aufgebraucht.


    Bei mir lagert das Getreide (Weizen und Rogen) in Weithalstonnen im Keller ca. 2 Jahre (dann ist es durchrotiert).

    Wenn ich was zum mahlen hole, bewege ich ab und zu mal die Tonnen, damit sich das Getreide bewegt. Bisher keine Probleme.

  • Du meinst, Du hast es nur in die Tonne gekippt, ohne Absorber? Da habe ich wohl zuviel des Guten getan. Die Sauerstoffabsorber sollen auch eventuell vorhandene Tierchen abtöten (ist Biohafer). Wie lange würde das brauchen? Wenn ich die Tonne jetzt für 4 Wochen so stehen lasse und die Absorber dann entferne, wäre das ok? So wie es jetzt ist, kann ich die Tonne nicht bewegen, da die Absorberpäckchen sich dann ins Korn bewegen, die müßten dann also vorher raus.

  • Du meinst, Du hast es nur in die Tonne gekippt, ohne Absorber?


    Ja, wozu den Aufwand treiben?

    Das soll nicht 30 Jahre lagern.

    Die angebrochene Tonne wird ehe alle 10 Tage aufgemacht, um was rauszunehemn.


    Auf Schädlingsbefall kontroliere ich bei Lieferung, auch ob, das Getreide trocken genung ist.

  • Das hört sich gut an. Werde ich dann auch so handhaben. Ich hab mir da so einen Kopf gemacht. Von den Preppern wird ja da einiges an Aufwand betrieben, wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach geht…


    Womit mißt Du die Feuchte der Körner? Da gibt’s ja so spezielle Messgeräte, die sind mir aber zu teuer. Hast du da eventuell eine günstige Alternative? Ich hatte ja nur die Luftfeuchtigkeit im Glas gemessen, das ist aber nicht die Kornfeuchte. Dem Händler habe ich auch schon geschrieben und gefragt, mit welcher Restfeuchte ausgeliefert wird. Das ist ja auch wichtig, damit es in der Tonne nicht gammelt. Mal sehen, ob ich überhaupt eine Antwort bekomme, gelesen wurde meine Mail heute Morgen.


    Wegen der Feuchte hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber gelesen, dass im Handel die Körner schon getrocknet sind. Nur wenn man sie direkt beim Bauern kauft, haben sie noch Restfeuchte. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Papiertüten so einen klammen Eindruck machten. Ich hatte den Hafer Online bestellt. Na mal schauen . Auf jeden Fall hast du mir etwas die Sorge genommen.

  • Von den Preppern wird ja da einiges an Aufwand betrieben, wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach geht…


    Womit mißt Du die Feuchte der Körner?


    Das hängt davon ab, ob Du das Getreide regelmäßig verbrauchst (wie ich) oder Du das nur irgedwo hinstellen willst und Dich für die nächsten 30 Jahre nicht weiter darum kümmern möchtest.

    Nur dann lohnt sich der Aufwand mit Mylar-Bages und Sauerstoffabsorbern.


    Messen ist übertrieben, ich wiege 1kg ab und packe das für 24h bei 45°C in mein Dörrgerät. Danach wird wieder gewogen, wenn die Differenz mehr als 10g ist, wieder das Getreide ein Eurokisten geschüttet und darf dann im (beheizte) Wohnzimmer noch einen Monat nachtrocknen.

  • Hmm... das ist ja viel zu viel Aufwand. Ich dachte, daß die Körner schon getrocknet bei mir ankommen, sind ja aus dem Handel. Ich hatte die Menge auch nur gekauft, da deutlich günstiger, als die kleinen Abpackungen.


    Na mal schauen, dann teste ich das erstmal mit den Trockenpacks und dem Hygrometer, wenn's dann schlecht wird, habe ich Pech gehabt. Dann weiß ich es beim nächsten Mal besser. Wenn ich richtig gerechnet habe, reicht mir die Menge für 9 Monate. Eventuell klappt es, wenn ich das Korn regelmäßig bewege.


    Danke für Deine Infos.

  • Hmm... das ist ja viel zu viel Aufwand. Ich dachte, daß die Körner schon getrocknet bei mir ankommen, sind ja aus dem Handel.


    Da sollte Weizen es unter 14,5% und Hafer unter 12,5% Feuchtigkeit haben. Solange nicht luftdicht Verpackt stellt sich immer ein Feuchtigkeitgleichgewicht abhängig von der Temperatur und der Relativen Leutfeuchtig ein. Du weißt nicht, was bei Handel und unterwegs passiert ist. Und bei frischen Getreide ist der Stoffwechsel auch noch höher.

    Für ein paar Wochen kein Problem, will man es länger aufbahren, sollte es so trocken wie möglich sein (und möglichst kühl lagern).

    Unter 9% wächst da auch kein Schimmel oder irgendwelche Tierchen mehr, aber das schaft man nur mit Warmlufttrocknung und zum mahlen ist es auch zu trocken.

  • Da sollte Weizen es unter 14,5% und Hafer unter 12,5% Feuchtigkeit haben. Solange nicht luftdicht Verpackt stellt sich immer ein Feuchtigkeitgleichgewicht abhängig von der Temperatur und der Relativen Leutfeuchtig ein.

    Das hatte ich auch gelesen und mich gewundert, daß es in Papiertüten geliefert wurde. Ich versuchs jetzt erstmal mit regelmäßigem Wechsel der Absorber und Bewegung im 4-Wochen Rhytmus. Wenn es nicht klappt, dann habe ich leider Lehrgeld bezahlt. Aber jetzt nochmal extra was zu trocknen, da habe ich so garkeine Zeit und Lust dazu.

  • Aber jetzt nochmal extra was zu trocknen, da habe ich so garkeine Zeit und Lust dazu.


    Getreide ist ja nicht tot, sondern hat einen (geringen) Stoffwechsel. Da wird Sauerstoff verbraucht und CO² und Wassdampf abgegebn.

    Das läst nach eingen Wochen und mit sinkendne Feuchtigkeitsgehalt und Temperatur nach. Aber bei frisch geerntet Getreide kann es bei luftdichter Verpackung durchaus Kondeswasser (und dann auch Schimmenl) geben.


    Ich kaufe immer Getreide nach, wenn bei mir die Heizung schon läuft. Da ist die Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer schön niedrig und alles Trockent schnell.

    Einfach nicht zu hoch in Kisten schütten und nach 4 Wochen aus den Kisten in den Weithalstonnen. Ist einfach und preiswerter als mit Absorbern rumzuhantieren.

  • Sollte ich Getreide kaufen, meist in 25 kg Säcken ferig zum verarbeiten immer im Hochsommer, dann wird es zu 5 kg Luftdicht eingeschweißt. Bisher keine Ausfälle. Die ersten wurden vor 5 Jahren eingeschweißt. Eines hat das Vakuum verloren, aber selbst das ist noch Ok. Habe ein Kg rausgenommen und wieder eingeschweißt.


  • Bezüglich Langzeitlagerung von Getreide mit Mylar bags.....


    Tsrohinas

  • Sollte ich Getreide kaufen, meist in 25 kg Säcken ferig zum verarbeiten immer im Hochsommer

    Dann werde ich das künftig auch mal versuchen. Bis dahin ist mein Hafer dann auch aufgebraucht. Da ich den Hafer ja rotiere, denkst Du es ist ok diesen einfach in eine Tonne zu kippen (ohne großartig zu trocknen) Deckel drauf und hin und wieder nur bewegen, hin und wieder begutachten? Eine Entnahme findet zwischendurch ja auch statt. Allerdings wird sich bei jedem Öffnen da die Raumfeuchte in der Tonne niederlassen. Oder ist es eher kontraproduktiv, da die Feuchtigkeit ja in der Tonne eingeschlossen ist.

    In meinem Testglas waren die Feuchtigkeitsabsorber nach 2 Tagen schon gesättigt und die Luftfeuchte ist von 46% auf heute Morgen 50% angestiegen. Habe die Tütchen jetzt erstmal alle rausgenommen.

    Bezüglich Langzeitlagerung von Getreide mit Mylar bags.....

    Danke für den Link, sehr interessant.

  • Auf deinen Thread hin habe ich mal meine Getreidevorräte inspiziert. Alles ok. Der eingeschweißte Weizen hat sich nicht verändert. Habe eine Probe herausgenommen. Der wird gemahlen und zu Brot verbacken. Erst dann kann man sehen ob er geschmacklich gelitten hat. An der Backqualität dürfte er nicht gelitten haben, aber auch das wird geprüft. Einen später gekauften Sack mit Weizen steht in der selben Tonne. Auch hier keine Beanstandung. In einer anderen Tonne noch je 5 kg Tüten (nicht eingeschweißt) mit Dinkel Weizen und Roggen. Alles unauffällig.

    Gelagert wird alles in alten Metalltonnen, in denen irgendein Gewürz aus Asien transportiert wurde. So sind die farbanstriche auch mit lebensmittelechter Farbe behandelt. Auch wenn man manchmal Horrorgeschichten von Verpackungen aus Asien hört. Her scheint es wirklich zu stimmen, da der inhalt ohne verpackung transportiert wurde. So zumindest der Vertreiber, und mam rich noch den Ingwer. Leider gibt es die nicht mehr.

    Du musst Unterscheiden zwischen Fuftfeuchtigkeit und die restfeuchte der Körner.

    Körner müssen so um die 15% haben. Die Luftfeuchtigkeit um die 65%.

    Aber ich hab da noch einen Link für dich da wird alles besser aufgedröselt. Nur das man Körner nicht unter Luftabschluss und in Plastik lagern sollte sehe ich nach meinenr Erfahrung als nicht gerechtfertig an. Wenn das Getreide die nötige Restfeuchte hat, sollte das kein Problem sein. Immerhin sind meine Beutel aus Plastik und vakumiert.

    Vielleicht liegt es auch daran das der gute Mann keine eigene Erfahrung gemacht hat, und alles sich aus dem Internet zusammengesucht hat.

    Das ist ok solange man auf geläufige Erfahrungen trifft. Aber gut, ich kann das jedenfalls nicht bestätigen das man Getreide in kleinen Mengen nicht über Monate oder Jahre einlagern kann, auch in Plastik.


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    getreide-selber-mahlen.net

  • Ich danke dir für deine Mühe. Die Kornfeuchte kenne ich leider nicht. Da spielen ja so viele Faktoren eine Rolle, wie bisher gelagert wurde etc. ich glaube wenn ich das alles vorher gewusst hätte, hätte ich mir nie so eine große Menge gekauft. Damit hätte ich mich wohl mal eher befassen sollen.


    Jedenfalls habe ich heute aus der Tonne die ganzen Absorber raus genommen und dort den Luftfeuchtemesser reingelegt. Die Luftfeuchte zeigt 59 % an bei 20 Grad.


    Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht, könntest du vielleicht bei dir auch mal Testhalber ein Hygrometer in die Tonne packen, so als Vergleich? Ich finde 60 % schon ganz schön viel.

  • Die Kornfeuchte kenne ich leider nicht. Da spielen ja so viele Faktoren eine Rolle, wie bisher gelagert wurde etc.

    Nimm mal eine Handvoll mit zu einem Landhandel oder Mühle, der das Korn von den Bauern annimmt. Frag die mal ob sie deine Probe auf Feuchtigkeit messen würden. Macht aber nur Sinn, wenn du eine gewisse Menge hast zum einlagern.


    Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht, könntest du vielleicht bei dir auch mal Testhalber ein Hygrometer in die Tonne packen, so als Vergleich? Ich finde 60 % schon ganz schön viel.

    Kann ich machen.

  • Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht, könntest du vielleicht bei dir auch mal Testhalber ein Hygrometer in die Tonne packen, so als Vergleich? Ich finde 60 % schon ganz schön viel.


    "Für Weizen, Triticale, Gerste und Roggen stellt sich das Feuchtegleichgewicht bei einem Kornfeuchtegehalt von etwa 14 Prozent, einer relativen Luftfeuchte von 65 Prozent und einer Korntemperatur von 15 °C ein. Ausnahme Hafer: Der darf nur eine Kornfeuchte von circa 12 Prozent haben." Quelle