Gestern habe ich endlich mein neues Fahrrad abgeholt. Es ist jetzt mein viertes Fahrrad, das unter anderem einen Schwerpunkt beim Bikepacking hat.
Die ersten zwei Fahrräder dieser Art waren klassische Mountainbikes mit StVZO-Ausstattung und Gepäckträger. Dann mein eMTB und jetzt das unten gezeigte.
Vorgabe war: tägliche Langdistanzen sollten mit größerer Geschwindigkeit möglich sein. Ebenfalls dazu Gepäck dazu und eine USB-Lademöglichkeit gespeist über den Nabendynamo. Dazu sollte die Bereifung einen hohen Eigenpannenschutz mitbringen, ganzjährig etwas taugen und vor allem auch leichte Geländefahrten ermöglichen. Also Fahrten auf klassischen Wald- und Feldwegen, die aber keine MTB-Trails sind. Also nicht krass MTB Gravelbike, aber auch nicht klassisches Rennrad oder der Randonneur von der Stange.
Das Pflichtenheft war leidlich umfangreich. Die Kollegen des mich betreuenden Kollegen schlugen die Hände über dem Kopf zusammen als sie das PDF sahen. Verkäufer sinnbildlich: "hold my beer. Challenge accepted". Bis auf den Punkt "Ringrong-Klingel" hat er alles hinbekommen und sogar noch ein bisschen on top. Statt der Ringrong-Klingel habe ich jetzt die serienmäßige "Ping"-Klingel am Lenker. Mal schauen, wie lange diese im Hamburger Verkehr durchhält. Ich gebe ihr eine Woche. Vielleicht zwei... Aber platztechnisch ist der Lenker ausgereizt. Vorne zwischen den zwei Griffen des Armauflagesatzes kommt noch die Halterung für den Fahrradcomputer. Aber da muss ich erst noch entsprechende Spacer organisieren, weil das Verbindungsstück gerade einmal etwa Daumenstärke hat, ich aber mindestens 32 mm benötige. Plus mindestens einen dünnen Spacer.
Meine BEVA hatte mich zum Fahrradhändler gefahren und fragte auf der Anfahrt, wie lange ich für die Rückfahrt brauchen würde, damit sie entsprechend zeitlich passend die Kartoffeln aufsetzen könnte. In meiner ersten Näherung waren es eine halbe Stunde. Dann korrigierte ich einen Moment später auf 45 Minuten, weil ich ja mit dem alten Rad auch durchaus schon mal solange brauchen konnte. Und dann erhöhte ich auf 90 Minuten. Denn ich würde ja auch keinen Motor haben. Und ich könnte mich auf dem Heimweg verfahren. Immerhin hatte ich meinen Fahrradcomputer für die Navigation vergessen. *hüstel* Nicht, dass ich die Strecke im Schlaf mit verbundenen Augen und Kapselgehörschutz finden könnte.
Das Fahrrad hat im regulären Auslieferungszustand 12,5 kg Eigengewicht (Herstellerangabe) und ein maximales Systemgewicht von 125 kg. Tatsächlich liegt das Eigengewicht des Fahrrades durch die diversen Zusatzbauteile aber eher bei 14 kg. Mit fünf Gepäcktaschen (2 vorne, 2 hinten, 1 hinten auf dem Gepäckträger) und meinem eigenen Gewicht verbleiben mir noch 20 kg Nettozuladung. Ein Grund mehr, mindestens 10 kg abzunehmen, damit ich theoretisch mindestens 30 kg Nettozuladung habe oder nicht so arg an der Grenze des Systemgewichts anklopfe.
Das Fahrgefühl mit diesem Rad ist einfach nur unbeschreiblich gut.