Tag X und die anderen

  • Aus Sicht der Gesellschaft ist die unvorbereitete "Familie Müller" auch nicht viel wertloser als die "Famile Schmidt", die sich 2 Wochen oder 6 Monate lang daheim im Bunker einigelt. Wirklich wichtig wären Leute, die darauf vorbereitet sind, in der Krise auch für die Gesellschaft nützliches zu tun. Das sind eher nicht Nahrungsmittel und Treibstoff für alle (dafür sorgt schon der Staat mit seinen Notreserven, privat ist man da überfordert), sondern Organisation, Kommunikation, kleine Aufbau- oder Wegräumarbeiten, Seuchenprävention, Betreuung von Alten, Schwachen und Verletzen, ggf. auch Bewachung und Schutz...
    Wer das kann ist in meinen Augen am besten vorbereitet (besser als die im 30 Jahre Notbunker), aber das ist auch sehr anspruchsvoll und auch ich habe nur wenige Ideen, wie ich mich einbringen könnte und wenig davon bisher umgesetzt.


    Ich sehe mich z.B. kompetent genug für den Aufbau einer rudimentären (solaren) Notstromversorgung. Man könnte entweder 1000 Batterien für sich und die Nachbarschaft horten oder aber auch 100 Akkus und eine Auflademöglichkeit.


    mfg


    PS: Den meisten Leuten wird man es nicht ansehen, ob sie vorbereitet sind. Auch das Bargeld sehe ich auf den Tausch- und Schwarzmärkten nicht als das große Problem. Ich bin gerne bereit, etwas von meinem Geldvorrat in den Umlauf zu bringen und auch die Leute zu unterstützen, die erst einmal Goldschmuck o.ä. zu Bargeld machen möchten. Da bin ich sicherlich nicht alleine, wenn der Tauschkurs stimmt...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der Münsterland BLackout ist hier natürlich Inspiration, die aber durch die momentane Warnung der B.NetzA vor Stromknappheit im Winter durch vom Netz genommene AKW aktueller wird. Mein Szennario bezieht sich daher auf große Teile, wenn nicht sogar ganz Deutschland.

    Dass es im Münsterland mit seiner ländlichen Bevölkerung zu weniger Schwierigkeiten gekommen ist ist verständlich, denn dort würde ich wenigstens noch ein gutes Maß an bäuerlichem Know.How erwarten. In einer Stadt fangen jedoch bestimmt einige an sich Heiz- und Kochstätten zu basteln, was desöfteren daneben gehen dürfte.

    Zitat

    Ich gehe übrigens aus davon aus, dass in den Städten die sogen. "öffentliche Ordnung" mit aller (Staats)Macht inkl. Einsatz der BW und des BGS im Innern aufrecht gehalten wird. Inkl. Ausgangssperren und Schiessbefehl, Es gibt auch fertige Notstandsgesetze, die dann aus der Schublade gezogen werden können.
    Ich herrschende Junta wird nicht einfach so abtreten.



    Warum sollte die Regierung bei einem Stromausfall einfach so abtreten. Dann wäre das Chaos perfekt. Ich bin da sehr vorsichtig mit meinen Wünschen, aber dass muss jeder für sich entscheiden. Mir ist im ernstfall eine durchgreifende Staatsmacht durchaus recht, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Revolution können wir besser machen, wenn die Infrastruktur intakt ist.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Interessante Fragestellungen, die sich da auftun...

    Als Diabetiker, der auch ein paar andere Diabetiker kennt, behaupte ich einfach mal: 99% der Diabetiker haben ausreichend Insulin für ~2 Wochen im Kühlschrank. Klar geht das irgendwann zur Neige, irgendwann werden auch Pen-Kanülen knapp und Blutzucker-Teststreifen. Aber da hat man immer noch einen gewissen Spielraum für -persönliche Einschätzung bei mir- ~2 Wochen. Danach wirds erst interessant, dann blöd, im Nachgang kritisch und irgendwann fertig.

    Zum Einsatz der BW zum Schutz der Inneren Sicherheit sag ich mal nur "Wer bewacht die Wächter?". Wer will denn einen im Ernstfall überreagierenden zur Verantwortung ziehen, der nicht dafür ausgebildet ist vor 2000 hungrigen, gereizten und evtl. gewaltbereiten Menschen einen Supermarkt zu bewachen? Der fühlt sich bedroht, es sterben ein paar Leute, die Menge rastet aus, lyncht eine Handvoll Soldaten und ruckzuck haben wir ein Militär vs. Bevölkerung-Szenario.

    Die Leute mit den improvisierten offenen Feuerstellen werden eher ersticken als verbrennen.

    Zur moralischen/ethischen/Gewissens-Situation kann ich für mich sagen: Wenn jemand um Hilfe bittet, kann ich sie ihm im Rahmen meiner Möglichkeiten gewähren, oder sagen "Sorry, falsche Zeit, falscher Ort, da geht keiner". Aber wenn jemand versucht, sich meine -und die meiner Familie- Lebensgrundlage mit Gewalt zu holen, dann geh ich dagegen mit aller gebotenen Härte vor, auch wenn ich dazu ne halbe Kompanie in die ewigen Jagdgründe schicken muss. Ich bin ein recht hilfsbereiter Mensch, aber wer versucht mich auszurauben, der hat das Etikett "Feind", egal ob Mann, Frau oder Kind.

    Das Thema Zwangsverpflichtung drückt mich nicht besonders, ich bin eh freiwillig beim THW und würde dann auch im K-Fall im Einsatz sein :winking_face:
    Für alle Gedienten zitiere ich mal §9 Soldatengesetz:


    [INDENT]„Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
    – § 9 Soldatengesetz, Eidesformel für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit
    [/INDENT][INDENT]„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“
    – § 9 Soldatengesetz, Gelöbnisformel für Wehrpflichtige Soldaten

    [/INDENT]Da steht nirgends was von "während meiner Dienstzeit" oder "so lang ich Lust habe".
    Mit Aussetzung der Wehrpflicht entfällt so eine Verpflichtung natürlich für kommende Generationen, aber ich fühle mich nach wie vor daran gebunden.

    Das Preppen dient mir in erster Linie als Versicherung für mich und meine Angehörigen, in einer Krise werd ich sicherlich trotzdem nicht hinter dickem Beton und Stahltüren sitzen, zu tun gibts da genug. Und seis nur Plünderer aufzuhängen :winking_face:

    So long,
    Sam

  • Hallo,


    immer wieder interessant, solche Szenarien durchzuspielen. Solange so ein Blackout regional begrenzt passiert, mache ich mir keine Sorgen. Das hat man alle paar Jahre fast überall mal: Lawinenabgang blockiert Alpental, Hochwasser erzwingt Stromabschaltung, Stürme werfen Bäume auf Überlandleitungen. Da funktioniert unsere Zivilgesellschaft allen Unkenrufen zum trotz recht gut, besser als anderswo.


    Kritisch wird es, wenn ein Stromausfall sehr grosse Gebiete über Tage oder gar Wochen betreffen würde. Die Frage ist, ob so ein Szenario eintreten kann, oder ob man nicht nach einigen Tagen zumindest Ballungsgebiete zeitweise wieder ans Netz bekommen würde. Jede Grossstadtregion hat doch mehrere Kohlekraftwerke, da muss man halt mal die industriellen Grossverbraucher in verlängerte Werksferien schicken und den Strom wie in Japan nach Beben&Tsunami reihum stundenweise abstellen, dann kommt man auch mit deutlich weniger Strom über die Runden. Wenn man für den Krisenzeitraum bis zur Wiederherstellung der Versorgung Schulen, Kindergärten und Betriebe schliesst ("Kurzarbeit Null" hatten wir doch erst...), dann dürfte der Energiebedarf sehr deutlich zurückgehen: keine Pendler mehr in Bahnen/Bussen/Autos, kein Energieverbrauch in Betrieben, Schulen, Universitäten.


    Was ich nie verstehen werde, ist die Sache mit den unerreichbaren Kraftstoffvorräten an Tankstellen ohne Stromversorgung. Also die Japaner haben das hingekriegt, im Katastrophengebiet Sprit aus stromlosen Tankstellen zu bekommen. Die Tanks liegen 1-2m unter Fahrbahnniveau. Das schafft jede Handpumpe spielend. Wenn mans komfortabel will, muss man halt einen Stromerzeuger organisieren und nen Elektriker, der die Zapfsäulen-Stromkreise am Sicherungskasten vom Netz auf den Moppel umklemmt. Sollte eine Sache von 15min sein. An den stromlosen Tankstellen werden wir nicht zugrunde gehen. :) Was anderes ist es, wenn der nachschub ausbleibt oder der Mob in den Strassen tobt.


    Aber selbst dann gäbe es noch genügend inoffizielle Treibstoffreserven: fast jedes öffentliche Gebäude (zumindest auf dem Land) wird heute immer noch mit Ölheizungen beheizt. Wenn die öffentlichen Einrichtungen ohnehin geschlossen sind, dann kann man das dort lagernde Heizöl auch für dringend notwendige Transporte, Rettungsfahrzeuge etc. einsetzen, technisch kein Problem. Tankvolumina von mehreren zehntausend Litern Heizöl sind bei grösseren Gebäuden üblich, da kann man schon ein paar Wochen lang Hilfs- und Sicherheitskräfte sowie Notstromgeneratoren am laufen halten.



    Grüsse


    Tom

  • Ich selbst sehe das Problem mit dem Heizen bei weitem nicht so dramatisch wie viele andere, wahrscheinlich weil ich schon heute den Großteil des Jahres einfach nicht heize und trotzdem nicht erfriere. Die Durschnittstemperatur im Januar liegt in Deutschland bei -1°C, in den Wohnungen ist es durch Sonneneinstrahlung über Fenster, die Bewohner und ggf. Kochen nochmal wärmer.
    Damit es in einer mittelprächtig gedämmten Wohnung unter 0°C hat muss es also schon längere Zeit sehr kalt sein. Das kommt vor, ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Selbst dann sind die 0°C ja nur wichtig, damit es die Wasserleitungen nicht gefriert und in der 5 stöckigen Mietwohnung ist das im Grunde genommen auch nicht mein Problem. Genausowenig wird mich da eine Schädigung der Bausubstanz stören, das ist ja ein langfristiges Problem...


    Und bei 2°C in der Wohnung ist es vielleicht nicht gemütlich, aber ein Drama ist das für einen gesunden Menschen nun wahrlich nicht. Auf alle Fälle ist es bequemer als 2°C im Zelt.


    Was meiner Erfahrung nach sehr unangenehm ist, ist sich den Kopf mit eiskaltem Wasser zu waschen, aber warmes Wasser kann ich mir auch im Kochtopf über dem Gaskocher warm machen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich gehe in meinem Szennario nicht von einem Treibstoffengpass für die öffentlichen Funktionen aus. Aber es wird viel Kraftstoff für Notstromaggregate benötigt und dies wird die Reserven beanspruchen. Auch die vielen privaten Notstromaggregate werden einges an Sprit fressen. Daher werden die Möglichkeiten für die Bevölkerung sich Sprit zu beschaffen eher begrenzt sein.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich habe hierzu einmal einen interessanten Bericht gelesen. Ist zwar von BILD, aber dennoch ...

    Ein Bekannter verwendet diesen Text in der Erwachsenenbildung (Deutsch für Ausländer), keine Ahnung wieso.:staun:

    http://www.bild.de/news/2009/s…ackout-10943800.bild.html

    http://www.bild.de/news/2009/s…usfall-10953598.bild.html

    http://www.bild.de/news/2009/s…usfall-10964522.bild.html

    In Bezug auf das Thema "Tag X und die Anderen" finde ich die Kommentare sehr interessant!

    Grüsse Gresli

  • Braucht man privat wirklich ein Notstromaggregat?


    Ich hab mir mal überlegt, wofür ich im Notfall Strom in der Wohnung -wirklich- brauche und bei mir ist das


    1. Licht
    2. Kommunikation
    3. sonstiges


    1. Beleuchtung mit LED ist sehr effizient, wie man an den Taschenlampen sieht. Es reicht ja dann auch, ein Arbeitslicht zu haben. Strombedarf zwischen 10Wh und 500Wh am Tag.


    2. Kommunikation bedeutet bei mir derzeit Radio + smart phone. Das Radio braucht je nach Lautstärke zwischen 0,05 Watt und 0,15 Watt, das smartphone liegt bei Internetnutzung so um die 1W.


    3. Unter sonstiges könnte ich mir Pumpen vorstellen oder Werkzeug, Ventilatoren, UV Desinfektion, Elektrofahrzeuge, usw... Das sind dann aber schon spezielle Anforderungen


    Die Frage lautet also, ob ich im Notfall Strom wie bisher haben möchte und irssinnige Mengen Benzin verfeuern muss, um Waschmaschine, Elektroherd, Plasmaflachbildfernsehr, Eierkocher und Gefriertruhen zu versorgen oder ob mans im Notfall nicht auf das beschränkt, wo Strom sehr effizient eingestzt werden kann, mit Gas Wärme erzeugt.
    Dann kann man sich das alles nämlich sparen und mit einem kleinen Solarmodul bzw einem Tretkurbelgenerator bereits sehr, sehr weit kommen.


    Unauffälliger als ein taghell beleuchtetes Gebäude mit ratterndem Notstromaggreagt ist es auf alle Fälle...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Ich finde ja das wieder interessanter Art 20 GG (Deutschland)
    "(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."




    Oder was wirklich im Verteidigungsfall (Krieg, Angriff) abgeht: Art 12a
    "(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden."





    Im Prinzip wird sich jeder gegen Plünderer etc. soweit wehren/bekämpfen, wie die eigene moralische Einstellung es zulässt.
    Im allerschlimmsten Fall (When the shit hits the fan) wird niemand mit Plünderern zimperlich umgehen, da die Polizei gar nicht mehr überall vor Ort sein wird...


    Beispiel Deutschland:
    Zum Schutz der Bevölkerung und im Verteidigungsfall müssen wir auf polizeiliche Streitkräfte und Truppen der Bundeswehr vertrauen. Durch fehlende Bedrohung von Außerhalb wurden die Truppenstärken in Europa über die Jahre hinweg reduziert.
    Zwischen 1970-1980 waren fast 500.000 Soldaten im Einsatz. Nach Völkerrechtlichen Verträgen wurde dann eine Obergrenze von 370.000 Soldaten festgelegt. Die Stärke der Einsatzkräfte muss jedes Jahr neu im Haushaltsgesetz entschieden werden.
    2007 waren es dann noch rund 370.000 Mitglieder und 2010 nur noch 325.000 Personen (davon Bundesheer 102.000 Soldaten).


    Die Bundespolizei umfasst 264.000 Bedienstete (39.000 Bund, 225.000 Land) und von von Jahr zu Jahr werden immer weniger Stellen besetzt. 2009 wurden rund 9000 Stellen nicht besetzt, dass entspricht einem Rückgang von 3,4%.


    Im Verteidigungsfall stehen also aktuell 100.000 Bundeswehrsoldaten und 225.000 Polizisten zu Verfügung, um alle wichtigen Staatsgebäude (Bundeskanzlerin) zu beschützen und die innere Sicherheit zu gewährleisten...


    Bei 83. Mio Einwohner sind das 1 Polizist auf 370 randalierende und panische Menschen !!!!



    An Tag X wird also die Ordnung noch bestehen, aber wenn die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen nicht mehr erfüllt werden, gehts rund.

  • Zitat von Cephalotus;74550

    Braucht man privat wirklich ein Notstromaggregat?


    Eigentlich braucht man wirklich kein Notstromaggregat!


    Das Geld das so ein Aggregat Kostet (ganz abgesehen von den laufenden Betriebskosten) leg ich lieber in ein "Backup-Solar-Modul" an. Das liefert mir Energie für ein paar LED-Lampen, Akkulader, Radio und Laptop.


    Übrigens diese Solar Laternen gefallen mir sehr gut. Teilweise habe die noch eine Buchse für Handy&co. Kennt Jemand Bezugsquellen?


    Da ich bereits stolzer Besitzer eines Einachs-Traktor bin, kommt für höchstens noch ein einfacher über Keilriemen angetriebener 5-6kW Generator in Frage. sollte ich einmal mehr "Strom" brauchen wäre das eine Alternative.


    Liebe Grüsse
    Vansana

  • Lesane,
    ich weiss nicht wo du dir deine Informationen zusammenfantasiert hast, aber lustig zu lesen.
    Hier mal ein paar belastbare Zahlen...
    Bundeswehr, aktive Soldaten, Mai 2011: 219.368
    Bundespolizei (und da sind die Landespolizeien explizit von ausgenommen, da der BUND Träger ist und nicht das BUNDESLAND!): ca 41.000 Beschäftigte
    Für die Landespolizeien bin ich gerade zu faul, die Zahlen einzeln rauszugraben
    Bundeskriminalamt: >5000 Angestellte

    Achja: In Deutschland gibt es überhaupt kein Bundesheer. Bei uns heissen die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst und Streitkräftebasis.
    Was du auch völlig aussen vor gelassen hast sind die ganzen Reservisten, aktive wie inaktive. Und da kommen wir dann schon wieder in den Millionenbereich.
    Verstärkungsreserve: 46.000
    Personalreserve: 49.000
    Allgemeine Reserve: 1.200.000

    Und was der Artikel 20GG mit der Dienst- und Treuepflicht eines Soldaten zu tun hat, möchte ich auch gern mal wissen.
    Mein Eid verpflichtet mich nicht dazu, das Grundgesetz zu schützen, sondern das deutsche Volk und im Zweifelsfall deutsche Interessen am Hindukusch :grinning_face_with_smiling_eyes:

    So long,
    Sam

  • Zitat von Cephalotus;74550

    Braucht man privat wirklich ein Notstromaggregat?


    Wer eine relativ moderne Heizung hat, sollte (zumindest im Winter) ernsthaft darüber nachdenken.
    Die, mehr oder weniger automatischen, Heizungen brauchen alle etwas Strom für die Pumpen, Ventile, Zündung und Steuerung.


    Zu DDR-Zeiten gab es eine sogenannte Schwerkraftheizung. Diese brauchte entsprechend dicke Rohre, damit das heiße Wasser auf natürlichem Weg , ohne Pumpenunterstützung, zirkulieren konnte.
    Die heutigen Systeme haben alle dünne Heizungsrohre, ohne Umwälzpumpe geht da gar nichts.


    Wenn man auch über Autobatterien die Steuerungen mit 12/24V laufen lassen könnte, so dürften diese nicht lange halten ohne nachgeladen zu werden.

  • Mhm oh warte, da fällt mir ja ein... da gabs doch ne Zivilisation mit Fußbodenheizungen...
    ...verdammt, das waren ja die RÖMER... mir ist doch glatt deren elektrische Meisterleistung entgangen, wie man die ganzen Haushalte elektrifizierte, in denen die Füße warm gehalten wurden... *hust*

    So long,
    Sam

  • Das Problem mit der Römischen Füßbodenheizung und Modernen Häusern ist????? Wir haben keinen brandraum und keine Zwischen Räume im Boden und auch keine Hohlziegel in den Wänden denn es war nciht nur eine Fußbodenheizung, die Rauchgase wurde über die Mauern abgeleitet, sodaß die Wände ebenfalls erwärmt wurde, wichtig im ersten Stock wo es keine Fußbodenheizung mehr gibt....


    Das System ist auf jeden Fall Kultig da hast recht, aber so was kann man heute nicht mehr bauen (zumindest nicht hier in Deutschland). Im Gegensatz zur Schwerkraftheizung, die kann man durchaus basteln wenn man denn das Geld in die Hand nimmt für die extradicken Rohre und die stärkeren Radiatoren. Hatt ich mir sogar ehrlich zwischen drin für mein Häuschen überlegt, aber ich will dieses Jahr die Heizung fertig bekommen um im Winter schon zu heizen, und da ist mir die Variante zu kompliziert..

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Azi, du hast vollkommen recht.
    Mir ging es auch nicht darum zu sagen "Ihr seid alle doof mit euren modernen Heizungen" sondern ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es ausreichend erforschte Techniken gibt, die vll einfach nur nicht mehr verwendet werden.
    Ich hab letztens (auch schon eine Weile her) einen Artikel über einen Hausbesitzer gelesen, der in seinem Haus eine Lehmwand als Heizung verwendet.
    In der Lehmwand befinden sich Rohre, durch die warmes Wasser (oder war es nur Dampf?) geleitet wird, das heizt die Wand auf und die strahlt auch noch Wärme ab, wenn der Ofen lange aus ist.
    Wenn ich den Artikel wieder finde, füge ich gerne noch eine Verlinkung ein :)

    Könnte mir aber vorstellen, dass man ein zirkulatives Warmwasser-Fußbodenheizungssystem bauen kann. (Ist jetzt nur mal ohne architektonische Kenntnisse zusammengesponnen)
    Im Erdgeschoss oder Keller eine Heizquelle (Holz/Kohle-Ofen?), mit dem Wasser stark erhitzt wird. Dieses Wasser zirkuliert durch die im Boden integrierten (flachen?), in Schlangen angeordneten Röhren.
    Durch die Wand verlaufen weitere Röhren (oder auch nur eine), die ein zweites, gleichartiges Schlangen-Rohr-System im Fußboden des 1.OG speist. An der gegenüberliegenden Wand befinden sich ebenfalls Röhren, die das Wasser, nachdem es durch die Decke (bzw. den Fußboden des 1.OG) zirkuliert ist und sich damit abgekühlt hat, wieder zur Heizquelle zurückleitet, wieder erwärmt wird und damit den Kreislauf schließt.
    Wenn ich mir irgendwann ein Haus baue, dann werde ich die Idee auf jeden Fall mal berücksichtigen und das evtl. von einem Bau-Inschi oder Architekten prüfen lassen :)

    Vll sollten wir hier aber auch wieder einen Bogen zum eigentlichen Thema "TagX und die Anderen" zurück schlagen, bevor uns ein Admin auf die Pfötchen klopft :grinning_face_with_smiling_eyes:

    So long,
    Sam

  • Was die innere Sicherheit angeht machen einige einen Denkfehler. Ganz gleich ob Polizist, Soldat, Reservist oder sonstige Staatsdiener. Sie alle haben in irgendeiner Form Familie oder andere persönliche Verpflichtungen. Bei einem wirklich ernstem Szenario (Flächendeckend). Wie viele von ihnen würden ihren Dienst noch antreten?

  • Zitat

    Wie viele von ihnen würden ihren Dienst noch antreten?



    Gute Frage. Ich glaube, dass hängt vom Szenario ab: Ist die eigene Familie in Sicherheit, bzw. die Bedrohung nicht unmittelbar, so würde ich grundsätzlich von der Pflichtbereitschaft der professionellen Kräfte ausgehen. Ist die Familie jedoch unmittelbar bedroht, so wird die Pflichtbereitschaft sinken. Aber es wird immer viele geben, welche Ihren Beruf an erster Stelle stellen und ihre Familie bestenfalls warnen, bzw. in Sicherheit bringen und dann wieder auf Posten sind.

    Bei Reservisten und Verpflichteten wird diese Quote schlechter sein.

    Jedem Beamten wird klar sein, dass der Erhalt der öffentlichen Ordnung auch für seine eigene Familie von größter Wichtigkeit ist. Daher wird er alles daran setzen, diese zu erhalten. Ich hätte eher Angst, dass es zu Übertreibungen in Form von Rechtsüberschreitungen gibt, als dass Staatskräfte reihenweise desertieren.

    Und ich hoffe, dass ich damit Recht habe!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Mit fortschreitender Dauer der Krise, wird es aber auch bei solchen Einheiten unruhig werden. Kommunikation ist gestört, Streß, kurze Verschnaufpausen und die Essensportionen werden immer kleiner, bleiben kalt oder schmecken nach fast gar nichts mehr.
    Eins ist sicher, jemand der bei der Polizei den Diebstahl eines Mobiltelefons zur Anzeige bringen will, der steht vor verschloßener Tür.

  • Die Frage ist, wer dann eine Wahl hat.
    Und das sind im Zweifelsfalle... WIR! :)
    Weil WIR vorsorgen, weil WIR uns vorher Gedanken machen und nicht erst wenns knallt, weil WIR nicht unmündig, verantwortungslos und uninformiert sein wollen.
    Hooray!
    Ich denke, das ist Grund genug, um sich zu freuen. Eine Wahl zu haben, ist besser als zum Dienst zu kriechen, nur damit man was zu essen oder einen Platz zum Schlafen hat.

    Ich für meinen Teil habe meine Entscheidung was in so einem Fall für mich zu tun ist, schon getroffen. Familie und die Handvoll (echter!) Freunde zuerst und dann helfen, wo ich kann.
    Und ich hoffe, dass diese Einstellung sich nicht irgendwann verändern muss...

    So long,
    Sam